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Veröffentlicht am 02.10.2022

Die Überlebenden

Der Sturm
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Die ehemalige Journalistin Jane Harper legt mit ‚Der Sturm‘ einen internationalen Bestseller vor. „Jane Harper ist für Australien das, was Tana French für Irland ist: eine Schriftstellerin, deren psychologisch ...


Die ehemalige Journalistin Jane Harper legt mit ‚Der Sturm‘ einen internationalen Bestseller vor. „Jane Harper ist für Australien das, was Tana French für Irland ist: eine Schriftstellerin, deren psychologisch reiche Handlungen mit einem tiefen Verständnis für den Schauplatz einhergehen,“ so urteilt The Washington Post.

Inhalt:
Vor zwölf Jahren veränderte ein Sturm das Leben einiger Familien der australischen Insel Tasmanien auf schmerzlich, dramatischer Weise. Kieran trägt seit diesem Tag an einer Schuld. Sein Bruder Finn, und dessen Freund Toby sind seinetwegen ums Leben gekommen. Und Olivias 14-jährige Schwester Gabby ist seit diesem fürchterlichen Sturm spurlos verschwunden. Nun kehrt Kieran mit seiner kleinen Familie in seinen Heimatort zurück, um seiner Mutter beim Umzug zu unterstützen. Sein Vater ist an Demenz erkrankt. Und wieder wird ein Mädchen tot am Strand aufgefunden. Alte Wunden werden aufgerissen.

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin ist feinfühlig und zugleich intensiv. Jane Harper erreichte mich und löste Emotionen aus. Sie lässt Bilder entstehen. Die Landschaft von Tasmanien wird greifbar, das Meer, der Strand, die Höhlen und vor allem das Denkmal der drei Überlebenden. Die Autorin beschreibt Situationen und die Befindlichkeit der Personen punktgenau, wie zum Beispiel mit diesem Satz: ‚Eine Schwerfälligkeit, die nach Kummer aussah, die Sorte Kummer, die einen bleibend zeichnet wie Ringe einen Baumstamm.‘

Kieran ist ein sympathischer junger Familienvater. In Flashbacks erlebt er Szenen seiner wilden Jugendzeit. Wir lernen seine ehemaligen Freunde kennen und den neu hinzugezogenen Schriftsteller, der sich bei seinem Freund Ash nicht gerade großer Beliebtheit erfreut. Kierans Mutter ist seit dem Tod von Finn verschlossen. Sie funktioniert nach außen hin. Doch Kieran kommt nicht mehr an sie heran.

Die Stimmung ist weitgehend düster, fast beklemmend. Der einzige Lichtblick ist Kierans und Mias kleine Audrey. Das Baby zaubert selbst dem dementen Brian ein Lächeln ins Gesicht.

Mich hat dieser Thriller von Anfang bis zum Ende gefesselt. Ich suchte nach einer Verbindung der beiden Fälle. Wo gibt es eine Nahtstelle? Die Auflösung hat mich überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Fazit: Super-Krimi. Absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Indoor-Dschungel

Welcome to the jungle
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Ein wirklich tolles Buch mit umsetzbaren Tipps wie man Pflanzen besonders gut in Szene setzt. Eigentlich ein Werkbuch.

In ‚Welcome to the jungle‘ zeigt uns der Autor und Instagram-Star Hilton Carter ...



Ein wirklich tolles Buch mit umsetzbaren Tipps wie man Pflanzen besonders gut in Szene setzt. Eigentlich ein Werkbuch.

In ‚Welcome to the jungle‘ zeigt uns der Autor und Instagram-Star Hilton Carter wie Pflanzen unser Zuhause bereichern, indem sie Räume zu Oasen verwandeln.

