Cover-Bild Vom Ende der Einsamkeit
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 24.02.2016
  • ISBN: 9783257069587
Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit

Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom Ende der Einsamkein

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Jules wächst mit seinem Bruder und seiner Schwester behütet und von den Eltern geliebt in München auf, bis diese bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen und sich schlagartig alles für die drei Kinder ...

Jules wächst mit seinem Bruder und seiner Schwester behütet und von den Eltern geliebt in München auf, bis diese bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen und sich schlagartig alles für die drei Kinder ändert. Sie kommen in einem Internat unter und verarbeiten das Geschehene auf unterschiedliche Art und Weise. So wird hier schon bewusst aufgezeigt, dass die Geschwister mehr oder weniger einsam mit ihrem Schicksal zurecht kommen müssen, da das eingeschworene Team nun auseinandergerissen wurde.

Jules, der Hauptprotagonist, schildert dem Leser seine Entwicklung vom Kind, Jugendlichen bis hin zum Erwachsenen, der versucht als Familienvater zu bestehen. Er zeigt all die unterschiedlichen Stationen seines Lebens auf, all die Personen die ihm begegnet sind und ihn geprägt haben und beschreibt das sich oft ändernde Verhältnis zwischen ihm und seinen Geschwistern, die ebenfalls ihre eigenen Lasten des Lebens zu tragen haben.

In Alva findet Jules eine Seelenverwandte. Sie lernen sich im Internat kennen und entwickeln eine tiefe Freundschaft und obwohl sie sich im späteren Verlauf ihres Lebens über Jahre aus den Augen verlieren, verlieren sie nicht die Erinnerung aneinander. So ist die Vertrautheit schnell wieder da, als sie sich in München wiedersehen und ihre Freundschaft wieder aufleben lassen.

Endet nun hier die Einsamkeit, die Jules täglich umhüllt? Endet hier das Gefühl nicht richtig dazuzugehören und nichts in seinem Leben erreicht zu haben?

Benedict Wells hat einen angenehmen Schreibstil und besitzt die Gabe einen melancholischen, aber auch hoffnungsvollen Unterton in seine Zeilen einzubauen. Mit philosophischen Anekdoten und tragenden Erlebnissen bringt er dem Leser die Charaktere und ihre Denkweise näher. Kein Charakter bleibt blass und die Wandlungen in den Lebensabschnitten erzeugen eine leichte Spannung, die zum Weiterlesen animiert, jedoch mich nicht komplett gepackt hat. Nichtsdestotrotz ist das Buch absolut lesenswert und interessant.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Leider nicht mein Buch

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Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 10 (24. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3257069587
Preis: 22,00€
auch als Hörbuch erhältlich

Leider nicht mein Buch

Nachdem „Vom Ende ...

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 10 (24. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3257069587
Preis: 22,00€
auch als Hörbuch erhältlich

Leider nicht mein Buch

Nachdem „Vom Ende der Einsamkeit“ hoch gelobt wurde und ich auch bereits „Spinner“ und „Fast genial“ von Benedict Wells mit Genuss gelesen habe, dachte ich, ich könnte mit diesem Buch gar nichts falsch machen. Doch leider ist dem nicht so.

Mit dem Anfang konnte der Autor mich noch für sein Werk interessieren. Hier lernen wir die deutsch-französische Familie Moreau kennen, die Eltern und die drei Kinder Marty, Liz und Jules. Als der Jüngste, Jules, aus dessen Perspektive erzählt wird, gerade einmal zehn Jahre alt ist, kommen die Eltern bei einem Autounfall ums Leben. Die drei Kinder müssen ins Internat, zwar in dasselbe, aber trotzdem verlieren sie sich dort vollkommen aus den Augen. Jeder ist auf sich allein gestellt und versucht auf seine ganz eigene Weise, mit dem Verlust und der Einsamkeit zurechtzukommen.

Da Jules in der 1. Person erzählt, kommt man eigentlich nur ihm wirklich nahe. Die anderen Charaktere werden nur immer wieder am Rand gestreift. Das gefiel mir nicht so gut. Zuweilen wirkten speziell Marty und Liz ziemlich stereotyp. Zwar war mir Jules recht sympathisch, aber ich konnte vieles doch nicht nachvollziehen, was er machte. Er irrt durchs Leben, verliert seine Jugendfreundin, die ihm als Einzige Halt geben konnte und hadert immer wieder mit seinem Schicksal, bis ihm gegen Ende die Erleuchtung kommt:

Noch stärker als meine Geschwister habe ich mich gefragt, wie sehr mich Ereignisse aus meiner Kindheit und Jugend bestimmt haben, und erst spät habe ich verstanden, dass in Wahrheit nur ich selbst der Architekt meiner Existenz bin. (S. 337)

Die letzten ca. fünfzig Seiten konnten mich wirklich begeistern, doch die Stecke zwischen Anfang und Ende war anstrengend. Mit den vielen Zeitsprüngen (die Handlung deckt ca. dreißig Jahre ab) kam ich nicht gut klar. Zwar gibt es immer wieder Rückblicke auf das, was in den Lücken geschah, aber für mich war das zum Teil ein ziemliches Durcheinander und auch nicht immer spannend. Vieles ist vorhersehbar, vieles wird wiederholt, und so ziehen sich die Seiten unnötig.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 23.12.2017

✎ Benedict Wells - Vom Ende der Einsamkeit

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Eigentlich wollte ich das Gelesene nur ein paar Tage sacken lassen. Nun scheint es zu weit gesackt zu sein, denn ich kann mich an kaum noch etwas erinnern, was den Inhalt betrifft.

Motiviert ging ich ...

Eigentlich wollte ich das Gelesene nur ein paar Tage sacken lassen. Nun scheint es zu weit gesackt zu sein, denn ich kann mich an kaum noch etwas erinnern, was den Inhalt betrifft.

Motiviert ging ich an diese Lektüre heran - habe ich doch viele sehr gute Stimmen dazu gehört. Die Leute sprachen von Melancholie, Einfühlsamkeit, toll gezeichneten Charakteren, ... - Eigenschaften, die ich bei einem Buch sehr schätze.

Leider hat mich dieser Roman jedoch nicht erreichen können. Habe ich das Unterschwellige dieses Mal nicht wahrgenommen? War es zu viel Gefühlsduselei? Es tauchen Fragen auf, die ich einfach nicht beantworten kann. (nicht im Bezug auf die Story, sondern im Bezug auf mich und das Werk)

Die Geschichte floss banal und teilweise langweilig dahin. Ständig tauchen Wiederholungen auf. Es geschehen so viele Sachen, dass man meiner Meinung nach auf den paar Seiten nicht wirklich in die Tiefe gehen kann, aber gerade das hatte ich erwartet. Die Figuren bleiben blass. Klischees werden am laufenden Band bedient. Es gibt keine überraschenden Wendungen. Vieles ist vorhersehbar.

Benedict Wells hat einen tollen Schreibstil, keine Frage. Er weiß mit Worten umzugehen und trotzdem setzt er sie für mich nicht richtig ein.

Ich bin jedenfalls nicht richtig in das Buch hineingekommen. War es das falsche Buch zur falschen Zeit? Vielleicht. Wenn es so kommen soll, werde ich es mir später nochmals vornehmen - vielleicht springt dann auch bei mir der Funke über.

Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch empfinde ich die Handlung allenfalls als "nett" und nichts, was ich weiterempfehlen würde.

©2017