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Veröffentlicht am 07.11.2022

Eine wundervolle neue Cinderella-Version!

Disney. Twisted Tales: Geheimnisvolle Liebe (Cinderella)
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Da Cinderella schon immer zu meinen liebsten Disneyfilmen gehört hat und mir meine bisherigen Werke von Elizabeth Lim sehr gut gefallen haben, habe ich mich auf „Geheimnisvolle Liebe“ wahnsinnig gefreut. ...

Da Cinderella schon immer zu meinen liebsten Disneyfilmen gehört hat und mir meine bisherigen Werke von Elizabeth Lim sehr gut gefallen haben, habe ich mich auf „Geheimnisvolle Liebe“ wahnsinnig gefreut. Das Buch war ein absolutes Must-Have für mich.

Dank ihrer guten Fee hat es Cinderella auf den königlichen Ball geschafft und gemeinsam mit dem Prinzen einen unvergesslichen Abend verbracht. Doch da der magische Zauber um Mitternacht verpufft und sie zudem unbedingt vor ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern zu Hause sein muss, muss sie den Ball rechtzeitig verlassen. Auf ihrer Flucht verliert sie einen ihrer gläsernen Schuhe, allerdings hat sie keine Zeit ihn wieder einzusammeln. So bleibt dem Prinzen nur dieser Glasschuh von seiner Tanzpartnerin, die ihn sofort verzaubert hat und von der er noch nicht einmal den Namen weiß. Er muss sie unbedingt wiederfinden, nur leider bleibt die Suche erfolglos. Keinem Mädchen im Land passt der verlorene Schuh, was keine Überraschung ist, schließlich wurde Cinderella von ihrer Stiefmutter Lady Tremaine daran gehindert, den Glaspantoffel anzuprobieren. Als Lady Tremaine sie dann auch noch verkauft, beschließt Cinderella zu fliehen. Ihr Weg führt sie zum Palast, wo sie die neue Zofe von Herzogin Geneviève wird – der Tante von Prinz Karl. Am Königshofe ist jedoch eine große Verschwörung im Gange, deren Ziel es ist, den König und seinen Sohn zu entmachten. Ob es Cinderella wohl gelingen wird, diese finsteren Machenschaften aufzuhalten und das Königreich zu retten?

Von Elizabeth Lim habe ich bereits ihre Adaption von Disneys „Mulan“ gelesen („Dunkle Schatten“), die mir gut gefallen hat. „Geheimnisvolle Liebe“ war also mein zweiter Twisted-Tales-Band aus ihrer Feder und tja, was soll ich sagen, auch mit diesem hat mich die US-amerikanische Autorin begeistern können. Ich persönlich finde ihre Neuinterpretation von „Cinderella“ sogar noch etwas besser als die von „Mulan“. Elizabeth Lim hat erneut gekonnt mit einem beliebten Disney-Märchen gespielt und beschert uns mit „Geheimnisvolle Liebe“ eine faszinierende alternative Cinderella-Story, die viel Vertrautes enthält, die zugleich aber auch ganz anders als der Filmklassiker ist und voller origineller Ideen steckt.

Zu Beginn ähnelt die Geschichte noch sehr dem Film. Wir befinden uns gemeinsam mit Cinderella auf dem Ball und als die Uhr Mitternacht schlägt, flüchten wir mit ihr aus dem Palast. Wie in der ursprünglichen Fassung, so verliert Cinderella auch in dieser Ausgabe einen Glasschuh, allerdings wird es ihr nicht gelingen ihn anzuprobieren. Hier folgt der alles verändernde Twist und die Story schlägt eine vollkommen neue Richtung ein.
Mir hat Elizabeth Lims Cinderella-Version insgesamt echt gut gefallen. Sie ist dunkler, spannender und tiefgründiger als das Original und kann mit deutlich mehr Wendungen, Geheimnissen und Intrigen aufwarten. Der märchenhafte Zauber geht bei dem Ganzen nur leider etwas verloren, zumindest mir hat es stellenweise etwas an magischer Atmosphäre gefehlt. Groß gestört hat es mich letztendlich aber nicht, mir hat es trotzdem unheimlich viel Freude bereitet, in eine mir wohlvertraute Welt einzutauchen und sie auf eine neue Art und Weise entdecken und erleben zu dürfen.

Spielen tut die Geschichte hauptsächlich im Palast. Wirklich große Kulissenwechsel gibt es eher weniger, aber da die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert wird, bleibt das Ganze dennoch abwechslungsreich und wird nie langweilig. Also ich mochte das Setting total gerne. Ich hatte beim Lesen sofort die Bilder aus dem Zeichentrickfilm im Kopf und fand es richtig aufregend, mich zusammen mit Cinderella in das Palastleben zu stürzen.

