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Veröffentlicht am 08.08.2017

Das Leben ist kein Ponyhof

JAGDGRÜNDE
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Jagdgründe von Michael Mikolajczak, erschienen im Luzifer Verlag am 31.06.2017

Blonde Frauen werden ermordet. Aufgeschlitzt in der Nacht. Die Medien haben schnell einen Namen für den Serienkiller gefunden. ...

Jagdgründe von Michael Mikolajczak, erschienen im Luzifer Verlag am 31.06.2017

Blonde Frauen werden ermordet. Aufgeschlitzt in der Nacht. Die Medien haben schnell einen Namen für den Serienkiller gefunden. Brutus. Die unbenannte Stadt hat einen ungewöhnlich heißen Frühling, die Hitze wird noch durch den Streik der Müllabfuhr gekrönt und die Stadt beginnt zu stinken.

Arkady, ein alternder, verdienter Veteran unter den Kommissaren und Patrick, eher ein Neuling der das Grauen welches er jeden Tag sieht nicht mit nach Hause nehmen möchte, sind das Team, die den Mörder finden sollen. Arkady, schon sehr abgestumpft möchte warten bis der Täter einen Fehler begeht, Patrick möchte nicht noch mehr tote Frauen sehen.

Dann gibt es noch Anne und ihren wesentlich jüngeren Mann Iacub, der sie längst mit Helen betrügt und nur noch geschäftlich den Durchbruch erleben will um sich von seiner Frau, die ihn ständig fertig macht, zu trennen. Eine wirklich vergiftete Atmosphäre.

Michael Mikolajczak schreibt anders. Sobald ich mich an seinen Schreibstil gewöhnt hatte flog ich nur so durch die Seiten.

Diese Geschichte ist die schmutzige Seite der Gesellschaft. Sie wird in kurzen Kapiteln erzählt und wechselt dabei zwischen verschiedenen Blickwinkeln. Die Protagonisten sind zum großen Teil schwierig, jeder verfolgt seine Ziele, desillusioniert. Die Charaktere werden in ihrer Unvollkommenheit genau beschrieben, manchmal ist es fast schon mehr Information als man gerne gehabt hätte. Mikolajczak beschreibt ein düsteres Bild der Gesellschaft und da der Plot keine Stadt, nicht mal ein Land angibt, wobei ich immer NY im Kopf hatte mit dem großen Park, hat man das Gefühl, diese Geschichte spielt in einer nicht so fernen Zukunft, wo die Errungenschaften der Überwachung mangels Wartung ihren Biss verloren haben. Die Geschichte ist sehr sehr spannend. Klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 28.07.2017

Nicht leicht zu lesen, enthält viel Gewalt

Die Suche
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Die Suche von Nick Louth, erschienen im Ullstein Verlag am 8. Mai 2015

Max Carver reist zu seiner Freundin Erica Stroud-Jones nach Amsterdam um an einem Kongress teil zu nehmen, wo sie ihre bahnbrechenden ...

Die Suche von Nick Louth, erschienen im Ullstein Verlag am 8. Mai 2015

Max Carver reist zu seiner Freundin Erica Stroud-Jones nach Amsterdam um an einem Kongress teil zu nehmen, wo sie ihre bahnbrechenden Forschungsergebnisse bei der Entwicklung eines Mittels das die Malaria endgültig besiegen soll zu hören.
In der Nacht vor dem Vortrag verlässt Erica alleine das Hotel und trifft sich mit einem unbekannten Mann. Danach verliert sich jede Spur. Die Polizei ist nicht besonders beunruhigt, wenn eine erwachsene Frau nur wenige Stunden verschwunden ist und so versucht Max selbst Erica zu finden. Eine erste Spur ergibt sich, als eine Frau den Mietwagen von Erica aufbricht und ihren Laptop stiehlt.

Zum gleichen Zeitpunkt bricht in Amsterdam eine Malaria Epidemie aus. Ein neuer Virus der sich schnell verbreitet und auf eine Bevölkerung trifft, die nie geglaubt hätte, dass Malaria eine europäische Bedrohung werden könnte.
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal erleben wir die aktuellen Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln, auf der anderen Seite liest uns Erica aus ihren Tagebüchern vor in der sie ihre Geschichte bei Ärzte für Afrika in Zaire des Jahres 1992 erzählt.

Dieses Buch beschreibt die Kämpfe der Wissenschaftler um Anerkennung und Gelder, die Interessen der Pharmariesen, und die Not und das Elend eines afrikanischen Landes welches sich gegen einen Despoten wehrt der von Europa und den USA unterstützt wird. Das Buch erzählt die Geschichte der Wissenschaftler die in Zaire in die Haende von Unabhängigkeitskämpfern die sie foltern, was schonungslos dem Leser dargelegt wird, und versuchen die Fremden Maechte mit den Geiseln zu erpressen.

Nick Louth ist mit „die Suche“ ein spannender Thriller gelungen. Als Wirtschaftsjournalist und ehemaliger Auslandskorrespondent der Nachrichtenagentur Reuters wurde er tatsächlich bei einem Kongress in Amsterdam zum Thema Malaria zu diesem Buch inspiriert. Ob die Unterwelt in Amsterdam dem entspricht was er uns in diesem Buch glauben lässt sei dahin gestellt. Die Geschichte ist durchgängig spannend und lässt einen verzweifeln, wenn man lesen muss, dass es genug zahlungsfähige Kranke geben muss um Forschungsgelder zu investieren.

Mich haben beide Erzählstränge fasziniert und zum Nachdenken gebracht. Ich glaube, dass Nick Louth genau das bewirken wollte und er uns deswegen dieses besondere Werk gegeben hat. Klare Leseempfehlung, wenn man es ertragen kann von brutaler Gewalt zu lesen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Gute Fortsetung der Reihe

AUF ZAUBER KOMM RAUS
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Auf Zauber komm raus (Magic 2.0) von Scott Meyer, erschienen im Luzifer Verlag am 13.06.2017

Hierbei handelt sich um den zweiten Band in der Reihe. Wer Band 1 dieser tollen Reihe noch nicht gelesen hat, ...

Auf Zauber komm raus (Magic 2.0) von Scott Meyer, erschienen im Luzifer Verlag am 13.06.2017

Hierbei handelt sich um den zweiten Band in der Reihe. Wer Band 1 dieser tollen Reihe noch nicht gelesen hat, wird hier gespoilert.

Martin und Phillip werden von Gwen zu einem Gipfel der Anführer der Zeitreisekollonien nach Atlantis eingeladen. Atlantis ist der Rueckzugsort den sich weibliche Magier ausgewählt haben und der von ihnen geleitet wird. Ja, kaum sind Frauen dabei hoert das freie maennliche Leben auf und wird durchorganisiert und verwaltet. Dort sollen nun die Leute die die Datei bis dahin gefunden haben, über die Zukunft der Zeitreisenden entscheiden. Gar nicht so einfach für Martin und Phillip, da beide sich auf Freihersfuessen bewegen und auf Phillips Angebetete Mordanschläge ausgeübt werden.

Die Handlung setzt praktisch genau da an, wo wir Martin verlassen haben und teilt sich in zwei Stränge. Martin und Phillip in Atlantis und Jimmy wie er versucht den Bann der ihn daran hindert die Datei zu benützen zu brechen. Selbstverständlich bricht irgendwie das Chaos los und eine schräge Situation löst die Andere ab. Martin und seine Gesellen könnten ja eigentlich die Welt bestimmen, aber irgendwie klappt das nicht immer wie sie sich das vorstellen und ihre bisherigen Wünsche erinnern stark an große Jungs die auf einem längeren Campingurlaub sind. Man genießt die eigene Unverwundbarkeit und lässt alles so etwas schleifen.

Die Skurrilität der Geschichte nutzt sich noch nicht ab und dadurch, dass wir uns jetzt im sagenumwobenen Atlantis aufhalten sind auch Land und Leute einen zweiten Blick wert und vieles aus Band eins wird hier aufgegriffen aber zum Teil nicht erklärt.
Locker mit viel Humor erzählter 2. Band der Reihe mit neuen Dingen und herrlich verschrobenen Nerds. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Wo Alien drauf steht ist auch Alien drin!

ALIEN: COVENANT
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Alien: Covenant von Alan Dean Foster, erschienen im Luzifer-Verlag am 19.05.17

Das Kolonieschiff USCSS Covenant weckt die Crew aus dem mehrjährigen Hyperschlaf. Der Androide und der Hauptcomputer hatten ...

Alien: Covenant von Alan Dean Foster, erschienen im Luzifer-Verlag am 19.05.17

Das Kolonieschiff USCSS Covenant weckt die Crew aus dem mehrjährigen Hyperschlaf. Der Androide und der Hauptcomputer hatten die Sonnensegel zur Energieaufladung ausgefahren als eine Neutrinoexplosion die Segel und das Schiff beschädigen. Bei einer der Schlafkapseln kommt es zu einem Unfall und der Kapitän des Schiffs kommt bei dem Brand der Kapsel ums leben.

Bei der Wartung des Schiffs entdeckt die Crew, dass es in ihrer Nähe einen Planeten gibt der sogar besser zur Besiedlung geeignet ist als der Planet zu dem sie noch mehrere Lichtjahre unterwegs sein würden. Von diesem Planeten kommt außerdem eine Bild und Tonnachricht die von Elisabeth Shaw zeigt. Ein Besatzungsmitglied der Prometheus die vor 10 Jahren verschwunden ist.

Es wird ein Landungstrupp zum Planeten gebracht der die neue Welt erkunden will. Scheinbar gibt es eine sehr vielfältige Flora, jedoch fehlt die Fauna komplett. Die Gruppen teilen sich auf um effizienter den Planeten zu untersuchen. Die einen folgen dem Weg um heraus zu finden, woher die Botschaft kommt, die Anderen kümmern sich um den Lander bzw. betreiben die ersten Forschungen an den Pflanzen.

Dies ist wieder ein echter Alien Roman. Foster macht sich nicht wirklich die Mühe uns viel über seine Charaktere zu erzählen. Da wir die Ausfallquote früherer Alien Filme kennen, würde die Mehrheit der Leser vermutlich auch wenig Interesse an den Hobbys des Alienfutters haben. Der Leser hat hier auch den Vorteil zu wissen, dass wo Alien drauf steht auch Alien drin ist. Ganz im Gegensatz zu der Crew die recht blauäugig auf einem unbekannten Planeten rumtrampelt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und das Buch lässt einen wirklich nicht los. Ich habe das in wenigen Stunden durchgelesen weil ich so begeistert von der Action gewesen bin. Obwohl einem die Menschen ziemlich oberflächlich vorkommen, gibt es hintergründig genug Denkanstöße um sich mal genauer mit einigen Themen auseinander zu setzen.

Sehr gelungenes Buch zu einer tollen Filmserie.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Verzwickt und sicher nicht langweilig

Schafkopf
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Schafkopf (2. Band der Wallner/Kreuthner Reihe) von Andreas Föhr, gelesen von Michael Schwarzmaier. Erschienen im audio media verlag GmbH am 19. November 2013 als gekürzte Hoerbuchfassung.

Kreuthner muss ...

Schafkopf (2. Band der Wallner/Kreuthner Reihe) von Andreas Föhr, gelesen von Michael Schwarzmaier. Erschienen im audio media verlag GmbH am 19. November 2013 als gekürzte Hoerbuchfassung.

Kreuthner muss sich in Form bringen und so kommt es, dass er am frühen Morgen auf Stanislaus Kummeder der mit einem Bierfass auf den Riederstein gestiegen ist trifft. Kummeder ist nicht unbedingt ein netter Mensch, sagt aber dem Kreuthner, dass er sich wegen seiner verschwundenen Freundin an einen zwielichtigen Anwalt wenden soll. Als Kreuthner sich wieder aufrichtet nachdem er sein Fruehstueck ausgespiehen hat, hat jemand Kummeder auf große Entfernung erschossen.

Andreas Föhr schafft wieder leichte Unterhaltung mit viel Lokalkolorit. Bei den Ermittlungen springen die Ermittler von Fettnapf zu Fettnapf und auch privat lernen wir sie besser kennen. Der Roman ist in drei Zeitstraenge aufgeteilt. Die Gegenwart, die Nacht in der die Freundin vom Kummeder verschwunden ist und die Zeit kurz vor dem Mord.

Der Plot ist in kurzen Schnitten geschrieben und der Kommissar Clemens Wallner vertritt in Beruf und privat die Linie der Gesetzestreuen und Korrekten und Polizeiobermeister Leonhard Kreuthner ist der Hallodri, der auch mal fünfe grade sein lässt und mit zwielichtigen Gestalten Schafskopf spielt und sich im zivilen Leben nicht drum schert, wer was verbricht.

Michael Schwarzmaier liest dieses Hörbuch ausgezeichnet und gibt den verschiedenen Personen einen Charakter. Besonders gut hat er mir als Manfred Wallner gefallen.