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Veröffentlicht am 09.07.2023

Kriminalroman für Naturbegeisterte

Der Gesang der Flusskrebse
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Dieses Buch wollte ich schon seit längerer Zeit lesen und nun bin ich unschlüssig was ich darüber denken soll.

In "Der Gesang der Flusskrebse" geht es um eine junge Frau, welche des Mordes angeklagt wird. ...

Dieses Buch wollte ich schon seit längerer Zeit lesen und nun bin ich unschlüssig was ich darüber denken soll.

In "Der Gesang der Flusskrebse" geht es um eine junge Frau, welche des Mordes angeklagt wird. Als Außenseiterin der Gesellschaft, gilt sie in der Kleinstadt schnell als schuldig, obwohl keine belegbaren Beweise vorliegen.

Die Leser*innen lernen sie als Kya das Marschmädchen kennen. Ein traumatisiertes Kind, welches von ihrer Familie verlassen und sich bereits in jungen Jahren selbst versorgen muss. Sie wächst in der Marsch auf und findet in der dortigen Natur Halt und Orientierung. Sie ist eine scheue Person, der es schwer fällt, soziale Bindungen einzugehen.

Der Wechsel zwischen traumatischen Kindheitserfahrungen, Beschreibungen von Naturlandschaften und der provinziellen Polizeiarbeit hinterließ bei mir ein ambivalentes Lesegefühl und konnten die Spannung nur mäßig aufrecht erhalten.
Das Ende bzw. die Auflösung war vorhersehbar und die Geschichte hätte um gute 100 Seiten kürzer sein können.

Zudem empfinde ich es als schwierig, dass dieses Buch oft als "schöner Naturroman" dargestellt wird, wenn die prägnanten Themen Kindeswohl und Mord sind.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Überambitioniert, zu viel von allem für den Auftakt einer Reihe

Das neunte Gemälde
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Der erste Band der Lennard Lomberg Reihe dreht sich um ein Gemälde eines bisher unbekannten Künstlers und dessen Geschichte, welche bis in die 1930er Jahre zurück reicht.
Das Gemälde, welches sich vorher ...

Der erste Band der Lennard Lomberg Reihe dreht sich um ein Gemälde eines bisher unbekannten Künstlers und dessen Geschichte, welche bis in die 1930er Jahre zurück reicht.
Das Gemälde, welches sich vorher im Besitz einer jüdischen Familie von Kunstsammler*innen befand, sollte eigentlich bei der Verbrennung im Jeu de Paume in Paris 1943 mit vielen anderen Kunstwerken durch die Nazis vernichtet werden. Durch besondere Umstände wird es jedoch kurz vor der Verbrennung entwendet und die Reise des Bildes nimmt seinen Lauf, bis es schließlich im Jahr 2016 wieder auftaucht.
Der Kunstexperte Lennard Lomberg wird durch Gilles Dupret kontaktiert und darum gebeten, sich doch einmal mit dem Gemälde näher zu befassen. Es wird vermutet, dass sich niemand geringeres als Picasso selbst, als Künstler eben besagten Bildes entpuppen könnte. Kurz nach ihrem Telefonat wird Dupret jedoch tot aufgefunden.
Leider muss ich sagen, dass mich "Das neunte Gemälde" so gar nicht abholen konnte. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da mich die Thematik des Kunstraubes und der -vernichtung durch die Nationalsozialisten im zweiten Weltkrieg sehr interessiert.
In dem Band werden aber so viele Nebenhandlungen und -charaktere hineingepresst, dass es für mich als Leserin sehr anstrengend war, diesen zu folgen. Die drei Zeitebenen, welche in dem Buch vorkommen, waren dahingehend kein Problem. Da sich dann aber zum Ende des Buchs die addierte Charaktere und Nebenhandlungen häuften und sich partout keine Lesefreude durch so viel Ablenkung einstellen wollte, riss meine Konzentration ab und ich hätte das Buch, hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen, abgebrochen.
Es ist wirklich schade, da das Buch extrem viel Potenzial für einen Mehrteiler hat und ich mir gewünscht hätte, es wäre nicht so überladen und überambitioniert. Den zweiten Band werde ich wohl nicht lesen.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Guter Anfang, aber leider verlor sich die Geschichte schnell

Karibische Affäre
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Miss Marple verbringt ihre Ferien auf einer kleinen Insel in der Karibik und vertreibt sich die Zeit am Strand und auf den allnächtlichen Hotelpartys. Als sie sich eines Abend wieder einmal mit Major Palgrave ...

