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Veröffentlicht am 23.09.2022

Liebe auf Umwegen

Liebe funkelt apfelgrün
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Wegen einer unglücklichen Liebe verlässt die 25-jährige Mila überstürzt Heidelberg und sittet für zwei Monate ein Cottage in Schottland. Die verschrobenen Einwohner von Applemore, einem kleinen, verschlafenen ...

Wegen einer unglücklichen Liebe verlässt die 25-jährige Mila überstürzt Heidelberg und sittet für zwei Monate ein Cottage in Schottland. Die verschrobenen Einwohner von Applemore, einem kleinen, verschlafenen Dörfchen, ist die neue Mitbewohnerin nicht ganz geheuer. Erst nach und nach lassen sich erste Kontakte knüpfen. Als sich dann herausstellt, dass Mila eine wahre Backgöttin ist, öffnen sich die Türen der meist älteren Menschen. Es keimt die Idee auf, eine alte Tradition aufleben zu lassen: Tauschhandel. Mila bäckt und bekommt dafür andere nützliche Dinge. Als plötzlich Finley, der Sohn der Hausbesitzer, überraschend auftaucht und dann auch noch Theo aus Heidelberg vor der Tür steht, ist das Chaos vorprogrammiert.

"Liebe funkelt apfelgrün" war mein erster Roman der Autorin Pauline Mai. Das tolle, bunte Cover mit den knackig-grünen Äpfeln, den Apfelblüten und den beiden Kätzchen weckte die Lust und Laune, das Buch zu lesen. Mila erzählt darin ihre eigene Geschichte. Der wunderbare und anschauliche Schreibstil, die lebensnahen Beschreibungen der manchmal etwas naiven Protagonistin und der schrulligen Dorfbewohner, die Szenen im typischen schottischen Pub und die romantische Landschaft haben mich in den Bann gezogen und die Sehnsucht nach Schottland geweckt.

Die meist alten, kauzigen, aber doch liebenswerten Applemorer öffnen sich Mila nur langsam, dafür aber umso herzlicher. Auf ihren Vater, der ihr als Bäckermeister alles beigebracht hat, kann Mila sich eh jederzeit verlassen. Für mich ist "Liebe funkelt apfelgrün" ein absoluter Sommer-, Urlaubs- und Wohlfühlroman, den ich gerne weiterempfehle. Diese entspannte Lesezeit muss man sich unbedingt gönnen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Schöne Liebesgeschichte

Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)
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Nach einem Zerwürfnis mit ihrem Freund und Kollegen Björn sowie ihrem herrischen Vater lässt sich die 28-jährige Emilia von ihrem Chef in die Toskana versetzen, um dort ein Hotelprojekt zu verwirklichen. ...

Nach einem Zerwürfnis mit ihrem Freund und Kollegen Björn sowie ihrem herrischen Vater lässt sich die 28-jährige Emilia von ihrem Chef in die Toskana versetzen, um dort ein Hotelprojekt zu verwirklichen. Anders als erwartet findet sie ein heruntergekommenes Landhaus und einen verwilderten Garten in der wunderschönen Landschaft vor. Zudem ist mit dem alten Nachbarn Gianni nicht gut Kirschen essen. Der Aussteiger Aurelio, der ebenfalls auf dem Gelände wohnt, verzaubert Emilia dagegen mit seinem abendlichen Gitarrenklängen. Emilia wird schnell klar, dass sie das Projekt "Boutique-Hotel" nicht ohne Kontakte und Hilfe der Bewohner der umliegenden Gegend bewältigen kann. Sie knüpft Freundschaften und findet auch durch Aurelio die Kraft nicht aufzugeben.

Leicht und sehr flüssig lässt sich der neue Roman von Hanna Holmgren lesen. Die Beschreibungen der typisch italienischen Charaktere sind ihr authentisch gelungen. Mit Emilia durchlebt man alle Gefühle. Die toskanische Landschaft mit ihren Häusern, Weinbergen, den Pinien- und Zypressenhainen ersteht sehr lebendig vor dem geistigen Auge des Lesers. Zudem werden ihm die Spezialitäten der italienischen Küche nahegebracht, de durch einfache, aber erstklassige Zutaten ihr besonderes Aroma erhalten. Rezepte sind im Anhang des Buches zu finden. Gefallen haben mir auch die Zitate verschiedener Dichter zwischen den Kapiteln.

Eine schöne Liebesgeschichte in wunderbarer Umgebung, die aber auch zeigt, wie knallhart es in der Hotelbranche zugeht. Ein toller Wohlfühl- und Urlaubsroman!

Die typisch toskanische Landschaft mit Weinranken, Zypressen, Pinien und dem Landhaus auf dem Cover erzeugt Fernweh und passt hervorragend zur Geschichte.

4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Wahre Liebe

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Skylar und Carter, Carter und Skylar - keiner kann ohne den Anderen. Kennengelernt haben sie sich im Kindesalter bei ihren Pflegeeltern Heather und Charles. Sofort waren die beiden unzertrennlich. Das ...

Skylar und Carter, Carter und Skylar - keiner kann ohne den Anderen. Kennengelernt haben sie sich im Kindesalter bei ihren Pflegeeltern Heather und Charles. Sofort waren die beiden unzertrennlich. Das änderte sich auch nicht, als Sky nach einigen Jahren adoptiert wurde.

Inzwischen studiert Skylar und Carter träumt davon Schriftsteller zu werden. In der Nacht, bevor er mit einer Band für sechs Monate nach Europa aufbricht, um über die Gruppe und die Tour ein Buch zu schreiben, schlafen Sky und Carter miteinander. Völlig übermannt von ihren Gefühlen verlässt Skylar die Wohnung und wird unterwegs von einem Auto angefahren. Als Folge wird sie nie wieder ein normales Leben führen können, sondern querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzen. Trotzdem möchte sie nicht, dass Carter davon erfährt, er soll sich auf seine Karriere konzentrieren. Familie und Freunde geben ihr Kraft, doch die 6 Monate dauern nicht ewig...

