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Veröffentlicht am 06.11.2022

Wurde meinen Erwartungen nicht ganz gerecht

Ich bin dein Schicksal
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Kira Licht und ich haben so gut angefangen. Ihr erstes Buch, was ich las, haute mich förmlich aus den Socken, alle weiteren Bücher waren faszinierend, aber kein Highlight mehr. In dieses habe ich wieder ...

Kira Licht und ich haben so gut angefangen. Ihr erstes Buch, was ich las, haute mich förmlich aus den Socken, alle weiteren Bücher waren faszinierend, aber kein Highlight mehr. In dieses habe ich wieder all meine Hoffnungen gesteckt, um erneut zum ersten Erfolgserlebnis zurückkehren zu können, allerdings wurde ich erneut nicht so begeistert, wie ich es mir gewünscht hätte.

Erin ist eine mir recht schnell sympathisch gewordene Protagonistin, die sich dann allerdings im Verlauf häufig beweisen musste, damit ihr diese Sympathie nicht abhanden kommt. Sie trifft öfter Entscheidungen, die ich nicht zu 100% nachvollziehen konnte, die mir irgendwie quer im Magen lagen. Dennoch war sie über weite Strecken mutig, liebenswert und schlagfertig, ein cooles Gesamtpaket.
Cal dagegen wird sehr mysteriös gezeichnet, ein einerseits skrupelloser Bad Boy und Kopfgeldjäger mit andererseits großem Herzen für Erin, seine Freunde und sein Reittier. Er macht einen charmanten Eindruck, überrascht jedoch auch. Überraschen heißt hier leider nicht überzeugen, aber um da ein abschließendes Fazit zu ziehen, muss ich wohl die Folgebände lesen.

Das Setting ist ungewöhnlich. Wir lernen hier neben unserer bekannten Welt noch die Dimension der Noctua kennen, die ich zunächst echt außergewöhnlich fand, mir aber dennoch nie richtig greifbar erschien. Es gab stets eine Distanz zu den Schauplätzen, ich konnte mich nicht in die Welt fallenlassen und sie richtig genießen, was echt schade war.
Die Noctua an sich gefielen mir extrem gut. Die Idee der verschiedenen Dämonen und ihrer Kategorisierung wie hier ist keine neue und wurde von mir auch schon öfter gesehen, dennoch hatte ich die Wesen durch detaillierte Beschreibungen schnell und zuverlässig vor Augen und fand sie einfach genial. Besonders die Gamma sind meine persönlichen Lieblinge.

Im Laufe der Story sind mir öfter kleine aber sehr spezifische Parallelen zu anderen Geschichten, Filmen, Büchern aufgefallen. Das ist per se ja nicht schlimm, vor allem da es auch oft sicherlich unbeabsichtigt war. Dennoch bin ich darüber gestolpert.
Was mir ebenfalls aufgestoßen ist, ist die Tatsache, dass sehr viele Geheimnisse und Handlungsstränge aufgemacht werden, denen man jedoch in meinen Augen nicht immer gerecht geworden ist. Einige verlaufen im Sande und scheinen gänzlich unnötig, manche werden wie ich finde nur ungenügend aufgelöst. Es wirkte einfach so, als wäre mehr gewollt gewesen, als der Geschichte gutgetan hat.

Der Cliffhanger am Ende des Buches schmeißt vieles um, was man im vorigen Verlauf noch geglaubt hat. Ich empfand ihn leider eher als frustrierend statt als spannend, weil so aus dem Nichts auf einmal Tatsachen behauptet werden, für die es im Vorfeld nicht die leisesten Anzeichen gab. Mit so etwas tue ich mich persönlich immer schwer, wenn zum Beispiel der Charakter von Figuren eigentlich ein ganz anderer sein soll oder ihre Motive komplett andere. Da muss in meinen Augen schon vorher ein kleiner Zweifel oder ähnliches vorhanden sein, um so einen Twist auch realistisch rüberkommen zu lassen.

Trotz der Tatsache, dass ich viel gemeckert habe, bin ich neugierig, wie die Geschichte weitergeht. Im Großen und Ganzen mochte ich das Dämonensystem, die Noctua an sich, Erin und Cal und vor allem Cals Freunde. Nur so ganz rund erschien mir das Leseerlebnis nicht. Kira Lichts Schreibstil geleitete mich immerhin zuverlässig durch die Seiten, sodass an der Kurzweiligkeit des Buches nicht zu rütteln ist. An einigen Ecken hätte man jedoch noch feilen können.

Mein Fazit:
Meinen Erwartungen wurde das Buch leider nicht gerecht, vielleicht waren sie auch einfach zu hoch angesetzt. Die Geschichte bietet ein kurzweiliges Lesevergnügen, in dem ich mich jedoch an einigen kleinen Dingen gestört habe sowohl im Setting als auch im Aufbau der Handlungsstränge, in den Figuren und ihren Motiven. Ich vergebe 3 von 5 Sternen und setze all meine Hoffnungen in die Fortsetzung, denn wie es weitergeht, das möchte ich auf jeden Fall wissen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.10.2022

Nicht mein Fall

Feather & Rose, Band 1: Ein Sturm zieht auf (geheime Elemente-Magie an einer Eliteschule ab 10 Jahren)
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Feather und Rose war eines dieser Jugendbücher, was mich mit spannendem Klappentext und einer vielversprechenden Leseprobe gelockt hat, sich dann allerdings als nur mäßiger Erfolg für mich entpuppte. Ich ...

Feather und Rose war eines dieser Jugendbücher, was mich mit spannendem Klappentext und einer vielversprechenden Leseprobe gelockt hat, sich dann allerdings als nur mäßiger Erfolg für mich entpuppte. Ich mag Bücher mit Element-Magie sehr gern und finde das Konzept super, das war hier auch nicht das Problem, sondern leider die Protagonistin, womit ein Buch bei mir generell schon einen sehr schlechten Stand hat.

Rose wirkte zu Beginn noch sehr sympathisch auf mich. Mit ihr zusammen zu entdecken, was sie besonders macht und wie ihre Kräfte funktionieren, fand ich eine sehr coole Sache und es hat auch Spaß gemacht. Ich mag auch dieses Internatsfeeling extrem, dafür bin ich wirklich immer zu haben.
Aber spätestens als dann Silver ins Spiel kam, war für Roses rationales Denkvermögen aus die Maus. Sie verhielt sich teilweise so kindisch und schräg Silver gegenüber, dass es schon regelrecht peinlich zu lesen war und den Punkt des Amüsanten für mich leider überschritten hatte. Wenn die Dinge dann nicht so liefen, wie geplant, wurde sie zickig und ich immer genervter.

Die eigentliche Story neben dem Liebesgedöns fand ich ganz gut zu verfolgen. Der Schreibstil ist passend für die jugendliche Zielgruppe einfach gehalten und ermöglichte mir einen stetigen Lesefluss. Auch der Plot an sich war interessant, selbst wenn ich immer wieder über Roses Art gestolpert bin. Ein Twist am Ende konnte mich tatsächlich noch überraschen, damit hätte ich auch nicht mehr gerechnet.

Mein Fazit:
Ich denke, die Fortsetzung werde ich nicht lesen. Insgesamt war das Buch okay, aber wenn mir die Protagonist*innen auf den Keks gegen, wird das gesamte Leseerlebnis maximal mittelmäßig, so auch hier. Mit beiden Augen zugedrückt vergebe ich noch 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Mittelmaß

Falling in love was not the plan
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Enemies to lovers ist nicht mein Lieblingstrope, aber hier wollte ich es dennoch probieren, weil der ursprüngliche Titel mir so gut gefallen hat. Dass der geändert wurde, hat natürlich keinen Einfluss ...

Enemies to lovers ist nicht mein Lieblingstrope, aber hier wollte ich es dennoch probieren, weil der ursprüngliche Titel mir so gut gefallen hat. Dass der geändert wurde, hat natürlich keinen Einfluss auf den Inhalt, allerdings bin ich mit einer etwas missmutigeren Stimmung an die Geschichte rangegangen, als ich es normalerweise getan hätte. Darunter hat auch das Leseerlebnis etwas gelitten.

Der Schreibstil war ganz angenehm, flüssig und unkompliziert. Allerdings tat ich mich mit den Figuren ein wenig schwer. Es war nicht so sehr die Dynamik zwischen ihnen, sondern Eliza und Len an sich, mit denen ich nicht so richtig klargekommen bin. Ich habe mich ihnen nicht nahe genug gefühlt, mich nicht in sie hineinversetzen können. Das Geschehen ist recht fix und verschwommen an mir vorbeigezogen, ohne mich groß zu berühren.

Die Story war nett, aber nicht überragend, was interessantes für zwischendurch, aber kein Highlight. Von mir gibt es mittelmäßige 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.09.2022

Nicht das Highlight, was ich erwartete

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
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Lore ist eines der Bücher, an die ich in 2022 bisher die höchsten Erwartungen hatte. Ich liebe Götter und besonders die griechischen haben es mir angetan. Fantasy und besonders Romantasy mit Göttern gehört ...

Lore ist eines der Bücher, an die ich in 2022 bisher die höchsten Erwartungen hatte. Ich liebe Götter und besonders die griechischen haben es mir angetan. Fantasy und besonders Romantasy mit Göttern gehört 100% in mein Beuteschema und so konnte ich es kaum erwarten, endlich in diese Geschichte zu starten.
Leider muss ich direkt vorweg gestehen, dass das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden konnte und deutlich hinter meinen Hoffnungen zurückgeblieben ist.

Der Aufbau der verschiedenen Häuser, in die die Figuren eingeteilt sind, die unterschiedlichen Namen, die Götter, dazu noch die jeweiligen Hintergrundgeschichten inklusive bewegter Vergangenheit, all das war unheimlich komplex und forderte mich im ersten Drittel enorm. Das Buch ist keine schmale Gestalt und so fühlte sich die lange Einleitung noch zäher an. Ich musste mich oft dazu drängen, wieder zu diesem Buch zu greifen anstatt lieber etwas anderes, leichteres zu beginnen, denn mit Zunahme der Komplexität sank meine Motivation, ebenso wie auch meine emotionale Nähe zu den Figuren. Es fiel mir manchmal schwer, beim Geschehen mitzufiebern und mich in die unterschiedlichen Gedankengänge und Gefühle hineinzuversetzen.

Lore ist eine kämpferische Protagonistin. Ich mochte ihren Überlebenswillen und ihren Mut, das imponierte mir. Allerdings habe ich keine so intensive Verbindung zu ihr aufbauen können, wie das sonst der Fall ist. Das ganze Konstrukt um die Jäger und Götter packte mich nicht so wie erhofft, sondern fühlte sich etwas zu trocken an. So konnte mich auch ihre Figurenentwicklung nicht packen, ich stand eher ein wenig unbeeindruckt daneben.

Dennoch schätze und bewundere ich all die Gedanken, die in die Entstehung des Plots, des Settings und der Figuren geflossen sind. Die Autorin hat sich merklich Mühe gemacht, dieser Geschichte Leben einzuhauchen und ihre Grundzüge überzeugen mich auf jeden Fall. Allerdings bin ich emotional irgendwo zwischen all den Entwicklungen und Wendungen auf der Strecke geblieben. Es gab zweifellos spannende Passagen, in denen ich gebannt an den Seiten hing und die mich dazu animierten, schnell herausfinden zu wollen, was mich als nächstes erwartet. Aber ich glaube, mit 100-150 Seiten weniger hätte mir das Buch noch besser gefallen.

Mein Fazit:
Ich bin zwiegespalten. Einerseits wollte ich das Buch wirklich mögen und die Idee hinter der Geschichte gefiel mir sehr, ebenso wie der grobe Plot. Allerdings konnte ich bei der Ausarbeitung nicht immer am Ball bleiben, fühlte mich überfordert und konnte keine richtige Nähe zu den Figuren aufbauen.
Mit beiden Augen zugedrückt gibt es noch 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.06.2022

Eltern und Geschwister im Fokus

Wie lange dauert Traurigsein?
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Wie lange dauert Traurigsein? Das ist eine Frage, die sich wahrscheinlich alle, die schon mal einen Verlust erlitten haben, stellen werden, mich eingeschlossen. Besonders für Kinder, die bereits in jungen ...

Wie lange dauert Traurigsein? Das ist eine Frage, die sich wahrscheinlich alle, die schon mal einen Verlust erlitten haben, stellen werden, mich eingeschlossen. Besonders für Kinder, die bereits in jungen Jahren geliebte Personen an den Tod verlieren, ist es schwer, damit umzugehen, und genau hier greift das Buch von Maria Farm.

