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Veröffentlicht am 11.01.2023

Poetisch und wortgewaltig

Das Lied der Nacht
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In ein Land, in dem die Furcht regiert und nachts Licht und Lieder verboten sind, fallen die Schatten ein, grausame, übernatürliche Wesen, die Tod und Terror mit sich bringen. Der Wanderer Weyd, die Bardin ...

In ein Land, in dem die Furcht regiert und nachts Licht und Lieder verboten sind, fallen die Schatten ein, grausame, übernatürliche Wesen, die Tod und Terror mit sich bringen. Der Wanderer Weyd, die Bardin Caer und ihre Gefährten kämpfen mit dem Lied der Nacht gegen die Schatten und machen sich auf eine gefährliche Reise, um das Licht in die Nacht zurückzubringen.
Was für ein wunderbares, poetisches, wortgewaltiges Buch! Bernards Schreibstil ist unverwechselbar, voller Poesie und Dramatik, manchmal direkt filmreif. Dieses Buch hat mich überwältigt, mitgerissen und begeistert, aber zeitweise auch abgestoßen, denn Bernard beschreibt die spannenden oder romantischen Momente genauso eindrucksvoll wie die grausamen Kriegs- und Todesszenen. Sie schafft es, zeitgleich eine liebevolle, heimelige Szene und ein fürchterliches Abschlachten unschuldiger Menschen zu beschreiben, was ich schon genial finde und hat beeindruckende, ungewöhnliche (weibliche) HeldInnen geschaffen. Dieses Buch hat mein Herz erobert und meine Fantasie bereichert und ich kann nur eine riesengroße Empfehlung aussprechen (und mich dann auf Band 2 stürzen!).

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Actionreiche Fantasy mit SuperBibliothekarin!

Das verbotene Kapitel
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Irene Winters kommt im letzten Band der Reihe einem Geheimnis auf die Spur, das ihre gesamte Existenz auf den Kopf stellt. Ist Alberich wirklich der Bösewicht, der er zu sein scheint? Kann sie der Bibliothek ...

Irene Winters kommt im letzten Band der Reihe einem Geheimnis auf die Spur, das ihre gesamte Existenz auf den Kopf stellt. Ist Alberich wirklich der Bösewicht, der er zu sein scheint? Kann sie der Bibliothek und ihren Leitenden Bibliothekaren trauen? Was ist der Ursprung der Bibliothek?
Eine geheime Bibliothek, die die Welten zusammenhält, Bibliothekare, die wie Superhelden mit magischen Kräften für besondere Bücher kämpfen – ich liebe diese Serie (in der DIE Bibliothek und ihre Bibliothekare tatsächlich immer fett gedruckt sind)! Und dieser achte und letzte Band bringt die Geschichte zu einem großartigen Abschluss, der uns zu den ältesten Geheimnissen der Bibliothek führt. Wie gewohnt stürzt sich Irene kopfüber in jede gefährliche Situation, redet sich mit viel Wortwitz wieder heraus und ist einfach meine Lieblingsbibliothekarin Cogman schafft es, Auftragsmörder, in einer Bibliothek kämpfende Drachen, explodierende Welten und teetrinkende Bibliothekare so in einem Buch zu verpacken, dass alles passt – und man beim nächsten Bibliotheksbesuch die Bibliothekare mit ganz anderen Augen wahrnimmt… Ganz große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Eiskalter, packender Thriller

The Dark
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Traumatisiert durch einen schrecklichen Unfall flieht Kate in eine Stelle als Ärztin auf einer Forschungsstation in der Antarktis. Zusammen mit 12 anderen Forschern wird sie dort isoliert mehrere Monate ...

Traumatisiert durch einen schrecklichen Unfall flieht Kate in eine Stelle als Ärztin auf einer Forschungsstation in der Antarktis. Zusammen mit 12 anderen Forschern wird sie dort isoliert mehrere Monate in der ständigen Dunkelheit verbringen. Schnell spitzt sich die Situation auf der von außerhalb nicht mehr erreichbaren Station zu: einer ihrer Kollegen ist ein Mörder und Kate weiß nicht, wem sie trauen kann.
Emma Haughton hat einen klaustrophobischen, eiskalten Thriller geschrieben, bei dem ich die unglaubliche Kälte und die Schwärze der antarktischen Nacht spüren konnte. Immer wenn ich das Buch aufgeschlagen habe, war ich sofort wieder in der engen, immer bedrohlicher wirkenden Station und habe mit Kate gezittert. Das Ende fand ich dann doch etwas zu abrupt, aber der Thriller hat mich in eine andere Welt versetzt, in der mich gar nicht unbedingt die Suche nach dem Mörder fasziniert hat, sondern mehr die Vorstellung von so einer Extremsituation. Absolute Stille, komplette Isolation, tiefste Dunkelheit – Emma Haughton hat daraus einen sehr unterhaltsamen Alptraum gemacht!

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Intelligenter, humorvoller Roman über schwierige Familienverhältnisse

Meine bessere Schwester
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Alice trifft ihre Zwillingsschwester Hanna wieder, die vor Jahren das Land verlassen und den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hatte. Nach und nach erfahren wir mehr über ihre Vergangenheit, ihren Bruder ...

Alice trifft ihre Zwillingsschwester Hanna wieder, die vor Jahren das Land verlassen und den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hatte. Nach und nach erfahren wir mehr über ihre Vergangenheit, ihren Bruder Michael, ihre Mutter Celia. Seelische Verletzungen, psychische Probleme, Abhängigkeiten und ungesunde Beziehungen ziehen sich durch die Familiengeschichte, doch Alice hofft auf einen Neuanfang.
Wer auf das Cover sieht, erwartet einen witzigen, lockeren Beziehungs- und Frauenroman – tatsächlich ist „Meine bessere Schwester“ ein wirklich bewegendes, intelligentes Buch über Familien, Eltern-Kind-Beziehungen, Geschwisterliebe, psychische Erkrankungen… und das alles durchzogen von einem feinen Humor, der den tragischen Stellen ihre Schärfe nimmt. Denn davon gibt es genug, es beginnt mit der Mutter Celia, die eigene Verletzungen aus der Kindheit in ihre Mutterrolle überträgt und ihren Kindern die Verantwortung für ihr, Celias, Glück aufzwingen will. Michael, Alice und Hanna kämpfen ihr Leben lang mit Minderwertigkeitskomplexen, Unsicherheiten und psychischen Problemen, die es ihnen schwer machen, ein glückliches und eigenständiges Leben zu führen.
Mir hat besonders gefallen, dass Rebecca Wait es schafft, den roten Faden darzustellen, der sich von Celias Kindheit und ihren Erfahrungen und Kränkungen durch ein liebloses Umfeld und eine psychisch kranke Schwester über ihre tönerne Beziehung zu ihrem Mann bis zu den emotional verletzten Kindern zieht.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Ein Buch, das zu Herzen geht!

Unsre verschwundenen Herzen
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Bird, 12 Jahre alt, lebt in einem Amerika der Zukunft, in dem nach einer schweren Wirtschaftskrise „amerikanische Werte“ idealisiert werden, Menschen mit asiatischem Hintergrund (so wie Bird, dessen Mutter ...

Bird, 12 Jahre alt, lebt in einem Amerika der Zukunft, in dem nach einer schweren Wirtschaftskrise „amerikanische Werte“ idealisiert werden, Menschen mit asiatischem Hintergrund (so wie Bird, dessen Mutter Chinesin ist) werden diskriminiert, systemkritischen Eltern nimmt der Staat die Kinder weg. Bird lebt mit seinem Vater ein trostloses, eingeengtes Leben, bis er sich auf die Suche nach seiner Mutter macht, die die Familie vor Jahren verlassen hat.
Was für eine beklemmende Atmosphäre hat Celeste Ng hier geschaffen. Bird lebt in einer düsteren Welt, er muss sich verstecken, verstellen, stumm und unsichtbar sein, um nicht in den Fokus von Staat und Polizei zu geraten. Und auch, als er seine Mutter gefunden hat, bleibt das Gefühl von Bedrohung und Gefahr.
Ng beschreibt eine der größten Ängste, die Eltern haben und die ein Staat skrupellos ausnutzt: Ihre Kinder zu verlieren, nicht mehr Teil ihres Lebens zu sein. Sie schreibt über grausame, herzzerreißende Entscheidungen, erzählt von den kleinen Momenten, die manchmal alles verändern können, von Liebe, Trauer, Verlust und auch von Hoffnung, von Geschichten und Büchern, in denen sich Erinnerungen bewahren lassen, die Warnung und Anklage sein können.
Für mich ist „Unsre verschwundenen Herzen“ eines der Bücher, nach denen ich immer suche, eines, das mich berührt und an das ich mich auch nach Jahren noch erinnern werde.

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