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Veröffentlicht am 15.09.2017

Familiengeheimnisse

Marlenes Geheimnis
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Nane kehrt nach dem Tod ihrer Grossmutter zurück an den Ort, an dem sie einst ihre Kindheit verbracht hat. Gemeinsam mit ihrer Tante Marlene und ihrer Mutter Vicky möchte Nane ihre Trauer verarbeiten.
Doch ...

Nane kehrt nach dem Tod ihrer Grossmutter zurück an den Ort, an dem sie einst ihre Kindheit verbracht hat. Gemeinsam mit ihrer Tante Marlene und ihrer Mutter Vicky möchte Nane ihre Trauer verarbeiten.
Doch dann erhält Nane die alten Aufzeichnungen ihrer Grossmutter, heimlich liest Nane diese, sie handeln vom Glück, von den Schrecken des Krieges, Vertreibung, Hoffnung , Liebe, Leid und einem großen Geheimnis....






Brigitte Riebe versteht es ihre Leser schnell in den Bann ihrer Geschichten zu ziehen.


Das Buch behandelt zwei Erzählstränge , die jedoch eng miteinander verbunden sind, zum einen Evas Geschichte in der Vergangenheit und Nanes Geschichte in der Gegenwart.



Durch die bildliche Beschreibung der sympathischen und realitätsnahen Charakteren, hatte ich zügig einen innigen Bezug zu der Geschichte und den handelnden Personen. Die Liebe zum Detail findet sich auch in den Handlungsorten wieder, bei denen man fast glaubt, den Duft der Apfelblüten wahrzunehmen.


Dass sich die Geschichte möglicherweise genauso abgespielt haben könnte, verdankt man als Leser der Gegebenheit , dass nicht nur gute Seiten beschrieben werden, auch die Brutalität und Hoffnungslosigkeit sowie Trauer, Armut und Angst lässt Brigitte Riebe ihren Leser spüren und durchleben. Oft habe ich mit den Charakteren gehofft, gebangt und mich gefreut.


Dank der Spannungskurven , die immer in leichten Intervallen vorhanden sind und sich später weiter aufbauen, nur um dann abzufallen und sich neu zu erheben, wollte ich als Leser das Buch nicht aus der Hand legen.
Dass Brigitte Riebe mich in ihreren historischen Romanen selten zu Atem kommen lässt, war mir bekannt, doch dass ein Roman der so nah an der Gegenwart ist, mich so sehr in seinen Bann zieht, hätte ich nicht für möglich gehalten.


Leser , die sich gerne in ein Buch fallen lassen, Familiengeheimnisse mögen und gleichzeitig das Gefühl der Liebe, die nur eine Familie geben kann, spüren möchten, sind mit diesem Buch bestens versorgt.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Neuer Fall für Schäfer

Aufstiegskampf
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Kommissar Schäfer ist begeisterter Anhänger des VfB und das von Kindesbeinen an, ausgestattet mit seiner Dauerkarte besucht er jedes Spiel und hat so auch den Abstieg des Vereins hautnah miterlebt. Nun ...

Kommissar Schäfer ist begeisterter Anhänger des VfB und das von Kindesbeinen an, ausgestattet mit seiner Dauerkarte besucht er jedes Spiel und hat so auch den Abstieg des Vereins hautnah miterlebt. Nun sollen bessere Zeiten kommen und der VfB soll wieder eine Liga aufsteigen, doch dann steht ein bekannter "Ganove" auf dem Polizeirevier, dem das Wetten eigentlich verboten ist, da er Unmengen Schulden hat und genau dieser hat eine überaus hohe Summe auf den Abstieg des VfB gewettet.
Schäfer wird misstrauisch, da kann doch etwas nicht stimmen. Schon kurze Zeit später wird ins Vereinsheim eingebrochen und dann taucht ein Drohbrief auf.
Das lässt Schäfer nicht auf sich sitzen, gemeinsam mit seinem guten Freund Bromstetter begibt er sich mutig in die Ermittlerarbeit.




Schäfer ist als Charakter einfach ein Unikum. Entweder man mag ihn oder man ignoriert ihn einfach. Ich mag ihn als Leser sehr gerne, auch wenn er mal brummig oder scheinbar etwas desorientiert ist.
Auch die anderen Charaktere um Schäfer mag ich sehr gerne. Da es für mich nun der 6.Fall ist, in dem Schäfer ermittelt, ist es fast wie nach Hause kommen.


Die Geschichte handelt natürlich um Fussball, da hatte ich zuerst so meine Bedenken, denn Fussball ist für mich persönlich nicht wirklich spannend. Den Fall den Mona Frick um das wichtige Leder gesponnen hat, hat mich jedoch gleich von der ersten Seite an mitgezogen und plötzlich fand ich einen Abend mit Schäfer und Bromstetter im Stadion unheimlich spannend.


Durch die lustigen Dialoge, Schäfers Dialekt und die vielen bildlichen Beschreibungen, erfuhr ich als Leser neben der Stadion- Atmosphäre auch gleich einiges was noch so neben den Spielen geschieht.


Kurze Kapitel , immer wieder leichte Spannungsbögen und Tempo in der Geschichte taten ihr Übriges, um mich als Leser zu überzeugen.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Spreewaldgrab

Spreewaldgrab (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 1)
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Polizistin Klaudia Wagner verlässt nach der Trennung von ihrem Lebensgefährte das hektische und erinnerungsbehaftende Ruhrgebiet. Sie hofft in der Beschaulichkeit und Ruhe des Spreewalds ein neues Leben ...

Polizistin Klaudia Wagner verlässt nach der Trennung von ihrem Lebensgefährte das hektische und erinnerungsbehaftende Ruhrgebiet. Sie hofft in der Beschaulichkeit und Ruhe des Spreewalds ein neues Leben beginnen zu können. Doch diese Hoffnung wird je zerstört, denn kaum setzt Claudia einen Fuß in ihre neue Arbeitsstelle, da gibt es auch schon den ersten Toten. Es handelt sich um einen einflussreichen Geschäftsmann, dem viele den Tod gewünscht haben, dann verschwindet auch noch seine Lebensgefährtin spurlos und während Klaudia sich im Spreewald einlebt , findet die Polizei im Wald ein mumifiziertes Skelett. Wie passt das alles zusammen und wer steckt dahinter.
Klaudia muss ihrer Spürnase folgen und gut, dass ihr ihre neuen Kollegen zur Seite stehen. Aber der Spreewald hält noch viele Überraschungen für Klaudia bereit.

Die Handlung des Krimis konnte mich sehr schnell in ihren Bann ziehen , so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Die Charaktere allen voran Klaudia sind sehr schön und natürlich dargestellte Personen, die nicht nur ihren Job erledigen, sondern auch noch ein Privatleben haben, das Höhen und Tiefen bereit hält.
Nach Klaudias Trennung möchte sie nur noch Ruhe und vergessen, aber da ist auch ein früherer Fall, der ihr noch immer zu schaffen macht und sie in Angst versetzt.
Ihr Kollege Uwe, der auch gleichzeitig ihr Vermieter ist, hat so seine Probleme mit seiner Frau und seinen heranwachsenden Töchtern.
Auch Thang kann ein Lied von Frauen singen, denn er wird aus dem Präsidium ständig von seiner Frau angerufen.
Die Anfänge zwischen den drei Polizisten ist nicht immer ganz einfach und jeder geht anders mit Problemen, Überlegungen und Beweisen um. Diese facettenreiche Palette hat die Autorin herrlich herausgearbeitet, denn es gibt keinen Charakter in dem Roman, in dem sich der Leser nicht mal, auch wenn es nur kurze Momente sind, wiederfindet.
Die Geschichte ist in sich sehr schlüssig und dank Wortspielen, sowie vielen Indizien , die scheinbar zum Mörder führen, wird der Leser immer wieder auf verschiedene Fährten gelockt, bis ganz zum Schluss die Wahrheit ans Licht kommt.
Auch der Schreibstil , die lockeren und teilweise recht lustigen Dialoge, Gedanken oder Geschehnisse tragen dazu bei, dass ich als Leser völlig in den Krimi hinab tauchen konnte und eine Freundin in Klaudia gefunden habe, die ich gerne auf weitere Fälle begleiten würde.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Mein Herz wird dich finden

Mein Herz wird dich finden
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Mias große Liebe Jacobs stirb bei einem Unfall. Jacobs Orange werden zur Spende freigegeben und retten anderen Menschen ihr Leben. Für Mia bricht eine Welt zusammen, sie ist in ihrer Trauer um Jacob völlig ...

Mias große Liebe Jacobs stirb bei einem Unfall. Jacobs Orange werden zur Spende freigegeben und retten anderen Menschen ihr Leben. Für Mia bricht eine Welt zusammen, sie ist in ihrer Trauer um Jacob völlig gefangen. Da ihr Jacobs Herz gehörte, möchte sie nun erfahren, wer es nun trägt, somit macht sie sich auf die Suche nach dem Organempfänger. Dieser möchte jedoch keinen Kontakt mit Mia. Mia lässt sich nicht abschrecken, sie möchte Jacobs Herz wieder, sie beginnt im Internet zu recherchieren und findet ihn....



Das Buch ist sehr emotional geschrieben, so dass ich als Leser schnell in die Geschichte hineinkam und mit den Charakteren fast von der ersten Seite an eine Bindung einging.

Der Hauptcharakter Mia ist durch den Tod ihrer großen Liebe am Boden zerstört, sie lässt ihr gemeinsames Leben vor ihrem inneren Augen an sich vorbeiziehen und lebt seit dem Unfalltot ihres Freundes hauptsächlich in der Vergangenheit. Jeden Moment , den sie nicht an Jacob denkt, sieht sie als Verrat an ihm an. Besonders gut hat mir gefallen, dass es nicht fiktiv sondern wie aus dem wahren Leben gegriffen erzählt wird. Mia erschien mir schnell als meine Freundin, deren Geschichte ich erlebe und sie begleite.

Mias Familie ist ebenso emotional und liebevoll dargestellt, man bemerkt schnell, den Zusammenhalt der Familie, die Mia trauern lassen möchten, ihr aber auch ins Leben zurück helfen möchten.

Besonders zu erwähnen ist hier Mias Schwester. Ein Charakter, der zum einen sehr einfühlsam ist und doch voller Energie.

Zudem erfährt man als Außenstehender vieles von Organspenden, was mir selber so gar nicht bewusst war und auch, wie Organspendeempfänger fortan ihr Leben bestreiten.

Der Schreibstil der Autorin läd zum einen zum Träumen ein und zum anderen öffnet er dem Leser die Augen. Leid und Freude werden so schön beschrieben und es wird gezeigt , wie nah die beiden beieinander liegen.

Während des Lesens war ich immer von der Geschichte gefesselt und wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen.



Dieses Buch ist ganz klar eine Leseempfehlung für alle, die emotionale Romane lieben und für jene , die bereit sind, sich mit dem Tod und Organspende auseinander zu setzen.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Jagdrevier

Jagdrevier
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Embla Nyström ist eine 28-jährige Polizistin, die sich jährlich im Spätsommer mit alten Freunden und Bekannten zur Elchjagd in der Nähe von Göteborg trifft. Auch dieses Jahr ist es endlich wieder soweit ...

Embla Nyström ist eine 28-jährige Polizistin, die sich jährlich im Spätsommer mit alten Freunden und Bekannten zur Elchjagd in der Nähe von Göteborg trifft. Auch dieses Jahr ist es endlich wieder soweit und Embla ist voller Vorfreude, bis einer der Teilnehmer tot aufgefunden wird. Nun ist Embla in ihrem Element, als noch weitere untypische Vorkommnisse geschehen, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Bald schon weiß sie nicht mehr, wem sie von den Teilnehmern noch trauen kann.


Zuerst war ich bei der Wahl des Titels „Jagdrevier“ etwas skeptisch, auch dass es um die Elchjagd handelt, war mir etwas mulmig zumute, da ich mit Jagd, der Zerlegen von Tieren und allen sonstigen Arbeiten nie etwas zu tun hatte.
Doch der Griff ins Regal hat sich gelohnt.
Mit der Figur „Embla Nyström“ ist der Autorin Helene Tursten eine sehr sympathische, quirlige und natürliche Ermittlerin gelungen. Embla erscheint wie eine gute Freundin, die man nach Jahren wiedertrifft und der man gerne beim Ermitteln über die Schulter schaut.
Durch die Beschreibungen der Personen und der Umgebung, findet man als Leser schnell einen Bezug zu der Abgeschiedenheit in den Wäldern um Göteborg, wo man sich sehr wohl fühlt.
Frau Tursten hat ein Gespür dafür, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und ihn gemeinsam mit Embla auf „Mörderjagd“ zu schicken. Ich selber war von der Geschichte so fasziniert, dass ich das Buch fast an einem Abend durchgelesen habe, weil ich zum Ende der Kapitel immer wissen wollte, wie es weitergeht.
Durch die teilweise recht kurzen Kapitel, bekam die Geschichte nicht nur durch die Spannungskurven Tempo, ich hatte das Gefühl, in Emblas Nähe bleiben zu müssen und somit mit der Geschichte fortzufahren. Auch falsche Fährtenlegung bei der „Mörderwahl“ sind vorhanden, so, dass man als Leser erst recht spät auf den tatsächlich Mörder und seine Gründe stößt.
Alles in allem ist der Krimi das beste Mittel gegen einen kalten und nassen Herbsttag, den man lieber mit einem guten Buch auf dem Sofa verbringen sollte.