Es war wie ein nach Hause kommen
Marie Brennon ist es hervorragend gelungen, Element der japanischen Mythologie in eine pseudojapanische Welt (Rokugan) glaubhaft zu integrieren. Es ist unter anderem eine Geschichte, die ohne großes politisches ...
Marie Brennon ist es hervorragend gelungen, Element der japanischen Mythologie in eine pseudojapanische Welt (Rokugan) glaubhaft zu integrieren. Es ist unter anderem eine Geschichte, die ohne großes politisches Geplänkel über die Gedanken und Empfindungen der beiden Hauptprotagonisten Einblicke in die Gesellschaftsstruktur und das Zusammenleben der Menschen in jener Welt gibt.
Leser, die jetzt eine riesige dunkle Dämonengeschichte, wie in „normalen“ Fantasyromanen erwarten, werden sicherlich irritiert sein. Auch wenn man durch die Beschreibung der Gegebenheiten in der Siedlung Seibo Mura sehr schnell in die laufenden Ereignisse eingeführt wird, treten die Dämonen erst zunehmend zum Ende hin aktiv auf. Und da lässt die Autorin eine ganze Bandbreite an japanischen Vertretern der Dämonenwelt freien Lauf.
Nein, der Erzählungsablauf gleicht eher einer guten japanischen Geschichte. Zuerst wird das derzeitige Ist geschildert, dann erfolgt eine Ursachenforschung, zu der parallel mit der Auslotung potentieller Gegenmaßnahmen begonnen wird. Und erst am Ende, wenn alle Puzzelteile zusammenpassen kommt der ultimative Showdown, der auch wirklich brilliert.
Das in Koordination mit den Einblicken in die Gesellschaft ergibt eine aus meiner Sicht hervorragende und zutiefst emotionale Story, die mich ganz und gar gefangen genommen hatte.
Als Pen & Paper Spieler von „Legend of the 5 Rings“ habe ich es sehr bedauert, dass ich eine so schöne Geschichte noch nie in einer Spielrunde erleben durfte. Schnief!
Ich kann dien Roman bestens empfehlen.