Was die Charaktere anbelangt, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Elizabeth Lim ist es in meinen Augen prima geglückt, bekannte Figuren so wiederzugeben, dass sie trotz ihrer Veränderungen ihren jeweiligen Charme aus dem Film besitzen. Wir bekommen zudem eine Menge interessante Hintergrundinformationen zu einigen Personen geliefert, was sie noch greifbarer werden lässt. So ist Cinderella das herzensgute Mädchen, wie wir es kennen und lieben, gleichzeitig ist sie aber auch reifer und stärker und viel präsenter als in der klassischen Erzählung.
Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung von Prinz Karl. Im Gegensatz zum Film, in welchem ich ihn immer als ziemlich blass empfunden habe, nimmt er hier eine deutlich größere Rolle ein und besitzt viel mehr Vergangenheit und Tiefe.
Auch auf neue Gesichter dürfen wir treffen wie zum Beispiel auf die Näherin Louisa, in der Cinderella eine großartige Freundin finden wird, oder die Schwester des Königs, die Cinderellas neue Dienstherrin ist und die definitiv eine meiner Favoriten war. Ich fand diese resolute ältere Dame einfach nur richtig cool, mich hat sie mit ihrer unnachahmlichen Art bestens unterhalten.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung durchweg packen und fesseln und des öfteren überraschen können, sodass ich ordentlich ins Mitfiebern geraten bin und das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. Es liest sich zudem auch richtig gut und angenehm. Elizabeth Lim hat einen wunderschönen Erzählstil und da sie sämtliche Dinge sehr anschaulich und atmosphärisch beschreibt, kann man sich alles bildhaft vorstellen und hat förmlich das Gefühl, selbst dort zu sein.

Das Ende hat mich ebenfalls überzeugen können. Alles wird zufriedenstellend geklärt, sodass man glücklich wieder aus den Seiten auftauchen kann. Aber apropos Seiten: Oben auf den rechten Seiten hat sich ein Fehler eingeschlichen. Irgendwie steht dort, dass das Buch von Liz Braswell geschrieben wurde statt von Elizabeth Lim. Ich werde deswegen aber natürlich keinen Stern abziehen, ich wollte es einfach nur mal erwähnt haben.

Fazit: Elizabeth Lim hat mit „Geheimnisvolle Liebe“ eine weitere tolle Neuerzählung eines berühmten Disneyklassikers aufs Papier gebracht, die eine wunderbare Mischung aus Altbekannt und Neu enthält und deutlich düsterer und erwachsener als das Original ist. Wenn ihr Lust darauf habt, mal eine völlig andere Version von „Cinderella“ kennenzulernen, kann ich euch „Geheimnisvolle Liebe“ echt nur ans Herz legen. Und für Disney-Fans ist dieses Buch in meinen Augen ein großes Muss. Also ich bin begeistert und hoffe sehr auf weitere Twisted-Tales-Bände von Elizabeth Lim. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Eine wundervolle und außergewöhnliche queere Lovestory!

Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus
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Als ich zum ersten Mal von „Everlove“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine lesbische Liebesgeschichte mit einem übersinnlichen Anteil? Das klang einfach nur richtig gut und so erfrischend anders. ...

Als ich zum ersten Mal von „Everlove“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine lesbische Liebesgeschichte mit einem übersinnlichen Anteil? Das klang einfach nur richtig gut und so erfrischend anders. Da mich auch das Cover direkt ansprach (sieht es nicht wunderhübsch aus?) und die englischsprachige Ausgabe ausgesprochen positive Kritiken erhalten hat, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Die 16-jährige Ash stammt aus einer guayanisch-indischen Familie und lebt gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in einer kleinen Wohnung in Brighton. Sie ist lesbisch und hat sich bereits vor einem Jahr vor ihrer Mutter geoutet, allerdings hat sie erste große Liebe bisher noch nicht gefunden. Dies soll sich jedoch ändern, als sie während eines Schulausflugs auf die gleichaltrige Poppy trifft. Poppy, die so ganz anders ist als sie und deren Leben sich sehr von dem ihrem unterscheidet, die aber ebenfalls out ist. Ash verliebt sich sofort in dieses ungewöhnliche Mädchen mit den flammend roten Haaren und Poppy auch in sie. Es ist der Beginn einer wunderschönen Liebesgeschichte und endlich erlebt Ash all das, was sie sich so sehr gewünscht hat. Doch dann wird Ash völlig unerwartet aus dem Leben gerissen und von Poppy getrennt. Ihre Liebe zu Poppy ist jedoch viel zu groß, um ein so jähes Ende zu finden. Ash ist klar, dass sie den Tod überwinden muss, um zu Poppy zurückkehren.

Von der englischen Autorin Tanya Byrne kannte ich bereits ihrem Jugendroman „Von ganzen Herzen Emily“, allerdings muss ich gestehen, dass ich mich an den Inhalt irgendwie kaum noch erinnern kann. Ich weiß aber noch, dass ich ihn leider nur so lala fand. Mit „Everlove“ schaut das jedoch zum Glück ganz anders aus.
Ich habe mir eindeutig nicht zu viel von dem Buch versprochen: Mir hat das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, unheimlich gut gefallen. Diese Kombi aus diverser Lovestory und paranormalem Plot war einfach genau mein Ding und auch die Mischung aus Tragik, Romantik, Humor und Tiefgründigkeit mochte ich sehr. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar dann doch nicht gereicht, aber insgesamt bin ich echt begeistert von Tanya Byrnes neuem Werk und habe es in weniger als zwei Tagen durchgesuchtet.

Ich hatte einen mühelos Einsteig in die Geschichte. Der Schreibstil sagte mir auf Anhieb zu, für mich hat er sich superangenehm lesen lassen, und auch mit der Erzählweise hat das Buch bei mir punkten können. Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert, dem Vorher und Nachher, und wird ausschließlich aus der Sicht der 16-jährigen Ash in der Ich-Perspektive geschildert.
Im ersten Teil dürfen wir Ash und Poppy dabei begleiten, wie sie sich während eines Schulausflugs zum ersten Mal begegnen und ineinander verlieben. Wir erleben mit, wie sich nach ihrem Kennenlernen eine berührende Romanze zwischen ihnen entfaltet, wir lernen Ahs Familie und ihr Leben näher kennen, sind zu Gast bei Poppy zu Hause (welches ein krasser Gegensatz zu dem von Ash ist) und verbringen lauter wundervolle Momente mit den beiden. Bis zu dem tragischen Ereignis, der alles verändern wird. Da man als Leserin von vorneherein weiß, dass die Liebesgeschichte von Ash und Poppy unter keinem guten Stern steht, haftet ihr durchweg etwas Schmerzlich-Schönes an. Ich habe richtig darauf gelauert, dass es endlich passiert, dieser schlimme Unfall, der Ash das Leben kosten wird. Als er dann plötzlich da war, wurde ich trotz allem überrascht – irgendwie hatte ich erwartet, dass er früher eintreten würde. Dass dem nicht so war, fand ich aber in keinster Weise schlecht. Mir hat es absolut zugesagt, dass sich die Autorin die Zeit mit, uns Ash, Poppy und deren Leben vorzustellen und ihrer Beziehung genügend Raum gibt, sich langsam und somit glaubhaft zu entwickeln.

Mir haben Ash und Poppy sofort gefallen. Sie sind beide sympathisch und lebensnah gezeichnet und ergeben mit ihren Gegensätzen das perfekte Paar. Die Beziehung der zwei wird einfach toll beschrieben, so zart und gefühlvoll und ohne unnötiges Drama, eben genau so, wie man sich die erste große Jugendliebe vorstellt. Ashs pausenloses Denken an ihre Freundin, ihre Vorstellungen, wie Poppys Lippen wohl schmecken mögen, ihre Schmetterlinge im Bauch, das Feuerwerk an Emotionen in ihr – ich habe alles so gut nachvollziehen und fühlen können und saß stellenweise mit einem breiten Lächeln auf den Lippen da, weil ich das alles einfach so süß und herzerwärmend fand.

Man wünscht den beiden wirklich nur das Beste, doch dann, kurz vorm Jahreswechsel, kommt es zu der dramatischen Wende und die Story schlägt eine übernatürliche Richtung ein. Hier beginnt der zweite Abschnitt, in welchem wir gemeinsam mit der toten Ash in die Welt der Sensenmenschen eintauchen.
Mir hat auch dieser Teil des Buches richtig gut gefallen. Die Atmosphäre hat durchweg so etwas herrlich Düsteres und Geheimnisvolles an sich und obwohl das Thema Tod eine sehr große Rolle spielt, lädt die Geschichte dennoch weiter zum Wohlfühlen ein und besitzt so einige lustige Szenen. Die Balance zwischen Schwere und Leichtigkeit ist der Tanya Byrne in meinen Augen prima geglückt und ergeben zusammen mit den fantastischen Elementen ein stimmiges und einzigartiges Gesamtpaket. Mir hat es manchmal nur etwas an Details gefehlt. Irgendwie habe ich mir von der Welt der Sensenmenschen kein genaues Bild machen können, ein paar mehr Informationen hätte ich nicht schlecht gefunden. Dies wäre aber auch mein einziger negativer Kritikpunkt, ansonsten kann ich mich weiterhin nur positiv zum Buch äußern.

