Profilbild von mellidiezahnfee

mellidiezahnfee

Lesejury Star
offline

mellidiezahnfee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mellidiezahnfee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2023

Ehrlich und auf den Punkt

Und ihr denkt, es ist alles in Ordnung?
0

Auch dieses Buch habe ich an einem Tag ausgelesen, ich kannte den Autor schon von seinen Frankfurt - Krimis und auch in diesem Buch zeigt er seinen ganz persönlichen Schreibstil.
Etwas gewöhnungsbedürftig, ...

Auch dieses Buch habe ich an einem Tag ausgelesen, ich kannte den Autor schon von seinen Frankfurt - Krimis und auch in diesem Buch zeigt er seinen ganz persönlichen Schreibstil.
Etwas gewöhnungsbedürftig, zugegeben, aber schön zu lesen. Der Autor formuliert frei nach Schnauze und bringt alles auf den Punkt. Polarisierend, ich denke, viele Menschen werden ihn für dieses Buch nicht mehr mögen... oder gerade deshalb?
Ganz fabelhaft fand ich, dass er alles direkt beim Namen nennt. Also Mobbing, Menschen , die denken, ein Rettungsfahrzeug sei ein privates Taxi, den Umgang mit den vielfältigsten Problemen der Menschen. Und auch er selber bezieht ganz persönlich Stellung zur Gefahr des Abgestumpftseins im Beruf, und den daraus resultierenden Problemen. Ich kann diese Gedankengänge sehr gut nachvollziehen, man erlebt in diesem Beruf sehr viel Belastendes, Unangenehmes und die Bezahlung ist eher... ebenfalls unangenehm zu nennen. Auch fehlen nach wie vor arbeitsrechtliche Strukturen und natürlich: Personal.
Den Schreibstil des Autors könnte man als schnodderig bezeichnen , oder stark umgangssprachlich, aber mir persönlich hat das ganz prima gefallen.Ich, mag es, wenn ein Buch authentisch ist. Ich habe sehr viel mitnehmen können aus diesem Buch, an Empathie den beschriebenen Fachkräften gegenüber, an hilfreichen Tipps und gesundheitlichen Erklärungen. Auch sind alle dargestellten Fälle sehr abwechslungsreich, von schockierend bis amüsant , und einige rufen ein empörtes Kopfschütteln hervor.


Vielen Dank für dieses wundervolle Buch, dass jeder Mensch einmal gelesen haben sollte, um besser zu verstehen, was wirklich im Rettungsdienst momentan abläuft.

Edit:
Inhaltlich volle fünf Sterne, allerdings ein Stern Abzug für Genderkack.....ich hasse es jeden fünften Satz dreimal lesen zu müssen , weil ich den Sinn nicht verstehe. Was spricht dagegen, auf absolut neutrales Terrain auszuweichen, wenn man politisch schon zwingend korrekt sein will. (was absolut nicht zu der sonst so klaren Kante des Autors passt), also: Polizei statt Polizistist/innen ( m/w/d/ostfr.), Whatever.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2023

Vergessene Kinder

Girl A
0

"Girl A" handelt von einer Familie , in der nichts so ist , wie es für die Außenwelt scheint. Vergessen von den Mitmenschen, fristen die Kinder ein trostloses Dasein. Angekettet, hungernd und ohne jegliche ...

"Girl A" handelt von einer Familie , in der nichts so ist , wie es für die Außenwelt scheint. Vergessen von den Mitmenschen, fristen die Kinder ein trostloses Dasein. Angekettet, hungernd und ohne jegliche Fürsorge aufgewachsen, beschreibt das Buch nun aus der Perspektive von Lex, die damals fliehen konnte, den Werdegang der sieben Geschwister.

