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Veröffentlicht am 14.10.2022

Vertrau dir selbst!

Die Dinoschule – Betreten für Eltern verboten! (Band 1)
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Tom, Onea und Freddy lernen sich alle an einer ganz besonderen Schule kennen. Dabei haben die Kinder ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Ihre Eltern arbeiten auf der Insel Sauritius, die auf wundersame ...

Tom, Onea und Freddy lernen sich alle an einer ganz besonderen Schule kennen. Dabei haben die Kinder ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Ihre Eltern arbeiten auf der Insel Sauritius, die auf wundersame Weise von dem Meteroiteneinschlag verschont geblieben ist und die Dinosaurier daher überlebt haben.

Während Tom am liebsten auf einem T-Rex reiten würde, ist Freddy froh, wenn keinem Dino zu nahekommt. Und doch müssen die drei Kinder auf Sauritius nicht nur zur Schule gehen, sondern auch das Zusammenleben mit den Dinos erlenen. Dass es dabei auch waghalsige Abenteuer zu bestehen gibt, hat einem vorher nur keiner verraten.

Die Geschichte ist sehr witzig und spannend geschrieben. Mit viel Esprit beschreibt die Autorin Britta Sabbag, was wohl sein könnte, hätten die Dinosaurier auf einer Insel das große Unglück überlebt. Und was würde heute wohl mit ihnen sein? Könnten sie in Frieden leben oder würden sie zu einer Touristenattraktion werden?

In diesem Buch treffen die Leser:innen auf drei Kinder, die auf die Repitilia-Schule gehen und lernen müssen, wie sie auf der Insel überleben und wie sie mit den Dinosauriern zusammenleben können. Der besondere Unterricht ist dabei in einen normalen Schulalltag eingegliedert. Die Kinder sind sehr unterschiedlich. Tom ist sehr mutig, aber auch etwas großmäulig, während Freddy superängstlich ist und am liebsten gar nicht auf der Insel wäre. Onea stellt mit ihrer klugen und willensstarken Art einen Ausgleich zwischen den beiden Jungen her.

Ich finde das Buch sehr interessant, denn neben der Geschichte, bekommt man auch einige Informationen zu den erwähnten Dinosauriern und lernt ihre Besonderheiten kennen.

Die Sprache ist kindgerecht und modern, so dass selbst Leseanfänger mit dem Buch ihren Spaß haben. Meine kleine Tochter interessiert sich derzeit sehr für Dinosaurier, so dass das Buch genau ihr Fall war. Der Text war für sie kein Problem zum Lesen, die Illustrationen findet sie klasse und bleibt an diesen sogar länger haften als am eigentlichen Text.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Lesespaß für kleine und große Dinosaurierfans.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Wie ein Traum die Welt verändern kann

Die Köchin - Lebe deinen Traum
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Fabienne lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Schleusenwärterhäuschen. Hier ist sie glücklich, vor allem, wenn sie zusammen mit ihrer Mutter für die gens de l´eau, die Barkenschiffer und Flussleute, ...

Fabienne lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Schleusenwärterhäuschen. Hier ist sie glücklich, vor allem, wenn sie zusammen mit ihrer Mutter für die gens de l´eau, die Barkenschiffer und Flussleute, kochen kann. Zwar kocht Fabiennes Mutter mit einfachen Zutaten einfache Gerichte, doch sind diese so ausgewogen, schmackhaft und mit viel Liebe und Leidenschaft gekocht, dass das Essen nicht nur sehr gut ankommt, sondern sie auch zur „Mademoiselle Bon appétit“ wird.

Doch dann stirbt Fabiennes Mutter ganz plötzlich und unerwartet und sie muss alleine zurechtkommen, den Haushalt ebenso meistern wie das Kochen für ihre Gäste. Als der Vater dann eine neue Frau ins Haus holt, muss Fabienne bald erkennen, dass für sie kein Platz mehr im Schleusenwärterhäuschen ist. Aber wo soll sie hin? Soll sie wirklich mit dem Barkenschiffer Eric in eine ungewisse Zukunft fliehen? Wie soll sie im Leben zurechtkommen?

Fabienne weiß noch nicht, wohin ihr Weg sie führen wird, doch eines weiß sie gewiss: Zurück kann sie nicht mehr.

Das Buch ist der erste Band der Köchinnen-Reihe von Petra Durst-Benning. Die Autorin hat viel Zeit in Frankreich verbracht, wo ihr dann letztlich die Idee zu dieser Reihe kam. Man spürt auch deutlich die Liebe zum Land, den Leuten und nicht zuletzt ihre Kochleidenschaft.

Fabienne Durant ist eine sehr liebe und etwas naive junge Protagonistin, die das Herz am rechten Fleck trägt. Erlebt Fabienne einige recht unbeschwerte Kinder- und Jugendtage, wird ihr Leben mit dem Fortgang von Zuhause immer turbulenter. Doch sie verliert nicht den Mut und stellt sich mit Kraft, Köpfchen und Geschick neuen Herausforderungen und immer wieder auf sie zukommenden Schicksalsschlägen.

Neben der Lebensgeschichte von Fabienne, die in diesem Buch noch lange nicht zu Ende erzählt ist, behandelt das Buch historische Besonderheiten. Der Canal du Midi wurde künstlich geschaffen, um Waren vom Atlantik ins Landesinnere und bis hin zum Mittelmeer bringen zu können, ohne den langen Umweg auf en Meeren nehmen zu müssen. Fabiennes Vater ist einer der Schleusenwärter, die am Canal du Midi ihren Dienst verrichten und Boote mit Waren und gelegentlichen Passagieren die Durchfahrt auf dem Canal ermöglichen.

Ein weiteres historisches Highlight sind nicht nur die Restaurants, die etwa 1850 in der Form aufkamen, wie wir sie heute kennen, sondern vor allem die mères Lyonnaises, die Mütter von Lyon, die als erste Köchinnen dem heimischen Herd entflohen, um eigene Restaurants zu eröffnen.

Das Buch ist sehr spannend, emotional und anschaulich geschrieben. Schon nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte gefangen und tauchte ein in die Welt von Fabienne, roch und schmeckte ihre Gerichte und stand mit ihr den nächsten Schicksalsschlag durch.

Petra Durst-Benning hat viel Herzblut und Leidenschaft in die Geschichte gesteckt, was man ihm deutlich anmerkt. Nicht nur die Landschaft und die Liebe zu Land und Leute waren greifbar, auch erfüllte mich nach wenigen Seiten die gleiche Begeisterung fürs Kochen, wie ich sie bei Fabienne wiederfinden konnte.
Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, denn natürlich gibt es noch viele offene Fragen und eine Trennung von Fabienne fiel ohnehin sehr schwer.

Fazit:
Ein wundervolles Buch über Südfrankreich im 19. Jahrhundert, bei dem ich nicht nur Land und Leute ein wenig kennenlernen durfte, sondern auch eine ganz besondere Leidenschaft fürs Kochen entdeckte. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und vermisse Fabienne schon jetzt.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

"Selbst das größte Opfer ist erträglich, wenn jemand deine Hand hält."

Die Rabenprinzessin – das wilde Kind des Waldes
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Abgeschieden in einem Wald lebt Cordelia mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern versteckt in einer Burg. Ihre Mutter möchte sie vor der Erbfolge um den Rabenthron schützen, denn bislang überlebte keiner ...

Abgeschieden in einem Wald lebt Cordelia mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern versteckt in einer Burg. Ihre Mutter möchte sie vor der Erbfolge um den Rabenthron schützen, denn bislang überlebte keiner die Erbfolge für eine längere Zeit.

Doch Cordelia ist wild, wie auch ihre Magie, die sie in die unterschiedlichsten Tiere verwandeln kann. Und so kommt es, dass Cordelia immer wieder aus der Burg ausbricht und im Wald auf Streifzug geht. Als die Fürsten des Reiches die Burg belagern, ist es daher an Cordelia ihre Geschwister in Sicherheit zu bringen.

Doch kann sie das wirklich schaffen? Wem können die Kinder vertrauen? Eine abenteuerliche und gefährliche Flucht beginnt, denn Cordelias Geschwister entdecken gerade erst ihre eigene Magie und so lange die Rabenkrone zerbrochen ist, sind sie nicht sicher.

