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Veröffentlicht am 29.06.2017

Fand ich nicht ganz so gut

Wiener Totenlieder
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Tenor Wilhelm Neumann hat gleich seinen großen Auftritt als Monostratos aus Mozarts Zauberflöte. Doch der Auftritt soll sein letzter sein. Von einer Metallplatte seines Kostüms in den Rücken getroffen, ...

Tenor Wilhelm Neumann hat gleich seinen großen Auftritt als Monostratos aus Mozarts Zauberflöte. Doch der Auftritt soll sein letzter sein. Von einer Metallplatte seines Kostüms in den Rücken getroffen, stürzt er tot in der Orchestergraben.
Dies ist schon der zweite Todesfall an der Wiener Oper. Und es hört nicht auf. Ist hier ein Serienmörder unterwegs? Will er der Oper schaden? Wer wird der nächste sein?
Hannes Fischer von der Kripo in Wien bittet den Ex-Kommissar Konrad Fürst und die Kaufhausdetektivin Carlotta Fiore sich als Statisten einzuschleusen und so den Fall zu lösen.

Ich habe „Die unbekannte Schwester“ den 3. Fall aus dieser Serie bereits gelesen und musste, da er mir sehr gut gefallen hat, natürlich auch die ersten beiden Bücher lesen. Leider hat mich dieses Debüt nicht vom Hocker gerissen.
Ein Mörder in der Wiener Oper – mal was anderes. Carlotta, die Tochter einer berühmten Operndiva, ist in die Welt der Oper hineingewachsen, kennt sich hier aus und begegnet Menschen aus ihrer Vergangenheit. Hier soll sie „ermitteln“. Die junge Frau, die ständig nach Alkohol sucht und säuft, mit ihren Problemen andere nervt und mit sich nicht im Reinen ist, soll einen Serienkiller dingfest machen. Sie selbst rutsch von einer Katastrophe in die andere. Nur gut, dass sie Konrad Fürst an ihrer Seite hat, der mir schon hier sehr gut gefällt. Er ist der Ruhigere von den Beiden und gleicht manches aus. Wobei auch sein Vorleben nicht einfach oder geradeaus ist. Die beiden sind jedenfalls für eine Überraschung gut.
Die weiteren Protagonisten sind natürlich und lebensecht gezeichnet und ich hatte bald ein klares Bild der Oper und ihrer Akteure im Kopf.
Ich hatte mir den gerühmten Wiener Schmäh gewünscht, etwas mehr Lokalkolorit, ein bisserl vom Charme und Flair dieser Stadt, die ich sehr mag. Leider Fehlanzeige.
Dafür bekomme ich einige Mordfälle, einen Mordanschlag auf Carlotta und eine sensationelle Erkenntnis geliefert, die die beiden Ermittler betrifft.
Die Spannung springt für mich etwas unkontrolliert von einem Strang zum anderen. Vielleicht wäre es für den Erstling besser gewesen, sich auf die Mordserie zu konzentrieren. So kam es für mich zu einigen Ungereimtheiten, manches war für mich zu konstruiert und somit unglaubwürdig. Trotzdem alles löst sich zum Schluss nachvollziehbar auf.

Wenn dies mein erstes Buch der Autorin gewesen wäre, wäre es bestimmt auch mein letztes gewesen. Da ich aber gelesen habe, dass sie mit Sprache sehr gut umgehen kann, mich trotz einiger Kritikpunkte gefesselt hat und ich den Werdegang von Lotta und Konrad und auch Hannes weiter verfolgen möchte, freue ich mich nun erst mal auf Band 2. und weitere Fälle, die die drei vielleicht lösen werden.

Veröffentlicht am 14.09.2024

Wenn die Vergangenheit dich nicht los lässt

Tage mit Milena
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Annika Oelker, Mitte 50, lebt mir ihrem Mann Hendrik im Herzen der Lübecker Altstadt und führt hier die Papeterie der Familie Oelker weiter. Hendrik betreibt am Stadtrand einen Blumenacker und verkauft ...

Annika Oelker, Mitte 50, lebt mir ihrem Mann Hendrik im Herzen der Lübecker Altstadt und führt hier die Papeterie der Familie Oelker weiter. Hendrik betreibt am Stadtrand einen Blumenacker und verkauft die Blumen tagsüber auf dem Marktplatz. Alles ist in Ordnung bis eines Tages die 17-jährige Klimaaktivistin Luzie bei Annika im Laden auftaucht, Sekundenkleber kauft und sich damit auf einer breiten Straße fest klebt. Durch sie brechen die gut verschnürten und verpackt geglaubten Erinnerungen an eine Zeit wieder auf, die Annika längst hinter sich gelassen glaubte. Diese Erinnerungen führen dazu, dass sich Annika für Luzie verantwortlich fühlt und sie meint beschützen zu müssen. Sie reist Luzie sogar nach Hamburg zu einem Klimacamp nach.

In ihrem Roman „Tage mit Milena“ nimmt mich Autorin Katrin Burseg mit zu einem Klimacamp, das im Oktober 2022 wirklich in Hamburg stattgefunden hat. Die Aktionen von Fridays for Future, der Letzten Generation und auch Green Peace werden beleuchtet und angesprochen. Dazu die Besetzung der leer stehenden Häuser der Hafenstraße im Stadtteil St. Pauli in 1981, wo Annika zusammen mit ihrer Freundin Milena und Freund Matti sehr aktiv war. Hierzu ploppen die Erinnerungen von Annika wieder auf. Langsam klären sich die Umstände, warum Annika gerade so handelt, wie sie es tut, auf. Trotzdem hat mich die Geschichte nicht ganz erreicht. Sie kommt nur sehr langsam voran und konnte mich von Beginn an leider nicht für sich einnehmen.
Sowohl mit Annika als auch mit Luzie bin ich nicht richtig warm geworden. Ihre Beweggründe, wenn angesprochen, waren für mich oft nur schwer nachvollziehbar. Es werden viele Klischees bedient, vieles wirkt auf mich zu konstruiert. Viele Themen werden angerissen, dann aber nicht weiter verfolgt und bleiben oberflächlich.

Autorin Katrin Burseg erzählt diese, wie mir scheint, in einigen Teilen sehr gut recherchierte Geschichte auf zwei Zeitebenen. Die 1981 in Hamburg stattgefundenen Ereignisse werden mit den heutigen Themen rund um die Klimaaktivisten und den Klimawandel verbunden. Diese Thematik fand ich sogar recht spannend und informativ. Nur die Menschen dazu – mit denen bin ich nicht klar gekommen.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Hier gibt es lustige Geschichten mit kaloriengeschwängertem Inhalt

Früher war alles leichter. Auch ich!
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In diesem Buch „Früher war alles leichter. Auch ich!“ herausgegeben von Margarete Drachenberg hat sie 79 Seiten lustige Geschichten, freche Sprüche, teils derbe Witze und abgründige Cartoons von verschiedensten ...

In diesem Buch „Früher war alles leichter. Auch ich!“ herausgegeben von Margarete Drachenberg hat sie 79 Seiten lustige Geschichten, freche Sprüche, teils derbe Witze und abgründige Cartoons von verschiedensten Autoren zusammengestellt. Schon auf dem farbenfrohen Cover voller kleiner Eistüten und dem Spruch „Na toll, Eisregen und ich bin auf Diät“ kann ich mir denken, was da so alles auf mich zu kommen wird.
Die Rubrik „Mal so gesagt“ mit kleinen Sprüchen in denen sich alles um die umfangreiche Mitte eines Menschen dreht, fand ich echt witzig. Auch einige der kleinen Geschichten haben mir gut gefallen. Dann allerdings gibt es auch Witze, die zum einen schon jeder mal gehört hat und die so auf Kosten von Menschen mit Übergewicht gehen, dass ich darüber nicht mehr schmunzeln und schon gar nicht lachen kann. Einige gehen so unter die Gürtellinie, das ich sie wirklich nicht mehr witzig finden kann. Die passen mit meinem Humor absolut nicht mehr zusammen.

Ein kleines feines Büchlein über Menschen, die etwas (viel) mehr um ihre Mitte herum angefuttert haben mit einem ganz eigenen Humor.
Für mich war es nichts – eine Freundin dagegen lacht sich scheckig über die kleinen Witze.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Eine Geschichte bei der ich mich schwer getan habe

Flammenschwestern
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Katja Rainen und Vega Silver sind in ihrer Kindheit als beste Freundinnen unzertrennlich. Und sie teilen ein Geheimnis, dass sie sich geschworen haben, nie zu lüften. Als Vega, die nun in London lebt, ...

Katja Rainen und Vega Silver sind in ihrer Kindheit als beste Freundinnen unzertrennlich. Und sie teilen ein Geheimnis, dass sie sich geschworen haben, nie zu lüften. Als Vega, die nun in London lebt, viele Jahre später einen verzweifelten Hilferuf ihrer Freundin bekommt, kommt sie natürlich sofort zurück in ihren keinen Heimatort Stentorpsgården. Doch ihre Freundin Katja ist verschwunden. Das erinnert Vega an eine andere Frau, die vor vielen Jahren hier spurlos verschwand und deren Spur für immer im dunklen liegt.

Genau so schwer wie ich mich hier mit der Besprechung des Buches tue, ging es mir mit der Geschichte selbst auch.
Zum einen hatte ich Probleme immer genau zu wissen, bin ich gerade im Hier und Heute oder erfahre ich weitere Einzelheiten aus der Vergangenheit von Vega und Katja, die mir im Laufe der Geschichte immer näher gebracht wird. Was auch durchaus wichtig ist um den Geschehnissen im Jetzt folgen zu können.
Mir waren auch die vielen Menschen, denen ich hier begegne einfach zu viele. Ich wusste nie, spielt er oder sie vielleicht eine wichtige Rolle oder ist er/sie einer von denen, die mir nur hier und da begegnen und mir nichts Wichtiges zu sagen haben.
Die Geschichte an sich zieht sich an einigen Stellen so, dass ich froh war, wenn ich wieder in eine andere Szene eintauchen konnte. Alles in allem war es für mich eher ein Buch, bei dem ich froh war, als ich es dann ausgelesen zur Seite legen konnte.
Dabei ist die Geschichte um die verschwundene Katja und auch um das gemeinsame Geheimnis an sich sehr interessant und auch spannend. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, kommt er doch, was meinem Lesegeschmack sehr entgegen kommt, ohne großes Gemetzel und Blutvergießen aus. Insgesamt aber kein Buch, das ich noch einmal lesen würde.

Diese Geschichte einer Autorin, die ich bisher nicht kannte, hat mich leider überhaupt nicht überzeugen können.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Mich hat das Buch nicht überzeugt

Böse Mädchen sterben nicht
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In drei ganz verschiedenen Situationen lerne ich in drei Abschnitten jeweils eine von drei ganz verschiedene Frauen kennen. Celia, Allie und Maggie stehen jede vor einer Prüfung, in der sie sich beweisen ...

In drei ganz verschiedenen Situationen lerne ich in drei Abschnitten jeweils eine von drei ganz verschiedene Frauen kennen. Celia, Allie und Maggie stehen jede vor einer Prüfung, in der sie sich beweisen müssen.
Celia Zinone wacht in einem Haus auf, das nicht ihres ist; soll mit einem Mann verheiratet sein und eine kleine Tochter haben, die sie beide nicht kennt. Sie kann sich an nichts erinnern. Hier und da ploppen kleine Erinnerungsfetzen auf. Nur in der Küche eines Restaurants, wo sie arbeitet, scheint ihr alles leicht und wie von selbst von der Hand zu gehen.
Allie will nur ihren Geburtstag feiern, landet aber mit ihren beiden Freundinnen und deren Freunden in einer Waldhütte. Was dort alles geschieht, ist der reinste Albtraum. Dabei dachte sie, dass sie alles über Horrorfilme weiß. Jetzt hängt sie mittendrin.
Maggie muss in einem lebensgefährlichen Labyrinth verschiedene Situationen und Gefahren stellen und diese meistern, um dadurch den ihr liebsten Menschen zu retten. Sie hat mir in dieser Geschichte am besten gefallen.

Es sind total gruselige und schockierende Erlebnisse, die die drei Frauen unabhängig von einander hier haben. Da hat es Autorin Christina Henry geschafft, bei mir hier und da Gänsehaut zu erzeugen. Mich in die Geschichten hinein zu ziehen und zu fesseln, das ist ihr leider nicht gelungen. Dazu war auch die Zeit, die ich mit den Frauen verbracht habe, zu kurz.
Jede Geschichte hat Kurzgeschichtencharakter und ich frage mich, wie sie vielleicht zusammen hängen könnten. Das erschließt sich dann am Ende des Buches. Für mich allerdings äußerst unbefriedigend.
Insgesamt hat mir jede der einzelnen Abenteuer recht gut gefallen. Wobei mir Maggie im Labyrinth am besten gefallen hat. Mit ihr bin ich im Gegensatz zu den anderen beiden Frauen auch etwas warm geworden.
Der Schluss, auf den ich große Hoffnungen gesetzt hatte, hat mich leider derart enttäuscht. Soviel Fantasie die Autorin in die drei Geschichten investiert hat, hier hat sie in meinen Augen kläglich versagt. Er vermittelt mir eher, dass nach den Geschichten die Luft raus war und das Buch schnell fertig werden musste. Dem Ende und der Auflösung, von der ich mir echt viel versprochen und erwartet hatte, wurde leider nur sehr wenig Zeit und Fantasie gegeben. So schade.

Für mich war es das erste Buch der Autorin. Weitere werde ich bestimmt nicht lesen.

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