Das Buch ist eine Inspirationsquelle von Ideen, die darauf warten in die Tat umgesetzt zu werden. Hiltons Carters Raumgestaltung mit Pflanzen begeistert mich. In dem Buch geht es nicht darum, Pflanzen einfach mal wo hinzustellen, es geht um Kreativität mit Pflanzen, die den Räumen einen grünen Charakter geben.
In Teil eins geht es um Do-it-yourself-Projekte, die Schritt für Schritt beschrieben und bebildert im Buch zu finden und für jedermann nachzuarbeiten sind. Zu jedem Projekt gibt es eine Materialliste. Mich selber sprachen besonders die Hängeprojekte an. Und richtig verliebt habe ich mich in die Stecklingswand. Manches Projekt lässt sich leicht nach eigenen Ideen oder bereits vorhandenem Material umwandeln. Vielleicht kommt dem einen oder anderen dazu ganz neue Ideen. Ich hatte jedenfalls einige super Einfälle, die ich demnächst umsetzen werde.

Im zweiten Teil geht es um Pflanzen-Hacks, z.B. um die Bewässerung in Abwesenheit oder um Hängepflanzen ohne Bohrlöcher, für viele sicherlich wünschenswert.
Der dritte Teil gehört dem idealen Standort und den Lichtverhältnissen, während der letzten Teil sich der Pflanzenpflege widmet.

Fazit: Ein ansprechender und anspruchsvoll gestalteter Pflanzenratgeber, der allen Pflanzenliebhabern als Inspirationsquelle dienen mag. Jeder ist fähig, sein Heim in eine grüne Oase zu verwandeln.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Hemingways Foto

Ein Bild von einer Frau
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„Ein Bild von einer Frau“ erzählt die wahre Geschichte der Fotografin Inge Feltrinelli, geb. Schönberg. Als junge Frau hatte sie es sich zum Ziel gesetzt ein Foto von Hemingway zu schießen. Es sollte ...



„Ein Bild von einer Frau“ erzählt die wahre Geschichte der Fotografin Inge Feltrinelli, geb. Schönberg. Als junge Frau hatte sie es sich zum Ziel gesetzt ein Foto von Hemingway zu schießen. Es sollte keines der üblichen gestellten Fotos werden, es sollte den weltberühmten Schriftsteller abbilden wie er wirklich ist.

Wir befinden uns im Jahre 1953. Insa ist eine selbstbewusste, quirlige junge Frau. Sie reist nach New York in der Fehlannahme, Hemingway hier zu treffen. Dennoch glückt ihr hier ein sensationelles Foto. Der Zufall kommt ihr zur Hilfe. Ihr gelingt es ein Foto von der sehr zurückgezogen lebenden Greta Garbo zu schießen. Ein absoluter Glücksmoment und der Startschuss für ihren weiteren erfolgreichen Weg. Das Foto ist übrigens im Internet zu finden. Die Garbo will gerade die Straße überqueren, hat ein Taschentuch in der Hand und will sich gerade die Nase putzen.

Jetzt reist Insa nach Havanna. Denn hier lebt der Schriftsteller tatsächlich. Der jungen Frau gelingt es tatsächlich sich mit Hemingway bekannt zu machen. Doch der lässt sie zappeln. Hemingway ist ein äußerst schwieriger Charakter. Seine Wutanfälle sind gefürchtet.

Mir hat dieser Roman sehr gefallen. Die Autorin Natascha Bub schreibt wunderbar lebendig, lässt Bilder im Kopf entstehen, die Stimmungen und Atmosphären in Havanna hat sie absolut überzeugend eingefangen. Für mich fühlt es sich authentisch an. Auch die Charaktere sind gut gezeichnet. Die sympathische Insa ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist für die damalige Zeit ungeheuer mutig und selbstbewusst und vor Energie nur so sprühend. Sie besitzt eine gesunde Portion Frechheit und Hartnäckigkeit um ihre Ziele zu erreichen. Auch Hemingway stand mir lebendig vor Augen, äußerlich ein Berg von einem Mann, innerlich von der Vergangenheit zerrissen. Einfach klasse.