Die Geschichte ist sehr atmosphärisch geschrieben mit vielen Überraschungen und Geheimnissen. Die Kinder ahnen nicht, was auf sie zukommen wird. Behütet innerhalb von Burgmauern mit einer starken Magierin als Mutter, sind sie plötzlich auf sich gestellt und müssen ihre Fähigkeiten nicht nur entdecken, sondern auch beherrschen lernen.

Das Setting der Geschichte wurde sehr plastisch und farbenprächtig beschreiben, so dass man sich die Handlungsorte problemlos vorstellen kann. Zugleich spürt man aber auch die Emotionen und Stimmungen im Buch, sei es die Angst und Sorgen der Geschwister oder die Machtgier der Fürsten.

Als Leserin begleitete ich Cordelia auf ihrem Weg durch die Geschichte und erlebte ihre Gedanken und Emotionen hautnah. Natürlich ist sie wild und ungestüm, neigt manchmal zu etwas unüberlegten Handlung, doch sie ist schließlich auch noch ein Kind und zudem getrieben von ihrer Magie. Daneben spürte ich ihren Freiheitsdrang, der sie antreibt und letztlich viel von ihr abverlangt.

Es ist ein sehr magisches, aber auch emotionales Buch, bei der die Stimmung ständig wechselt, Emotionen hochkochen und bei dem einem nur recht wenige Verschnaufpausen gegönnt werden.

Fazit:
Ein spannendes und magisches Buch, das mit einem wunderschönen Setting daherkommt, emotional berührt und mitreißt und einen selbst Tage nach dem Lesen nicht so leicht wieder loslässt.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Gemeinsam den Schulalltag bewältigen

Gemeinsam schlau statt über Schule meckern
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Das Buch ist eine Mischung aus Fachbuch, Lehrbuch, Nachschlagewerk und Mitmachbuch. Es gliedert sich in drei große Teile:
Teil 1: Gemeinsam schlau: Eltern, Lehrende & Kinder
Teil 2: Gemeinsam machen
Teil ...

Das Buch ist eine Mischung aus Fachbuch, Lehrbuch, Nachschlagewerk und Mitmachbuch. Es gliedert sich in drei große Teile:
Teil 1: Gemeinsam schlau: Eltern, Lehrende & Kinder
Teil 2: Gemeinsam machen
Teil 3: Anhang

Während es im ersten Teil vor allem um Selbstreflektion, Schaubilder und Analysen geht, geht es im zweiten Teil zur Sache mit Denkanstößen, Aufgaben und Spielen.
Doch zunächst wird theoretisch das Zusammenspiel zwischen Lehrern Eltern und Kinder betrachtet. Hierzu gibt es neben dem themensortierten Vorgehen, in rosa unterlegten Kästchen kleine Anekdoten der Autorinnen. In blau unterlegten findet sich u.a. Kommentare der Community. Auch rosa unterlegt, jedoch ganzseitig sind Checklisten zu finden. Hinzu kommen viele Schaubilder und ganzseitige, manchmal auch Doppelseitige Zeichnungen, die man ergänzen soll, wie z.B. Wer bin ich und welche Rolle habe ich?, Meine größten Fehler.
Theoretisch kann man diese Bilder im Buch bearbeiten und ausfüllen. Es ist dafür genug Platz da und auch die Seiten sind dick genug. Man kann diese Seiten allerdings auch kopieren und immer wieder verwenden oder man skizziert sie sich einfach auf ein Blatt Papier ab.
Im Vordergrund steht zunächst die Eltern-Kind-Beziehung. Man sollte sich als Eltern Gedanken machen, was kann und will mein Kind eigentlich, wo liegen seine Stärken und Schwächen und, was ich ganz interessant finde, wie war es bei mir als Elternteil und was übertrage ich (bewusst oder unbewusst) auf mein Kind (Erfahrung, eigene Erziehung, etc.).
Danach geht es weiter zur Kind-Lehrende-Beziehung und auch hier sind die Eltern wieder gefragt, schließlich müssen auch die Eltern mit der Schule und dem Lehrkörper kommunizieren.
Im zweiten Teil finden sich Aufgaben und Spiele, die in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt sind. Gut finde ich, dass hier immer angegeben wird: der Schwierigkeitsgrad, wer mitwirken muss, wie viele Personen benötigt werden.
Im Anhang findet man das Register, was ein schnelles Finden von bestimmten Themen erleichtert.
Das Buch ist übersichtlich und gut verständlich geschrieben. Anekdoten, Beispiel oder kleine Geschichten und Kommentare lockern den Text nicht nur auf, sondern stellen auch einen Bezug zur praktischen Seite her.