Das Cover in den Violetttönen mit den hellen und dunklen Wolken, den Lichtpunkten spiegelt für mich Hoffnung und Zuversicht, was sehr gut zum Inhalt passt. Die Geschichte von Skylar und Carter hat mich emotional sehr stark berührt. Es ist eine besondere Liebesbeziehung, über die man noch lange nachdenkt. Sie ist bildhaft und fesselnd von Sarah Stankewitz beschrieben. Die Nebencharaktere sind liebenswerte, nette Menschen, die man gerne haben muss, die immer für Sky und Carter da sind.

Der Schreibstil ist sehr offen und authentisch. Die Problematik der Querschnittslähmung im Alltag, Sex, Gewalt, Drogen- und Alkoholmissbrauch werden unverblümt angesprochen. Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht von Skylar und Carter geschrieben mit Rückblicken in die Kindheit der beiden. Das ist sehr abwechslungsreich.

Rise and Fall: Ein Roman, den ich in einem Zug gelesen habe, der zu Tränen rührt, aber auch manchmal ärgerlich macht. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Interessanter Familienroman

Gretas Erbe
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Als uneheliches Kind wächst Greta bei der sechsköpfigen Winzer-Familie Hellert in der Pfalz auf. Ihre Mutter Marie war dort Magd, als sie jung bei Gretas Geburt verstirbt. Der Vater ist unbekannt. Fast ...

Als uneheliches Kind wächst Greta bei der sechsköpfigen Winzer-Familie Hellert in der Pfalz auf. Ihre Mutter Marie war dort Magd, als sie jung bei Gretas Geburt verstirbt. Der Vater ist unbekannt. Fast täglich bekommt Greta zu spüren, dass sie nicht dazugehört und nur eine billige Arbeitskraft ist.

Doch Gretas ist stark, sie hat Erwartungen und Hoffnungen an ihr Leben. Sie ist intelligent, eine gute Schülerin und möchte Lehrerin werden. Besonders mit ihren Ziehbrüdern Robert und Mats versteht sich Greta gut. Als sie sich in Robert verliebt, wird das Leben auf dem Hof immer schwieriger für sie.

Das Autoren-Duo unter dem Pseudonym Nora Engel legt hier einen gut recherchierten, angenehm leicht lesbaren Familienroman über den Alltag auf einem Winzerhof vor. Der Leser erfährt viel Neues über den Weinanbau, die Lebensumstände auf dem Hof, die Rolle der Frau Anfang der 70er Jahre und taucht quasi in die Geschichte ein. Die Charaktere mit ihren Eigenheiten und Wissenszügen sind realistisch dargestellt. Vor allem mit Greta leidet und fiebert man als Leser sehr mit.

Der Pfälzer Dialekt schafft Identität und Lokalprägung. Durch den Prolog wird schnell klar, wer etwas vererben wird, es ist aber erst kurz vor dem Ende soweit. Das Cover ist leider etwas unscheinbar. Playlists scheinen in Büchern gerade in zu sein, ich persönlich bräuchte sie für den Lesegenuss nicht.

4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Gemeinsam schafft man alles

Die Dorfschullehrerin
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Nach drei Jahren in Frankfurt, die sie zur Weiterbildung genutzt hat, kehrt Helene 1964 als neue Rektorin zurück nach Kirchdorf, dem kleinen Ort an der Zonengrenze in der hessischen Rhön. Sie tut dies ...

Nach drei Jahren in Frankfurt, die sie zur Weiterbildung genutzt hat, kehrt Helene 1964 als neue Rektorin zurück nach Kirchdorf, dem kleinen Ort an der Zonengrenze in der hessischen Rhön. Sie tut dies mit gemischten Gefühlen, weiß sie doch, dass sie dort auf den Dorfarzt Tobias treffen wird, ihre ehemalige Liebschaft. Ihre Tochter Marie wird langsam ein Teenager und ist nicht sehr begeistert über den Umzug.

Helenes Vater Reinhold lebt mittlerweile ebenfalls mit seiner Frau Christa und deren Mutter in Kirchdorf. Er betreibt dort eine Tierarztpraxis. Helene wird vor große Herausforderungen gestellt, denn sie soll mehrere Dorfschulen zu einer Mittelpunktschule zusammenführen. Das erfordert ihre ganze Zeit und Aufmerksamkeit, da sie mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Marie fühlt sich derweil vernachlässigt. Ganz andere Probleme hat Helenes Freundin Isabell, die mit einem afroamerikanischen GI liiert ist und ein Kind von ihm erwartet.

Eva Völler zeichnet ein realistisches dörfliches Leben in einer Zeit des Umbruchs nach. Beschrieben werden ganz authentische Menschen wie du und ich. Manche mag man mehr, manchen weniger. Die zwischenmenschlichen Begegnungen mit allen Höhen und Tiefen des Lebens sind gut skizziert. Besonders die Frauen in Kirchdorf zeigen Stärke.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und detailliert. Es gibt spannende und emotionale Szenen. Zum Ende des Buches kommt Fahrt auf und alles wendet sich zum Guten. Die mundartlichen Passagen geben der Geschichte Identität und Authentizität. Ich habe den Roman gern gelesen und fühlte mich als Kirchdorfer. Das Cover ist schlicht, aber ansprechend und man erkennt die Zugehörigkeit zur Reihe. 4,5 Sterne

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