Tino Dühnfort tappt im Dunkeln
Nun ruhet sanftEin Arzt, der mit seiner Frau Streit wegen seiner ständigen Untreue hat, fährt mit seinem Wagen davon und kehrt morgens mit einem Rosenstrauß zurück, um sich zu versöhnen. Doch er trifft auf die Polizei, ...
Ein Arzt, der mit seiner Frau Streit wegen seiner ständigen Untreue hat, fährt mit seinem Wagen davon und kehrt morgens mit einem Rosenstrauß zurück, um sich zu versöhnen. Doch er trifft auf die Polizei, denn seine Frau und seine beiden Kinder wurden erst erschossen und das Haus dann in Brand gelegt, um alles zu vertuschen. Kommissar Tino Dühnfort und sein Ermittlungsteam sind für diesen Fall zuständig und misstrauen den Aussagen des Ehemannes. Schnell schießt sich Dühnfort auf ihn als Täter ein und trägt alle Fakten gegen ihn zusammen. Als sich auch noch herausstellt, dass der Arzt ihnen ein falsches Alibi vorgelegt hat, wird die Schlinge um seinen Hals immer enger, doch er beteuert weiterhin seine Unschuld. Aber Dühnfort glaubt ihm nicht. Ist er auf der richtigen Fährte?
Inge Löhnig hat mit ihrem Kriminalroman „Nun ruhet sanft“ den siebten Band um ihren Kommissar Dühnfort und seinem Team vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig zu lesen und bereits im Prolog wird der Leser von dieser perfiden Geschichte gefangen genommen und fragt sich, welche Gründe und Auswirkungen dieser wohl auf den gesamten Roman haben wird.
Die Charaktere sind detailliert und liebevoll ausgestaltet. Tino Dühnfort ist ein sympathischer Kaffeeliebhaber, der die Nachricht bekommt, zum ersten Mal Vater zu werden. Das Auffinden der ermordeten Kinder bringt ihn an seine Grenzen, er will diesen Fall unbedingt aufklären, denn in der Vergangenheit hat ein ähnlich gelagerter Mordfall leider nicht zu einer Verhaftung geführt. Diesen hat er ständig vor Augen und verbeißt sich regelrecht in die Verdächtigung des Arztes. Dabei verliert er allerdings den objektiven Blick und ermittelt recht einseitig, was man von ihm so gar nicht gewohnt ist. Hier zeigt eine neue Komponente der Person Dühnfort, dass er auch verletzlich und fehlbar ist. Seine Lebensgefährtin Gina ermittelt in Altfällen und möchte Tino bei seinen Ermittlungen unterstützen. Sie ist ein südländischer Typ, gesellig und trägt ihr Herz auf der Zunge. Die Schwangerschaft lässt sich offener und fröhlicher wirken. Der Verdächtige Thomas Sassen ist ein richtiger Kotzbrocken, arrogant, hochmütig und sehr von sich eingenommen, er hält sich für unwiderstehlich, dabei lügt er ständig und bringt seine engsten Freunde in Schwierigkeiten, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Auch die übrigen Charaktere sind so angelegt, dass man nur vor die Fassade blickt und es sich bei ihnen ebenso um Verdächtige wie um Unschuldige handeln kann. Der Leser ist also rundum gefordert, sich ein eigenes Bild der Ermittlungen zu machen und der Lösung auf die Spur zu kommen.
„Nun ruhet sanft“ ist ein rundum solider, unterhaltsamer und spannender Krimi, der allen Fans von Dühnfort gefallen dürfte. In einigen Bereichen hatte die Handlung zwar einige Längen, trotz allem war die Spannung zu jeder Zeit gegeben. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.