Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2022

4 Sterne

Eine Rose allein
0

Klappentext:

„Rose hat mit ihren vierzig Jahren das Gefühl, noch gar nicht richtig gelebt zu haben. Als Botanikerin kennt sie Blumen, aber sie betrachtet sie nicht; nichts dringt zu ihr durch, nichts ...

Klappentext:

„Rose hat mit ihren vierzig Jahren das Gefühl, noch gar nicht richtig gelebt zu haben. Als Botanikerin kennt sie Blumen, aber sie betrachtet sie nicht; nichts dringt zu ihr durch, nichts kann sie berühren. Dann reißt ein unerwarteter Anruf sie aus ihrem Alltag: Sie soll für die Testamentseröffnung ihres Vaters nach Kyoto fliegen. Als sie widerwillig zustimmt, ahnt sie nicht, wie sehr das fremde Land mit seinen Tempeln und Zen-Gärten sie aufwühlen wird. Auf der Reise zu ihren Wurzeln begegnet sie Paul, der ebenfalls mit seiner Trauer zu kämpfen hat. Die beiden nähern sich an und schenken einander die Kraft, die Schönheit des Lebens wiederzuentdecken.



Autorin Muriel Barbery hat „Eine Rose allein“ verfasst. Ihre Hauptprotagonistin Rose steckt so gewaltig in der Zange des Lebens fest, dass man als Leser das Gefühl hat, man müsste sie mal richtig wach-rütteln. Sie ist so kalt wie das Eisfach unseres Tiefkühlschranks. Aber an was liegt das? Warum ist Rose so wie sie ist? Man wird als Leser neugierig. Man möchte gern hinter ihre abgeklärte Fassade blicken und sie verstehen wollen. Auch hier, wie so oft in vielen Romanen dieser Art, kommt es auch hier zu einer Testamentseröffnung, ihr Vater ist verstorben, und sie begibt sich auf die Reise zu dem letzten Willen ihres Vaters. Die Reise nach Kyoto bringt nicht nur uns Lesern Rose näher, auch sie lernt sich neu kennen und erkennt ihre Wurzeln endlich wieder. Hier entstehen so einige schöne Momente, aha-Erlebnisse die man gern liest und denen man interessiert folgt. Die Beschreibungen von Kyoto sind Barbery verdammt gut gelungen. Hier taucht man regelrecht ab als Leser, kann sich in den zauberhaften Beschreibungen der Gärten verlieren, sieht die Tempel vor dem geistigen Auge uvm.. Die Zusammenkunft mit Paul war genau wie die Testamentseröffnung mir persönlich zu gewollt, zu bewusst eingefädelt und eben mittlerweile eben auch zu langweilig. Solche Verläufe gibt es leider zu Genüge in der Literaturwelt. Dennoch wird schnell klar: Paul knackt unsere Nuss Rose gekonnt und endlich bricht ihr Eispanzer ab. Ja, man gönnt es ihr von Herzen und hofft, dass sie endlich so glücklich wird, wie sie es sich immer erhofft hat. 4 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 11.09.2022

Sehr gute Übersicht über die Rasse aber nicht perfekt

Golden Retriever
0

Klappentext:

„Golden Retriever sind freundlich, leichtfuhrig und intelligent. Sie wurden als Jagdhunde für die Wasserarbeit gezüchtet und bestechen durch ihr sanftes Wesen und ihren will to please. Diese ...

Klappentext:

„Golden Retriever sind freundlich, leichtfuhrig und intelligent. Sie wurden als Jagdhunde für die Wasserarbeit gezüchtet und bestechen durch ihr sanftes Wesen und ihren will to please. Diese Eigenschaften lassen den Goldie zum beliebten Familienhund, freundlichen Alltags-Begleiter und zum sportlichen Gefährten werden.

Dieser kompetente Ratgeber aus der erfolgreichen Reihe „PraxisWissen Hund“ enthält geballtes Wissen zu Auswahl, Haltung, Ernährung, Erziehung und Beschäftigung der beliebten Rassehunde.“



Seit 25 Jahren sind wir Golden-Retriever-Besitzer. Man lernt nie aus und auch vorhandenes Wissen entwickelt sich weiter und genau deshalb informiere ich mich immer in der aktuellen Literatur. In diesem Buch wird der Golden Retriever wirklich gut vorgestellt. Es wird aufgezeigt das es eine Show- und eine Arbeitslinie gibt (das wird gern vergessen) und welches besondere Gemüt die Rasse hat. Auch das Thema Jagd wird erwähnt aber mir persönlich zu wenig. Die Autorin erzählt zwar darüber, bringt aber immer wieder die Dummy-Arbeit in den Vordergrund. Das ist auch ok für Besitzer die ihre Hunde damit auslasten wollen, aber es gibt tatsächlich Jäger die eben diese Rasse als Jagdhund nutzen und das Thema war mir einfach zu mau. Es muss schon wirklich tiefgründig erklärt werden was der Golden Retriever für einen Standpunkt bei der Jagd hat, denn viele Menschen sehen in ihm einfach nur den besten und treusten Kameraden für ihre Kinder. Das fordert und fördert aber keinen Hund komplett aus. Schon gar nicht einen Retriever. Die Rasse muss artgerecht ausgelastet werden und das vergessen einfach viele oder sehen erst gar nicht wie viel Zeit man in seinen Hund investieren muss/darf/kann. Der Golden erweckt immer den Eindruck eines extrem freundlichen Hundes, ist ein Kuscheltier aber davon kann man eben nicht immer sprechen. Seinen Anlagen sind doch so besonders! Diese werden hier wirklich stimmig erläutert und so geht Goldermann wirklich in die Tiefe seiner Herkunft.

Grundlagen zur Erziehung finde ich in einem Porträt etwas sinnlos und eher als Lückenfüller. Der Leser will hier etwas zur Rasse lernen und nicht wie der Hund stubenrein wird - das kommt erst dann wenn der vierbeinige Nachwuchs im Haus ist.

Die Bilder sind wirklich gut getroffen und bieten Interessierten für diese Rasse einen wirklich stimmigen Einblick. In einigen Parts sind mir eben ein paar widersprüchliche Dinge aufgefallen, die die Autorin und auch Interviewpartner nicht so ganz klar auf den Punkt bringen. Es ist aber auch ein weites Feld bei dieser Rasse und es sei ihnen verziehen.

Fazit: ein sehr gutes, übersichtliches Buch über die Rasse für den Start der Suche nach dem richtigen Hundeleben-Begleiter. Für Details braucht es aber doch ein wenig mehr. 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2022

Fachwissen pur

Die große Geschichte der Kreuzzüge
0

Klappentext:

„Religionskriege, Ideologiekriege oder frühe Formen der Kolonialkriege?



Kreuzzüge sind nicht nur ein Phänomen des 12. und 13. Jahrhunderts in der Levante. Diese Form religiös überformter ...

Klappentext:

„Religionskriege, Ideologiekriege oder frühe Formen der Kolonialkriege?



Kreuzzüge sind nicht nur ein Phänomen des 12. und 13. Jahrhunderts in der Levante. Diese Form religiös überformter Kriege durchzieht die europäische Geschichte vom Hochmittelalter bis in die Neuzeit.



Franco Cardini und Antonio Musarra legen die erste Gesamtdarstellung europäischer Kreuzzüge vor, die die Thematik in ihrer ganzen Breite erfasst: militärisch, politisch und kulturell. Vom ersten Aufkommen des Kreuzzugsgedankens über den Kampf gegen Häresien, Luthers »Türkenbriefe« bis zur neuzeitlichen Verteidigung der balkanischen und mediterran-östlichen Grenzregionen.



Im Zeichen des Kreuzes: Der Gedanke des gerechten Krieges im Namen der Religion



Auf Waffen- und Bußgang ins Heilige Land: Wer waren die Kreuzritter?…“



Um Kriege zu verstehen, lohnt es sich tiefer in der Geschichte zu wühlen und schlussendlich wird man immer wieder bei den Kreuzzügen hängen bleiben. Dieses Buch hier bietet neben den Erklärungen der Kreuzzüge auch die Weiterleitung zu Kriegen in der heutigen Zeit. Wer hier eine genau Abhandlung zu den Kreuzzügen erwartet, ist hier falsch. Hier wird verglichen, werden Parallelen gesucht und auch gefunden zu heutigen Kriegsszenarien und Konflikten. Das Autorenduo Cardini und Musarra verfügen über eine immense Spannweite an Wissen und bringen dies hier immer wieder sehr deutlich zum Ausdruck - leider auch mit vielen Fachbegriffen oder lateinischen Worten die man entweder weiß oder eben erst nachschlagen muss. Kurzum: das Buch fordert den Leser etwas, aber zugegeben, es macht auch irgendwie Freude dies zu erlesen, selbst die eigenen Gedanken mit dem Fachwissen der beiden Autoren zu vergleichen bzw. Antworten auf so manche Fragen zu erhalten. Vieles scheint erschreckend, wenn man bedenkt, wie lange es bereits Religionskriege gibt (und es scheint kein Ende zu nehmen). Die beiden Autoren geben dem Leser hier Fachwissen pur mit auf den Weg und die beiden brillieren mit ihren Zusammenfassungen total. Das Buch beinhaltete neben Text auch noch eine Menge Zeichnungen und Darstellungen aus der damaligen Zeit. Beides wirkt äußerst gekonnt dargestellt und strukturiert. Der Leser erhält hier auch visuelle Schätze.

Fazit: ein Buch mit viel Fachwissen und Fachbegriffen welches dennoch in der Erklärung alles sagt und beantwortet was man wissen will und muss zu diesem Thema - 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2022

Bornholms eigener Zauber

Mein Bornholm
0

Klappentext:

„Im Sommer nach der Wende führt ein Zufall Birk Meinhardt auf die dänische Sonneninsel Bornholm, wo die Einheimischen ihn mit Lichthupe begrüßen und seine Kinder runde Heuballen erklimmen ...

Klappentext:

„Im Sommer nach der Wende führt ein Zufall Birk Meinhardt auf die dänische Sonneninsel Bornholm, wo die Einheimischen ihn mit Lichthupe begrüßen und seine Kinder runde Heuballen erklimmen und sich den feinen Sand des Südstrandes durch die Finger rieseln lassen. Aber das Meer ist nicht anders als vor Rügen. Erst Jahre später kehrt Meinhardt zurück. Immer intensiver erschließt er sich die Insel, und spätestens, seit er die Landschaft entlang stillgelegter Gleise auf dem Rennrad durchfährt und sich auf die Bornholmer Spuren Hans Henny Jahnns begibt, der hier an seinem Hauptwerk schrieb, fühlt er sich ihr dauerhaft verbunden. Lesend und schreibend taucht er immer tiefer in ihre (Kultur-)Geschichte ein – bis Bornholm beginnt, auch sein eigenes Leben und Schaffen zu prägen.“



Autor Birk Meinhardt erzählt hier wirklich gekonnt und unterhaltsam wie es ihn nach Bornholm verschlagen hat. Es hat seine Zeit gedauert bis Meinhardt Bornholm zu „seiner“ Insel, seinem kleinen Rettungsanker, Seelenaufräumer erkoren hat. Warum und weshalb erliest man hier ganz wunderbar. Er geht der Spur von Hans Henry Jahnns nach, der Bornholm als Exil wählte und dort als Pferdezüchter und Landwirt tätig war. Jahnns Werke waren zu seiner Zeit mehr als umstritten. All dies gilt es aufzuarbeiten und Meinhardt folgt dem Wege Jahnns und warum es gerade die Pferde und die Landwirtschaft war, die ihn auf Bornholm zu dazu inspirierten diese Insel zu schätzen. Meinhardt erlebt hier seine Geschichte und erlebt seinen Alltag aufs Neue mit vielen Inspirationen. All dies prägt in gewisser Weise und genau deshalb hat er dieses Werk verfasst um uns Leser daran teilhaben zu lassen - 4 von 5 Sterne für dieses Werk!

Veröffentlicht am 11.09.2022

Gretas bewegtes Leben Teil 2

Gretas Geheimnis
0

Klappentext:

„Greta kommt der Bedingung nach, die ihr Vater Fritz Freudberg in seinem Testament gestellt hat: Sie heiratet dessen Kellermeister Bruno Bachstern und erbt so – mit nur 20 Jahren – das größte ...

Klappentext:

„Greta kommt der Bedingung nach, die ihr Vater Fritz Freudberg in seinem Testament gestellt hat: Sie heiratet dessen Kellermeister Bruno Bachstern und erbt so – mit nur 20 Jahren – das größte Weingut in der Pfalz. Diese Ehe bietet ihr nach ihrer schweren Jugend als Ziehkind in der Winzerfamilie Hellert die Chance auf ein Zuhause und eine eigene Familie. Greta und Bruno eint die Liebe zu den Weinbergen und der Kunst des Kelterns. Das Glück scheint perfekt, als der kleine Leo zur Welt kommt. Doch je erfolgreicher Greta als Winzerin wird, desto mehr distanziert sich Bruno von ihr. Als der lebenslustige Student Henry Tailor aus Südafrika Erntehelfer auf dem Gut wird, trifft Greta eine schicksalhafte Entscheidung …“



Die Winzer-Reihe rund um Greta geht jetzt mit diesem Buch in die zweite Runde. Und auch gleich zu Beginn nimmt die Geschichte gewaltig an Fahrt auf. Gretas Hochzeit mit Bruno steht unter keinem guten Stern und ja, sie tut einem wahnsinnig leid. Aber das ist nicht alles. Ein weiteres Unglück geschieht und für Greta heißt es, eine ganz besonders große Herausforderung zu meistern. Der kleine Leo macht aber auch nicht das Glück von Greta und Bruno perfekt und als Leser fiebert man mit, was Greta wohl für Entscheidungen treffen wird. Man erahnt hier viel und doch kommt es manches Mal anders. Einige Parts waren mir manchmal einfach zu gestellt und zu viel, andere wiederum perfekt arrangiert. Hier hätte es gern ausgewogener sein dürfen. Was aber sehr hervorzuheben ist, ist die Beschreibung der damaligen Zeit. Das ist dem Autorenduo alias „Nora Engel“ wirklich vorzüglich gelungen. Alles wirkt wie eine Zeitreise, man schwebt praktisch neben Greta mit und das Kopfkino startet ganz automatisch beim lesen. Der Südafrikaner Henry Tailor bringt einen ganz anderen Wind in Gretas Leben und stellt dieses gehörig auf den Kopf. Zum Ende der Geschichte gibt es einen wirklich fiesen Cliffhanger der Autorinnen und man kann nicht anders und muss den dritten Teil geduldig abwarten um zu erfahren wie es mit Greta weiter geht. Der Spannungsbogen stimmt jedenfalls und ist mehr als gelungen.

Kurzum: wenn die Autorinnen nicht ganz so sehr übertreiben würden in einigen zwischenmenschlichen Konstellationen, wäre vieles glaubwürdiger. 4 von 5 Sterne für diesen gelungenen zweiten Teil mit kleinen Schwächen!