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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2022

Therese von Bayern steht ihren Mann

Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas
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Verzeihung, in Tagen des Genderns natürlich ihre Frau - zu einer Zeit und in einer Gegend, die sehr erstaunen lässt. Denn in Katharina Innigs auf realen Ereignissen basierenden Roman erfahren wir, dass ...

Verzeihung, in Tagen des Genderns natürlich ihre Frau - zu einer Zeit und in einer Gegend, die sehr erstaunen lässt. Denn in Katharina Innigs auf realen Ereignissen basierenden Roman erfahren wir, dass sie bereits im Jahr 1888 eine Forschungsreise nach Brasilien geleitet hat - mit sich selbst als einziger teilnehmender Forscherin. Möglicherweise würde man sie heute als Biologin bezeichnen, Botanik und Zoologie begeisterten sie gleichermaßen. Doch sie war so viel mehr, konnte sie sich doch in mehr als einem Dutzend Sprachen verständigen und kannte sich auch in Geographie und Literatur bestens aus.

Die Autorin folgt dem kleinen Forschungsteam, das dem, was heute darunter verstanden wird, in keinster Weise ähnelt, sondern nach höfischen Vorstellungen zusammengestellt ist, bis nach Manaus und in die Tiefen des Regenwaldes.

Ebenso kenntnisreich wie warmherzig beschreibt sie Begegnungen, Entdeckungen und Zusammenstöße, verzichtet auch nicht auf humorvolle Einschübe an passender Stelle.

Die Handlung findet auf zwei Ebenen statt - neben der Reise begegnen wir Therese im Jahr 1924, kurz vor ihrem Tod in ihrem Haus am Bodensee, in das sie sich seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs zurückgezogen hatte und von ihrer einstigen Gesellschaftsdame auf der Reise nach Brasilien besucht wird. Schwer erkrankt lässt sie sichl bei der Ordnung ihres Nachlasses helfen und schwelgt mit dem Besuch in gemeinsamen Erinnerungen. Doch auch zur Gegenwart hat sie ihre - natürlich keineswegs konventionelle - eigene Ansicht, mit der sie nicht hinter dem Berg hält.

Kurzum: dies ist ein anspruchsvoller historischer Roman, wie er faszinierender nicht sein könnte, jedenfalls aus meiner Sicht. Sollte die Autorin noch über zeitliche Ressourcen verfügen, empfehle ich ihr, eine Schreibwerkstatt für dieses Genre zu begründen, das noch mehr als ausbaufähig ist.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Ein bezauberndes Kinderbuch - nicht nur zu Weihnachten

Leah und der Stern von Betlehem
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Und nicht nur für Kinder, denn auch ich bin von der bildstarken Lektüre seit Tagen wie verzaubert. Ja, hier dient die biblische Weihnachtsgeschichte als Grundlage, bzw. verschiebt sich die Perspektive: ...

Und nicht nur für Kinder, denn auch ich bin von der bildstarken Lektüre seit Tagen wie verzaubert. Ja, hier dient die biblische Weihnachtsgeschichte als Grundlage, bzw. verschiebt sich die Perspektive: erzählt wird aus der Sicht eines Kindes, nämlich aus der von Leah, der Tochter des Herbergswirtes, der Maria und Josef seinen Stall zur Verfügung stellt.

So ist es für Kinder sicher noch besser nachzuvollziehen, beispielsweise wenn Maria zu Leah spricht und sie bittet, das Jesuskind mal kurz zu übernehmen. Wer würde das nicht gerne tun? Ein schönes Buch, das die Familie sicher einige Jahre begleiten wird!

Veröffentlicht am 20.09.2022

Keine Ausrede mehr

Windows 11 für Senioren
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Hier wird Windows 11 so vereinfacht dargestellt, dass Computer Muffel - es müssen nicht unbedingt Senioren sein, wie hier im Titel aufgeführt - keine Ausrede mehr haben, sich vor dem modernen Zeuch zu ...

Hier wird Windows 11 so vereinfacht dargestellt, dass Computer Muffel - es müssen nicht unbedingt Senioren sein, wie hier im Titel aufgeführt - keine Ausrede mehr haben, sich vor dem modernen Zeuch zu drücken!

