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Veröffentlicht am 23.09.2022

Kalt, grausam und realitätsnah

Wilder Girls
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Wilder Girls ist ein Roman, der besonders ist. Die Thematik passt wie die Faust aufs Auge in die aktuelle Zeit. Ein Mädcheninternat steht unter Quarantäne, eine grausame Krankheit scheint sich unter den ...

Wilder Girls ist ein Roman, der besonders ist. Die Thematik passt wie die Faust aufs Auge in die aktuelle Zeit. Ein Mädcheninternat steht unter Quarantäne, eine grausame Krankheit scheint sich unter den Schülerinnen ausgebreitet zu haben. Und die Lage ist ernst: Lehrerinnen und Schülerinnen sterben, machen brutale Verwandlungen durch und leiden zusätzlich auch noch unter großem Hunger - denn die Essenlieferungen vom Festland fallen mager aus. So roh und grausam diese Lage ist, so nackt und ungeschmückt ist auch der Schreibstil der Autorin: Rory Power erzählt die Geschichte dreier Freundinnen in diesem Internat ohne große Metaphern oder sprachliche Ausschmückungen. Die Bilder, die sie schafft, sind nichts für schwache Nerven! Ich als Thrillererprobte Person musste so einige Male tief durchatmen, damit mir nicht übel wird bei den detaillierten Beschreibungen mancher Situationen. Die Triggerwarnung am Ende das Buches ist also wirklich notwendig gewesen. Doch diese Grausamkeit unterstreicht nur die aktuelle Situation im Internat und zeichnet ein gutes Bild der Realität, ohne etwas zu schönen. In mir kam mehr und mehr Respekt für die Mädchen auf, die sich in einer solchen Welt behaupten können. Alle drei Protagonistinnen - Reese, Hetty und Byatt - sind auf ihre eigene Art und Weise unglaublich stark und leisten Großartiges. Sie stützen sich gegenseitig und helfen einander, auch wenn es immer wieder zu schwierigen und konflikteichen Situationen kommt. Gerade am Anfang ist es schwer, eine echte Freundschaft der Drei zu erkennen, denn ihre Handlungen entsprechen nicht immer dem, was wir unter Freundschaft verstehen würden. Erst gegen Ende wird klar, wie viel die Freundinnen einander bedeuten. Der Überlebenskampf auf der Insel hat sie zu dem gemacht, was sie sind - das wird mehrfach deutlich. Ihre Vergangenheit lässt sie nicht los, doch die Realität holt sie immer wieder zurück.

Auch wenn der Schreibstil der Autorin wirklich gewöhnungsbedürftig ist, fliegt man nur so durch die Seiten und ist auf düstere Weise fasziniert vom Geschehen auf der Insel. Man rätselt mit, was hinter den Handlungen der Mädchen stecken könnte und versucht zu ergründen, was an Land vor sich geht. Das Ende war emotional, überraschend und extrem spannend! Die letzten 100 Seiten hatten es wirklich in sich. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Lektüre ist und offen dafür ist, sich dieser brutalen Grausamkeit des Lebens zu stellen.

Die Idee einer Krankheit, die Menschen in eine Art Postapokalyse schickt, ist nicht neu - aber hier wurde sie so neu inszeniert, dass Rory Powers einen echten Volltreffer gelandet hat. Einziges Manko war für mich der etwas langatmige Einstieg, bei dem man erst nach langer Zeit eine Bindung zu den Protagonisten aufbauen konnte. Aber es lohnt sich, dran zu bleiben!

4/5 Sterne

*Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Super gut geschrieben, aber etwas vorhersehbar

Der Plot - Eine todsichere Geschichte
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"Der Plot" hat mich tatsächlich aufgrund des Klappentextes so angesprochen. Ich lese Bücher mit Autoren als Protagonisten generell sehr gerne, auch das Story-in-einer-Story-Prinzip finde ich richtig gut. ...

"Der Plot" hat mich tatsächlich aufgrund des Klappentextes so angesprochen. Ich lese Bücher mit Autoren als Protagonisten generell sehr gerne, auch das Story-in-einer-Story-Prinzip finde ich richtig gut. Das in Kombination mit der Tatsache, dass der Englische Titel auf meiner innig geliebten Goodreads-Besten-Liste von 2021 stand, haben mich dazu gebracht, "Der Plot" als Rezensionsexemplar lesen zu wollen. Zu Beginn sei gesagt: Meine Erwartungen wurden auf der einen Seite leider nicht erfüllt (was den Thrill angeht), aber auf der anderen Seite übertroffen (was den Plot und den Schreibstil angeht). Somit war dieses Buch für mich eine große Freude, aber nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte.
Doch eins nach dem andern, hier kommen meine Kritikpunkte, im positiven wie im negativen Sinne:

Der Plottwist der Haupthandlung war seeehr vorhersehbar und ca. nach 100 Seiten war er mir schon klar. Das mindert aber keinesfalls die Qualität und Genialität des Buches, dennoch war das Ende dann etwas ernüchternd und der WOW-Faktor blieb bei mir aus. Das "Ende vom Ende" hat mich dann Abern nochmal so richtig überzeugt, weil dieses nicht 0815 ist - sondern einfach mal konsequent. Ich liebe solche Enden! Dafür gab dann noch einen Bonuspunkt und eine "gut gerettet" Notiz. Die Prosa war ein Fest der Sprache und allein deshalb lohnt sich dieses Buch! Der Protagonist beschwert sich selbst über die Mangelnde Qualität der Schriftstücke seiner Schüler*innen, natürlich erzählt er selbst alles dann auch tadellos und dieses kleine Detail hat das Buch für mich sehr besonders gemacht - besonders gut!Der Protagonist ist seeehr authentisch und super gut charakterisiert. Ich mochte ihn nach und nach immer mehr, war klar auf seiner Seite, konnte sein Handeln immer nachvollziehen. Es hat mich allerdings wahnsinnig gemacht, wie BLIND er die ganze Zeit über war und das offensichtliche nicht erkannt hat. Sein einziger Minuspunkt. Der Plot, um den es eigentlich die ganze Zeit geht, ist gut gelungen, aber eben nicht so krass, wie es am Anfang betont wird. Durch die ewige Spannungssteigerung erwartet man wirklich etwas geniales, bekommt allerdings nur etwas sehr gutes. 

Mein Fazit: Extrem gut geschrieben, etwas vorhersehbar aber trotzdem das Lesen wert! 

4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Unglaublich gute Kurzgeschichte

Galatea
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Bei Galatea handelt es sich um eine Kurzgeschichte von Madeleine Miller in ihrem gewohnten griechischem Setting. Trotz der Kürze lässt sich eine Menge zu dieser Geschichte sagen, denn die Autorin hat es ...

Bei Galatea handelt es sich um eine Kurzgeschichte von Madeleine Miller in ihrem gewohnten griechischem Setting. Trotz der Kürze lässt sich eine Menge zu dieser Geschichte sagen, denn die Autorin hat es geschafft, eine so alte Geschichte ganz neu aufzusetzen, indem sie ihr einen feministischen Touch gibt. Die Geschichte in drei Wörtern würde ich beschreiben als: Grausam, emotional, bewegend. Denn die Geschichte und das Ende von Galatea stimmt nachdenklich und schafft es, eine alte Geschichte angemessen zu kritisieren und in einen modernen Kontext setzt. Für zwischendurch ist es eine wundervolle Geschichte, die bildet und trotzdem spannend ist. Auch das Vorwort der Autorin und den Original Text dazu fand ich sehr gut.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Spannende Idee

Das gekaufte Leben
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Leider nichts für mich! "Das gekaufte Leben" lockte mich mit einem interessanten Klappentext und einem knalligen Cover, das Abwechslung versprach. Tobias Sommer erzählt auf rund 300 Seiten die Geschichte ...

Leider nichts für mich! "Das gekaufte Leben" lockte mich mit einem interessanten Klappentext und einem knalligen Cover, das Abwechslung versprach. Tobias Sommer erzählt auf rund 300 Seiten die Geschichte von Clemens, der sich über das Internet ein neues Leben ersteigert. Eine spannende Idee, die viel Potenzial in sic h trägt, mich aber eher mit einer kleinen Enttäuschung am Ende zurückließ. Den gesamten Roman über baut Sommer eine subtile Spannung auf, die sich bis zum Ende hält und mich nicht losgelassen hat. Es ist kein Thriller, erinnert aber phasenweise daran. Clemens bekommt eine Identitätskrise, und jeder, der sich in seine Situation hineinversetzt, kann das mehr als nur nachvollziehen. Und mit Spannung habe ich die unheimlichen Ereignisse in der Nachbarschaft und ihm Haus verfolgt und versucht, mir einen Reim auf alles zu machen. Die Auflösung war nicht das, was ich mir erhofft hatte und deshalb recht ernüchternd. Trotzdem ein gutes Buch, das nachdenklich stimmt.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Besser, als erwartet!

Dunbridge Academy - Anywhere
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Die "Dunbridge Academy" war ein Buch, das mich wirklich positiv überrascht hat. Ich bin mit geringen Erwartungen an diese Academy-Story herangegangen, von der ich vor allem viele Klischees und Drama erwartet ...

Die "Dunbridge Academy" war ein Buch, das mich wirklich positiv überrascht hat. Ich bin mit geringen Erwartungen an diese Academy-Story herangegangen, von der ich vor allem viele Klischees und Drama erwartet habe. Aber ich wurde überrascht: Der Reihenauftakt von Sarah Spritz überzeugt nicht nur mit einem gewitzten und flüssigen Schreibstil, sondern auch mit einem tollen Setting und zwei Protagonisten, die sehr durchdacht und reif handeln. Besonders Henry hat bei mir einen großen Eindruck hinterlassen, da er seine Taten immer überdacht hat und sehr rational handelt. Er handelt sehr verantwortungsbewusst und deshalb fand ich die gesamte Handlung recht realistisch. Ich konnte die Handlungen der beiden Protas und ihre Gefühle dazu immer nachvollziehen. Es gab zwar viel Drama, aber realistisches Drama. Solche Dinge liest man in diesem Genre eher selten, und genau deshalb habe ich schon jetzt Lust auf Band 2. Ich hoffe, so geht es auch weiter!

Cover unsaid Setting waren für mich ein weiterer, großer Pluspunkt: Die Dunbridge Academy ist traumhaft schön, erinnert ein bisschen An Hogwarts mit der Landschaft, der Schulstruktur und den Lehrern. Insgesamt eine runde Geschichte, die Lust auf mehr macht

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