Das Buch zieht seine Spannung aus der Ungeheuerlichkeit der Lebensumstände und den psychologischen Effekten, die alle Beteiligten aufweisen. Die Protagonisten bestehen fast ausschließlich aus den Familienmitgliedern und einigen , wenigen Nebencharakteren. Bezeichnend ist auch hier wieder" das Wegschauen", aller nicht direkt Beteiligten. Niemand hinterfragt, niemand schaut nach und Gesetze zum Pflichtbesuch einer Schule können umgangen werden.
Aus der Sicht von Lex werden alle Geschwister charakterisiert und beschrieben, sowohl in der Jetztzeit, als auch in der Vergangenheit, wobei ich es sehr verwirrend fand, dass alle Zeiten durcheinander geschrieben waren. Hier hätten kleine Überschriften Wunder gewirkt. Außerdem wirkt Lex seltsam farblos, was ein wenig daran liegt, dass sie selber von niemandem charakterisiert wird, sie ist ja beschreibende Person für alle anderen. So hat man auch nur den subjektiven Einblick in alle anderen Charaktere, viel effektvoller und tiefgründiger hätte ich es gefunden, wenn die Autorin durch kleine kursive Einschübe z. B. aus der Sicht der anderen Protagonisten auf Lex geschrieben hätte.

Der Schreibstil ist durchgängig spannend und erzeugt über die erzählte Geschichte eine Gänsehaut nach der anderen. Ja, solche Fälle gibt es tatsächlich, man denke nur an die Familien Turpin ( USA ) oder Fritzl ( AUT). Erschreckend , beklemmend und auf jeden Fall Mitleid erregend.

Fazit: Ein tolles Buch, dass ein brisantes und trauriges Thema aufgreift, leider fehlt ein wenig Tiefgang durch den fehlenden Wechsel in der Erzählperspektive, und die unangekündigten Zeitreisen, ohne Vorwarnung quer durch die Kapitel.
Aber definitiv vier wundervolle Sterne und eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2023

Eine tolle Familie

Operation Bailey Wedding (Baileys-Serie)
0

Holly und Austin heiraten, und wir Leser dürfen hautnah mit dabei sein. Es war so schön , wieder nach Lake Starlight zurückkehren zu dürfen. Zu allen Baileys, mit ihren verrückten Einfällen und allen Missgeschicken. ...

Holly und Austin heiraten, und wir Leser dürfen hautnah mit dabei sein. Es war so schön , wieder nach Lake Starlight zurückkehren zu dürfen. Zu allen Baileys, mit ihren verrückten Einfällen und allen Missgeschicken. Das Buch zeigt eine tolle Welt, in der Romantik noch großgeschrieben wird und alle Paare einander sehr zugetan sind. Das liebe ich an dieser Reihe sehr, alle sind füreinander da, und Dori ist wie immer ein wenig zu viel für alle da .
Es kommt jeder zu Worte, deshalb ist das Buch sehr spannend, da alle unterschiedlichen , subjektiven Ansichten beleuchtet werden. Dabei entsteht allerdings kein Durcheinander, da der rote Faden dieses Buches die Hochzeit ist.
Der Schreibstil ist wie immer witzig und absolut sauber. Ich fand es sehr schön, dass alle in dem Buch den einen oder anderen romantischen Moment ausleben dürfen.
Was ich persönlich allerdings total blöd finde, dass diese Novellen erst zum Schluss der Reihe erschienen sind. In der amerikanischen Zählung ist dieses Buch 3.5, das heißt, jemand wie, ich, der alle Bände kennt, fühlt sich wie ein Zeitreisender, der das Ende schon kennt. Und ich bin schon das eine oder andere Mal gestolpert und musste mir vergegenwärtigen, dass Band vier erst hiernach folgt.
Ganz ehrlich: So toll , süß und zauberhaft diese Familie auch ist, ich finde es schade, dass die Bände nicht in der richtigen Reihenfolge erschienen sind. Da ich alle Bände kenne, habe ich zwar den einen oder anderen lustigen Einblick erhalten, was" zwischendurch " so alles noch passiert ist, und viele andere Perspektiven gelesen, allerdings werde ich 6.5 überspringen und mit Band 10 weiterlesen.
Fazit: Inhalt fünf Sterne minus ein Stern für die Überschneidung in der Veröffentlichungsreihenfolge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2023

Klasse , nur das Ende schwächelt

Zerteilt
0

Mit "Zerteilt" nimmt der Leser Abschied von Fred Abel, dessen Wandlung recht gut dargestellt ist. Auch nahezu alle Nebenprotagonisten sind wieder dabei und lassen den Leser sehr schnell in die Geschichte ...

Mit "Zerteilt" nimmt der Leser Abschied von Fred Abel, dessen Wandlung recht gut dargestellt ist. Auch nahezu alle Nebenprotagonisten sind wieder dabei und lassen den Leser sehr schnell in die Geschichte hineinfinden. Der Plot selber ist sehr verzwickt und spannend, müssen doch alle Protagonisten nicht nur gegen die Bedrohungen von außen kämpfen, sondern ihren eigenen Weg finden. Und der ist manchmal nicht gradlinig, sondern verzwickt und schmerzhaft.
Der Schreibstil ist wie immer sehr schnörkellos ohne langweilig zu sein und das Verhältnis ist gut zwischen den Elementen, in denen Interna z. B. aus der Gerichtsmedizin erklärt werden, und den Sequenzen in denen Action herrscht.
Allerdings war es mir von allem ein wenig zu viel. Bzw. zu wenig. Für die Vielzahl der Fälle waren es zu wenig Auflösungen, und wenn wurde es nur ganz allgemein gehalten. Das Geschehen in Saras Wohnung wurde zum Beispiel überhaupt nicht mehr erwähnt, dort hätte doch auch kriminaltechnisch untersucht werden müssen. Die Entscheidung von Fred Abel wurde lapidar auf einer Seite abgehandelt, was ich sehr schade fand, es hätte hier ein wenig mehr an Erklärung bedurft, um diese Entscheidung spannender zu gestalten. Außerdem wurde die Gemütslage mehrerer Nebenprotagonisten auch nicht mehr erwähnt, was für mich viele Fragen offen lässt.

Fazit: Ein tolles Buch , leider für mich mit einem unrühmlichen Ende, es war mir zu schnell abgehandelt und wirkte sehr lieblos. Trotzdem bekommt dieser spannende True - Crime - Thriller vier wundervolle Sterne , und ich freue mich auf die Reihe um Sabine Yao.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2022

mystisch

Auf den Spuren von Hexern und Geistern in Island
0

Ein Buch für jeden, der gerne etwas über mystische Wesen erfahren möchte, über Wiedergänger, Heiler und Hexen. All diese Wesen tummeln sich in Island und machen das Leben dort ein wenig abergläubisch angehaucht. ...

Ein Buch für jeden, der gerne etwas über mystische Wesen erfahren möchte, über Wiedergänger, Heiler und Hexen. All diese Wesen tummeln sich in Island und machen das Leben dort ein wenig abergläubisch angehaucht. Natürlich auch ein wenig magisch und zuweilen gehört eine gehörige Portion Fantasie dazu, sich all diese Rituale und Rezepturen vorzustellen.
Sehr gut fand ich die Aufteilung des Buches. Es gibt einen umfassenden Überblick über die Arten und Erscheinungsformen der mystischen Wesen und im weiteren Verlauf sind die Themen nach der isländischen Topografie gegliedert. Ich hatte einige Probleme mit den Namen, sind diese isländischen Wortgebilde doch für deutsche Zungen nahezu unaussprechlich und für deutsche Augen sehr schwer lesbar.
Ich fand das Buch unfassbar umfassend recherchiert und es deckt wirklich alle Bereiche ab.
Leider empfand ich den Sprachstil als absolut hölzern und aneinanderreihend. Keine Spannung, sondern reine aufzählende Satzgebilde haben es mir recht schwer gemacht" im Flow" zu bleiben. Etwas weniger wissenschaftliche Sprache, dafür mehr Pep und belletristischer Sprachstil hätten diesem Buch sehr gut getan. Trotzdem vier Sterne für eine umfassende Reise in die mysteriöse , eindrucksvolle und toll recherchierte und gut aufbereitete Welt der Hexen und Geister in Island.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere