Was ist das?
Mit seiner 1 %-Methode (im Original Atomic Habits) ist James Clear weltbekannt geworden. Viele Leute haben sich von seinem Bestseller inspirieren lassen und angefangen, mit kleinen Änderungen ganze Lebensweisen zu ändern. Mit „Die 1% -Methode – Das Erfolgsjournal“ kommt nun ein vorgefertigtes Tagebuch im Bullet Journal Style heraus, um die Methode noch einfacher umzusetzen.
Wie sieht es aus?
Das Journal ist minimal größer als das klassische A5-Format und mithin sehr handlich und auch absolut handtaschengeeignet. Bei dem Planer handelt es sich um ein broschiertes Buch mit einem Softcover. Die Haptik des Buches ist wirklich schön und fühlt sich gut an. Allerdings befürchte ich, dass die Oberfläche sehr anfällig für Kratzer ist. Der Titel ist foliert mit rosegoldener Folie und wirkt entsprechend hochwertig, die restliche Aufschrift ist lediglich aufgedruckt. Das Cover ist schlicht gehalten, wirkt aber eher wie ein Buchcover als von einem Notizbuch. Auf der Rückseite sind wenige allgemeine Hinweise zu dem Buch enthalten, unterstützen aber auch mehr den Eindruck, dass es sich um ein Buch als um ein Notizbuch handelt.
Das Innere umfasst 240 Seiten, wobei der Großteil mit 176 Seiten gedottete Blankoseiten umfasst. Auf den ersten zwei Seiten findet man eine Kurzanleitung zu den Elementen des Buchs: Inhaltsverzeichnis, Eine Zeile pro Tag, Notizbuchteil, Gewohnheitstracker. Das Buch schließt mit einem Abschnitt „Toolkit“, in dem beispielshafte Elemente zur Gestaltung und Nutzung des Journals enthalten sind. Das Inhaltsverzeichnis bietet ausreichend Platz, der Teil „Eine Zeile pro Tag“ umfasst genau ein Jahr, wobei man selbst ankreuzen kann, mit welchem Monat man startet. Der Notizbuchteil ist wie bereits gesagt gedottet und komplett blanko, es sind lediglich Seitenzahlen vorhanden. Der Gewohnheitstracker ist tabellarisch in monatlicher Übersicht, ebenfalls frei startbar und umfasst 12 Tracker. Bereits am Umfang merkt man, dass der Kern das eigene Notizbuch sein soll. Das Toolkit gibt interessante Ideen vor, greift auch einige Ideen von James Clear auf, ist aber tendenziell eben nur ein sehr kurzer Anriss zur Inspiration.
Die Seiten sind aus festerem Papier, Kugelschreiber und normale Fineliner drücken bei mir nicht durch. Die leicht raue Oberfläche ist auch für Sticker und Highlighter geeignet. Die Farbgebung des Buches besteht aus leicht sepiafarbenen Seiten mit Orange und Grau als Highlightfarben. Die Gestaltung insgesamt ist sehr schlicht.
Was mir leider etwas fehlt: Es gibt weder eine Stifthalterung noch eine Art Verschluss. Leider geht das Buch immer ganz leicht auf und läuft gerade in der Tasche dadurch Gefahr, zu verknicken. Hier hätte man eventuell noch ein Gummiband einziehen sollen. Dafür ist ein Lesebändchen enthalten, welches aus schwarzem Stoff ist.
Was erwartet einen?
Das Journal ist eine Art Selbstreflexionstagebuch. Es nimmt Bezug auf den gleichnamigen Bestseller des Autors und soll Platz bieten für Tracker und eigene Niederschriften. Insgesamt gibt das Buch aber relativ wenig Input vor. Auf der Rückseite steht „Das Bullet Journal zum Bestseller“ und dies gibt es ziemlich passend wieder. Es ist ein Buch zum Selbstgestalten.
Mein Fazit
Vorweg muss ich sagen, dass ich das Buch des Autors zwar bereits habe, aber noch nicht gelesen habe. Meine Idee war, direkt beide Bücher miteinander zu verbinden. Leider habe ich hier vielleicht auch den Fehler gemacht, vom Erfolgsjournal mehr zu erwarten. Ich hatte erwartet, dass es sich um ein Workbook zum Buch handelt, der Titel „Erfolgsjournal“ hat dies impliziert. Ich habe auch großzügigerweise in der Beschreibung überlesen, dass das Buch „176 FREIE Seiten“ enthält. Entsprechend war ich doch eher ernüchtert, als das Buch kam. Tatsächlich ist dies aber schlichtweg mein eigenes Versehen.
Das Journal ist ganz nett gestaltet, es wirkt hochwertig und durchdacht. Ich finde aber, auch vor dem Hintergrund meiner eigenen Fehlvorstellung, dass der Titel missverständlich gewählt ist. Streng genommen ist es „Das 1 % Methode Bullet Journal“, was man als Nutzer komplett frei gestalten kann. Ich habe einfach gedacht, dass mehr Bezug zum Ursprungsbuch besteht. Der Mehrwert gegenüber einem normalen, selbst gewählten Notizbuch ist daher ehrlich gesagt minimal. Die Toolkit Elemente hinten sind nett, aber eben auch nicht bahnbrechend. Die „Beispiele“ für Trackingselemente wie etwa den Trainingsplan oder auch den Gewohnheitstracker sind so banal, dass man sie nicht bräuchte.
Ich denke, dass das Journal für Leute, die sich an ein komplett freies Buch nicht herantrauen, durchaus hilfreich sein kann. Ansonsten ist es einfach nur ein Notizbuch mit einer Hand voll Inspirationen, wie man sie auch bei Google findet. Der Bezug zum Hauptbuch fehlt mir leider sehr.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]