In verschiedenen Abschnitten wird aufgeschlüsselt, was Trauer eigentlich ist, was der Tod eigentlich ist, wie genau Trauer funktioniert, wie und wann es besser wird, und was man tun kann, wenn es nicht besser werden sollte.
Kindgerecht und die Lesenden immer wieder adressierend arbeitet die Autorin sich langsam durch diese Themen und dabei steht stets im Fokus, dass den Kindern vermittelt wird, ihre Gefühle seien richtig und nachvollziehbar. Es wird wieder und wieder betont, wie du dich fühlst, ist okay. Du darfst dich so fühlen, das ist ganz normal. Das fand ich einen der wichtigsten Aspekte des Buches, dass den Lesenden vermittelt wird, sie sind erstens nicht allein und zweitens ganz normal.

Dann mochte ich, dass zur Stützung des Textes viel mit dem Layout und Illustrationen gespielt wurde. Das verleiht dem Buch wesentlich mehr Lebendigkeit als nur ein stumpfer Fließtext und hat dafür gesorgt, dass ich auch mal ein paar Seiten mehr gelesen habe, als eigentlich geplant war. Anschauliche Metaphern und Bildnisse komplettieren den perfekt für Kinder geeigneten Stil. Aber nicht nur die Jüngeren, auch Eltern können hier noch was lernen, sei es entweder über den besseren Umgang mit der Trauer des Kindes, oder sogar über die eigene.

Was mich trotz all dieser schönen, positiven Aspekte leider massiv gestört hat, war, dass, obwohl das Buch in Titel und Klappentext als allgemein vermarktet wird, hier sehr stark auf den Tod von Eltern und Geschwistern gepocht wird. Immer wieder wird dem Kind gesagt „Wenn deine Mutter oder dein Vater..“, „Wenn deine Geschwister..“, und das fand ich unschön gelöst.
Mit Sicherheit ist der Tod eines so direkten Familienmitgliedes stark traumatisierend für ein Kind. Aber rein von der natürlichen Gegebenheit her wäre es wahrscheinlicher, dass ein Kind zuerst einen Großelternteil verliert, und das wird hier zwei-, vielleicht dreimal erwähnt. Es wird nie direkt Bezug auf einem solchen Todesfall genommen, und das finde ich zum einen aus emotionalen, ganz persönlichen Gründen schade, aber auch, weil ich annahm, dies sei eine übergreifende „Traueranleitung“, ohne so spezielle Bezugnahmen.

Meiner Meinung (und Erwartung) nach, hätte man entweder allgemeiner formulieren oder aber mehr Fälle bearbeiten sollen, wobei letzteres beinahe unmöglich ist. Jede*r hat andere Beziehungen, manche stehen vielleicht engen Freunden viel näher als einem Elternteil, manche einer Tante siebten Grades näher als der eigenen Schwester, überspitzt gesagt.

Ebenso wie mit den Verstorbenen verhält es sich mit den Todesfällen. Es werden viele Arten von Tod thematisiert, doch ich habe mich in dieser Auflistung nicht wiedergefunden. Gerade spezielle Fälle wie Suizid sind hier gut und richtig aufgehoben, für Kinder sicherlich sehr schwer zu verstehen und zu verarbeiten. Aber einen überraschenden, schnellen Tod, der nicht mit Gewalt oder Unfällen zu tun hat, sondern vielleicht einem Herzinfarkt oder einer anderen gesundheitlichen Ursache, sucht man hier vergeblich. Das vermittelte mir ein wenig das Bild, wenn jemand nicht umgebracht wird oder Teil eines Unfalls ist, bleibt nur noch das Dahinsiechen im Krankenhaus. Auch hier bin ich wahrscheinlich zu persönlich unterwegs, aber damit müsst ihr jetzt bitte einfach mal leben.

Alles in allem ist das Buch sicherlich wichtig und hilfreich, schließlich funktionieren Trauer und deren Verarbeitung in ihren Grundzügen immer ähnlich. Aber ich finde die ständige, spezielle Bezugnahme auf den Tod von Eltern und Geschwistern einfach nicht gut. Meiner Meinung nach hätte man dann die Zielgruppe genauer formulieren können und sollen.