Das bekannteste Weihnachtslied
„...Diese Berge! Wie klein und unbedeutend war man als Mensch angesichts ihrer Größe, kaum mehr als ein Floh, der ihnen über den Körper kroch...“
Joseph Muhr ist auf den Weg zum alten Keuschler. Dort ...
„...Diese Berge! Wie klein und unbedeutend war man als Mensch angesichts ihrer Größe, kaum mehr als ein Floh, der ihnen über den Körper kroch...“
Joseph Muhr ist auf den Weg zum alten Keuschler. Dort hofft er, seinen Großvater zu treffen. Der verschließt zuerst die Tür vor ihm. Doch die Musikalität des jungen Mannes erweicht sein Herz.
Der Autor hat nicht nur ein bewegendes Lebensbild geschrieben, er erzählt gleichzeitig viele Einzelschicksale aus Laufen, dem Ort, den der Krieg gegen Napoleon in eine bayrische und eine österreichische Seite geteilt hat.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen, obwohl er über weite Teile fast melancholisch wirkt.
In wenigen Kapiteln erfahre ich, wie die Kindheit des Hilfspredigers Joseph Muhr verlief, der nach der Beerdigung seines Großvaters den Text zu dem Lied „Stille Nacht“ geschrieben hat. Sein Großvater vermacht ihm die Gitarre des Vaters, den er nie kennengelernt hat.
Anderthalb Jahre später arbeitet Muhr immer noch als Hilfspfarrer in Laufen. Seine Gedanken sind den Schiffern, die den Ort dominieren, fremd.
„...Wir versuchen, uns Gott gewogen zu machen, um mehr Wohlstand, Gesundheit und Erfolg zu haben. Aber ich glaube nicht, dass es Gottes Priorität ist, uns das Leben sicher und angenehm zu machen...“
Im Dorf aber dominiert der Aberglaube der Fischer. Mit passenden Worten und treffenden Metaphern wird das harte Leben der Einheimischen beschrieben.
Einsamkeit und Untreue vergiften das Klima. Zwischen all den Fronten steht der junge Hilfsprediger, dem der Pfarrprovisor besonders auf die Finger schaut, weil er seine Musik nicht versteht und als ungeeignet betrachtet, denn sie bringt Leben in die Gottesdienste.
Fragen der Versöhnung, des Erkennens des eigenen Standpunktes und des Aufeinanderzugehens werden thematisiert.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.