Alexandra Ernst (Übersetzer), Nicole Wong (Illustrator)
Mysteriöse Geschichten aus der Welt von Greenglass House
Seit einer Woche regnet es sintflutartig, das Wasser des Flusses steigt unaufhörlich, überschwemmt Straßen und Wege, und die zwölf Gäste der Taverne »Zur blauen Ader« sitzen wie in einer Falle fest - unter ihnen ein Kapitän, zwei tätowierte Zwillingsbrüder, eine Musikerin, ein alter Kartenspieler, ein allein reisendes junges Mädchen … Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählen sich die Anwesenden Geschichten: mysteriöse Begebenheiten, sagenhafte, gespenstische oder skurrile Phänomene. Und was sie wiedergeben, scheint mehr von ihren verborgenen Verbindungen oder Vorhaben zu verraten, als sie zu enthüllen beabsichtigen. Wie hängen die Personen und ihre Geheimnisse mit ihren rätselhaften Geschichten zusammen?
Als der Regen mit seinen unheimlichen Wassermassen immer weiter steigt, wird klar, dass die ganze Stadt in Gefahr ist - und nicht allein durch die Flut. Doch die Gäste haben nur ihre Erzählungen und sind aufeinander angewiesen. Wird das reichen, um gerettet zu werden?
Gefährliche Geheimnisse, übernatürliche Verbindungen und die Kraft der Erzählungen treiben das fesselnde und rätselhafte Geschehen dieses fantastischen Romans voran. Nichts ist bloß so, wie es scheint, und jede Geschichte enthüllt mehr als nur das vordergründig Erzählte …
Mysteriöse Geschichte, das klang vielversprechend. Im Nachhinein muss ich sagen, ich hätte vielleicht vorher Greenglass House lesen sollen, vielleicht wäre mir der Einstieg dann leichter gelungen.
Das ...
Mysteriöse Geschichte, das klang vielversprechend. Im Nachhinein muss ich sagen, ich hätte vielleicht vorher Greenglass House lesen sollen, vielleicht wäre mir der Einstieg dann leichter gelungen.
Das Buch trägt nicht nur eine Geschichte in sich, auch wenn sich der Hauptstrang in der Taverne durchs ganze Buch zieht. Denn jeder der Anwesenden erzählt während der verregneten Tage eine eigene Geschichte. Geschichten, die versteckte Hinweise in sich tragen zu den Personen, ihrem Leben und allerlei anderen Dingen. Und so kommt man all den Geheimnissen am Ende immer näher und entdeckt viel interessantes. Die Geschichten sind magisch, speziell und einfach ganz besonders. Sie passen nicht in typische Formen und jede Geschichte gibt etwas vom Erzähler preis. Gerade das hat mir am besten gefallen. Man bekommt immer weitere Puzzleteile, die sich am Ende zu einem Ganzen zusammen setzen. Gegen Ende hin konnte ich mich dann auch besser hinein denken und den Charakteren folgen. Ich kann jedoch wirklich nur empfehlen, vorher die anderen Bücher der Autorin zu lesen.
Eine etwas andere Geschichtensammlung, bei der ich anfangs etwas überfordert war. Man sollte es wirklich als Begleitband zu den anderen Büchern lesen.
"Fireside Mysteries" von Kate Milford ist 2022 beim Verlag Freies Geistesleben erschienen.
Worum es geht:
12 Gäste und 3 Angestellte sitzen seit einer Woche in der Taverne "Zur blauen Ader" fest, denn ...
"Fireside Mysteries" von Kate Milford ist 2022 beim Verlag Freies Geistesleben erschienen.
Worum es geht:
12 Gäste und 3 Angestellte sitzen seit einer Woche in der Taverne "Zur blauen Ader" fest, denn es regnet ununterbrochen. So vertreiben sie sich die Zeit damit, sich Geschichten zu erzählen. Jede so anders und skurril, dass einen die Spannung packt.
Meine Meinung:
Man könnte dieses Buch wie eine Art Kurzgeschichtensammlung sehen. Es gibt zwar eine Hauptgeschichte, doch erzählt jeder eine ganz eigenständige Geschichte. Diese haben keinen Zusammenhang miteinander und sind ganz verschieden. Nun habe ich nicht die "Grennglass House" Reihe gelesen, auf die dieses Buch aufbauen soll (habe ich aber auch erst nachträglich bemerkt) und so entgehen mir wohl einige Anspielungen. Das Buch ist dennoch lesenswert und interessant geschrieben, besonders wegen der fantasievollen Ideen. Übrigens gibt es auch einige schöne Illustrationen im Buch.
Fazit:
Tatsächlich lässt sich das Buch mit keinem anderen vergleichen und ich habe diesen Fakt sehr genossen. Ich habe es gern gelesen, empfehle aber allen erst die "Greenglass House" Reihe zu lesen um die Zusammenhänge zu erkennen.
Die Taverne «zur blauen Ader» können weder die Gäste noch das Personal verlassen. Sie sitzen fest, denn seit Tagen regnet es ununterbrochen. Der Pegel des Skidwrack-Flusses steigt unaufhörlich, die Wege ...
Die Taverne «zur blauen Ader» können weder die Gäste noch das Personal verlassen. Sie sitzen fest, denn seit Tagen regnet es ununterbrochen. Der Pegel des Skidwrack-Flusses steigt unaufhörlich, die Wege haben sich in morastige Bäche verwandelt, niemand kommt heraus oder herein. Was also tun? Um sich die Zeit und wohl auch die Angst zu vertreiben, beginnen Gäste und Personal damit, sich reihum am Kaminfeuer Geschichten zu erzählen. Bald wird klar, dass es sich dabei nicht nur um Fiktion handelt. Einige der Gäste scheinen ganz offensichtlich nicht zufällig in der Taverne eingekehrt zu sein, sondern verfolgen ein bestimmtes Ziel…
Meine Meinung:
15 Geschichten werden uns in «Fireside Mysteries» erzählt. Wir lesen die Abenteuer von Hausierern, Piraten, suchen nach geheimnisvollen Karten und Artefakten. Wir erkennen die tiefere Bedeutung von Musik und Tanz, müssen über den Tod nachdenken und wissen vor allem nicht immer, was Wahrheit oder Lüge ist.
Jede dieser von Kate Milford fantastisch erzählten Geschichten ist eine kleine Perle, die man beim genauen Lesen entdecken muss. Jede Geschichte ist unglaublich vielschichtig, von sprachlicher Schönheit und Raffinesse, herzerwärmend oder beklemmend, verwirrend oder eindeutig – und immer mit einer Moral am Ende.
Alle zusammen ergeben sie schliesslich eine schöne Perlenkette, denn sie bilden ein Ganzes.
Das freilich ist dem Leser zu Beginn noch nicht so deutlich, und so hatte ich anfangs etwas Mühe, mich mit den vielen verschiedenen Namen, Bezügen und Anspielungen zurechtzufinden. Nun, wo ich am Ende des Romans angekommen bin, müsste ich im Grunde noch einmal von Vorne anfangen, um jede einzelne Geschichte richtig in das grosse Ganze einzuordnen.
Überhaupt hat die Autorin mehrere Bücher als Ganzes komponiert, wovon ich bisher «Greenglass House» gelesen habe (und absolut liebe). «Fireside Mysteries» gehört dazu (und spielt wiederum in «Greenglass House» eine Rolle), ich wünsche mir deshalb sehr, dass auch die anderen Bände noch auf Deutsch erscheinen werden. Man kann diese einzeln lesen, aber wirklich verstehen kann man die Welt von Nagspeake wohl erst, wenn man alle kennt.
Dieses Buch ist für sich aber bereits ein Genuss für alle, die atmosphärische Geschichten lieben. Es steckt so voller Ideen und Bilder, aber auch voller tiefgründiger Gedanken, dass ich jedoch glaube, Kinder ab 12 könnten damit noch ein wenig überfordert sein. Das Buch lebt auch von dem, was zwischen den Zeilen gesagt wird, und was man als Leser vielleicht doch erst mit einiger Lebenserfahrung verstehen kann.
Unbedingt erwähnen möchte ich die beiden Illustratorinnen, welche das Buch auch äusserlich zu einem Schmuckstück machen. Die wunderbare Umschlaggestaltung stammt von Jaime Zollars, die auch schon «Greenglass House» zu einem Hingucker im Bücherregal gemacht hat. Im Innern hat Nicole Wong vor jeder Geschichte eine passende Illustration geschaffen. Auch sie hat einen ganz eigenen, mich sehr ansprechenden und berührenden Stil.
Die Übersetzung aus dem Englischen schliesslich stammt von Alexandra Ernst.
Fazit:
«Fireside Mysteries» ist ein anspruchsvoller Roman, der uns erneut in die fantastische Welt von Nagspeake entführt. Perfekt für alle, die spannende, unheimliche und atmosphärisch dichte Geschichten und skurrile Figuren lieben.
Bereits seit einer Woche regnet es ununterbrochen und die zwölf Gäste der Taverne „Zur Blauen Ader“ sitzen - gemeinsam mit dem Besitzerehepaar Haypotten und deren Dienstmädchen Sorcha - in ihrer Unterkunft ...
Bereits seit einer Woche regnet es ununterbrochen und die zwölf Gäste der Taverne „Zur Blauen Ader“ sitzen - gemeinsam mit dem Besitzerehepaar Haypotten und deren Dienstmädchen Sorcha - in ihrer Unterkunft fest. Was wäre also besser geeignet, um sich die Zeit zu vertreiben, als reihum Geschichten miteinander zu teilen? Doch was die seltsamen Gäste erzählen, scheint nicht nur reine Fiktion zu sein, sondern auch viel über sie selbst und ihre eigene versteckte Agenda auszusagen.
„Fireside Mysteries“ ist ein Begleitbuch der Autorin Kate Milford zu der geteilten Welt ihrer Reihen „Greenglass House“ und „The Boneshaker“. Es besitzt eine klassische Rahmenhandlung (die im Hotel eingeschlossenen Gäste) und darin eingebettet zahlreiche fantasievolle, mal traurige, mal fröhliche, mal schaurige, mal romantische Geschichten: sei es ein Haus, das Eindringlinge nicht mehr hinauslässt, ein Rätsel stellender Fährmann, ein Diebstahl, der durch einen Jungen und seinen Gargoyle verhindert wird oder eine Liebe, die Grenzen überwindet. Sie alle entstammen der Folklore der fiktiven Stadt Nagspeake, bekannt für Schifffahrt und Schmugglerei.
Wer ein Fan der „Greenglass House“-Reihe ist, kennt das vorliegende Buch als dasjenige, welches Protagonist Milo im ersten Band liest. Den Namen des Diebes Negret leiht er sich für sein Pen & Paper-Spiel aus und auch die Firma Deacon und Morvengarde und ihren berühmten Katalog erkennen wir wieder. Immer wieder taucht in den Erzählungen auch ein- und derselbe Bösewicht auf und bald wird klar, dass dieser sich unerkannt unter die Gäste gemischt haben muss.
Die Geschichten an sich sind sehr anders und besonders, wirken aber zusammenhangslos, wenn man die Anspielungen an andere Werke, Figuren und Handlungselemente nicht versteht. Meiner Meinung nach ist das Buch daher nur für diejenigen ein Gewinn, die bereits einen Großteil der Romane von Kate Milford gelesen haben. Ansonsten bleibt es leider nur ein netter Zeitvertreib für zwischendurch – zumal sich der eigentliche Showdown jenseits der Taverne abspielt und nur vermittelt dargestellt wird, schade!