Der Plot ist wirklich gut, aber die Umsetzung ist ausbaufähig!
The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart"The Boy who steals Houses: The Girl who steals his Heart" fiel mir tatsächlich erst auf den zweiten Blick auf, da die Optik auf mich so unscheinbar wirkte und ich anhand des Titels nicht gleich eine solch ...
"The Boy who steals Houses: The Girl who steals his Heart" fiel mir tatsächlich erst auf den zweiten Blick auf, da die Optik auf mich so unscheinbar wirkte und ich anhand des Titels nicht gleich eine solch traurige Geschichte im Sinn hatte, doch im Nachhinein merke ich, wie viel Bedeutung dieser Buchtitel eigentlich hat und wieviel da eigentlich hintersteckt.
Mit dem Erzählstil kann ich mich oft nicht wirklich anfreunden und es fällt mir dann auch schwerer eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen und mich in ihre Lage hineinversetzen zu können, doch hier war es von Anfang an anders, weil ich erstaunlich zügig, mit unglaublicher Leichtigkeit und ohne Störungen durch die Seiten geschwebt bin, die Rückblenden zeigen, wie Sam und sein authistischer Bruder Avery in diese Lebenslage geraten sind, weshalb sie tun, was sie tun, das entschuldigt zwar ihr Verhalten, besonders Sams, nicht, aber es ist verständlicher und nachvollziehbarer, man spürt einfach nur pure Verzweiflung und riesengroße Traurig- und Einsamkeit, weil sich diese beiden Jungs doch nichts mehr wünschen, als ein liebevolles Zuhause.
Das bietet Familie De Laney, ein super freundlicher, wenn auch überarbeiteter und ein kleines bisschen überforderter Familienvater mit sieben Kindern, die alle unterschiedlicher nicht sein könnten und dieser sonst so traurigen und tragischen Geschichte den nötigen Humor, die nötige Wärme, Geborgenheit und Liebe gibt, die auch Sam zu spüren bekommt, als er mal wieder ein Haus stiehlt und am nächsten Tag von der Familie überrascht wird und statt im Polizeirevier an deren Esstisch landet, so nimmt die Geschichte also ihren Lauf und da muss ich sagen, ich weiß, das die Chraktere noch super jung sind, aber in der Verbindung zwischen Moxie und Sam habe ich mir mehr Tiefgrund erhofft, immerhin bedeutet der Buchtitel ja auch etwas und von Sams gestohlenem Herz spüre ich leider noch nicht genug, da dann nach einer dramatischen Handlung das Buch für mich gefühlt auch mittendrin endet, es gibt keine Zukunftsvisionen, einfach nichts, für mich ist die Story einfach mittendrin beendet worden, das gefällt mir leider überhaupt nicht, denn ich habe mir für Avery, Sam und Moxie noch so vieles mehr gewünscht, einige Dinge hätte ich gerne noch aufgeklärt gehabt und eben ein kleiner Blick Richtung Zukunft wäre schön gewesen.
Das hätten die Charaktere mehr als verdient gehabt!
Dieses Buch ist keine romantische Liebesgeschichte mit Wohlfühlfaktor, es ist ein tragisches Jugendbuch, mit Verlust, Traurigkeit, Gewalt, Ängsten und einer ungewissen Zukunft. Zwei Jungs auf der Suche nach Liebe und einem Zuhause, an dem sie Willkommen sind und sein können, wer sie sein möchten.
Insgesamt ist dieser Plot wirklich gut, aber die Umsetzung ist ausbaufähig!
Dennoch war ich zügig am Ende, weil mich die Geschichte doch auf eine gewisse Art nicht losgelassen hat.
Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das über Netgalley Deutschland bereitgestellte Exemplar, dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise!