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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2022

Dreamteam Claudia und Ken

Inspektor Takeda und das schleichende Gift
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In Hamburg ist ein Staranwalt ermordet worden. Ein spannender Fall für Claudia und Ken, die wie gewohnt in traumwandlerischer Sicherheit den Spuren folgen. Sie schrecken auch nicht davor zurück, auch in ...

In Hamburg ist ein Staranwalt ermordet worden. Ein spannender Fall für Claudia und Ken, die wie gewohnt in traumwandlerischer Sicherheit den Spuren folgen. Sie schrecken auch nicht davor zurück, auch in höchsten Kreisen unliebsame Fragen zu stellen, auch wenn es sie die Karriere kosten könnte. Jedenfalls gibt es sichere Beweise, dass ein vierzig Jahre alter Mord in das aktuelle Geschehen involviert ist.
So fantastisch die beiden beruflich harmonieren, umso komplizierter ist ihre private Beziehung, weil Claudia trotz der gegenseitigen Anziehung sich nicht binden kann und will. Als Leser möchte man doch allmählich die beiden als Paar sehen.
Immer wieder ist schön, wenn Kens japanische Seite zum Vorschein kommt. Seine Einstellung, seine Erziehung, sein Können unterscheidet sich doch sehr von seinen deutschen Kollegen und bringt das gewisse Extra in die Handlung mit ein. 
Weniger gut gefallen mir die weitschweifigen Erklärungen zu Jazzmusik, die man in jeder Folge über sich ergehen lassen muss, auch wenn man sich nicht für diese Musikrichtung interessiert. Beim Print kann man das ja überlesen, aber im Hörbuch war ich dem Ganzen ausgeliefert.
Apropos Hörbuch: der Sprecher Denis Moschitto ist einfach klasse. Er verdeutlicht nur mit einem ganz feinen Zungen-R Kens ausländischen Akzent. Großartig. Ebenso beeindruckend ist seine flüssige Aussprache von japanischen Ausdrücken.
Wieder ein schöner Takeda-Krimi, mit kleinen Abstrichen sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

sehr mystisch

SCHNEE
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Mitten in Islands tiefstem Winter muss sich ein Rettungstrupp aufmachen, um 5fünf vermisste Wanderer zu suchen. Man findet nur noch ihre wenig bekleideten Leichen. Ein Handlungsstrang erzählt, wie es zu ...

Mitten in Islands tiefstem Winter muss sich ein Rettungstrupp aufmachen, um 5fünf vermisste Wanderer zu suchen. Man findet nur noch ihre wenig bekleideten Leichen. Ein Handlungsstrang erzählt, wie es zu den tragischen Ereignissen gekommen ist. Ein anderer Handlungsstrang wird von der Teilnehmerin dieses Suchtrupps erzählt, die ein Haus bewohnt, in dem eine Familie früher ein tragisches Unglück erfahren hat und ein weiterer Plot erzählt von dem Leben eines Mannes, der zu eben dieser Familie gehört hat und nun in der Nähe in einer Radarstation arbeitet. Beide hören und sehen unerklärliche Phänomene, die auch beim Leser eine Gänsehaut erzeugen sollen. Man muss diese Art Mystery-Roman mögen, denn bei mir hat sich kein Gruseleffekt eingestellt, denn ich habe mich mehr auf die Wanderer fokussiert, die dann leider auch sehr schnell Unheimliches wahrnehmen.
Die Autorin kann wirklich gut und spannend erzählen, aber für mich gehört "Schnee" eher zu ihren schwächeren Werken. Handwerklich ist das Buch gut gemacht, bietet ein hohes Spannungspotenzial, aber ich finde es nur für einen speziellen Leserkreis empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Fantasy mit viel Gefühl

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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Hier haben wir ein sehr schönes Fantasy-Buch, nicht nur für Jugendliche.
Das Waisenmädchen Rayne wächst unter schlimmen Bedingungen auf in einer Welt, in der Magie zu einer Droge geworden ist. Aber sie ...