Neben unseren beiden Protagonisten hat mich die Autorin auch mit den Nebencharakteren überzeugen können. Wir dürfen im Verlauf einige interessante und authentische Figuren kennenlernen wie beispielsweise Ashs Eltern, ihre jüngere Schwester Rosh und die zwei Sensenmädchen Dev und Esen. Rosh hat mir persönlich besonders gut gefallen, mit ihr habe ich mich dank ihrer großen Bücherleidenschaft irgendwie sofort richtig verbunden gefühlt.

Das Ende hat mich ebenfalls zufriedenstellen können. Es ist recht offen und lässt Raum für eigene Gedanken und passt meinem Empfinden nach einfach ideal zum Rest der Geschichte.

Fazit: Mitreißend, emotional, romantisch und außergewöhnlich. Eine bittersüße queere Lovestory mit faszinierenden paranormalen Elementen.
Die englische Autorin Tanya Byrne hat mit „Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ einen ganz besonderen diversen Jugendroman für Leser
innen ab 14 Jahren geschrieben, mit welchem sie uns eine Geschichte voller kreativer Gegensätzlichkeiten beschert: Sie handelt von der ersten und der letzten Liebe und von dem Tod und das Leben danach, sie ist ruhig und kraftvoll, traurig und schön, herzzerreißend und unterhaltsam, alles zugleich, und wird auf eine wunderbar atmosphärische und bewegende Art und Weise erzählt. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, mich hat es tief berührt und von den ersten Seiten an gefesselt. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Ein märchenhaftes Fantasyabenteuer voller Geheimnisse, eisiger Winterkälte & Magie!

Die Meisterin der magischen Karten
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Als ich zum ersten Mal von „Die Meisterin der magischen Karten“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Bücher, die in osteuropäischen winterlichen Welten spielen und von russischen Sagengestalten ...

Als ich zum ersten Mal von „Die Meisterin der magischen Karten“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Bücher, die in osteuropäischen winterlichen Welten spielen und von russischen Sagengestalten handeln, habe ich schon immer gerne gelesen und auch Fantasyromane für Kinder ab 10 Jahren fallen absolut in mein Beuteschema. Hinzu kam natürlich noch das bezaubernde Cover, in das ich mich sofort verliebt habe. Ich zögerte daher gar nicht lange und ließ das Buch bei mir einziehen.

Einst lebten in Zarezvo Menschen und Vögel in friedlicher und freundlicher Nachbarschaft und regierten das Land gemeinsam. Doch dann kam es zum Krieg zwischen ihnen, Zarezvo spaltete sich in das menschliche Zarenreich und die Republik der Vögel und sämtliche Magie wurde verbannt. Als die 13-jährige Olga eines Tages merkwürdige Kräfte in sich spürt, weiß sie, dass sie sie unbedingt geheim halten muss. Wenn jemand erfährt, dass sie Magie in sich trägt und vielleicht sogar eine Yaga ist, würde ihr die Verbannung drohen. Doch dann werden sie und ihre Familie in eine Gegend nahe des Grenzlandes geschickt und ihre jüngere Schwester Mira wird kurz nach ihrer Ankunft von einem Feuervögel entführt. Olga ist sofort klar, dass sie und ihre magischen Fähigkeiten das Einzige sind, das Mira retten kann. Während ihrer Reise durch die unkartierbare Leere wird Olga nicht nur die Wahrheit über den Krieg mit den Vögel entdecken, sondern auch eine Menge über sich selbst herausfinden.

Die australische Autorin Jessica Miller war mir bisher völlig unbekannt - „Die Meisterin der magischen Karten“ war also mein erstes Werk aus ihrer Feder. Es wird auch hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein: Mir hat das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, richtig gut gefallen. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar nicht gereicht, aber insgesamt bin ich wirklich begeistert von dem, was die Jessica Miller da Außergewöhnliches aufs Papier gezaubert. In meinen Augen hat sie mit „Die Meisterin der magischen Karten“ ein tollen Kinderroman für Leser*innen ab 10 Jahren geschrieben, in welchem sie gekonnt packende Fantasy und slawische Folkore miteinander verwebt und uns in ein mythisches Reich voller winterlichem Zauber, geheimnisvoller Orte und Düsterkeit mitnimmt.

Da ich für die russische Mythologie irgendwie schon immer eine gewisse Schwäche hatte und vor allem die Yagas mit ihren Häusern auf Hühnerbeinen ganz faszinierend finde, bin ich settingmäßig definitiv auf meine Kosten gekommen. Mit dem Land Zarezvo, in dem die Geschichte spielt, hat Jessica Miller eine einzigartige Welt erschaffen, in der es magische Wesen wie Feuervögel und Hexen gibt und slawische Sagengestalten wie Bannikas und die bereits erwähnten Yagas ihr Unwesen treiben. Es fühlt sich irgendwie stellenweise so an, als würde man ein Märchen lesen und da alles überaus bildlich und stimmungsvoll beschrieben wird, hat man hat die verschneite Wildnis und die hühnerbeinigen Hütten der Yagas buchstäblich vor Augen und meint die frostklirrende Kälte selbst spüren zu können. Vorne im Buch gibt es zudem noch eine wunderschöne detailreiche Landkarte, dank der man sich alles nur noch besser vorstellen kann.

Mit den Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls überzeugen können. Alle sind sie liebevoll gezeichnet und sorgen mit ihren unterschiedlichen und teils recht schrägen Eigenschaften für ein herrliches Lesevergnügen. Besonders gut gefallen hat mir unsere 13-jährige Hauptfigur Olga, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird. Mir war Olga auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein sehr aufgewecktes und neugieriges Mädchen, sie ist liebenswert und bescheiden und wird während ihres Abenteuers eine Tapferkeit und Entschlossenheit zutage legen, für die man sie nur bewundern kann. Ich habe unsere Protagonistin sehr schnell in mein Herz geschlossen und mich auch als Erwachsene problemlos in sie hineinversetzen können. So habe ich es beispielsweise nur zu gut verstehen können, dass sie auf ihre jüngere Schwester Mira ziemlich eifersüchtig ist. Mira ist eine fantastische Balletttänzerin, was sie stets gerne zur Schau stellt, sie ist hübsch und anmutig und wird von allen bewundert. Olga dagegen besitzt kein Talent fürs Tanzen und hält sich selbst für nichts Besonderes. Im Verlauf des Buches wird sie aber noch eine großartige Entwicklung durchmachen. Olga wird erkennen, dass auch in ihr außergewöhnliche (und magische) Fähigkeiten schlummern und lernen, sich selbst zu akzeptieren, sie wird sich auf ihrer Reise lauter Gefahren und Herausforderungen stellen, um das zu retten, was sie liebt und dabei über sich selbst hinauswachsen.

Was Olgas Zauberkräfte anbelangt, möchte ich eigentlich gar nicht groß was sagen. Der Klappentext verrät ja bereits, dass sie etwas mit ihrer Leidenschaft für die Kartografie zu tun haben und sie eine starke Bindung zu Landkarten hat, aber wie genau das alles zusammenhängt, müsst ihr schon selbst herausfinden.
Auch bezüglich der Handlung möchte ich hier nicht weiter ins Detail gehen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr von Beginn an ganz gebannt von den Geschehnissen seid und beim ordentlich ins Mitfiebern und stellenweise auch sehr ins Schmunzeln geraten werdet. Bei mir zumindest war es so. Mich hat die Story durchweg packen und unterhalten können und da die Kapitel schön kurz sind und sich der Schreibstil locker-leicht liest, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch innerhalb kurzer Zeit beendet.

Das Einzige, was mir nicht komplett zugesagt hat, ist das Ende. Für mich war es nicht ganz stimmig, keine Ahnung, irgendwie hat es mich ein bisschen unzufrieden zurückgelassen. Es lässt zudem ein paar Dinge offen, sodass ich mir vorstellen könnte, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Also ich hoffe sehr, dass Jessica Miller noch einen Folgeband schreiben wird, ich würde mich total gerne mit unserer mutigen Heldin Olga in ein weiteres Abenteuer stürzen.

Fazit: Atmosphärisch, düster, fantasievoll. Eine wunderbare Geschichte über Mut, Geschwisterliebe und den Glauben an sich selbst.
Der australischen Autorin Jessica Miller ist mit „Die Meisterin der magischen Karten“ ein zauberhaftes Fantasyabenteuer mit russischen Folkore-Elementen gelungen, in welchem sie uns in eine märchenhafte Welt voller eisiger Winterkälte, Geheimnisse und Magie entführt und auf eine spannende Reise durch schneebedeckte raue Landschaften schickt. Ich kann das Buch nur empfehlen, vor allem für die kalte Jahreszeit. Ich hatte jede Menge beim Lesen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Spannend, witzig, warmherzig und aufrüttelnd. Ein tolles Kinderbuch!

Ajay und die Tintenhelden
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Als ich zum ersten Mal von „Ajay und die Tintenhelden“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Cover gefiel mir auf Anhieb, ich liebe diese orientalischen Vibes, die es ausstrahlt, und da ich mich ...

