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Veröffentlicht am 26.09.2022

Endlich wieder eine schöne Dystopie-Idee - aber mit Schwächen

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Meine Meinung:

Ich habe lange keine Dystopie mehr gelesen und war daher umso gespannter auf diese Geschichte. Von Marie Graßhoff habe ich schon einiges gehört, aber wenn ich mich recht erinnere habe ...

Meine Meinung:



Ich habe lange keine Dystopie mehr gelesen und war daher umso gespannter auf diese Geschichte. Von Marie Graßhoff habe ich schon einiges gehört, aber wenn ich mich recht erinnere habe ich von ihr bisher nichts gelesen. Der Stil von "Spring Storm" gefällt mir richtig gut. Das Buch ist wunderschön mit tollen Illustrationen gestaltet. Die Kapitel haben kreative Überschriften, die den Inhalt nochmal besonders einfangen. Auch der Schreibstil der Autorin ist total angenehm, nicht zu blumig, sondern einfach schön zu lesen.

(Was etwas schade ist: Cover und Titel passen meiner Meinung nach leider gar nicht zum Inhalt. Ist das dem Genre bzw. der Zielgruppe geschuldet? Das finde ich echt schade, weil die Illustrationen innen dagegen so passend sind).

Dazu erschafft Marie Graßhoff hier ein sehr einzigartiges Weltsetting mit tollen Charakteren. Die Ideen, die sie unterbringt, finde ich wirklich gelungen und ich hab mich richtig gefreut, mal wieder eine gut durchdachte Dystopie-Welt zu erleben. Leider verliert sich die Autorin etwas in gewissen Charakteren. So bekommt die Figur namens King teilweise einzelne kleine Kapitel, die ihre Sicht der Dinge beschreiben. Dadurch durchschaut man King aber nicht viel besser und man hat das Gefühl, dass die Autorin an der Stelle versucht, King dadurch sympathischer werden zu lassen. Das ist leider nicht ganz gelungen. Ich glaube, es wäre sinnvoller gewesen, hier noch mehr Einblicke in Coras Vergangenheit oder aber noch mehr Einblicke in die Gesellschaft und Politik der Welt zu geben. Diese beiden Aspekte waren nämlich super spannend, haben für mich aber zu wenig Raum bekommen.

Es gibt ein paar logische Schwierigkeiten in der Geschichte, die echt an mir nagen und mich etwas nerven:

(Achtung Spoiler: Wenn doch Menschen den Akademie-Test bestehen können (ohne Cosmic Power), warum fällt Cora dann angeblich andauernd durch...? Auch "Glück" sollte ja an der Stelle ausreichend sein. Bei einer menschlichen Person wäre das ja nicht anders).

Da konnte ich aber noch drüber hinwegsehen, weil ich die Charaktere und den Verlauf der Geschichte bis ca. Seite 300 sehr mochte. Ab da wurde es meiner Meinung nach etwas zu überladen. Einerseits nagen an einem teilweise diese nicht ganz logischen Zusammenhänge und dann überschlägt sich die Geschichte am Ende ganz rasant. Es passiert sehr viel auf einmal und es gibt viel Action. Es werden zwar auch einige offene Fragen zumindest teilweise erklärt, aber es gibt eben kaum eine ruhige Minute, um das Ganze mal sacken zu lassen. Ich muss sagen, dass mich das Ende der Geschichte ziemlich ernüchtert hat. Ich möchte gar nicht zu viel verraten, aber mir war der Abschluss dann doch etwas zu "episch". Ich habe mir sogar kurz die Frage gestellt, ob ich Band 2 wirklich brauche, wenn es so weitergeht... und das ist nun wirklich kein gutes Zeichen. Ich werde Band 2 natürlich dennoch lesen und hoffe, dass die Autorin dann doch wieder etwas mehr in die Politik und die Charaktere investiert.


Fazit:



Endlich mal wieder eine richtige schöne Dystopie-Idee, die aber mit einigen logischen Schwächen und einem ernüchterndem Ende daher kommt. Ich habe sehr gemischte Gefühle, weil ich einerseits extrem begeistert, andererseits aber auch ziemlich enttäuscht war. Ich vergebe daher solide 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Eine Geschichte über 2 mutige Brüder

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart
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Meine Meinung:

Diese Geschichte handelt von den Brüdern Sam und Avery, die sich aufgrund ihrer schweren Kindheit allein durchs Leben schlagen. Avery ist der ältere autistische Bruder und Sam kümmert ...

Meine Meinung:



Diese Geschichte handelt von den Brüdern Sam und Avery, die sich aufgrund ihrer schweren Kindheit allein durchs Leben schlagen. Avery ist der ältere autistische Bruder und Sam kümmert sich um ihn.

Im Großen und Ganzen ist diese Geschichte für mich ein rundum schönes teils emotionales, teils sogar actionreiches Jugendbuch mit vielen Wendungen und vielen Überraschungen. Themen wie häusliche Gewalt, Autismus, das Gefühl von "Zuhause sein" oder "eine Familie haben" werden immer wieder thematisiert und spielen eine große Rolle. Das ist teilweise wirklich sehr schön zu lesen und es macht Spaß, Sam und Avery zu begleiten und mitzuerleben, wie sich ihr Leben verändert.

Durch die Vielzahl an Thematiken hat das Buch hohes Potential einen gewissen Mehrwert mitzugeben. Der Mehrwert oder die Sinnhaftigkeit geht für mich aber durch den Verlauf der Geschichte verloren. Ich habe mich am Ende gefragt, worauf die Autorin denn nun eigentlich hinauswollte und was sie uns sagen wollte. Dazu kommt, dass das Thema Autismus eine große Rolle spielt und hier meiner Meinung nach zu wenig beleuchtet wird. Ich habe um ehrlich zu sein kaum Ahnung von Autismus und habe mich damit bisher auch wenig beschäftigt. Ich hätte mir hier ein Vor- oder Nachwort der Autorin gewünscht, um das Thema besser einordnen zu können. Verhält sich Sam wirklich immer richtig gegenüber Avery? Was wäre die "richtigere" Verhaltensweise? Ich finde, dass hier ein wichtiges Thema zu stiefmütterlich behandelt und quasi als "passendes Merkmal" eingesetzt wird... Dadurch geht für mich wichtiges verloren.



Fazit:



Ein schönes Jugendbuch mit viel Emotionalität und vielen ergreifenden Szenen. Obwohl wichtige Thematiken angesprochen werden, wird für mich das Potential dieser Themen nicht vollends ausgeschöpft. Dadurch bleibt es am Ende irgendwie schwammig. Solide 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Gift = Das Tötungsmittel der Frauen

Die versteckte Apotheke
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Meine Meinung:

"Die versteckte Apotheke" führt uns ins 18. Jahrhundert. Eine Apothekerin verkauft Gifte an Frauen, die sich so aus z.B. gewalttätigen Ehen retten können. Gleichzeitig lernen wir Caroline ...

Meine Meinung:



"Die versteckte Apotheke" führt uns ins 18. Jahrhundert. Eine Apothekerin verkauft Gifte an Frauen, die sich so aus z.B. gewalttätigen Ehen retten können. Gleichzeitig lernen wir Caroline kennen, die in der Gegenwart aus Zufall auf die Apothekerin aufmerksam wird und beginnt zu recherchieren.

Klingt alles erstmal ziemlich cool und insbesondere die Sicht aus der Vergangenheit, in der wir die Apothekerin Nella und ihre Geschichte kennenlernen, hat mich total fasziniert. Ich mochte die Atmosphäre in der Geschichte einfach unglaublich gerne und habe daher sehr gerne nach dem Buch gegriffen. Ich hätte sogar gerne noch mehr über die unterschiedlichen Frauen, die Gifte kaufen, gewusst und fand es schade, dass sich die Gedanken von Nella doch immer wieder um die gleichen Themen drehen.

Ich habe aber auch gewisse Kritikpunkte: Die Geschichte von Caroline, die nicht nur ihre Recherche sondern auch ihre gescheiterte Ehe beinhaltet, hat mich teilweise sehr genervt. Caroline wirkt völlig unselbstständig. Ihr "großes Geheimnis", also die Recherche und das was damit einhergeht, welches sie vor ihrem Ehemann bewahrt, ist eigentlich lächerlich und wenig geheimnisvoll. Ich habe wirklich nicht verstanden, warum sie da so einen Theater drum macht. Ich habe in anderen Rezensionen gelesen, dass die Geschichte und insbesondere das Gehabe von Caroline als zu dramatisch und theatralisch wahrgenommen wird und das kann ich einfach nur bestätigen. Sobald Caroline und ihr Ehemann James ins Spiel kommen, kann man eigentlich nur die Augen verdrehen...

Die Geschichte von Nella hat mich wie gesagt dann doch mehr fasziniert und ich muss sagen, dass ich hier über gewisse Dinge, die eher unlogisch erscheinen, hinwegsehe. Ich kann die teils negativen Stimmen dazu aber durchaus verstehen. Mir hat die Geschichte einfach ein gutes faszinierendes Gefühl gegeben und ich finde die Idee einfach sehr gelungen - auch wenn zum Ende hin ein gewisser Mehrwert und eine Quintessenz fehlt. Ich glaube leider, dass man die Geschichte recht schnell wieder vergisst und sie sich daher eher als eine schöne Sache für Zwischendurch eignet.



Fazit:



Eine Geschichte, die mich thematisch und atmosphärisch wirklich total fasziniert hat. Es gibt gewisse Punkte bezüglich der Charaktere und auch der Logik, die echt zu kritisieren sind. Ich kann daher die negativen Stimmen durchaus verstehen, habe das Buch aber dennoch sehr genossen. Ich vergebe daher solide 3 Sterne und warte mal ab, was die Autorin zukünftig noch so zaubert :)

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Die erfolgreiche Tennisfamilie - und ein Mord?

Eine perfekte Familie
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Meine Meinung:

Ich bin ja ein kleiner heimlicher Liane Moriarty-Fan und lese ihre Bücher alle im Original. "Apples never fall" ist ihr neuestes Werk und ich hatte sofort richtig Lust auf eine geheimnisvolle, ...

Meine Meinung:



Ich bin ja ein kleiner heimlicher Liane Moriarty-Fan und lese ihre Bücher alle im Original. "Apples never fall" ist ihr neuestes Werk und ich hatte sofort richtig Lust auf eine geheimnisvolle, intrigante Geschichte.

Die Geschichte konnte mich auch sofort in ihren Bann ziehen. Die Familie Delaney ist sehr vielschichtig. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Macken und seine eigenen Verhaltensweisen. Mir macht es immer total Spaß, die Charaktere kennenzulernen, die Liane Moriarty so erschafft und ich fühle mich in ihren Geschichten dann immer sofort sehr wohl. Das war auch hier nicht anders. Ich bin gut in die Geschichte gekommen und fand es auch sehr lange abwechslungsreich und spannend. Leider ging die Spannung für mich irgendwann etwas verloren, weil nicht mehr viel passiert ist. Die letzten 100 Seiten haben mich dann leider sehr verloren.

Die Autorin verliert sich auf den letzten 100 Seiten in endlosen Beschreibungen, zusätzlich hatte sie leider das Bedürfnis die Pandemie einzubauen und hat sich zu sehr bemüht, auf ein schönes, hoffnungsvolles Ende hinzuarbeiten. Insbesondere die Pandemie war irgendwie sehr unpassend. Da hat man das Gefühl, dass die Autorin unbedingt einen Bezug zur echten Welt schaffen musste, der aber so völlig fehl am Platz in dieser Geschichte wirkte. Auch das große Geheimnis rund um die Familie Delaney war mir teilweise zu sehr aufgebauscht und dann doch zu unrealistisch für die ganzen verworrenen Anmerkungen.



Fazit:



Auch wenn die Geschichte eine locker-leichte Spannung hält, habe ich definitiv schon besseres von der Autorin gelesen. Mir war das Geheimnis irgendwie zu aufgebauscht und die Geschehnisse zu lange hingezogen. Ich gebe solide 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Erst Grischa-Vibes, dann wirr und unlogisch

Aurora – Das Flüstern der Schatten
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Meine Meinung:

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen - danke dafür!

"Aurora" ist der Auftakt einer Reihe, in der man die Bänder aber unabhängig voneinander lesen kann, da die Geschichten ...

Meine Meinung:



Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen - danke dafür!

"Aurora" ist der Auftakt einer Reihe, in der man die Bänder aber unabhängig voneinander lesen kann, da die Geschichten scheinbar nur in einem gemeinsamen Universum stattfinden.

Die ersten 300 Seiten von "Aurora" haben mich völlig in ihren Bann gezogen. Ich wurde in eine Welt mit tollen Charakteren entführt. Die Atmosphäre der Welt und die Eigenarten, Sprechweisen und Stile der Figuren haben mich häufig an das Grischa-Universum denken lassen, auch wenn wir uns in ganz anderen Gefilden bewegen. Trotzdem hatte ich oft Ketterdam-Vibes und habe es deshalb total geliebt und genossen :)

Insbesondere Kaz (ja - auch der Name erinnert an Grischa ;) ) hat mich als Figur sehr überzeugt und fasziniert. Ich mag ihre Unerschrockenheit, ihren Abenteuersinn und ihren Mut. Insbesondere die Geschehnisse rund um Kaz haben mich richtig mitgerissen und gefesselt. Leider hat sich dann irgendwann der Fokus etwas verschoben, sodass Kaz etwas an Wichtigkeit in der Geschichte verloren hat. Ab Seite 300 war dann für mich leider die Spannung komplett raus, denn nun war es Zeit das Worldbuildung, die Politik und die Macht mehr zu erklären.... und daran scheitert es für mich leider enorm. Ab hier wurde es für mich wirr und unlogisch, weil viel zu viele Personen mit den unterschiedlichsten Zielen involviert waren und für mich einfach nur ein großes Chaos entstanden ist. Ich konnte stellenweise nicht mehr folgen und fand viele Erklärungen sehr wirr.



Fazit:



Schade - ein sehr guter Beginn, der mit Grischa-Vibes daher kommt und wirklich spannend ist, verliert dann durch unlogische, wirre Erklärungen und zu viele Köche, die den Brei verderben. Ob ich wirklich Band 2 lesen werde? Momentan glaube ich nicht daran. Solide 3 Sterne!

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