Cover-Bild Laidlaw
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 10.09.2014
  • ISBN: 9783888979675
William McIlvanney

Laidlaw

Conny Lösch (Übersetzer)

Als die Leiche einer jungen Frau im Kelvingrove Park in Glasgow gefunden wird, beginnt für Detective Jack Laidlaw ein tödlicher Wettlauf mit der Zeit. Denn in dieser Stadt voll harter Männer, mächtiger Gangster und skrupelloser Geschäftemacher ist nicht nur der charismatische Detective auf der Suche nach dem Mörder. Hier will sich keiner die Geschäfte verderben lassen, hier haben die Gangster einen eigenen Begriff von Moral und hier schweigen die Väter und sinnen nach Rache. Und Jack Laidlaw weiß, dass er den Mörder zuerst finden muss, wenn er einen weiteren Mord verhindern will … William McIlvanneys Romane um den legendären Ermittler Jack Laidlaw sind in Großbritannien schon lange Kult und gehören schlicht zum Besten, was Kriminalliteratur zu bieten hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2022

Laidlaw 1 - Der Versuch zu lieben

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Die vergewaltigte Leiche der 18-jährigen Jennifer Lawson wird in Glasgow gefunden. DC Brian Harkness soll als Bindeglied zwischen Milligan und DI Jack Laidlaw fungieren, die sich gegenseitig nicht ausstehen ...

Die vergewaltigte Leiche der 18-jährigen Jennifer Lawson wird in Glasgow gefunden. DC Brian Harkness soll als Bindeglied zwischen Milligan und DI Jack Laidlaw fungieren, die sich gegenseitig nicht ausstehen können. Der Einzelgänger Laidlaw muss den Mörder schnell finden, denn es gibt einige andere die ihm zuvorkommen wollen. Zum einen gibt es Bud Lawson, den Vater des Opfers, der den Täter töten möchte, ebenso wie der Gangsterboss John Rhodes. Aber auch Matt Mason - ein skrupelloser Buchhalter - und Harry Rayburn - ein schwuler Nachtclubbesitzer - wollen verhindern, dass die Polizei den Täter schnappt.

Das Cover passt natürlich zu dem verbrecherischen Glasgow, das hier im Buch dargestellt wird. Mir persönlich ist es etwas zu langweilig und sagt auch wenig aus. Auf der anderen Seite ist das Originalbuch 1977 erschienen und wurde jetzt neu herausgebracht, da Ian Rankin ein Manuskript vom Autor zu einem 4. Laidlaw-Buch (ein Prequel) machte. Und für ein so "altes" Buch passt das Cover dann auch wieder.

Und genau dieses Prequel durfte ich auch schon lesen, obwohl ich die Original-Trilogie nicht kannte.

Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden detailreich und bildhaft beschrieben. Und doch ist es ein eigenwilliger Schreibstil, der manchmal schon fast lyrisch wirkt und dies liegt sicherlich nicht am Alter des Originalbuches.

Das Glasgow wird in diesem Buch - wie auch schon im Prequel - sehr düster beschrieben.

Laidlaw ist schon ein einzigartiger, charismatischer Mann, der aber auch seine dunklen Seiten hat. In diesem Buch erinnert er im Zusammenspiel mit Harkness an Holmes und Watson oder Poirot und Hastings.

Die Spannung war hoch, obwohl man als Leser mehr oder weniger sowohl Täter als auch Motiv kennt.

Insgesamt fühlte ich mich ausgezeichnet unterhalten und könnte mir durchaus vorstellen auch die restlichen 2 Bände noch zu lesen.

Fazit: Krimi Noir, der trotz des Alters noch immer aktuell erscheint. 4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Sprachgewaltiger Noir

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„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ...

„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ausgeschlossen.“ [196]
Detective Jack Laidlaw legt eine unkonventionelle Art an den Tag. Klar ist dabei auch, dass man sich in einer Stadt wie Glasgow ziemlich Ärger einfangen kann und sich nicht nur Freunde macht. „Laidlaw“ war mein zweites Buch des Autors William McIlvanney. Der Protagonist Laidlaw hat schon eine besondere Ausstrahlung. Das spürt man regelrecht beim Lesen. Zusammen mit dem düsteren Setting und dem sprachgewaltigem Schreibstil entsteht ein besonderes Leseerlebnis, das einem die vorherrschende Atmosphäre des damaligen Glasgows näherbringt.
Bei diesem Werk und im Gegensatz zu der Vorgeschichte „Das Dunkle bleibt“ hatte ich ein bisschen mehr mit Jack Laidlaw gehadert. Insgesamt ist das Werk ein guter Noir, in dem der Mörder nicht nur vor der Polizei fliehen muss, sondern auch vor der Glasgower Unterwelt. McIlvanney’s Geschichte ist schon etwas älter, was aber der Spannung und dem Leseerlebnis nicht schadet. „Laidlaw“ ist so gesehen, ein zeitloser Krimi in einer tollen Sprache.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Literarischer Krimi mit vielen düsteren Gestalten

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„Laidlaw“, der erste Band aus William McIlvanneys Reihe um den schottischen Detective Laidlaw, ist ein düsteres Stück Kriminalliteratur voll zwielichtiger Gestalten, menschlicher Abgründe und schlagfertiger ...

„Laidlaw“, der erste Band aus William McIlvanneys Reihe um den schottischen Detective Laidlaw, ist ein düsteres Stück Kriminalliteratur voll zwielichtiger Gestalten, menschlicher Abgründe und schlagfertiger Sprüche. Sympathiepunkte sammelt in diesem Krimi niemand, aber die perfekt getroffene Atmosphäre der Glasgower Unterwelt trieft aus jeder Seite.

Detective Laidlaw ist ein ganz eigener Charakter und macht sich bei der Glasgower Polizei durch seine unkonventionelle Art und die Verweigerung traditioneller Polizeiarbeit wenig Freunde – seine Methode liefert jedoch Ergebnisse, sodass seine Vorgesetzten ihn zähneknirschend auf den brutalen Sexualmord an einer jungen Frau ansetzen, der auf den ersten Blick keinerlei Anhaltspunkte für die Ermittlungen liefert. Laidlaw muss seine Unterweltkontakte spielen lassen, um an Informationen zu kommen, und erfährt dabei nach und nach von einigen überraschenden Zusammenhängen mit den Mächtigen des Glasgower Verbrechens. Unterstützt wird er dabei von dem jungen Polizisten Harkness, der zwar vor Laidlaws Exzentrik gewarnt wurde, sich jedoch der Faszination seiner unkonventionellen Techniken nicht entziehen kann.

„Laidlaw“ ist ein fabelhaft inszenierter Noir-Krimi, der sich in die Abgründe des Menschlichen wagt und dabei nur Graustufen zulässt. Sein charismatischer Protagonist kämpft mit seinen eigenen Dämonen und Unzulänglichkeiten, was ihn zutiefst menschlich macht – dabei werden aber so manche Klischees des Genres nicht ausgelassen wie etwa der tief sitzende Sexismus, der sich vor allem in den flachen Frauenfiguren bzw. ihrer Reduktion auf ihre Funktion für die Männer der Geschichte äußert. Da wird auch schon mal der Liebesakt und die „Eroberung“ eines Frauenkörpers mit der Eroberung eines Kontinents durch einen Kolonisator verglichen. Abgesehen von dieser Schwäche überzeugt „Laidlaw“ jedoch mit einem für Krimis außergewöhnlich bildhaften, literarischen Stil, der gerne Metaphern und literarische Zitate einsetzt und damit einen Kontrast zur grobschlächtigen Realität des organisierten Verbrechens eröffnet.

Ein lohnenswerter Krimi, der vor allem durch seine atmosphärische Wortwahl und seine moralische Ambivalenz besticht, wenngleich er in mancher Hinsicht ein wenig aus der Zeit gefallen scheint.

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