Als ich zum ersten Mal von „Ajay und die Tintenhelden“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Cover gefiel mir auf Anhieb, ich liebe diese orientalischen Vibes, die es ausstrahlt, und da ich mich auch der Klappentext direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Ajay ist als Straßenjunge in Mumbai aufgewachsen und hat einen großen Traum: Er möchte ein bekannter Journalist zu werden. Mehr als zum Zeitungsverkäufer hat er es bisher allerdings noch nicht gebracht. Dies soll sich jedoch ändern, als er eines Tages eine alte ausrangierte Druckerpresse findet. Ajay hat daraufhin eine tolle Idee: Er gründet einfach seine eigene Zeitung! Dank seines Freundes Saif, der Ingenieurlehrling ist, ist die Maschine schnell repariert und seine Freundin Yasmin, die großartig zeichnen kann, ist sofort bereit, die Illustrationen für die Artikel zu liefern. Nun fehlt nur noch eine gute Story. Ajay begibt sich auf die Suche...und stolpert mitten hinein in ein gefährliches Abenteuer. Die Textilfabrik, in der Yasmin täglich hart arbeitet, ist unter mysteriösen Umständen eingestürzt. Für Ajay und seine Freunde steht sofort fest, dass sie der Sache nachgehen müssen. Bei ihrem Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen, bekommen sie es mit einigen der einflussreichsten Menschen Mumbais zu tun und diese halten natürlich gar nichts davon, dass sich eine Bande Straßenkinder mit ihnen anlegt und ihre Pläne zu vereiteln versucht. Ob es den gewitzten Freunden wohl gelingen wird für Gerechtigkeit zu sorgen?

Als ich mit dem Lesen begann, war mir bereits nach wenigen Seiten klar, dass ich mal wieder den richtigen Riecher gehabt habe und mit „Ajay und die Tintenhelden“ ein Buch in Händen halte, das mir richtig gut gefallen wird. Inzwischen habe ich es beendet und tja, was soll ich sagen, mein erster Eindruck hat mich getäuscht – mich hat Varsha Shah mit ihrem Kinderbuchdebüt hellauf begeistern können. Ich habe dank des flüssigen und leichten Schreibstils mühelos in das Buch hineingefunden und da ich es kaum mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es nahezu in einem Rutsch durchgelesen.

Geschildert wird alles aus der Sicht des 12-jährigen Straßenjungen Ajay in der dritten Person. Mir war unser Hauptprotagonist direkt sympathisch. Ich mochte seine pfiffige und humorvolle Art total gerne und für seine Entschlossenheit und Tapferkeit und sein großes Selbstbewusstsein habe ich ihn richtig bewundert. Stellenweise war mir Ajay für sein Alter allerdings fast schon etwas zu mutig und selbstsicher drauf, muss ich gestehen. Groß gestört hat mich dieser Aspekt jedoch nicht. Ich habe Ajay dennoch innerhalb kurzer Zeit fest in mein Herz geschlossen und mich nur zu gerne von ihm in seine Welt mitnehmen lassen.

Im Verlauf der Geschichte dürfen wir noch viele weitere unterschiedliche Charaktere kennenlernen, die wie unser Romanheld liebevoll und glaubhaft gezeichnet sind und alle ihre Besonderheiten besitzen. Nett und freundlich sind sie jedoch nicht alle. Ajay und seine Freunde Yasmin, Jai, Vinod und Saif werden auf ihrer Mission auf so einige unangenehme und machthungrige Personen treffen, die wahrlich vor nichts zurückschrecken, um ihre fiesen Pläne in die Tat umzusetzen.

Die Erzählung befasst sich insgesamt mit einer Vielzahl wichtiger und teils auch schwerer Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Korruption, Kinderarbeit und Armut. Auf eine ehrliche, aber stets kindgerechte Weise wird uns vor Augen geführt, was für unmenschliche Arbeitsbedingungen in vielen Textfabriken Indiens herrschen und wie groß und gravierend die Folgen von Fast Fashion sind. Wir erhalten überdies einen, sofern ich das beurteilen kann, sehr realistischen Einblick in das Leben in den Slums Mumbais und erfahren, wie hart es vor allem Straßenkinder haben. Die Story liefert eine Menge Stoff zum Nachdenken und Diskutieren und rüttelt auf, sie wird aber an keiner Stelle zu heftig oder ernst. Sie steckt zugleich auch voller Hoffnung und mutmachender Botschaften und zeigt uns, dass man niemals zu klein ist, um die Welt ein Stückchen besser zu machen und man gemeinsam eine Menge schaffen und erreichen kann. Zusammenhalt, Mut und Freundschaft, der Glaube an sich selbst und das Kämpfen für seine Ziele und Träume – von all diesen Dingen handelt das Buch neben den bereits genannten Themen noch, gelungen verpackt in einem fesselnden, witzigen und warmherzigen Abenteuer, das uns in das ferne Indien mitnimmt und das, obwohl es in der heutigen Zeit spielt, einen herrlich zeitlosen Charme verströmt.

