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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2017

Starker Anfang, mittelmäßiges Ende

The Chosen One - Die Ausersehene
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Skadi ist eine Ausersehene, die dem Volk Kinder schenken soll, so ist es ihre Aufgabe. Doch kurz vor ihrer ersten Vereinigung kommen ihr Zweifel. Aus Furcht vor dem ihr zugeteilten Lord Darian bricht sie ...

Skadi ist eine Ausersehene, die dem Volk Kinder schenken soll, so ist es ihre Aufgabe. Doch kurz vor ihrer ersten Vereinigung kommen ihr Zweifel. Aus Furcht vor dem ihr zugeteilten Lord Darian bricht sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus ihrem goldenen Käfig aus und lässt ihr wohlbehütetes Leben ein für alle Mal hinter sich. Außerhalb der schützenden Mauern ist sie völlig hilflos, bis sie auf eine recht seltsame Gruppe stößt, die mehr zu verbergen hat, als Skadi zuerst annimmt.

Das System um die Ausersehenen und die einfachen Bürger wird ausreichend geschildert, um die Bedeutung dahinter erfassen zu können. Es beginnt wie eine typische Dystopie mit dem elementaren Gedanken der Protagonistin auszubrechen und das System ändern zu wollen. Doch dann mischen sich noch fantastische Elemente in die Geschichte, die eine ganz neue Welt ungeahnter Herausforderungen für sie bereithalten. Skadis Entscheidungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, da sie eigentlich zufrieden mit ihrem Leben ist, dann aber plötzlich alles wegwirft, weil sie prompt merkt, dass sie mehr möchte als dieses Leben ihr geben kann. Kurz zuvor war sie noch von dem Wohlwollen der Regentin überzeugt und dann zweifelt sie alles an. Die Flucht und das Kämpfen und Zurechtfinden in einer völlig fremden Welt sind durchaus spannend. Die aus höchst unterschiedlichen Charaktere der zufällig zusammengewürfelten Gruppe sind abwechslungsreich, doch stellen sich die typischen Stereotype schnell dar. Die unliebsame Dreiecksliebesgeschichte hat mir weniger gefallen, auch wenn Skadi erstaunlich erwachsen damit umgeht und ein sehr freundlicher und herzlicher Charakter ist. Im Mittelteil und am Ende nimmt die Spannung deutlich ab, es bleibt aber trotzdem interessant und mit übernatürlichen Elementen bespickt. Ein solider Anfang der Dilogie.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Ein außergewöhnliches und poetisches Werk

Der Klang der Erinnerung
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Nach dem Großen Bruch, einem Geschehnis, welches Chaos und Unglück mit sich brachte, ertönt fortan täglich ein Klingen. Dieses Klingen nimmt den einfachen Bewohnern jegliche Erinnerung und soll das damals ...

Nach dem Großen Bruch, einem Geschehnis, welches Chaos und Unglück mit sich brachte, ertönt fortan täglich ein Klingen. Dieses Klingen nimmt den einfachen Bewohnern jegliche Erinnerung und soll das damals Geschehene zukünftig verhindern. Einzig allein das Körpergedächtnis bleibt erhalten und an Gegenstände gebundene Erinnerungen. Der einfache Junge Simon macht sich auf den Weg nach London um eine bedeutende Aufgabe zu erfüllen, denn das Klingen ist nicht das, was es verspricht zu sein. Doch schon bald hüllt ihn das Klingen ein und beraubt auch ihn jeglicher Erinnerung.

Dieses Buch ist sehr außergewöhnlich und ungewöhnlich. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, da viele abgehackte und kurze Sätze verwendet werden, was mir persönlich aber sehr gefällt. Es tauchen viele musikalische Begriffe auf, die anfangs etwas Schwierig zu verstehen sind und einen darüber stolpern lassen, aber nach und nach hatte es für mich etwas Poetisches und Elegantes. Der Kommunikationsstil ist gänzlich ganz anders als man es kennt. Neben der Sprache - allerdings nicht schriftlich - läuft alles über Musik ab, darüber können sich die Menschen auch Dinge merken. Beispielsweise Wegbeschreibungen werden nicht gesprochen sondern gesungen und einige Tonnuancen geben unterschiedliche Auskunft über Geschehnisse, Orte etc. Die ersten ca. hundert Seiten zieht sich das Buch ziemlich und man kämpft sich durch die Seiten, weil nur wenig passiert. Dann zeichnet sich eine richtige Geschichte dahinter ab und es wird um einiges interessanter und spannender. Das Ende hält Überraschungen bereit und konnte mich überzeugen. Die Art der Geschichte und der Schreibstil sind sehr speziell und nicht für jeden etwas.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Eine neue Welt offenbart sich

Die Chroniken der Seelenwächter - Verborgene Mächte 1 - Die Suche (Bände 1 - 3)
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Band 1:
Völlig unbedacht versucht sich Jessamine an einem Ritual um den Geist eines bekannten Paters herauf zu beschwören.Nicht ahnend, dass sie sich in Gefahr begiebt. Dabei gerät sie in eine Dämonenjagd ...