Ein Roman, den ich in seiner Farbigkeit gerne gelesen haben und den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

„Halte Ruhe…“

Long Covid – Wege zu neuer Stärke
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Dr. Claudia Ellert, Ärztin, Triathletin und Mutter, ist selbst eine Betroffene. Sie hat eine Initiative „Long Covid Deutschland“ initiiert. Sie hat Gespräche gesucht und Informationen gesammelt, um damit ...


Dr. Claudia Ellert, Ärztin, Triathletin und Mutter, ist selbst eine Betroffene. Sie hat eine Initiative „Long Covid Deutschland“ initiiert. Sie hat Gespräche gesucht und Informationen gesammelt, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

In ihrem Buch „Long Covid – Wege zur Stärke“ vermittelt sie die Facetten dieser Krankheit verständlich, zeigt Krankheitsmechanismen auf, gibt aber auch Tipps zu Entlastungen, Linderungen und Wege zur Heilung.

Doch was verstehen wir unter Long Covid? Frau Dr. Claudia Ellert erklärt uns dieses komplexe Krankheitsbild, in dem Menschen nach ihrer Covid Erkrankung nicht mehr richtig auf die Beine kommen. Wichtige Erkenntnis: „Halte Ruhe, länger als du glaubst“. Laut der WHO ist davon auszugehen, dass etwa 10 % der Menschen, die eine Corvid-Erkrankung hatten, Post oder Long Covid bekommen.

Interessant für mich war, zu erfahren, dass Long Covid keine neue Krankheit ist. Postvirale Krankheitsbilder kennt die Medizin seit langem. Insbesondere bei Infektionen mit den Influenzavirus, dem Epstein-Barr-Virus und dem Auftreten von Betacoronaviren wurde neben vielen Todesfällen, Patienten mit Phasen lang andauernder Rekonvaleszenz beschrieben.

Die Symptombilder einer Long Covid Erkrankung sind vielfältig, u.a.: Kurzatmigkeit und Husten, Schlappheit, Herzsymptome, Nebel im Gehirn, Konzentrationsstörungen, Sehstörungen, Haarausfall, Hautprobleme, Belastungsintoleranz und nicht zuletzt psychische Symptome:

Frau Dr. Claudia Ellert gibt Tipps wie mit Long Covid umzugehen ist, zeigt Therapiemöglichkeiten, Trainings- und Entspannungsübungen auf und gibt Hilfestellung zu sozialmedizinschen Fragen.

Insgesamt ein ansprechend und hochwertig aufgemachter Ratgeber, der Long Covid Betroffenen endlich Antworten liefert und wertvolle Anleitung zur Selbsthilfe gibt.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Dian, die Gorillafrau

Dian Fossey - Die Forscherin
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„Ich hätte sterben können vor Glück.“―Dian Fossey

Dian Fossey, eine außergewöhnlich mutige Frau mit einem großen Herzen für die Berggorillas. Die Eingeborenen nannten sie Nyirmachabelli, die einsame ...


„Ich hätte sterben können vor Glück.“―Dian Fossey

Dian Fossey, eine außergewöhnlich mutige Frau mit einem großen Herzen für die Berggorillas. Die Eingeborenen nannten sie Nyirmachabelli, die einsame Frau des Waldes. Vielen wurde die Forscherin bekannt durch den Welterfolg „Gorillas im Nebel“. Auch ich hatte diesen Film mit Sigourney Weaver geliebt. Die Autorin Susann Leonhard legt nun mit „Dian Fossey – Die Forscherin“ eine erstklassige Romanbiographie über diese bemerkenswert beeindruckende Frau vor und ich bin begeistert.

Die Liebe zu den Berggorillas zieht Dian nach drei Jahren in New York mit jeder Faser zurück in die ruandischen Vulkanberge. Man hatte sie loshaben wollen und sie hatte sich gebeugt. Doch nun ist sie wieder da, die Frau mit dem Aussehen einer hochgewachsenen Indianerin, mit ihrem kastanienbraunen geflochtenen Haaren.