Fazit:
Das Buch ist für Eltern wie Lehrende gleichermaßen interessant, auch wenn ich es mehr bei der Elternseite angesiedelt sehe. Natürlich ist Zusammenarbeit gefragt, aber alleine die Passagen der Selbstreflektion findet auf Elternseite statt und birgt gewiss so manche Überraschung.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Da Blödeste oder das Beste?

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Almut steht vor dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ihre vier Kinder sind bis auf die jüngste aus dem Haus und versorgt. Ihr Mann betrügt sie, weswegen Almut sich scheiden lässt und in einer kleinen ...

Almut steht vor dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ihre vier Kinder sind bis auf die jüngste aus dem Haus und versorgt. Ihr Mann betrügt sie, weswegen Almut sich scheiden lässt und in einer kleinen Wohnung noch einmal neu beginnen möchte. Doch was kann sie, außer andere zu versorgen. Etwas anderes als Hausfrau und Mutter war sie nie gewesen. Diese Qualifikation wird jetzt jedoch nicht mehr benötigt.

Die erfolgreiche Werbefrau Yeliz hat nicht nur einen stressigen Job, sondern auch einen eher erfolglosen Mann, der als Tischler nicht so recht auf die Füße kommt und zudem immer wieder mit der türkischen Schwiegerfamilie aneinandergerät.

Tille ist eine alleinerziehende Urologin, die mit ihrem pubertierenden Sohn zu kämpfen hat. Nach dem Einzug Almuts ins Haus, sieht sie endlich einen kleinen Lichtblick. Nicht nur pendelt sich donnerstags ein gemeinsames Abendessen ein, bei dem Almut kocht, auch scheint sich ihr Sohn Jan endlich mal von Computer und Smartphone lösen zu können. Wird am Ende doch noch alles gut?

Die Geschichte wird sehr ruhig und beinahe sachlich erzählt. Gerade die ersten Seiten weisen wenig Emotionen auf, so dass man in Ruhe und urteilsfrei sich ein Bild über die einzelnen Situationen machen kann. Mit der Zeit verändert sich das etwas und man kommt den Protagonisten näher. Durch den Perspektivenwechsel war ich ohnehin schon nah dran an den drei Frauen.

Mir hat vor allem der Schreibstil sehr gefallen. Es ist kein aufregender Schreibstil, der von einer zur nächsten Pointe hetzt, sondern er ist fein ausformuliert, wohlüberlegt, mit kleinen Spitzen und Nuancen. Als Leserin hatte ich das Gefühl, dass ich mich zurücklehnen und einfach nur teilhaben konnte an dem Leben der drei Frauen.

Die Frauen selbst sind sehr unterschiedlich und doch nicht verschieden. Die Identifikation war problemlos möglich, so dass ich auch manchmal überlegt habe, was würde ich selbst in der Situation machen, wie handeln oder gar fühlen?

Der angekündigte Rachefeldzug lässt etwas auf sich warten, aber er kommt und bis dahin ist es nicht langweilig, sondern einfach nur so, wie ich mir Gespräche am Küchentisch mit einer Tasse Kaffee vorstelle.

Fazit:
Das Buch hat mich positiv überrascht. Der Schreibstil ist fein, einnehmend und band mich gleich auf den ersten Seiten an die Geschichte. Ein humorvoller Roman, der nicht überspitzt ist, sondern mit feinen Tönen arbeitet und den Leser die Geschichte in Ruhe genießen lässt.

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