Ein Auftragsmörder, der keiner sein will
Monsieur le Comte und die Kunst des TötensAm Sterbebett seines Vaters muss Lucien schwören, die Tradition der Familie fortzusetzen. Daran wäre nichts ungewöhnlich, wenn diese Tradition nicht bedeuten würde, Auftragsmorde zu begehen und sein Vater ...
Am Sterbebett seines Vaters muss Lucien schwören, die Tradition der Familie fortzusetzen. Daran wäre nichts ungewöhnlich, wenn diese Tradition nicht bedeuten würde, Auftragsmorde zu begehen und sein Vater nicht bei einem dieser Aufträge tödlich verletzt worden wäre. Die Adelsfamilie de Chacarasse entstammt einer Reihe von Assassinen, die bereits im Dienste der Medici und des Vatikans standen. Jetzt also soll Lucien diese Tradition fortsetzen. Der Lebensstil des jungen Mannes sieht jedoch ganz anders aus. Er betreibt ein Restaurant, das P'tit Bouchon, ist gutem Essen, Wein und auch den Frauen nicht abgeneigt, kurzum: Lucien genießt das Leben. Nach dem Tod seines Vaters sieht Lucien sich mit Herausforderungen konfrontiert, die er gerne vermieden hätte, aber kann er sich seiner Bestimmung einfach so entziehen?
Ein ausgebildeter Auftragsmörder, der sich weigert zu töten. Was ist das bitte für eine Grundlage für einen Kriminalroman? Eine unglaublich faszinierende, muss ich sagen. Schon nach wenigen Seiten hat mich nicht nur das südfranzösische Flair in seinen Bann gezogen, auch Lucien war mir direkt sympathisch. Ja, er ist jemand, den man durchaus als Frauenheld bezeichnen könnte, aber er ist grundsätzlich ein anständiger junger Mann, dem die Familie sehr viel bedeutet und der sehr viel Humor besitzt. Mit der Haushälterin Rosalie verbindet ihn eine enge Freundschaft. Die alte Dame weigert sich partout ein Hörgerät zu tragen und ist einem Gläschen Hochprozentigem nie abgeneigt.
Hier stimmt einfach das Gesamtpaket: eine Story mit viel Potential, sehr unterhaltsamer Umsetzung und vielschichtigen Charakteren.
Ich freue mich sehr, dass dies der erste Teil einer neuen Serie ist. Hoffentlich lässt der zweite Teil nicht lange auf sich warten. Womit Lucien sich dann beschäftigen könnte, wurde am Ende dieses Buches bereits angedeutet.