Cover-Bild The Other Black Girl
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12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 17.08.2022
  • ISBN: 9783423220316
Zakiya Dalila Harris

The Other Black Girl

Roman
Heike Schlatterer (Übersetzer)

New York Times-Bestseller, der in den USA für Furore sorgte

Nella ist als einzige schwarze Lektorin zuständig für alle Diversity-Anliegen in einem von Weißen dominierten Verlag. Bis zu dem Tag, als mit Hazel eine zweite Schwarze in ihre Abteilung kommt. In die Freude über die neue Mitstreiterin mischt sich bei Nella schnell ein ungutes Gefühl: Nicht nur erobert Hazel mit ihrem coolen, hippen Auftreten im Sturm die Herzen der Kolleginnen. Auch fällt sie Nella mehrfach in den Rücken und lässt die erwartete Solidarität bei Own-voices-Fragen vermissen. Dann findet Nella einen Zettel auf dem Schreibtisch – mit einer klaren Aufforderung zur Kündigung. Stammt der Zettel von Hazel? Diese streitet das ab, doch es mehren sich die Zeichen, dass Hazel einen ganz eigenen Plan verfolgt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2024

Interessantes Setting, toller Plottwist

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Nella arbeitet als Lektoratsassistentin bei Wagner Books. Sie ist dort die einzige POC bis Hazel eingestellt wird. Während Nella über Jahre hinweg versucht hat in der Firma Alltagsrassismus zu bekämpfen ...

Nella arbeitet als Lektoratsassistentin bei Wagner Books. Sie ist dort die einzige POC bis Hazel eingestellt wird. Während Nella über Jahre hinweg versucht hat in der Firma Alltagsrassismus zu bekämpfen und Karriere-technisch auf der Stelle tritt, zieht Hazel mit ihrer einnehmenden Art alle Blicke auf sich und avanciert nicht nur zur beliebten Angestellten, sondern ist auf direktem Weg Nella auf der Karriereleiter zu überholen.

Als Nella eine anonyme Nachricht bekommt, sie solle Wagner Books sofort verlassen, nimmt die Geschichten einen Spin in Richtung Psychothriller. Es ist zugegeben ein sehr softer Thriller, aber die Psychologie, die hinter dem folgenden Plottwist steckt ist schon sehr interessant. Wir haben es letztendlich mit einer gesellschaftskritischen Geschichte zu tun, die einen Ausgang nimmt, den ich wirklich nicht habe kommen sehen.

Leider dauert es bis Schwung in die Geschichte kommt, aber das tolle Setting (hallo, wir sind in einem Verlag und es geht um Lektorats-Arbeit!) hat mich darüber hinweg getröstet und die überraschende Auflösung setzt den passenden Schlussakkord.

Ich fand es toll in diese Welt einzutauchen und habe mir vorgenommen mehr Geschichten von und über Women of Color zu lesen. Auf meinem SuB liegt noch Mädchen, Frau, etc. , aber habt ihr vielleicht noch einen passenden Tipp für mich?

Veröffentlicht am 17.09.2022

Plot mit überraschendem Twist

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Fängt wie ein woke-Roman an, endet mit subtilem Horror und ein wenig dystopisch: "The other Black girl" von Zakiya Dalila Harris hat mich überrascht. Was halbwegs vorhersehbar und ausgesprochen zeitgeistig ...

Fängt wie ein woke-Roman an, endet mit subtilem Horror und ein wenig dystopisch: "The other Black girl" von Zakiya Dalila Harris hat mich überrascht. Was halbwegs vorhersehbar und ausgesprochen zeitgeistig wirkte, erhielt in dem Roman über eine junge Afroamerikanerin in der Verlagswelt einen völlig überraschenden, unerwarteten Twist, der das Buch zu einem unberechenbaren Leseerlebnis machte. Das fand ich schon mal ganz großartig und will hier auch möglichst wenig rumspoilern.

Der Duft von Kakaobutter, der durch die Büroflure des New Yorker Verlagshauses wabert, ist für Nella das erste Anzeichen, dass sie nicht mehr allein ist. Genauer: die einzige Schwarze im ansonsten reinweißen Umfeld des Lektorats. Dass mit Hazel-May eine weitere Afroamerikanerin für mehr Diversität sorgt, findet sie erst mal großartig. Eine natürliche Verbündete in den versteckten Mikroaggressionen, in rassistischen Stereotypen, die stets ausgeklammert werden, in der "Farbenblindheit", die aus Nella eine Verlagsmitarbeiterin wie jede andere macht, die halt zufällig schwarz ist.

Die anfängliche Begeisterung bekommt aber schon bald einen schalen Beigeschmack: Da ist der Enthusiasmus aller Vorgesetzten, der Hazel entgegenfliegt. Die Erfolge nach kurzer Zeit, für die Nella zwei Jahre lang rackern musste. Und die eigenen Komplexe: Ist Nella überhaupt Schwarz genug? Aufgewachsen ist sie schließlich in einer überwiegend weißen Kleinstadt in Connecticut. Wie ihre Mutter ließ sie sich jahrelang die Haare glätten, erst seit sie in New York ist, lässt sie sich die Haare zu einem Afro wachsen, kennt sich mit Styling-Methoden aber nicht wirklich aus. Und obendrein hat sie einen weißen Freund, auch wenn der immerhin zwei lesbische Mütter vorweisen kann.

Wie anders ist Hazel - sie kommt aus Harlem, ihre Großeltern lernten sie auch einer Demo der Bürgerrechtsbewegung kennen und mit ihren Dreadlocks kommt sie auch optisch als woke-Galleonsfigur rüber. Klar, dass sie tief eingebunden ist in schwarze Kultur und Tradition, Warum hat Nella dennoch das Gefühl, dass hier irgend etwas nicht stimmt? Und was haben die anonymen Schreiben zu bedeuten, die sie seit der Ankunft Hazels auf ihrem Schreibtisch findet und die ihr nahelegen, den Verlag zu verlassen? Hat Hazel damit zu tun? Ist nur Platz für eine Schwarze?

Ein zweiter Erzählstrang, über den hier nicht viel verraten werden soll, wirft anfangs viele Fragen auf und führt später ein in den zweiten und ganz besonderen Plot dieses Buches. Der allmähliche Weg zur Erkenntnis führt zu manchem Aha-Effekt. Und nebenbei dürften insbesondere weiße Leser so einiges über Afro-Hair und seine Herausforderungen lernen.

Daneben hält die Autorin mit ihrem Buch den gewünscht progressiven und politisch korrekten Menschen aller Pigmentmischungen wie auch denen, die sich eigener Stereotype nicht bewusst sind, den Spiegel vor - verbunden mit einer Portion Humor und Witz, insbesondere bei den Gesprächen zwischen Nella und ihrer besten Freundin Malaika, die gewissermaßen ihr Rassismus-Kompass ist. Auch so lässt sich über Rassismus und Identität schreiben.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Die Welt eiens Verlags

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Die 26jährige Nella ist Editorin bei einem Verlag und dort ist sie die einzige Schwester, d.h. bis die selbstbewusste Hazel kommt. Das bringt Nella ganz schön durcheinander.

Die Passagen über das Verlagswesen ...

Die 26jährige Nella ist Editorin bei einem Verlag und dort ist sie die einzige Schwester, d.h. bis die selbstbewusste Hazel kommt. Das bringt Nella ganz schön durcheinander.

Die Passagen über das Verlagswesen und was sich dort alles abspielt haben mich sehr interessiert. Zum Beispiel auch, wie mit Autoren die Buchentwürfe diskutiert werden. Da können leicht Eitelkeiten gekränkt werden.

Mir gefällt außerdem, dass die US-amerikanische Autorin Zakiya Dalila Harris mit diesem Buch nachhaltig Stereotype in Frage stellt. Der Umgang mit Diversität kann auch zur Formel werden.
Sie hat offenbar selbst einige Erfahrungen in der Branche. Da beginnt man schon zu überlegen.

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich der Roman, nachdem ich den Anfang so großartig fand, irgendwann doch ermüdete. Er hätte für meinen Geschmack gestraffter sein dürfen. Vielleicht ist das Buch auch etwas zu amerikanisch.

Ich gebe 3,5 von 5 Sterne!