Bereits als kleines Mädchen träumte Dian davon später einmal in Afrika mit Tieren zu arbeiten. Und sie machte ihren Traum gegen alle Widerstände wahr. Doch bis es so weit war arbeitete sie als Ergotherapeutin am Kosair Kinderhospital in Louisville. Sie bittet ihre Eltern um die Bürgschaft für einen Kredit. Sie möchte sich ihren Herzenstraum erfüllen und mit ihrer Freundin Mary für einige Wochen nach Afrika. Ihr Stiefvater lehnt die Bitte schlichtweg ab. Danach spart sie jeden Cent um sich drei Jahre später ihren Traum doch noch zu erfüllen.

Ihr Safari-Führer und Scout ist John Alexander, genannt „der große Jäger“. Dian bringt ihn mit ihrer Hartnäckigkeit und ihren Extrawünschen schier zur Verzweiflung. Auf dieser Reise besucht sie auch Professor Louis Leakey in der berühmten Ausgrabungsstätte in der Olduvai-Schlucht. Hier erfährt sie von den Berggorillas und jetzt gibt es für sie kein Halten mehr. Sie muss hin in die kongolesische Kabara. Und tatsächlich gelingt ihr eine erste Begegnung mit den Gorillas. Fossey ist von diesen Tieren so stark fasziniert, dass sie Professor Leakey überzeugt, dass sie die einzig Richtige ist, um das Verhalten der Berggorillas zu erforschen.

Mich hat das Buch über Dian Fossey von der ersten bis zur letzten Zeile gefesselt. Was für eine Frau. Sie war bekannt für ihre Unerschrockenheit und ihre Schießkünste. Der Autorin lässt lebendige Bilder im Kopf zu entstehen. Ich sehe Dian an ihrer Schreibmaschine in der Hütte sitzen und tippen. Susanna Leonhard hat mir diese Frau nähergebracht. Ich hatte das Gefühl, ich wäre mitten in der Geschichte und ich lernte Dian persönlich kennen. Ich war mit ihr auf ihren Streifzügen unterwegs, in den nebligen, regennassen Wälder, kletterte mit ihr durch Schluchten und an Berghängen entlang, ich war aber auch mit ihr in Gefangenschaft und auf der Flucht. Diese Frau schien ohne Angst zu sein.

Dian Fossey, die unerbittlich sein konnte, wenn es um ihre Tiere ging. Sie machte sich Feinde, nicht nur unter den Wilderen. Sie galt als sehr schwierig. Auch ihre Beziehungen scheiterten letztendlich an ihrem unnachgiebigen Charakter. Ihre einzige wahre Liebe galt den schwarzpelzigen Königen des Vulkangebirges, mit ihren schwarzen lackledernen Gesichtern. Dian schaffte es zu ihnen eine Beziehung aufzubauen. Dian reichte es nicht, die Tiere zu beobachten, sie wollte sich ihnen vertraut machen, als Teil der Herde akzeptiert werden. So benahm sie sich wie eine Gorillafrau um sich ihnen zu nähern. Und sie gab den Gorillas Namen. Digit war ihr ausgesprochener Liebling. Dian Fossey wurde nur 53 Jahre alt. Sie wurde am 27. Dezember 1985 ermordet in ihrer Hütte in Karisoke aufgefunden. Tage vorher hatte sie ein ‚Summ‘ vor ihrer Haustüre gefunden. Eine hölzerne Schlange, eine Puffotter. Ein Teil, das mit einem schwarz magischen Todesfluch belegt war.

Fazit: Eine absolut fesselnde Roman-Biografie, die ich jedem, der sich für mutige Frauen interessiert, ans Herz legen kann. Unbedingt lesenswert!

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