Rasante Mörderjagd
RacheherbstEin Leichenfund in Leipzig ruft Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst Leipzig auf den Plan. Eine junge Frau wurde verstümmelt und auf eigenartige Weise aufgefunden, schnell wird ihre Identität bekannt. ...
Ein Leichenfund in Leipzig ruft Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst Leipzig auf den Plan. Eine junge Frau wurde verstümmelt und auf eigenartige Weise aufgefunden, schnell wird ihre Identität bekannt. Es handelt sich um die drogensüchtige Prostituierte Natalie. Als Walter auf die Mutter der Toten, Mikaela, trifft, bittet diese ihn, ihre ebenfalls verschwundene zweite Tochter Dana zu finden. Walter möchte eigentlich nur seine Ruhe haben, doch Mikaela hält ihn auf Trapp, denn sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und legt Walter dabei immer wieder Steine in den Weg. Um die Frau im Auge zu behalten, vertieft er sich in den Fall und entdeckt immer mehr Parallelen zu anderen Mordopfern, die auf ebensolche Art an verschiedenen europäischen Orten aufgefunden wurden. Die Spur führt ihn auch nach Wien, wo er auf eine alte Bekannte trifft: die Anwältin Evelyn Meyers. Ohne es zu wissen, ist diese dem Mörder ganz nah und in höchster Gefahr. Wird es Walter gelingen, den Täter zu stoppen?
Andreas Gruber hat mit seinem Buch „Racheherbst“ den zweiten Roman um seinen Ermittler Walter Pulaski vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig, rasant und fesselnd zugleich, das Buch ist ein richtiger Pageturner. Der Spannungsbogen wird bereits zu Beginn hoch angelegt und steigert sich virtuos bis zum Finale. Der Roman teilt sich in zwei Bereiche, wobei der erste Handlungsstrang sich um Leipzig und Walter Pulaski dreht, der zweite erzählt parallel die Geschichte um Evelyn Meyers in Wien. Zusätzlich gibt es einzelne Kapitel aus der Sicht des Täters. Da erst im Laufe der Handlung klar wird, dass es sich um ein und denselben Täter handelt, werden die beiden Geschichten auch erst sehr spät miteinander verflochten. Der ständige Wechsel zwischen den beiden Handlungsorten heizt die Spannung noch zusätzlich auf, dabei gelingt es dem Autor, den Leser auf Trapp zu halten und Walter bzw. Evelyn nicht aus den Augen zu lassen. Stück für Stück erfährt der Leser, welche perfiden Absichten den Täter umtreiben.
Die Charaktere sind sehr authentisch und lebensecht skizziert, man kann sie regelrecht vor sich sehen. Walter ist ein zynischer Zeitgenosse und eigentlich inzwischen ein eher ruhigeres Tempo gewohnt bei seinen Ermittlungsarbeiten, doch wenn ein Fall ihn fasziniert, dann kann er einfach nicht anders als weiter zu bohren und auf eigene Faust den Spuren nachzugehen. Mikaela lebt in einer gewalttätigen Ehe, ausgerechnet ihr Ehemann ist ebenfalls ein Ex-Polizist. Als sie von dem Tot ihrer Tochter erfährt und die zweite als vermisst gilt, bricht sie aus der Ehe aus und macht sich selbst auf die Suche nach ihrem Kind. Dabei ist ihr jedes Mittel recht und sie wagt sich auch in ziemlich gefährliche Situationen. Dabei bringt sie auch Walter immer wieder in Gefahr, doch muss man ihr auch zugestehen, dass ihre Hartnäckigkeit erst zur Suche nach dem Mörder beigetragen hat. Evelyn hat sich inzwischen mit einer Kanzlei selbständig gemacht und ihr Job erfüllt sie, jedoch ihr neuer Klient gefällt ihr gar nicht.
Mit „Racheherbst“ ist Andreas Gruber wieder ein Volltreffer gelungen, der dem Leser keine ruhige Minute gönnt. Das Buch ist spannungsgeladen, schnell und nervenaufreibend. Thrillerleser kommen hier voll auf ihre Kosten, wunderbar gemacht, absolut TOP!