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Veröffentlicht am 19.10.2022

Vergangenheit und Zukunft

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Lake Paradise ist ein kleiner Ort mit 4000 Einwohnern in Nebraska, der, wenn überhaupt, für den Maisanbau bekannt ist. Aaron Highmores Großvater hat sich dort ein Mais-Imperium geschaffen, das ihn zum ...

Lake Paradise ist ein kleiner Ort mit 4000 Einwohnern in Nebraska, der, wenn überhaupt, für den Maisanbau bekannt ist. Aaron Highmores Großvater hat sich dort ein Mais-Imperium geschaffen, das ihn zum reichsten, aber nicht gerade beliebtesten Bewohner des kleinen Ortes gemacht hat. Aaron ist aber quasi das schwarze Schaf der Familie und hat früh das Weite gesucht. Nun kehrt er zurück, weil sein Großvater gestorben ist. Zu seinem noch lebenden Vater hat er ein ebenso distanziertes Verhältnis, wie zum Großvater.

Lexi Dawson und Aaron kennen sich schon aus der Schule, wobei Aaron einige Jahrgänge über ihr war. Lexi war im Gegensatz zu ihm nie weg aus Lake Paradise, sondern hatte eigentlich vor, früh ihre Jugendliebe zu heiraten und eine Familie zu gründen. Vor zwei Jahren, kurz vor der Hochzeit starb ihr Verlobter aber bei einer Wanderung, worüber sie immer noch nicht hinweggekommen ist. Nun trifft sie Aaron wieder und die beiden kommen sich langsam näher.

Grundsätzlich hat mir der Ausflug nach Lake Paradise gefallen und ich mochte Aaron und Lexi auch recht gerne. Lexi ist für meinen Geschmack aber etwas zu klischeehaft ausgestaltet, wie sie nie ein Studium begonnen hat, sondern geplant hat, Hausfrau und Mutter zu sein, passt für mich nicht so recht in die heutige Zeit, auch nicht in den USA. Manches ist auch etwas vorhersehbar, bzw. unnötig kompliziert, aber das ist bei Liebesgeschichten ja meist so. Der Schreibstil ließ sich gut lesen und ich konnte mir die beschriebenen Orte auch sehr gut vorstellen, besonders eben die Kleinstadt-Atmosphäre mit viel Klatsch und Tratsch.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Es geht (nicht nur) um den Kampf gegen den Klimawandel

Die Welt kippt
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Heiko von Tschischwitz gründete den Ökostromanbieter Lichtblick und beschäftigt sich schon lange mit erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Sein Roman "Die Welt kippt" handelt in der relativ nahen Zukunft. ...

Heiko von Tschischwitz gründete den Ökostromanbieter Lichtblick und beschäftigt sich schon lange mit erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Sein Roman "Die Welt kippt" handelt in der relativ nahen Zukunft. Mittlerweile gibt es einen grünen Bundeskanzler in Deutschland, der aber aufgrund von Koalitionszwängen oft nicht so handeln kann, wie er gerne würde.

Tessa Hansen ist eine Klimaaktivistin, die bei einer Protestaktion fast gestorben wäre, sich aber dennoch weiter voll dem Kampf gegen die Klimakatastrophe verschrieben hat. Auf einer Veranstaltung lernt sie die Finanz-Investorin Shannon O’Reilly kennen und findet sie wider Erwarten recht sympathisch, beginnt sogar eine Affäre mit ihr und versteht, dass Shannon sich auf eine ganz andere Art gegen den Klimawandel einsetzt, auch wenn dies die Unterstützung von Staaten und Firmen einschließt, deren Handeln Tessa in ethischer Hinsicht nicht gut heißen kann. Auch der chinesische Staat scheint sich sehr aktiv gegen den Klimawandel zu engagieren, scheint insgeheim aber (auch) ganz andere Ziele zu verfolgen.

Ich fand die Thematik grundsätzlich sehr spannend. Es ist frustrierend, wie trotz des Engagements von Fridays for Future und einer grünen Regierungsbeteiligung viel zu wenig gegen den Klimawandel getan wird und ich kann mich in dieser Hinsicht sehr gut in Tessa hineinversetzen. Allerdings bleibt sie als Person insgesamt recht blass, auch was die Beziehung zu Shannon angeht. Hier steht mir im Roman die sexuelle Ebene zu sehr im Mittelpunkt. Außerdem hätte ich als Laie noch ein paar weitere Hintergrundinfos brauchen können, besonders was das Projekt mit den Quantencomputern angeht, da mir dazu das Hintergrundwissen fehlte, um alles voll zu verstehen. Insgesamt kamen aber viele interessante Aspekte in dem Roman vor und die Thematik ist sowieso eine sehr wichtige, daher empfehle ich es gerne weiter!

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Wiedersehen nach 20 Jahren

Das Geschenk der Adlerin
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Vier Freundinnen, die im Internat gemeinsam ein Zimmer bewohnten, haben sich anschließend aus den Augen verloren und jede hatte im weiteren Leben ihr Päckchen zu tragen. 20 Jahre nach dem Abitur lädt Franziska ...

Vier Freundinnen, die im Internat gemeinsam ein Zimmer bewohnten, haben sich anschließend aus den Augen verloren und jede hatte im weiteren Leben ihr Päckchen zu tragen. 20 Jahre nach dem Abitur lädt Franziska die anderen drei Frauen zu einer gemeinsamen Bergtour ein, wo sie sich langsam wieder näher kommen, obwohl ihre Leben nach dem Abitur ganz unterschiedlich verlaufen sind.

Mir hat die Idee hinter diesem Buch sehr gut gefallen, da ich mir auch vorstellen könnte, so etwas mit Freund:innen aus der Schulzeit zu machen. Die beschriebene Wanderung und das Übernachten hoch oben in der Einsamkeit haben mich sehr angesprochen, ebenso wie das Bild auf dem Cover des Romans. In die einzelnen Protagonistinnen konnte ich mich mal mehr, mal weniger gut hineinversetzen. Nicht all ihre Handlungen und Verhaltensweisen konnte ich voll nachvollziehen. Verzichten hätte ich auf die etwas esoterisch angehauchten Passagen und manchmal ging es mir etwas zu übertrieben in Richtung Selbstliebe und Achtsamkeit, da mag ich es lieber subtiler. Ansonsten war der Schreibstil gut lesbar und sehr anschaulich und der Roman eignet sich sicher gut als Urlaubslektüre in den Bergen.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Vegan für Einsteiger

Omi, ich bin jetzt vegan!
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Angelique Vochezer lebt seit etwa sechs Jahren aus gesundheitlichen und ethischen Gründen vegan. Zugleich hat sie aber ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Oma Ingeborg Teßmann und Angelique liebt die Gerichte ...

Angelique Vochezer lebt seit etwa sechs Jahren aus gesundheitlichen und ethischen Gründen vegan. Zugleich hat sie aber ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Oma Ingeborg Teßmann und Angelique liebt die Gerichte und Backwaren, die ihre Oma seit ihrer Kindheit für sie zubereitet hat und möchte sie eigentlich nicht missen.

Das Buch stellt nun die Rezepte vor, die sie gemeinsam veganisiert haben. Zunächst geht es aber darum, warum Angelique sich dazu entschieden hat, vegan zu leben und wie ihre Oma darauf reagiert hat. Und es gibt erstmal Basic-Wissen zur veganen Ernährung, unter anderem, welches Gemüse wann Saison hat, auf die Zufuhr welcher Nährstoffe man besonders achten muss und wie man bestimmte tierische Lebensmittel gut ersetzen kann. Davon war mir, die ich mich schon länger mit vegetarischer und veganer Ernährung beschäftige, schon vieles bekannt, für Einsteiger ist aber sicher einiges Hilfreiche dabei.

Bei den Rezepten selbst handelt es sich weitgehend um "Hausmannskost", eher einfache und deftige Speisen, wie man viele aus seiner Kindheit kennt. Das ist aber ja auch das Motto, unter dem das Buch steht. Frikadellen, Kaiserschmarrn, verschiedene Suppen oder Salate, aber auch Bratenalternativen für Weihnachten. Manches (z. B. die Salate oder das Spargelrezept) war dabei für meinen Geschmack etwas zu einfach, sodass ich nicht extra ein Kochbuch dafür bräuchte, man bekommt aber auch einige neue Ideen, wie man eine bestimmte Speise ohne tierische Zutaten zubereiten könnte. Zusätzlich gibt es auch noch einige Backrezepte, auch wieder Klassiker, wie Mohnstreuselkuchen oder Apfelstrudel. Davon werde ich sicher mal etwas ausprobieren.

Die Zutaten sind alle recht leicht zu bekommen, man muss also nicht extra in einen Biomarkt oder einen sehr gut sortierten großen Supermarkt.

Gut gefällt mir auch die Aufmachung des Buches mit vielen Bildern, aber einer rauhen Haptik und nachhaltig hergestellt und nicht in Hochglanz oder in Folie verschweißt, was zur Thematik passt.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Zurück in New Hope

New Hope - Das Funkeln der Sehnsucht
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Jackson kam als Jugendlicher zu seiner Tante nach New Hope, nachdem seine Eltern verstorben waren. Allerdings verbindet er keine allzu guten Erinnerungen mit dem kleinen Ort, weil die coole Clique und ...

Jackson kam als Jugendlicher zu seiner Tante nach New Hope, nachdem seine Eltern verstorben waren. Allerdings verbindet er keine allzu guten Erinnerungen mit dem kleinen Ort, weil die coole Clique und ihr Anführer ihn nicht mochten. Aber Cassie, die Tochter des Schuldirektors tritt ihm dennoch unvoreingenommen gegenüber und die beiden kommen sich näher. Aber, die Jugendliebe endet mit Verletzungen auf beiden Seiten und Jackson verschwindet Hals über Kopf, um weit weg von New Hope Medizin zu studieren.

Viele Jahre später vermacht ihm seine Tante ihre Pension in New Hope, um selbst auf Weltreise zu gehen. Jackson kommt zurück, um die Pension zu renovieren und zu verkaufen und stellt fest, dass ausgerechnet Cassie die einzige Maklerin im weiten Umkreis ist. So müssen sie gezwungenermaßen wieder Zeit miteinander verbringen und ihre Vergangenheit aufarbeiten.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, der Schulzeit von Cassie und Jackson und der Gegenwart. Das steigert die Spannung, weil man erst nach und nach erfährt, was damals wirklich zwischen den beiden vorgefallen ist und wie es nun mit ihnen weitergeht. Die beiden Hauptpersonen sind sympathisch und ihre Handlungen meist nachvollziehbar, auch wenn sie es sich, wie bei solchen Geschichten oft üblich, teilweise unnötig schwer machen. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen, die Autorin schreibt sehr lebendig und anschaulich.

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