Mit dem Stichwort Indien leite ich dann auch mal zum Setting über. Mir hat die Kulisse unheimlich gut gefallen. Varsha Shah beschreibt sämtliche Orte sehr bildhaft und stimmungsvoll, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann und in den Genuss einer wundervollen Atmosphäre kommt. Klasse fand ich auch, dass viele indische Begriffe und Gerichte genannt werden, die hinten im Buch erklärt werden, und die das Ganze nur noch authentischer machen (und stellenweise auch die große Lust auf fernöstliche Speisen in einem erwecken).

Das Ende ist abgeschlossen und schließt die Erzählung stimmig ab, es lässt allerdings genügend Spielraum für eine Fortsetzung. Ich persönlich gehe eher davon aus, dass es sich bei „Ajay und die Tintenhelden“ um einen Einzelband handelt, aber wer weiß, vielleicht irre ich mich ja auch. Ich würde mich jedenfalls sehr über einen zweiten Teil freuen.

Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Innengestaltung. Diese darf schließlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben.
Sònia Albert, der wir auch dieses tolle Cover zu verdanken haben, hat das Buch mit vielen bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen versehen, die die Stimmung der Geschichte perfekt einfangen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.

Fazit: Varsha Shah hat mit ihrem Debüt „Ajay und die Tintenhelden“ einen wunderbaren Kinderroman ab 10 Jahren geschrieben, der informiert und wachrüttelt wie ein Zeitungsartikel, zum Mitfiebern einlädt wie ein spannendes Detektivabenteuer, berührt wie eine herzerwärmende Freundschaftsgeschichte und nicht für Kinder absolut lesenswert ist. Mir hat es jede Menge Freude bereitet, Ajay und seine Freunde auf ihrem Abenteuer zu begleiten und ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit ihnen. Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Ein weiterer toller Folgeband voller Fantasie, Witz und Abenteuer!

Die 3. Mission der tollkühnen Bücher (Die Mission der tollkühnen Bücher, Bd. 3)
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Hurra, endlich geht es mit den tollkühnen Bücher weiter! Da mir die ersten beiden Bände so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf die neue ...

Hurra, endlich geht es mit den tollkühnen Bücher weiter! Da mir die ersten beiden Bände so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf die neue Mission der Buchagenten war ich ungeheuer gespannt.

Als der Buchagent 80 von seiner Expedition in Dinas Bücherhort zurückkehrt und Sonderbares über Buchvater Hermes Trismegistos zu berichten hat, reagieren alle Buchagenten sofort alarmiert. Doch nicht nur in der Buchlande scheint es gerade nicht mit rechten Dingen zuzugehen: Auf einer Lesung von Arthurs Lieblingsautorin Fiona Feder beobachten die drei Buchagenten Hedy, Paulchen und Reginald sowie die Menschenkinder Mel und Arthur etwas äußerst Beunruhigendes: Die Autorin benimmt sich auf einmal äußerst merkwürdig und wird von einem seltsamen Wesen umschwirrt. Für die fünf Freunde steht umgehend fest, dass sie der Sache auf den Grund gehen müssen. Eine neue abenteuerliche und gefährliche Mission durch die Buchlande beginnt...

Obwohl es bei mir nun tatsächlich schon wieder gute zwei Jahre her ist, dass ich den Vorgänger gelesen habe, habe ich mühelos in den dritten Band hineingefunden. Vermutlich kann man das Buch auch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen. Die Bände bauen zwar aufeinander auf, aber da alles Wichtige kurz erklärt wird und die Abenteuer in sich abgeschlossen sind, sind sie meiner Meinung nach gut unabhängig voneinander lesbar. Ich kann allerdings dennoch nur raten, die korrekte chronologische Reihenfolge einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.

Was mein Leseerlebnis anbelangt, kann ich nur sagen, dass ich mich zurecht so sehr auf das Buch gefreut habe. Im Vergleich zu den beiden Vorgängern habe ich diesen Teil der Reihe zwar als klein wenig schwächer empfunden, aber begeistert bin ich trotzdem, auf jeden Fall.
Hendrik Lambertus hat seiner Fantasie mal wieder ihren Lauf gelassen und eine wundervoll kreative Story aufs Papier gebracht, die vor Einfallsreichtum, Witz und Charme nur so sprudelt. Ich war beim Lesen erneut richtig am Staunen, was sich der Hendrik Lambertus mal wieder alles Tolles hat einfallen lassen. So nimmt er uns auch dieses Mal in die Buchlande mit – eine phantastische Welt, die voller faszinierender Orte und außergewöhnlicher Geschöpfe steckt. In diesem Band verschlägt es uns unter anderem in die Stadt Musenhausen, wo die Musen hausen, und zum Quell der Inspiration, dem wir Menschen unsere Vorstellungskraft zu verdanken haben. Auch neue wundersamen Kreaturen dürfen wir kennenlernen wie Plappermücken, Reißwölfen und den bereits erwähnten Musen. Natürlich begegnen wir aber auch vielen altbekannten Gesichtern wie den Bewohnerinnen von „Dinas Bücherort“ – ein Antiquariat, das immer geschlossen hat und das den Buchagenten als Hauptquartier dient.

Für alle, die es nicht wissen: Buchagenten (mit Einband) sind lebendige und sprechende Bücher, deren Aufgabe es ist, die Buchheit zu schützen. Mich – als großer Fan von Kinderbuchklassikern – hat es erneut unheimlich gefreut, dass es sich bei den meisten Buchagenten um berühmte Werke handelt wie Tom Sawyer, Heidi und Till Eulenspiegel. Die Liebe zu Büchern ist in dieser Reihe einfach in jedem Band und auf jeder einzelnen Seite spürbar – Buchliebhaber
innen, egal ob Jung oder Alt, kann ich sie daher echt nur ans Herz legen.

Besonders gut gefallen haben mir wieder unsere fünf Heldinnen, die Buchagenten mit und ohne Einband: Hedy Hexensocke, Paulchen Piratenkind, Reginald Ratlos und die Menschenkinder Melusine und Arthur. Die Geschwister Mel und Arthur sind so schön pfiffig und abenteuerlustig drauf und Hedy, Paulchen und Reginald haben mich mit ihren verschiedenen und amüsanten Eigenheiten mal wieder bestens unterhalten. Vor allem Hedy mit seinen witzigen Zaubersprüchen hat mir ständig ein breites Schmunzeln entlockt.

Was genau wir auf der dritten Mission unsere tapferen fünf Freunde alles Spannendes erleben werden, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Unsere Buchagenten mit und ohne Einband müssen sich jedenfalls auch diesmal vielen Herausforderungen und Gefahren stellen, so viel sei noch verraten. Langeweile kommt zwischen diesen Seiten definitiv nicht auf, auch mich, als Erwachsene haben die Geschehnisse ordentlich mitfiebern lassen. Trotz allem habe ich beim Lesen aber festgestellt, dass mich dieser Band nicht ganz so mitreißen und verzaubern konnte wie die beiden Vorgänger.

Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren und dem schließe ich mich gerne wieder an. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, es gibt viele lustige Dialoge und der Text wird von zahlreichen Illustrationen aufgelockert. Für geübte Leser
innen ab 8 Jahren bietet sich diese Reihe meiner Ansicht nach ideal zum Selberlesen an. Zum Vorlesen ab etwa 6 Jahren ist sie aber auch prima geeignet.

Illustriert wurde auch dieser Band von Alica Räth. Sie hat sowohl die Geschichte als auch die Kapitelanfänge und Seitenzahlen mit zauberhaften farbenfrohen Bildern versehen, die voller süßer Details stecken und eine ganz besondere magische Atmosphäre schaffen. Von den Illustrationen bin ich mal wieder ganz hin und weg. Ich liebe einfach den Zeichenstil von der Alica Räth mit diesen leuchtend bunten Farben und der Liebe zum Detail.

Hinten im Buch erwartet einen dann noch ein agentenstarkes Extra: Ein Buchagenten-Eignunsgstest mit dem man checken kann, wie viel man über die Buchzauberei weiß. Eine wunderbare Idee, von der die Zielgruppe garantiert begeistert sein wird.

Fazit: Ein herrliches Lesevergnügen für Groß und Klein!
Hendrik Lambertus hat mit der dritten Mission der tollkühnen Bücher einen weiteren gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, der wie seine beiden Vorgänger voller Fantasie, Spannung und Humor steckt und mit vielen einzigartigen Charakteren bestickt ist. Mir hat es erneut jede Menge Spaß gemacht, mich gemeinsam mit unseren fünf mutigen Buchagenten mit und ohne Einband in ein aufregendes und unterhaltsames Abenteuer zu stürzen und beim Lesen in den Genuss von lauter fantasievollen Ideen und wunderschönen atmosphärischen Illustrationen zu kommen. Von mir gibt 4,5 von 5 Sternen!

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