Berührende Erzählung in berückendem Setting
Ich kannte den ersten Teil der Geschichte nicht... Grundsätzlich ist es möglich, so wie ich, den zweiten Teil der Geschichte ohne den ersten zu lesen, da es jeweils abgeschlossene Erzähllungen sind. Allerdings ...
Ich kannte den ersten Teil der Geschichte nicht... Grundsätzlich ist es möglich, so wie ich, den zweiten Teil der Geschichte ohne den ersten zu lesen, da es jeweils abgeschlossene Erzähllungen sind. Allerdings hatte ich das Gefühl, lange gebraucht zu haben, um in die Geschichte zu finden. Ich fand das Setting sehr bedrückend und hatte anfangs Mühe, mich aufzuraffen, auch weiterzulesen. Das mag aber nicht an dem Roman gelegen haben, sondern an meiner Befangenheit. Wenn man ein epileptisches Kind hat, das Tag für Tag Anfälle hat und ständig im Krankenhaus landet, sind auch einfach zu viele Parallelen zu Julius da, um das einfach so dahinzulesen. je mehr ich in die Geschichte reinkam, desto besser ging es mir damit, auch, weil andere Erzählstränge und Themen die Epilepsie überlagerte. Vieles der Geschichte hat mir gut gefallen. Das Tempo fand ich gut, aber nicht zu schnell. Rund um Karl wurde es zwischenzeitlich richtig spannend, um Julius auch auf seine Art und auch sehr bedrückend - ich finde das Buch einen ungewöhnlichen historischen Roman mit einem Fluchtpunkt, das sich die beiden Protagonisten teilen: der Musik, die sie die Welt um sie herum vergessen lässt, die sie beflügelt und verschiedene Widrigkeiten um sie herum ausblenden lässt. Der Erzählstil ist dabei sehr angenehm und lässt einen gut in die Charaktere hineinfühlen. Eine gelungene Geschichte, die mir nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser gefallen hat.