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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Bewegender Roman nach wahren Erlebnissen

Das letzte Versprechen
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Diese als Roman geschriebene Erzählung beruht auf wahren Begebenheiten und wurde von Hera Lind aufgrund handschriftlicher Aufzeichnungen der Protagonistin verfasst.
Die Geschichte wird jeweils aus der ...

Diese als Roman geschriebene Erzählung beruht auf wahren Begebenheiten und wurde von Hera Lind aufgrund handschriftlicher Aufzeichnungen der Protagonistin verfasst.
Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht der 5jährigen Anni sowie ihrer Mutter Amelie erzählt, die als Donauschwaben im Banat leben und dort die Zeit um und nach dem 2. Weltkrieg erleben.
Die Geschichte von Anni und ihrer Familie hat mich absolut erschüttert, von den historischen Geschehnissen der Volksgruppe der Donauschwaben war mir bisher nichts bekannt. Es ist kaum vorstellbar, welches Leid die Menschen ertragen mussten, getragen von Misshandlungen und Hunger, viele haben dies nicht überlebt. Ungeschönt wird hier berichtet, nicht ohne auch den großen Zusammenhalt zwischen den Betroffenen darzulegen. Wie viel kann ein Mensch ertragen, wie geht jeder für sich persönlich damit um und wie weit verfolgt einen dies im Verlauf des Lebens? Auch als Erwachsene in den 50er Jahren bis in die Gegenwart wurde Anni nicht von Schicksalsschlägen verschont. Den Umgang damit dürfen wir in diesem wirklich herzergreifenden Buch erfahren. Eine außergewöhnliche Geschichte einer tollen Frau, die man buchtechnisch auf jeden Fall kennenlernen sollte.
Auch ein großes Lob an die Autorin, die dieses sensible Thema für mich wunderbar zu Papier gebracht hat. Schon lange kann Hera Lind nicht nur "lustig", was sie mit diesem fantastischen Buch wieder bewiesen hat.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Toller Sommer-Roman auf einer schottischen Insel

Scones zum Frühstück
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In diesem Roman treffen wir auf die beiden sympathischen Protagonisten Max und Robin, die beide Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit zu verarbeiten haben.
Max, ein ehemaliger Sternekoch, zieht hierzu vom ...

In diesem Roman treffen wir auf die beiden sympathischen Protagonisten Max und Robin, die beide Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit zu verarbeiten haben.
Max, ein ehemaliger Sternekoch, zieht hierzu vom Festland auf die schottische Insel Skye, um dort als Schulkoch noch mal neu anzufangen. Dort lernt er Robyn, seine Vermieterin kennen. Ob und wie die beiden sich näher kommen und welche liebenswerte Nebenrolle ein verfressener Hund und ein selbstbewusster Kater noch spielen, soll der Leser selbst herausfinden.
Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig, das Buch möchte man gerne an einem schönen Sommertag auf der Terrasse in einem Rutsch auslesen.
Die beiden Hauptdarsteller sowie alle Nebenfiguren sind mir sofort ans Herz gewachsen, ich hätte Lust, meinen Urlaub auf dieser sehr schön beschriebenen Insel zu verbringen und dabei einige lieb gewordene Figuren kennenzulernen.
Der Titel des Buches ist Programm, immer wieder kann man die auf dem wunderschönen Cover so einladend präsentierten Scones beim Lesen förmlich riechen, gerne würde man auch mit am Frühstückstisch sitzen.
Ein absolute Leseempfehlung für den Liebhaber leichter Sommerlektüre, die ans Herz geht.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Toller zweiter Teil in den Sechzigern

Zwischen heute und morgen
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Es handelt sich um den zweiten Teil einer Saga, die uns mit drei verwandten bzw. miteinander befreundeten Familien durch die 60er Jahre nach Köln, Hamburg und San Remo führt.
Ich habe beide Bände hintereinander ...

Es handelt sich um den zweiten Teil einer Saga, die uns mit drei verwandten bzw. miteinander befreundeten Familien durch die 60er Jahre nach Köln, Hamburg und San Remo führt.
Ich habe beide Bände hintereinander weg gelesen, was ich sowohl für das Verständnis der Beziehungen untereinander, als aber auch für den großen Unterhaltungsfaktor sehr gut fand.
Ein Stammbaum zu Beginn des Buches zeigt die einzelnen Familien jedoch gut auf.

