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Veröffentlicht am 11.09.2017

Bin leider enttäsucht

Der Jasmingarten
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Inhaltsangabe:
Maria hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern, die sie sehr modern erzogen haben. Daher zwingen sie sie auch in keiner Weise, als Pietro um ihre Hand anhält, ihn zu heiraten. Im Gegenteil, ...

Inhaltsangabe:
Maria hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern, die sie sehr modern erzogen haben. Daher zwingen sie sie auch in keiner Weise, als Pietro um ihre Hand anhält, ihn zu heiraten. Im Gegenteil, sie sind eher dagegen, da sie seinen Ruf als Frauenheld und Spieler kennen.
Doch da es ihrer Familie finanziell nicht so gut geht und sie ihren Brüdern weiterhin das Studium ermöglichen will, willigt sie in die Heirat ein, obwohl sie eigentlich Giosuè liebt.
Zunächst führen sie auch eine gute Ehe, doch dann nimmt Pietros Spielsucht überhand und sie trifft wieder auf Giosuè.....

Meine Meinung:
Anhand des tollen Covers, des Klappentextes und des schönen Titels habe ich mir unter dieser Geschichte ganz was anderes vorgestellt. Natürlich habe ich mit einer gewissen Dramatik gerechnet, es geht ja um Spielsucht und Ehebruch, doch was mich erwartet hat, war eher ein ganz sachlich und nüchterner Bericht über das Leben der beiden.
Sobald es zu den Situationen etwas geschichtliches oder politisches zu erzählen gab, hat dies die Autorin ausführlichst geschildert und ich hatte den Eindruck, ein Geschichtsbuch aber keinen Roman zu lesen.
Daher blieben mir die Figuren leider fremd und ich fand keinen Zugang zu ihnen.

Dabei hat die Geschichte sehr schön begonnen, wie Pietro um Maria wirbt und sie nach anfänglichem zögern zustimmt. Doch sobald es offiziell wurde, dass sie heiraten, wurden sämtliche Verwandte besucht. Und hier beginnt eben dieser nüchterne Erzählstil.
Auch bei Pietros Spielsucht hätte ich mir gewünscht, dass Maria mal auf den Tisch haut. Nein, weil es ja nur so nebenbei erwähnt wird.
Eines Tages bekommt Maria einen Anruf von ihrem Schwiegervater, mit dem sie sich sehr gut versteht, der ihr mitteilt, dass er Pietros Spielschulden nicht mehr begleicht und er Maria sein Erbe überschreibt, damit es vor den Kindern geschützt ist. Das ist eigentlich alles, was zu diesem Thema erwähnt wird. Maria nimmt alles hin und ab diesem Zeitpunkt verkauft sie ihren Schmuck und kommt für Pietros Schulden auf. Jede Frau würde doch mal ausflippen, wenn der Mann Haus und Hof verspielt. Aber hier wird eben nur sachlich darüber berichtet und ich habe oftmals wörtliche Reden vermisst.

Die ganze politische Situation damals, der Krieg, die Judenverfolgung, sind alles sehr nahe gehende Themen, die mich aber in diesem Fall leider nicht berühren konnten.

Einzig die Kinder, die unter Tags in der Schwefelmine arbeiten müssen, konnten mein Herz erreichen. Und die beiden bösartigen Schwestern von Pietro, die möchte man wirklich schütteln.

Eigentlich würde ich der Geschichte zwei Sterne geben, doch einen dritten vergebe ich für das wunderschöne Cover, welches ich stundenlang anschauen könnte.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Das Erdbeermädchen

Das Erdbeermädchen
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Inhaltsangabe:
Der Sommer steht in Åsgårdstrand vor der Türe und die neuen Sommergäste werden erwartet.
Daher ziehen Johanne und ihre Familie in ihre kleine Fischerhütte und überlassen ihr Haus dem Maler ...

Inhaltsangabe:
Der Sommer steht in Åsgårdstrand vor der Türe und die neuen Sommergäste werden erwartet.
Daher ziehen Johanne und ihre Familie in ihre kleine Fischerhütte und überlassen ihr Haus dem Maler Hans Heyerdahl, der Johanna bereits als "Erdbeermädchen" gemalt hat. Doch den Titel hat Johanna im wirklich Leben auch, weil sie für die Gäste die Früchte sammelt und sie am Markt verkauft.
In dieser Saison verschafft ihre Mutter ihr jedoch auch noch eine Anstellung im Hause des Admirals. Dort freundet sich Johanne mit der jüngsten Tochter Tullik an.
Auf Åsgårdstrand lebt aber ab und zu auch der Maler Edvard Munch, der Johanna, die selber malt fördert und ihr ein Buch von Goethe "Zur Farbenlehre" geschenkt hat. Tullik verliebt sich unsterblich in Munch, die beiden beginnen eine heimliche Affäre, da er wegen seiner obszönen Zeichnungen verpönt ist.....

Meine Meinung:
Die Geschichte hinterläßt mich etwas zwiegespalten. Anhand des Klappentextes und des romantisch gehaltenen Covers habe ich eher an eine leichte Sommergeschichte gedacht. Doch ist das Buch in Wirklichkeit ziemlich düster und es passiert leider nicht viel.
Es geht im Grunde die ganze Zeit nur um die drei Personen Tullik, Johanne und Munch.
Johanne ist zwar zur Freundin von Tullik geworden, doch scheint die sie nur ständig als Alibifunktion zu brauchen, um sich mit Munch treffen zu können.
Tullik ist nahezu besessen in ihrer Liebe zu dem Maler, doch bei ihm wird irgendwie nie klar, wie er zu ihr steht. Er widmet ihr zwar ein Bild nach dem anderen, aber ich konnte ihn nicht richtig einschätzen. Aber so soll es wahrscheinlich auch sein, denn lt. Nachwort der Autorin war Munch ein schwieriger Mensch.
Im großen und ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen, fand den Schreibstil jedoch teilweise sehr anstrengend.
Um der Geschichte gerecht zu werden, sollte man sich selber mit der Malerei auskennen, denn Johanne denkt stets in Farben. Jede Situation und Begebenheit malt sie sich farblich aus, was mit der Zeit für den Leser doch etwas ermüdend wird.
Gut gefallen hat mir jedoch, dass ich viel über Edvard Munch erfahren habe, denn er scheint eine starke Persönlichkeit gewesen zu sein. Auch viele seiner Werke, wie auch "Der Schrei" werden in die Geschichte eingebaut.
Der Schluß hat mir dann wieder richtig gut gefallen, sodass ich der Geschichte 3 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Leider nicht so wie erwartet

Das Geheimnis der Schneekirsche
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Inhaltsangabe:
Selma, eine junge Lehrerin erhält von ihrem Vater ein Telegramm, dass ihre Mutter erkrankt ist und sie nach Tsingtau kommen soll. Gemeinsam mit ihrer Schwester und Tante macht sie sich auf ...

Inhaltsangabe:
Selma, eine junge Lehrerin erhält von ihrem Vater ein Telegramm, dass ihre Mutter erkrankt ist und sie nach Tsingtau kommen soll. Gemeinsam mit ihrer Schwester und Tante macht sie sich auf den Weg und entdeckt für sich eine ganz neue Welt. Dort trifft sie auch Paul, ihre ehemalige große Liebe wieder.....

Meine Meinung:
Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen.
Der Schreibstil ist zwar wunderschön und sehr bildhaft, ich war ebenfalls von den exotischen Schauplätzen Chinas ganz fasziniert und auch die Lehre von TCM wurde sehr interessant ausgeführt. Jedoch konnten mich die Protagonisten nicht ganz so begeistern.
Am Anfang gefiel mir die Geschichte noch sehr gut, vor allem mochte ich Selma mit ihrem großen Herz sehr gerne und wie sie sich für ihre Schülerin eingesetzt hat. Doch im weiteren Verlauf der Geschichte blieben mir die Charaktere zu farblos, sie konnten mich einfach nicht berühren.
Auch gab es für mich fast schon zuviel Handlung, daher wurde auch alles nur so oberflächlich angedeutet und hatte wenig Tiefgang. Auch die im Klappentext versprochene Liebesgeschichte wurde nur so am Rande erwähnt und auch das erst ziemlich zum Schluß hin.

Da Bücher ja immer Geschmackssache sind, möchte ich es aber trotzdem weiterempfehlen, für diejenigen, die toll beschriebene Schauplätze mögen und nicht allzuviel Wert auf Tiefgang legen. Schön zu lesen war die Geschichte allemal.