Profilbild von Leiraya

Leiraya

Lesejury Star
offline

Leiraya ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leiraya über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2023

War Medusa wirklich das böse Monster?

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
0

Griechische Sagen fand ich schon in der Schulzeit sehr spannend. Für mich war das einfach eine andere Art von Märchen. Allerdings wurde einem dabei schon sehr eindeutig zu verstehen gegeben, wer "böse" ...

Griechische Sagen fand ich schon in der Schulzeit sehr spannend. Für mich war das einfach eine andere Art von Märchen. Allerdings wurde einem dabei schon sehr eindeutig zu verstehen gegeben, wer "böse" und wer "gut" war, ohne groß darüber zu diskutieren.

Natalie Haynes gelingt es in ihrem Roman "Stone Blind - Der Blick der Medusa" ein völlig neues Bild zu zeichnen und wirft dabei die Frage auf: war Medusa ein böses Monster? Darüber hatte ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht. Vermutlich liegt es natürlich auch daran, welche Version der griechischen Sagen man kennt. Aber Medusa kommt dabei selten gut weg. Nicht so bei Natalie Haynes. Denn sie zeigt Medusa, wie sie bei ihren Schwestern aufwächst, die sich liebevoll um sie kümmern. Ganz anders als man das von einem Monster erwarten würde. Und der Held, dem es zur Aufgabe gemacht wird, Medusas Kopf zu beschaffen, wird - anders als in den bisher bekannten Versionen - zurecht nicht als Superheld dargestellt. Eine für mich sehr erfrischende Version der Geschichte und auch den weiblichen Figuren gegenüber, wird sehr viel mehr Sympathie entgegengebracht als sonst. Das finde ich sehr gut.

Den Schreibstil von Haynes mochte ich gern. Was ich jedoch zuweilen befremdlich fand, waren die etwas merkwürdigen Einschübe anderer Erzählperspektiven. Außerdem waren für mich auch einige Anekdoten und Geschichten dabei, die für meinen Geschmack zu viele unnötige Nebenschauplätze boten, die für die weitere Handlung nicht von Belang waren. Das selbe gilt für manche Figuren, die vermutlich in die Handlung eingebettet wurden, weil sie für manche unbedingt zur griechischen Mythologie dazugehören.

Ein Buch, das ich sehr gerne im Wechsel gelesen und gehört habe. Die Idee, die Perspektive etwas anders zu lenken und auch die Frauen stärker zur Geltung kommen zu lassen, finde ich sehr gelungen. Stilistisch war manches nicht ganz mein Geschmack und einige Passagen hätten weggelassen werden sollen. Trotzdem ein sehr lesenswertes bzw. hörenswertes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2023

Coole, witzige Idee, die mich aber leider nicht so recht überzeugt

The Stranger Times
0

Über "The stranger times" habe ich schon viel gehört und gelesen. Als ich dann auch noch hörte, dass es viel mit britischem Humor zugeht und auch magische Dinge vor sich gehen, dachte ich: "genau mein ...

Über "The stranger times" habe ich schon viel gehört und gelesen. Als ich dann auch noch hörte, dass es viel mit britischem Humor zugeht und auch magische Dinge vor sich gehen, dachte ich: "genau mein Ding" und wollte gerne das Hörbuch dazu hören.

Die Grundidee finde ich auch sehr amüsant: the stranger times berichtet vornehmlich über alles Merkwürdige, das in der Welt passiert und sämtliche Figuren haben auch irgendetwas Komisches an sich. Diese Mischung ergibt mitunter sehr lustige Dialoge, die mit Vorurteilen, Stereotypen und Skurillem spielen. Oft schonungslos direkt und ehrlich, wie im echten Leben kaum einer spricht, dennoch aber genau auf den Punkt gebracht. Trotz der wirklich intelligenten Idee und auch gelungenen Wortspielen konnte mich der Plot nicht so recht abholen. Manches war für meinen Geschmack etwas zu sehr "over the top" wie der Brite zu sagen pflegt. An anderer Stelle, speziell auch am Ende war es etwas zu einfach, wie dann die Handlungsstränge aufgelöst wurden. Sicherlich hat auch die Übersetzung noch ihren Teil dazu beigetragen, dass Witze verloren gingen oder im Deutschen einfach keinen Sinn ergeben haben. Insgesamt hat es mich aber einfach nicht so ganz überzeugen können, auch wenn ich mich zeitweise gut unterhalten gefühlt habe und auch eine Stellen zum Brüllen komisch fand bzw das Herausarbeiten bestimmter Themen äußerst gelungen fand.

Die Sprecherin hat dazu einen äußerst guten Job gemacht und mir das Hören trotzdem sehr angenehm gemacht.

Ich verstehe, warum das Buch so viele Fans hat, kann aber für mich sagen, dass ich den Folgeband sicher nicht lesen/hören werde, da es meinen Geschmack einfach nicht so recht treffen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2022

Royales Winterwonderland mit Kitsch und Konditorenkunst

Snowflakes All Around Us. A Royal Christmas Romance (Wunderschöne Winter-Romantik im verschneiten Skandinavien)
0

[Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion]

Jetzt, da es draußen wieder kühler wird, freue ich mich schon auf den kalten Winter und den Schnee. Und was könnte da besser passen als auf dem Sofa ...

[Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion]

Jetzt, da es draußen wieder kühler wird, freue ich mich schon auf den kalten Winter und den Schnee. Und was könnte da besser passen als auf dem Sofa eine romantische Winterromanze zu genießen, die ganz magisch in einem unbekannten, kleinen Königreich an der Grenze zu Schweden spielt?