Bereits das Cover zeigt uns anschaulich, dass wir uns in den sechziger Jahren befinden. Da ich selbst in diesem Jahrzehnt geboren wurde, hat mich gerade diese Zeit besonders fasziniert. Die noch nachhallenden Probleme eines beendeten Kriegs, aber auch langsam aufkommender Wohlstand werden auf sehr unterhaltsame Weise dargelegt, jeweils immer begleitet von kurzen zeitgeschichtlichen Ereignissen. Der Wechsel der Kapitel zwischen den einzelnen Schauplätzen hat mir dabei sehr gut gefallen. Ich bin geradezu mit den Familien mitgereist und fühlte mich am Ende auch wie ein Familienmtglied, das die einzelnen Charaktere gerne persönlich kennengelernt hätte. Das hier irgendwie immer jeder für jeden da war, hat mich sehr berührt. Ausnahmslos alle Charaktere haben ihre besondere Eigenart und sind sehr authentisch dargestellt.
Ganz nebenbei würde ich gerne einen Oscar für die beste weibliche Nebenrolle verteilen: Billa, ein absolutes kölsches Original, aber innerlich auch sehr verletzlich.
Mit einem kleinen Tränchen musste ich die Familien am Ende des Buches verlassen, eine Fortsetzung in den 70ern wird's wohl nicht geben?
Von mir eine absolute Leseempfehlung für beide Bände, nicht nur, aber besonders auch für diejenigen, die in dieser Zeit aufgewachsen sind.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Weiter gehts mit den drei Freundinnen

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 2)
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Als begeisterte Leserin des ersten Bandes habe ich mich sehr auf den Folgeroman gefreut und wurde auch nicht enttäuscht.
Dieser Band schließt nahtlos an, wir befinden uns in der Zeit nach dem Mauerbau, ...

Als begeisterte Leserin des ersten Bandes habe ich mich sehr auf den Folgeroman gefreut und wurde auch nicht enttäuscht.
Dieser Band schließt nahtlos an, wir befinden uns in der Zeit nach dem Mauerbau, einer der Freundinnen ist kurz zuvor noch die Flucht gelungen.
Wie es mit dem persönlichen Leben der drei weitergeht und ob und wie es gelingt, die Freundschaft aufrecht zu erhalten, wird uns in den einzelnen Kapiteln immer jeweils aus der Sicht einer Freundin dargelegt. Der lockere und flüssige Schreibstil lässt einen schnell durch die Seiten fliegen, die Protagonistinnen wurden mir alle sehr nahegebracht und sind mir jede auf ihre weise sympathisch geworden, es sind halt sehr unterschiedliche Charaktere.
Auch wenn der 2. Band grundsätzlich für sich gelesen werden kann, empfehle ich doch sehr, wegen des großen Unterhaltungsfaktors und auch des historischen Hintergrundes gerne beide Bänder hintereinander weg zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Zwischen Arm und Reich in der Hamburger Auswandererstadt

Das Tor zur Welt: Hoffnung
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In diesem Roman lernen wir die Protagonistinnen Ava und Claire kennen. Ava ist aufgewachsen in bitterarmen Verhältnissen bei Zieheltern im Alten Land, Claire lebt im Hamburger Villenviertel. Beide träumen ...

In diesem Roman lernen wir die Protagonistinnen Ava und Claire kennen. Ava ist aufgewachsen in bitterarmen Verhältnissen bei Zieheltern im Alten Land, Claire lebt im Hamburger Villenviertel. Beide träumen auf unterschiedliche Weise von einem anderen Leben und begegnen sich in der Hamburger Auswandererstadt. Die verschiedenen Kapitel konzentrieren sich jeweils immer auf das Leben einer der beiden Frauen, gepflastert von Entbehrungen, Missverständnissen, Freundschaft und unerfüllter Liebe.
Bereits das sehr ansprechende Cover gibt uns einen Ausblick auf den Handlungsort.
Der Autorin Miriam Georg ist hier wieder ein großartiger Roman gelungen. Bildgewaltig und für mich historisch sehr gut recherchiert erzählt sie uns von einer Zeit, die nur ein gutes Jahrhundert zurückliegt und doch so unvorstellbar erscheint. Die extremen Gegensätze zwischen Arm und Reich werden so gut dargestellt, dass man sich selbst teilweise mitten im Hamburg dieser Zeit wiederfindet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die beiden Frauen als Hauptdarstellerinnen für mich mich beide auf ihre Weise sympathisch. Das offene Ende lässt mich mit großer Vorfreude auf den 2 Band zurück und der Frage, was Freundschaft alles ertragen kann.
Für den Liebhaber historischer Romane vor einer bekannten Kulisse, verbunden mit einer wunderbar erzählten Geschichte vom Leben zweier Frauen von mir eine absolute Leseempfehlung.
Wer die beiden ersten Romane der Autorin, Elbleuchten und Elbstürme, noch nicht kennt, dem empfehle ich, diese ebenfalls unbedingt zu lesen, einige Nebencharaktere aus "Das Tor zur Welt" erhalten dort eine größere Rolle.

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