Und wenn sie merken, wie einfach und schnell damit vieles geht, wollen sie es auch gar nicht mehr missen. So ging es jedenfalls meiner Tante - sie brummelt zwar der Form halber noch ein bisschen, aber wenn ich sie besuche, ist das Teil immer an! Oft in vorliegendem Programm, aber natürlich auch im Internet. Aber da wäre sie über die Tür des Windows 11 gar nicht erst hingekommen!

Veröffentlicht am 19.09.2022

Schwul unterwegs

Couple of Men
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sind Karl und Daan, ein deutsch-niederländisches Paar, seit sie einander kennen- und lieben gelernt haben, was quasi in einem Atemzug geschah!

Seitdem gehen sie gemeinsam durchs Leben und das ist wörtlich ...

sind Karl und Daan, ein deutsch-niederländisches Paar, seit sie einander kennen- und lieben gelernt haben, was quasi in einem Atemzug geschah!

Seitdem gehen sie gemeinsam durchs Leben und das ist wörtlich zu nehmen. Denn eines ihrer größten gemeinsamen Hobbys ist das Reisen und da sie zudem Blogger aus Überzeugung sind, sind sie dabei sozusagen immer im Dienst.

Das Reisen nehmen sie ernst - dennoch mit dem Humor, den es verdient. Woran man merkt, dass die beiden schwul unterwegs sind?

Nun, die Regenbogenfahne ist quasi immer dabei. Dann werden auch entsprechende Locations vorgestellt - wohlgemerkt unter anderem.

Denn "Schwul" ist keine Etikette, die sie sich an die Brust heften, sondern ein elementarer Bestandteil ihres Lebens und deswegen stechen sie auch immer mal ins Wespennest. Und reisen dorthin, wo es keine Homosexualität gibt. Einfach, weil sie verboten ist - mit unterschiedlichen Konsequenzen.

Dennoch sind die beiden sympathischen Jungs, die ich sofort ins Herz geschlossen habe - als Paar natürlich - auch "normale" Reisende, die wichtige Tipps haben, mit denen man seine Reisen angenehmer gestalten kann.

In jeder Hinsicht ein ganz besonderes Buch, das ich jedem empfehlen kann. Unabhängig von seiner sexuellen Orientierung. Nur eines sollten die potentiellen Leser mitbringen - Toleranz noch und nöcher - die bieten nämlich auch die beiden Autoren!

Veröffentlicht am 13.09.2022

Der sichere Ort

Finde den Tempel in dir
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Es gibt eine Meditation - hilfreich bspw. bei Angst- und Panikattacken, auch bei Depression - die "der sichere Ort" heißt - nach einigen Übungen findet man innerlich immer wieder dorthin zurück, fühlt ...

Es gibt eine Meditation - hilfreich bspw. bei Angst- und Panikattacken, auch bei Depression - die "der sichere Ort" heißt - nach einigen Übungen findet man innerlich immer wieder dorthin zurück, fühlt sich gestützt, geheilt und gekräftigt. Hier soll man sich einen Ort, an dem man sich besonders wohlfühlt, vorstellen, der immer wieder eine Art zu Hause, einen Rückzugsort bieten kann, wo auch immer man ist.

Die Autorin des vorliegenden Buches fährt einen anderen Ansatz: sie bietet den inneren Tempel, also einen Raum im eigenen Inneren als Rückzugs- und Zufluchtsort an, für unterschiedliche , auch unterschiedlich intensive Meditationen und andere Übungen. Dieser Tempel steht in Verbindung mit Yoga; bei den meisten vorgestellten Übungen muss man allerdings keine allzugroßen körperlichen Verrenkungen veranstalten. Meist sind es sogar gar keine.

Dieser Ansatz bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten und das Tolle daran ist, dass sie mit etwas Übung an jedem Ort, zu jeder Zeit, abrufbar sein sollen. Das hängt natürlich von jedem Selbst und von seiner Fähigkeit, sich in die Ausführungen hineinzuversetzen, ab.

Ich möchte jedoch behaupten, dass diese so einladend, offen und vielseitig dargestellt sind, dass jeder einen oder mehrere Varianten für sich entdecken kann.

Ein wundervolles Buch, das ich sicher auch verschenken werde - wenn auch nicht dieses Exemplar - das brauche ich in der nächsten Zeit, um mich so richtig einzuarbeiten. Beim ersten Lesen habe ich große Lust bekommen, mich eingehend damit zu beschäftigen!