Band 1:
Völlig unbedacht versucht sich Jessamine an einem Ritual um den Geist eines bekannten Paters herauf zu beschwören.Nicht ahnend, dass sie sich in Gefahr begiebt. Dabei gerät sie in eine Dämonenjagd und sieht sich einem Schattendämon gegenüber, der durch ihre überaus großzügige Aura angezogen wird. Gerade noch kann sie gerettet werden und trifft prompt auf die Seelenwächter. Ganz besonders einer unter ihnen hat es auf sie abgesehen...

Der Anfang ist sehr trickreich gestaltet und führt den Leser in die Irre. Nach und nach wird der Irrtum aufgedeckt und man befindet sich gleich im Geschehen ohne eine weitere Einführung. Mir sind Parallelen zu Chroniken der Schattenjäger aufgefallen, auch wenn hier Elemente auftreten, die neuartig sind. Jaydee ist wirklich eine interessante Gestalt und die Verbindung zwischen ihm und Jess wirft viele Fragen auf. Insgesamt finde ich allerdings viele Elemente zu typisch. Beispielsweise, dass Dämonen die Seelen toter Menschen sind, die nicht ins Licht gefunden haben ist so typisch für Geistergeschichten, schon hundert Mal gelesen. Das hat mich etwas gestört. Sonst ist das ein solider Einstieg und ich würde gerne viel mehr über die Welt erfahren und freue mich schon auf den zweiten Band, in der Hoffnung es kämen noch neue fantastische Elemente dazu.

Band 2:
Kaum ist Jess aus dem Reich der Seelenwächter zurück gekehrt, wird sie prompt eines Verbrechens beschuldigt, welches sie allerdings nicht begangen haben konnte. Dann wird die Polizeieskorte von Schattendämonen angegriffen und sie entführt. Währenddessen versucht Jaydee sich von der magischen Anziehungskraft zu Jess abzulenken, doch dabei wird er gestört und neben den Schattendämonen offenbart sich ein weiterer Feind, der endlich gefunden hat, was er jahrelang vergeblich suchte...

Es geht fast nahtlos weiter und der Leser ist genauso verwirrt über die Beschuldigungen wie Jess. Alles wird noch verwirrender als die Schattendämonen auftauchen und sich die eine Feindin von Ardiane zeigt. Die Zusammenhänge erschließen sich noch nicht und es treten immer mehr Personen auf, die neue Fakten aufwerfen, die nicht richtig zugeordnet werden können. Dieser Band hat mir viel besser gefallen als der erste. Auch wenn noch wichtige Fakten im Dunkeln verborgen sind und die Bedeutung dahinter sich nicht erschließt. Gerade was die Beziehung zwischen Jaydee und Jess angeht, bleibt sehr geheimnisumwoben und auch die Worte Ardianes zu Jaydee werfen mehr Fragen auf, als beantwortet werden. Ich möchte gerne weiterlesen um mehr zu verstehen.

Band 3:
Nach Ariadnes plötzlichem Ableben fällt für Jess eine Welt zusammen. Hat sie doch bereits ihre Mutter verloren. Währenddessen versucht Jaydee herauszufinden was Ariadnes unverständliche Botschaft, ihn betreffend, zu bedeuten hat. Gleichzeitig treffen weitere Seelenwächter aus London ein, die verbündet die verletzten und immer noch bewusstlosen Seelenwächter aus dem Krankenhaus befreien müssen, doch die Feinde schlafen nicht und es kommt zum Kampf.

Es geht gleich weiter und den Protagonisten bleibt kaum Zeit durchzuatmen. Es hat mir sehr gut gefallen, dass weitere Seelenwächter vorgestellt werden und dadurch mehr Abwechslung und weitere spannende Charaktere eingebracht werden. Die Integration des Detectives empfand ich am Anfang als störend, aber mittlerweile wirft es einen weiteren spannenden Handlungsstrang auf, der gewiss noch für viel Aufregung sorgen wird. Vor allem was Jaydee und seine geheimen Machenschaften betrifft. Jess fand ich etwas Langweilig. Mit ihr konnte ich mich noch nicht anfreunden, da sie mir bisher zu unscheinbar und zu einseitig ist. Da ist dieses besondere Band zwischen ihr und Jaydee und wie es damit weitergeht würde ich gerne erfahren, auch wenn ich da schon Ideen habe. Eine große Überraschung waren Joanne und ihr Meister und die familiären Zusammenhänge hinter ihren Plänen. Dass sie so klug und strategisch agieren können, hätte ich nicht vermutet. Ich hoffe im nächsten Band wird der Plan noch durchschaubarer dargestellt und die Hintergründe gelüftet.

Veröffentlicht am 13.08.2017

Auch hinter einem unschuldigen Gesicht können sich Abgründe auftun...

Das Mädchen im Fenster
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Das neue Ermittlerpaar Graves und Downes bekommt es mit dem Mord eines griesgrämigen Mannes zu tun, der bei der Arbeit auf dem Feld abgestochen wurde. Während der Ermittlungen werden sie mit alten Fällen ...

Das neue Ermittlerpaar Graves und Downes bekommt es mit dem Mord eines griesgrämigen Mannes zu tun, der bei der Arbeit auf dem Feld abgestochen wurde. Während der Ermittlungen werden sie mit alten Fällen und Verdächtigungen konfrontiert. Denn vor sieben Jahren verschwanden zwei kleine Mädchen spurlos und einige Spuren führen zum Mordopfer. Doch es tauchen noch weitere Leichen auf und offenbaren ein schreckliches Geheimnis, welches einen lehrt, dass auch hinter einem hübschen, netten Gesicht Abgründe lauern können, die man sich nicht mal im Traum vorstellen würde...

Der Anfang ist ziemlich schleppend und ich musste mich ehrlich gesagt da durch quälen, weil es so zäh und langweilig ist. Vor allem die Passagen aus Downes Sicht sind gefüllt mit vielen Details seiner Kindheit, aber so, dass sie zu überladen wirken, unwichtig sind und nur stören, zudem sie den geschichtlichen Verlauf nicht im Geringsten voranbringen. Nach und nach kommt Fahrt in die Geschichte und wenn die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, wird es ziemlich spannend und die Puzzleteile ordnen sich. Das Ende ist sehr überraschend und mit diesem Verlauf hätte ich nicht gerechnet. Der Mörder kam für mich ziemlich überraschend und tat mir nach seinen Schilderungen sogar leid, als man erfährt warum er das getan hat und welche unfassbaren Hintergründe dahinter stecken. So konnte die Hälfte des Buches den Anfang allerdings nur teilweise wieder wett machen, deswegen die Bewertung.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Gute Idee, aber an der Umsetzung hapert es

Die Heimsuchung von Grayson Manor
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Nach dem unglücklichen Tod ihrer Mutter, vererbt diese Addison ein unbekanntes Herrenhaus, in dem ihre Mutter ihre Kindheit verbracht hatte. Schon seit Jahren hat keiner mehr das Haus betreten und dementsprechend ...

Nach dem unglücklichen Tod ihrer Mutter, vererbt diese Addison ein unbekanntes Herrenhaus, in dem ihre Mutter ihre Kindheit verbracht hatte. Schon seit Jahren hat keiner mehr das Haus betreten und dementsprechend verfallen wirkt es. Addison beauftragt Luke, einen Restaurator, damit, das Haus wieder auf Trapp zu bringen. Doch neben geheimnisvollen verschlossenen Türen,warten noch andere Geheimnisse darauf von Addison gelüftet zu werden, denn sie hat eine außergewöhnliche Gabe...

Das Buch klang für mich wie ein schön-gruseliger Horrorfilm in Buchform. Die Idee an sich ist nicht sehr originell, entspricht dem typischen 0815-Typ einer klassischen Horror-Grusel-Geschichte, aber durch meine Schwäche für verwunschene alte Häuser wagte ich mich doch daran. Die Hauptgeschichte beginnt erst etwas Schleppend, nahm dann aber an Fahrt auf und je mehr Zwischenfälle sich häuften, desto spannender wurde es. Die Protagonisten Addison und Luke konnten mir im Laufe der Handlung nicht wirklich sympathisch werden. Viele Situationen fand ich ziemlich gestellt und nicht sehr authentisch. Vor allem durch Addisons Geheimnis und der plötzlichen Aufgeschlossenheit Lukes, wurde dieses Gefühl verstärkt. Was dann mit tollen Geheimnissen und Vermutungen begann, konnte am Ende zu Nicht gemacht werden. Die Auflösung war mehr als enttäuschend. Keine dämonenbesessenen Menschen oder rachsüchtigen Geister, sondern eine ziemlich "menschliche" und unspektakuläre Begründung und aus war es. Da fehlte mir eindeutig der Thrill, die Gänsehautmomente oder zumindest der Hauch davon. Leider Fehlanzeige. Aus der Geschichte hätte definitiv mehr werden können, wenn die Charaktere und Situationen besser ausgearbeitet worden wären. So wurde aus meiner Sicht leider Potenzial verschenkt.