"Snowflakes all around us" ist kein Märchen, nur das kleine Königreich ist erfunden, um eine Liebesgeschichte der deutschen Emilie und dem Prinzen Frederick zu erzählen. Emilie kommt für ein Konditoren-Praktikum an den Hof des Königreichs und lernt dort zufällig Frederick kennen und lieben. Der Schnee und die schönen Landschaftsbeschreibungen kreieren eine wirklich schöne Atmosphäre und man kann sich gemütlich durch die Geschichte treiben lassen. Leider plätschert ein Teil der Geschichte aber auch etwas dahin und vor allem Frederick ist doch etwas unrealistisch feminin dargestellt, obwohl er zuvor der Weiberheld schlechthin war. Was mir persönlich dann doch etwas zu viel war: jede Menge Zufälle, wie z.B. dass Emilies Mutter aus besagtem Königreich stammt und sie deshalb fließend schwedisch kann. Dazu ist es an manchen Stellen doch auch ziemlich kitschig. Glücklicherweise verzeiht das aber auch das Setting etwas.

Die Sprecherin ist gut, aber es ist etwas schade, dass sie beide Perspektiven der Geschichte (Emilies und Fredericks) selbst liest und dabei stimmlich keinen merklichen Unterschied macht. Noch besser wäre natürlich ein Wechsel von zwei Sprechern gewesen.

Nichtsdestotrotz ist es ein Hörbuch, das man gerne gemütlich auf dem Sofa mit einer Tasse Tee anhören mag, wenn es draußen kalt ist und man sich etwas treiben lassen will. Wer dabei gern etwas Kitsch und Schnee mag, der wird auch gut unterhalten werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2022

Eine nette Geschichte einer intelligenten Frau

Die Schokoladenfabrik – Das Geheimnis der Erfinderin
0

Historische Romane mag ich ja wirklich sehr gerne. Wenn es dann noch um Schokolade geht, bin ich gleich noch mehr überzeugt.

Die Geschichte beginnt in Köln im Jahre 1862 und man lernt gleich die Protagonistin ...

Historische Romane mag ich ja wirklich sehr gerne. Wenn es dann noch um Schokolade geht, bin ich gleich noch mehr überzeugt.

Die Geschichte beginnt in Köln im Jahre 1862 und man lernt gleich die Protagonistin Apollonia Krusius kennen, die von ihrem Vater als Wunderkind angesehen wurde. Leider lebt dieser nicht mehr, aber Apollonia ist trotzdem nach wie vor sehr an verschiedensten Themen interessiert. Ihr größtes Interesse gilt dabei Maschinen, die zur damaligen Zeit ihren großen Siegeszug in Fabriken einhielten. Als Apollonia in die Familie Stollwerck einheiratet, ist ihr mit der Schokoladenfarbrik eine Wirkungsstätte vor die Nase getreten, in der sie ihre Erfüllung finden kann, oder doch nicht? Denn natürlich sind Maschinen kein Thema, dem sich eine Frau zur damaligen Zeit widmen sollte. Nein Arbeit und zu viel Denken, wurde mitunter als schädlich für Frauen erachtet, deren Gehirn ja ohnehin kleiner als das eines Mannes ist. Rebekka Eder gelingt es auf amüsante Weise dieses Thema in eine fiktive Geschichte rund um Apollonia einzubetten, die mit vielen Aufs und Abs zu unterhalten weiß.

Für meinen Geschmack waren es etwas zu viele Protagonisten und Handlungsstränge, die zwischenzeitlich etwas für Verwirrung sorgen können. Es ist aber insgesamt eine lohnenswerte Unterhaltung und dazu noch ansprechend gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2022

Ein Hörbuch für Zwischendurch

Das Glück kommt in Wellen
0

Der zweiten Teil der Serie in und über Lütteby beginnt fast nahtlos an den ersten Teil angeknüpft. Romantisch und mitunter turbulent geht es in der kleinen Stadt an der Nordsee weiter.

Lina ist sich nicht ...

Der zweiten Teil der Serie in und über Lütteby beginnt fast nahtlos an den ersten Teil angeknüpft. Romantisch und mitunter turbulent geht es in der kleinen Stadt an der Nordsee weiter.

Lina ist sich nicht im Klaren darüber, ob sie der neu aufgekeimten Liebe zu Jonas eine Chance geben soll oder ob er womöglich ein viel schlechterer Mensch ist als sie gedacht hatte. Ihre Freundin Sinje ist sich ihrer Gefühle ihrem Zukünftigen gegenüber auch nicht so sicher. Außerdem beginnt Lina Nachforschungen über ihre Mutter Florence zu machen.

Dieser Teil plätscherte für meinen Geschmack noch etwas mehr vor sich hin und es gab zum Teil doch etwas langatmige Stellen. Insgesamt fühlte ich mich trotzdem gut unterhalten, was sicherlich auch die Geheimnisse rund um Florence und Linas zurückhaltende Art, nicht nachfragen zu wollen (über ihre Mutter aber zum Teil auch bei Jonas) so mit sich brachten. Die Sprecherin ist auch in diesem Teil wieder sehr angenehm und hat eine warme Stimme, die gut zu der Geschichte passt.

Auch dieser Teil ist ein nette Hörbuch für Zwischendurch. Allerdings ist es nichts Außergewöhnliches. Man kann es aber gut nebenher hören und sich treiben lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere