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Veröffentlicht am 15.07.2017

✎ Marc-Uwe Kling - Känguru-Werke 3 Die Känguru-Offenbarung

Die Känguru-Offenbarung (Känguru 3)
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Eigentlich möchte ich gerne behaupten, dass man die drei Teile unabhängig voneinander hören kann, in Wahrheit ist es jedoch so, dass man 'Die Känguru-Chroniken' und 'Das Känguru-Manifest' tatsächlich ...

Eigentlich möchte ich gerne behaupten, dass man die drei Teile unabhängig voneinander hören kann, in Wahrheit ist es jedoch so, dass man 'Die Känguru-Chroniken' und 'Das Känguru-Manifest' tatsächlich benötigt, um den ganzen Verlauf der Geschichte zu verstehen.

Ich habe mir diese Reihe aufgrund eines Vorschlages genehmigt, würde sie jedoch nicht uneingeschränkt empfehlen. Man sollte schon auf diese Art Humor stehen - und das war bei mir leider nicht immer der Fall.

Wie bereits die ersten beiden Teile, liest auch dieses Werk Marc-Uwe Kling selbst. Dabei kam es mir anfangs jedoch vor, als ob er keine wirkliche Lust darauf verspürte. Irgendwie war in der Stimme ein anderer, langweiliger Klang enthalten. War vielleicht auch beim Autor die Luft schon raus? Das jedenfalls befürchtete ich nach den ersten Kapiteln.

Auch die Stimme, die er dem Känguru verliehen hat, hatte nichts Angenehmes mehr an sich. Es klang, als wäre es erkältet. So ganz anders als vorher. Irgendwann war ich sogar richtig genervt von der Intonation.

Und dann ging mir bei diesem Band etwas sehr gegen den Strich: Das Känguru schreit ständig. Das war bereits in den Vorgängern vorhanden, aber hier störte es mich immer mehr. Ich mag es zudem nicht, wenn man sich (permanent) anbrüllt, sodass ich 'Die Känguru-Offenbarung' noch weniger genoss.

Von der Geschichte und dessen Inhalt mag ich gar nicht erst anfangen. Obwohl ein roter Faden vorhanden war, klang sie mir teilweise zu abgedreht.

Für mich wollte der Verfasser mit diesem Teil zu viel - und hat doch weniger erreicht. Deshalb gibt es von mir noch weniger eine Empfehlung als bei den Vorgängern.

©2017

Veröffentlicht am 30.06.2017

✎ Elena Ferrante - Neapolitanische Saga 1 Meine geniale Freundin

Meine geniale Freundin
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Ach, wie hatte ich mich auf diese Lektüre gefreut.. Ein Klappentext, der zwar ellenlang ist, mir dennoch nicht das Gefühl gab, alles zu verraten. Eine Reihe von einer Schriftstellerin aus dem Land, in ...

Ach, wie hatte ich mich auf diese Lektüre gefreut.. Ein Klappentext, der zwar ellenlang ist, mir dennoch nicht das Gefühl gab, alles zu verraten. Eine Reihe von einer Schriftstellerin aus dem Land, in dem ich gerade lebe und wo die Geschichte auch spielt. (wenn auch in einem anderen Gebiet) Und Cover, die super aufeinander abgestimmt sind.

Der Anfang begann auch wirklich vielversprechend. Man wird mit einem Ereignis konfrontiert, welches schon jetzt klar die Verbindung zwischen dem ersten und dem letzten Band darstellt. Ich hatte richtig Lust, weiterzulesen und tiefer in das Geschehen einzutauchen.

Und dann? Nichts.

Ja, Elena Ferrante zeigt auf, wie das Leben damals war. Sie bringt uns die Härte und die vorherrschenden Hierarchien näher. Sie beschönigt auf diesem Weg kaum etwas.

Dennoch langweilte ich mich unterwegs.

Auf über 400 Seiten begleiten wir den Machtkampf zwischen Elena und Lila. Es gibt wirklich kaum anderes, worüber gesprochen wird. Und das wurde mir irgendwann zu öde. Ich fragte mich ständig: Ist das wirklich der Kern der Geschichte um diese beiden Mädchen? Soll es darum auch in den nächsten 3 Bänden gehen?

Das machen auch die tollen Beschreibungen der rauen Zeit von damals nicht wett, die die Autorin mit ihrem wunderbaren Schreibstil zum Leben erweckt.

Bei den Charakteren hat es die Schriftstellerin übrigens nicht geschafft, mir Bilder einzuhauchen. Ich empfand sie eindimensional, schlecht ausgearbeitet. Ob sie sich in den weiteren Büchern noch entwickeln und dadurch lebendiger (beschrieben) werden?

Der Klappentext verrät übrigens (mal wieder) viel zu viel. Er greift bereits die anderen Teile auf. Die Hälfte hätte es auch getan und mich ebenfalls neugierig gemacht.

Von mir gibt es an dieser Stelle keine Leseempfehlung. Zwar empfand ich die Beschreibungen des Neapels der fünfziger Jahre als wirklich gut gelungen, alles andere drumherum hätte man jedoch deutlich kürzen können.

Ob ich den zweiten Teil lesen mag? Ich bin am hin und her überlegen, weil es mich interessieren würde, ob die Autorin endlich mal Dynamik in die Geschichte bringt oder erneut über 600 Seiten mit nichts füllt..

©2017

Zitate:

"Erwachsene bewegen sich mit Blick auf das Morgen in einer Gegenwart, hinter der das Gestern und das Vorgestern liegt, [...]" (S.23)

Veröffentlicht am 17.06.2017

✎ Tammy Cohen - Du stirbst nicht allein

Du stirbst nicht allein
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Als ich 'Während du stirbst' ausgelesen hatte, war mir klar, dass ich auch das zweite Buch der Autorin lesen muss, denn sie hatte mich gepackt.

Nachdem ich die ersten Seiten von 'Du stirbst nicht allein' ...

Als ich 'Während du stirbst' ausgelesen hatte, war mir klar, dass ich auch das zweite Buch der Autorin lesen muss, denn sie hatte mich gepackt.

Nachdem ich die ersten Seiten von 'Du stirbst nicht allein' angelesen hatte, glaubte ich an einen Scherz.

Nichts, wirklich gar nichts passiert in dieser Geschichte. Man kann nicht mal sagen, dass die Geschichte vor sich hinplätschert. Jegliches Tempo aus Cohens erstem Buch fehlt. Alles, was man wissen möchte, erfährt man aus dem Klappentext. Der Rest ist eine Aufarbeitung der Protagonisten mit den Taten. Diese ist sicher nicht unwichtig, bezeichnet für mich jedoch keinen Psychothriller.

Für mich ist es weder Psycho noch Thriller. Es ist sogar weit von einem Thriller entfernt. Nicht mal als Krimi würde ich es bezeichnen, obwohl natürlich Polizeiarbeit drin vorkommt, denn man möchte ja den Täter finden. Diese jedoch findet nur am Rande seine Bedeutung.

Durch die Familien, die integriert sind, waren die ganzen Namen, die über den gesamten Verlauf auftauchen, gerade zu Anfang sehr verwirrend für mich. Das zog sich sogar bis fast zum Schluss. Meines Erachtens eindeutig zu viel des Guten.
Dadurch blieben auch alle sehr blass und ich fühlte mich, als würde ich durch die einzelnen Schicksale schwirren, aber bei keinem wirklich ankommen. Einzig ein Bruder wird immer wieder hervorgeholt - und davon hätte es ruhig mehr sein dürfen, dann hätte Tammy Cohen meinen Nerv vielleicht getroffen.

Außerdem bin ich enttäuscht, dass Frau Cohen bereits in ihrer zweiten Veröffentlichung Namen doppelt nimmt. Wenn ich nicht beide Bücher hintereinander gelesen hätte, wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen - so jedoch hatte ich es direkt vor Augen. Das zeugt für mich natürlich nicht gerade von Einfallsreichtum.

Mehrere Male war ich kurz davor, das Buch abzubrechen, habe es jedoch nicht getan, weil ich nicht glauben konnte, dass die Autorin, die mich mit ihrem Debüt absolut geflasht hatte, an dieser Stelle so mega versagte.

Einzig der Titel macht am Schluss richtig Sinn. Und für den Schluss bekommt sie von mir auch einen Pluspunkt. Ich will nicht sagen, dass sie mich überrascht hat, denn sie versucht den Leser so eindeutig zu täuschen, dass man ihr das von Anfang an nicht abnimmt. Jedoch fand ich die Auflösung gut gewählt. Nur den Weg dahin hätte sie anders pflastern sollen.

Ich bin richtig unzufrieden und werde diese Lektüre mit Sicherheit niemanden empfehlen. Ich hoffe nur, dass sie in ihrem nächsten Werk erneut zu Höchstformen aufläuft und mich als Leser wieder gewinnt.

©2017

Veröffentlicht am 24.05.2017

✎ Daniel Cole - New Scotland Yard 1 Ragdoll

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Ich gehör wohl zu der Minderheit, die mit Daniel Coles Debüt nichts anfangen können.

Bevor ich zum Hörbuch griff, habe ich mich hier und dort schon umgehört. Nahezu jeder schien fast / vollkommen überzeugt ...

Ich gehör wohl zu der Minderheit, die mit Daniel Coles Debüt nichts anfangen können.

Bevor ich zum Hörbuch griff, habe ich mich hier und dort schon umgehört. Nahezu jeder schien fast / vollkommen überzeugt zu sein. Überzeugt von was?

So viele Klischees werden hier bedient, dass ich schon gar nicht mehr alle aufzählen kann. Am meisten hat mich wohl aber gestört, dass einem bestimmten Kerl nahezu alle Frauenherzen zuflogen, die in der Geschichte vorkamen.

Zudem kamen mir teilweise zu viele Personen vor. Dadurch, dass ich den Thriller gehört habe und nicht einfach zurückblättern konnte, um nachzulesen, kam ich manchmal ins Straucheln, wer nun wer ist. Dachte ich zumindest manchmal, aber: Wolf ist nicht einfach nur Wolf..

Viel Augenmerk wurde auf die Nebenhandlungen gelegt. Meiner Meinung nach zu viel. Der Fall, der sehr interessant ist, wird für mich zu banal abgehandelt.

Ich muss gestehen, dass ich wirklich lange für dieses Hörbuch benötigte. Normalerweise ist es so, dass ich bei Aktivitäten, bei denen ich kein Buch lesen kann, meine Ohrstöpsel schnappe und loshöre, weil ich auf den weiteren Verlauf gespannt bin. Hier hat es mich nicht gestört, wenn ich auch mal nicht dazu kam.

Der Sprecher war leider auch nicht so meins. Zwar besitzt er eine super angenehme Stimme, jedoch macht er so komische Luftholpausen, dass der Text immer unterbrochen wird. Die Betonung fand ich daher nicht angemessen. Zum Glück habe ich da nach einer Weile drüber hinweg hören und mich auf die Story konzentrieren können.

Ja, mit dem Ende habe ich nicht gerechnet, aber ehe man dort hinkommt, dauert es zu lange.. Die Spannung, die im ersten Teil aufgebaut wird, lässt im Mittelteil zu sehr nach und gewinnt wieder ein wenig am Schluss. Alles im Allen aber nicht genug.

Zudem fand ich erst hinterher heraus, dass hier mal wieder ein Reihenauftakt vorliegt. Die Folgebände werde ich nicht lesen, auch wenn am Ende für meine Begriffe zu viele Fragen offen geblieben sind.

Von mir gibt es an dieser Stelle keine Leseempfehlung. Dafür war es mir einfach zu viel Klischee und zu wenig Spannung.

©2017

Veröffentlicht am 21.05.2017

✎ Cristin Terrill - Zeitsplitter

Zeitsplitter
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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Buch gelesen habe, weil es mir empfohlen wurde.

Als ich den Klappentext gelesen hatte, stellte ich mir eine interessante Story vor: Das ältere Ich trifft auf das ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Buch gelesen habe, weil es mir empfohlen wurde.

Als ich den Klappentext gelesen hatte, stellte ich mir eine interessante Story vor: Das ältere Ich trifft auf das jüngere Ich. Beide versuchen ihren Teil beizutragen, um Schlimmes abzuwenden.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Klappentext nicht ganz zutrifft. Ich kann nicht genauer darauf eingehen, da ich sonst spoiler.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Die Handlung ist eher unspektakulär und ab einem gewissen Punkt zudem langatmig. Man hat das Gefühl, immer wieder die gleiche Szene präsentiert zu bekommen und ich war bald nur noch genervt.

Außerdem fand ich die Ereignisse sehr vorhersehbar. Wer zwischen den Zeilen liest, kommt meist sehr schnell hinter die Wendungen, die Cristin Terrill einbauen möchte. Und dann sind mir einige Logikfehler über den Weg gelaufen, die ich irgendwann nicht mehr ignorieren konnte.

Beim Lesen bin ich leider nicht drumherum gekommen, immer an die Edelstein-Trilogie erinnert zu werden. Hier wird das gleiche Konzept aufgefahren. (das Thema ist ein ganz anderes) Daher bin ich eher enttäuscht von allem. Ich hätte mir was Herausragendes gewünscht. Das eigentliche Thema des Buches wurde für mich definitiv zu vernachlässigt. Es bietet so viel Potenzial und die Autorin streift es nur am Rand.

Das Ende ist mir ebenfalls zu einfach. Wobei es für junge Leser vielleicht passend erscheint, um es nicht unnötig in die Länge zu ziehen oder zu verkomplizieren. (wobei hier alles viel zu einfach gehalten wurde)

Ich habe jetzt schon ganz oft gelesen, dass ein zweiter Teil erscheinen soll(te). Für mich ist die Geschichte abgeschlossen und ich werde, falls es tatsächlich mal dazu kommt, Teil 2 nicht lesen - auch wenn die Schriftstellerin einen angenehmen Schreibstil hat. Übrigens habe ich auf der Homepage der Autorin keinen Hinweis auf einen Folgeband finden können.

Von mir bekommt "Zeitsplitter" leider keine Leseempfehlung - zumindest nicht für ältere Leser. Vielleicht gefällt es ja Jugendlichen.

©2017