Miss Marple verbringt ihre Ferien auf einer kleinen Insel in der Karibik und vertreibt sich die Zeit am Strand und auf den allnächtlichen Hotelpartys. Als sie sich eines Abend wieder einmal mit Major Palgrave im Gespräch befindet, erzählt dieser ihr, dass er das Foto eines Mörders bei sich trägt. Noch bevor er Miss Marple das Foto zeigen kann, erstarrt er und sein Verhalten ändert sich schlagartig. Hastig steckt er das Foto wieder ein und erwähnt es daraufhin nicht weiter

Am nächsten Tag wird Major Palgrave tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Miss Marple geht diesem plötzlichen Tod nach und sucht nach dem ominösen Foto...

Ich konnte in diesem Miss Marple Abenteuer so wenig wie schon lange nicht mehr mitraten. Der Anfang gefiel mir wirklich gut, die Grundidee und die Suche nach dem Foto ebenfalls. Allerdings verläuft sich die Geschichte sehr schnell und wirkt durch das pausenlose „Getratsche“ aller Beteiligten passiv. Ich hätte mir mehr aktives Geschehen und weniger Rumraten der Charaktere gewünscht. Mich konnte die Geschichte leider nicht ganz abholen.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Treffen sich 12 Individuen nachts an einer Tankstelle...

23 Uhr 12 – Menschen in einer Nacht
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12 Individuen (wenn man das Pferd mitzählt, jedoch die Leiche nicht) treffen sich für den Moment eines Augenblicks an einer Autobahn-Raststätte in den Ardennen. Ihre Leben berühren sich kaum, und wenn ...

12 Individuen (wenn man das Pferd mitzählt, jedoch die Leiche nicht) treffen sich für den Moment eines Augenblicks an einer Autobahn-Raststätte in den Ardennen. Ihre Leben berühren sich kaum, und wenn doch, nur flüchtig spürbar. 
In einzelnen Kapiteln bekommen die Lesenden einen kurzen Einblick in die Leben der, teilweise sehr skurrilen und obszönen, Charaktere.

Ich wüsste nicht mal, welche Triggerwarnung ich hier nicht aussprechen sollte. Es ist einfach alles dabei: Mord, Vergewaltigung, psychische Traumata, Kindeswohlgefährdung, artenübergreifende Misshandlung... 
Klar, der Schreibstil Adeline Dieudonné's ist interessant und für viele Leserinnen vermutlich sehr aufregend. Aber braucht es wirklich so viel Passagen über Gewalt und Missbrauch? 
Das Buch ist nur knapp 170 Seiten lang und ich war erst in 2,5 Tagen durch, weil ich es immer wieder weglegen musste. Im Großen und Ganzen empfand ich es einfach als zu roh und hoffnungslos, die Charaktere betreffend. Ich hatte selten so viel Mitleid für die Protagonist
innen eines Buches übrig. 

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Die Familie als Mikrokosmos (Spoiler)

Der Zopf meiner Großmutter
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"Der Zopf meiner Großmutter" ist das 10. Buch von Alina Bronsky und thematisiert den Mikrokosmos einer geflüchteten russischen Familie.

Das Oberhaupt dieser, ist Großmutter Margo. Sie führt die kleine ...

"Der Zopf meiner Großmutter" ist das 10. Buch von Alina Bronsky und thematisiert den Mikrokosmos einer geflüchteten russischen Familie.

Das Oberhaupt dieser, ist Großmutter Margo. Sie führt die kleine Familie, zu der noch Großvater Tschingis und Maxim gehört, mit strenger Hand.

Die Geschichte beginnt damit, dass sich der Großvater neu verliebt und nach und nach das besondere Familienkonstrukt offenbart wird. Gleich zu Beginn werden jedoch viele Fragen aufgeworfen, die zum Teil unbeantwortet bleiben.

(Spoiler!)

Warum genau wächst Maxim bei seinen Großeltern auf und nicht bei seinem leiblichen Vater, der gefühlt nur ums Eck wohnt?! Was hat es mit der ominösen Firma des Großvaters zu tun? Und was hat es mit dessen plötzlichen Tod auf sich?

Das Buch strotzt so von verbalen Bösheiten, dass ich mich persönlich erst daran gewöhnen musste. Vielleicht war es mir auch etwas zu nah... Auch wenn es sehr gut geschrieben ist, konnte es mich nicht ganz überzeugen.

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