Hier haben wir ein sehr schönes Fantasy-Buch, nicht nur für Jugendliche.
Das Waisenmädchen Rayne wächst unter schlimmen Bedingungen auf in einer Welt, in der Magie zu einer Droge geworden ist. Aber sie ist eine Kämpferin und sie ist gut. Doch wie sich ihr Leben von einem Augenblick auf den nächsten völlig umkehrt, darauf ist sie nicht gefasst.
Rayne ist hier die absolute Sympathieträgerin. Als Kind der Straße pfeift sie auf die Regeln der Mächtigen, die sie stattdessen hinterfragt. Freundschaft und Gerechtigkeit sind ihre höchsten Güter. Dafür steht sie ein, ohne Rücksicht auf Verluste.
In Hinblick auf die jugendlichen Leser wird die Geschichte recht eindimensional erzählt, es bleibt wenig Spielraum für eigene Gedanken. Egal, hier taucht man in eine völlig neue Welt ein, fiebert mit den jugendlichen Schicksalsträgern und hat seine Freude an der aufkeimenden bittersüßen Romanze.
Weniger gut gefallen hat mir die Sprecherin des Hörbuchs. Sie liebt das Melodramatische und nimmt sich selbst die Chance, sich an spannenden Stellen zu steigern. Jeder einzelne Satz ist zu bedeutungsschwer. Besonders unangenehm fand ich die Piepsstimme, die sie Raynes Freundin Lily verleiht.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Nonnenpower

Matrix
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Eleanore von Aquitanien hat eine uneheliche Halbschwester Marie. Nach dem Tod ihrer Mutter kommt sie an Eleanores Hof. Das intelligente 17-jährige Mädchen verliebt sich sofort in ihre schöne Halbschwester, ...

Eleanore von Aquitanien hat eine uneheliche Halbschwester Marie. Nach dem Tod ihrer Mutter kommt sie an Eleanores Hof. Das intelligente 17-jährige Mädchen verliebt sich sofort in ihre schöne Halbschwester, doch die versetzt sie ganz schnell in ein bitterarmes englisches Kloster, denn Marie ist mit ihrer großen, fülligen Figur für den Heiratsmarkt völlig ungeeignet.
Bei den halb verhungerten Nonnen erwartet Marie ein herzloser Empfang in kaltem Gemäuer. Nachdem sie die Königin nicht mit innigen Briefen umstimmen konnte, nimmt sie ihr Schicksal in die Hand und führt das Kloster zu neuer Blüte.
55 Jahre lang begleitet man das Leben dieser erstaunlichen Frau. Nichts und niemand kann sie einschüchtern. Sie ist listig, wenn die Kirchenoberen an das Klostervermögen wollen. Sie ist unerbittlich, wenn Pächter sie betrügen wollen und sie ist stark, wenn das Kloster angegriffen wird. Marie hatte wirklich ein interessantes Leben, das in diesem Buch spannend wiedergegeben wird. Mir fehlt es etwas an Lebendigkeit, denn es herrscht von Anfang an eine große Distanz zu den Protagonisten, auch wenn man einige in ihrem Lebenslauf begleitet und sieht, wie sie durch das Klosterleben geformt werden.
Ein sehr interessantes Buch, aber vielleicht etwas zu trocken geschrieben. Für mich macht das 4 Lesesterne aus.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Unter falschem Verdacht

Schatten der Vergangenheit
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Commissario Tommaso Casabona steht plötzlich unter Mordverdacht, nur weil ein inhaftierter Mafioso ihn beschuldigt, um selbst besser dazustehen. Casabona taucht unter und kann mithilfe einiger Kollegen, ...

Commissario Tommaso Casabona steht plötzlich unter Mordverdacht, nur weil ein inhaftierter Mafioso ihn beschuldigt, um selbst besser dazustehen. Casabona taucht unter und kann mithilfe einiger Kollegen, die noch zu ihm halten, die Zusammenhänge klären.
Auch wenn er nun wieder in seine alte Position zurückkehren darf, so bleibt doch ein schlechter Ruf an ihm haften, weil sein Fall in der Presse zu sehr aufgebauscht worden ist und die involvierten Dienststellen kein Interesse daran haben, Verantwortung für die Fehlentscheidung zu übernehmen. 
Der Autor Antonio Fusco ist in seinem Hauptberuf Forensiker. Demnach gehe ich davon aus, dass bei den beschriebenen Verhältnissen innerhalb des italienischen Polizeiapparates viel Wahres darunter ist. Eigentlich ist der Fall Casabona eine interessante Story, aber Fusco hat einen sehr distanzierten Schreibstil, der eine persönliche Bindung des Lesers zu den Personen verhindert. Für mich geht dadurch ein Teil der Spannung leider verloren.

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