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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2022

Gelungene Fortsetzung der Reise ins Mittelalter

Das Geheimnis des Pilgers
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Von der ersten Seite an begegnet man alten Bekannten, genauso fühlt es sich an. Die Geschichte rund um das Leben der Freunde Palmiro und Conlin mit ihren Familien gibt einen für mich authentischen Einblick ...

Von der ersten Seite an begegnet man alten Bekannten, genauso fühlt es sich an. Die Geschichte rund um das Leben der Freunde Palmiro und Conlin mit ihren Familien gibt einen für mich authentischen Einblick in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts, mit seinen typischen und auch nicht oft angesprochenen Aspekten. Neue Charaktere ergänzen die Vielfalt der Themen und sorgen für Abwechslung. Es gibt wieder verschiedene Erzählstränge, die gut miteinander verwoben sind und Intrigen, Familienbande, ein wenig Mystik sowie reichlich Gefühl zeigen.

Die aufgezeigten Szenarien überzeugen mich ebenso wie der bewährte Schreibstil der Autorin; aufgelockert durch humorvolle Formulierungen zaubert er beim Lesen oft ein Lächeln ins Gesicht. Die bildhafte Sprache schafft es, die einzelnen Szenen vor dem inneren Auge erscheinen zu lassen und sich mitten im Geschehen wieder zu finden.

Das ausführliche Personenregister zu Beginn des Buches ist sehr hilfreich in Anbetracht der Vielzahl der Charaktere. Wie schon den ersten Band, empfehle ich die Fortsetzung auch gerne, würde jedoch vorschlagen, den Start in die Trilogie zuerst zu lesen, um allen Erzählsträngen problemlos folgen zu können.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Tolles Porträt einer interessanten Frau

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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Meret Oppenheim rebellierte gegen das ländliche Leben im Südwesten Deutschlands und reist nach Paris, um dort ihre künstlerische Ader auszuleben. Zuerst noch unterstützt von ihren Eltern, steht sie peu ...

Meret Oppenheim rebellierte gegen das ländliche Leben im Südwesten Deutschlands und reist nach Paris, um dort ihre künstlerische Ader auszuleben. Zuerst noch unterstützt von ihren Eltern, steht sie peu à peu auf eigenen Beinen. Der Weg ist steinig, aber sie findet Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen ohne sich allzu sehr verbiegen zu müssen. Sie war eine starke Persönlichkeit, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Autorin zeichnet eine fiktive Geschichte im Rahmen ihrer nur unzulänglich bekannten Biographie. Geprägt und unterstützt wird die Protagonistin durch ihre in der Schweiz lebende Großmutter mütterlicherseits, die sie versteht, da sie selbst künstlerische Ambitionen hatte. Das Buch behandelt einen kurzen zeitlichen Ausschnitt aus dem Leben von Meret Oppenheim; eine Zeit, in der in Deutschland die politische Situation auch für ihre Eltern bedrohlich wird, denn ihr Vater ist Halbjude

Das Zitat „Die Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie nehmen.“ beschreibt Merets Lebenseinstellung auf eine direkte Art und Weise, und dazu äußerst treffend.

Mina Königs Schreibstil schafft eine realistische Atmosphäre rund um eine außergewöhnliche Künstlerin, die ihren Weg konsequent geht. Tolle bildhafte Beschreibungen, sowohl von Situationen als auch der Stadt Paris und der Personengruppe, mit der sie sich umgibt sorgen für eine Leseerlebnis. Sie zeichnet lebendige Charaktere. Dieses Buch ist aber auch ein Porträt der Kunstwelt und ihrer Künstler in den 1930er Jahren, insbesondere der Surrealisten. Sie bewegte sich im Kreise auch heute noch bekannter Künstler wie Pablo Picasso, Salvador Dali, Joan Miró, Alberto Giacometti, André Breton, Marcel Duchamp und Max Ernst. Gerne gebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Ein jüdisches Leben

Isidor
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Die Lebensgeschichte von Dr. Isidor Geller: geboren im ärmlichen Galizien hat er hart gearbeitet, um im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts anerkannt und respektiert zu werden. Er führte als Kommerzialrat ...

Die Lebensgeschichte von Dr. Isidor Geller: geboren im ärmlichen Galizien hat er hart gearbeitet, um im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts anerkannt und respektiert zu werden. Er führte als Kommerzialrat und Berater des österreichischen Staates ein angenehmes Leben in den oberen Kreisen der Stadt und verlor nie den Kontakt zur ebenfalls emigrierten Familie jüdischen Glaubens. Als die Nationalsozialisten auch in Österreich stark werden, sind seine Errungenschaften schnell vergessen und verloren. Sein Leben findet ein brutales Ende.

Die Autorin mit israelischen Wurzeln hat ihre Familiengeschichte erforscht und widmet ihrem Urgroßonkel dieses Buch. Ein Stück Zeitgeschichte wird anhand eines Einzelschicksals eindrucksvoll erzählt. Ihre Recherche mit Zugang zu interessanten Unterlagen in Archiven und familieneigenen Belegen ist sehr fundiert, sicherlich war hier ihre Tätigkeit als Journalistin hilfreich. Ich finde den Schreibstil sehr gefühlvoll und angenehm zu lesen.

Dieses gelungene Debüt über eine schillernde Person, mit bewegenden Worten erzählt, ist sehr lesenswert. Den Stammbaum zum Ende des Buches gibt einen guten Überblick über Isidors Familie. Gerne empfehle ich die Lektüre dieser nahegehenden Geschichte.

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Spannender Plot mit Überraschungen

Kalte Körper
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In Konstanz am Bodensee findet ein mit sich unzufriedener, im Rollstuhl sitzender Fallanalytiker eine als Kunstwerk in Szene gesetzte Leiche. Um seine Hilfe gebeten, unterstützt er die Polizei bei der ...

In Konstanz am Bodensee findet ein mit sich unzufriedener, im Rollstuhl sitzender Fallanalytiker eine als Kunstwerk in Szene gesetzte Leiche. Um seine Hilfe gebeten, unterstützt er die Polizei bei der Klärung des Falls. Zusammen mit seinem Freund, dem Ermittler und einem sympathischen Team tauchen wir in die Welt von Universität und Kunst ein. Er fängt sich nach einem schweren Schicksalsschlag, der wohl in einem der vorherigen Bände eine Rolle gespielt haben dürfte. Die wichtigsten Hintergrundinformationen werden wiederholt, so dass man dieses Buch lesen und verstehen kann, ohne die Vorgänger zu kennen.

Sehr menschlich und realistisch dargestellte Protagonisten machen die Lektüre zu einem Erlebnis. Der Schreibstil mit seinen humorvollen Einwürfen gefällt mir hier ausgesprochen gut. Dazu ein plausibel konstruierter Plot mit vielen überraschenden Wendungen und aus unterschiedlichen Perspektiven sorgt dafür, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann. Ein Kriminalfall mit Bezug zur Kunst ist eine Grundlage, der ich gerne gefolgt bin.

Der Spannungsbogen ist absolut stimmig. Den Buchtitel finde ich total passend. Die sehr überraschende, aber plausible Auflösung des Falls runden meinen äußerst positiven Eindruck ab. Gerne empfehle ich die Lektüre und werde wahrscheinlich auch die ersten Bände der Reihe noch lesen.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Die Kraft der ehrlichen Freundschaft

seelenverwandt
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Das Buch behandelt ein Thema, dass alle Menschen betrifft, denn echte Freundschaften sind rar und doch so wichtig für ein ausgeglichenes Leben. Die beiden Autoren tasten sich sensibel an das Thema heran ...

Das Buch behandelt ein Thema, dass alle Menschen betrifft, denn echte Freundschaften sind rar und doch so wichtig für ein ausgeglichenes Leben. Die beiden Autoren tasten sich sensibel an das Thema heran und geben einen Einblick, wie eine solche Freundschaft entstehen bzw. erhalten bleiben kann. Neue Freunde zu finden, aber auch bestehende Freundschaften zu pflegen, ist harte Arbeit und jeder geht anders heran. Der Aspekt der Achtsamkeit ist hier ein wichtiger, wie es schon in anderen Büchern der beiden thematisiert wurde.

Dieses Buch gibt Tipps, welche Wege man gehen kann. Kurze Weisheitsgeschichten, Meditationen und Reflexionsfragen geben Impulse, welche Möglichkeiten es gibt und wie man selber mit seinen offenen Fragen zu diesem Thema umgehen kann, eventuell sollte. Wer sich mit dem Thema echte und tiefe Freundschaft auseinandersetzen möchte, sollte an diesem Buch nicht vorbei gehen. Ich habe mich zu jeder Zeit gut beraten gefühlt und mich an dem mitfühlenden Schreibstil gefreut.

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