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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2017

Für Toskana-Liebhaber empfehlenswert

Die Morde von Morcone
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Der deutsche Anwalt Robert Lichtenwald hat eine Trennung hinter sich und sucht Ruhe in der Toskana. Ursprünglich wollte er mit seiner Frau herziehen, nun ist er allein dort und denkt über sein Leben nach. ...

Der deutsche Anwalt Robert Lichtenwald hat eine Trennung hinter sich und sucht Ruhe in der Toskana. Ursprünglich wollte er mit seiner Frau herziehen, nun ist er allein dort und denkt über sein Leben nach. Der Conte, dem viel Land gehört, lädt ihn zu einem Spaziergang ein und promt stolpern sie über eine Leiche. Es ist eine Prostituierte, in dessen Körper ein Buchstabe eingeritzt ist. Daneben ein Amulett mit den Ziffern 666.
Robert versucht mehr herauszufinden und trifft dabei die charmante Giada, die schließlich mit ihm auf Mörderjagd geht. Denn schon am nächsten Montag wird eine weitere Leiche mit einem eingeritzten Schriftzeichen gefunden.

Eigentlich ist dieses Buch gut geschrieben, für Italienliebhaber ein schönes Werk. Einige Schwächen hat es aber und die haben mich ziemlich irritiert: Eine ermordetet Prostituierte steht für Wollust, ein ermordeter dicker Mensch steht für Maßlosigkeit... ich möchte nicht weiter spoilern, aber das alles kam mir schon sehr bekannt vor. Und es sind nicht die einzigen Parallelen. Wer den Film „Sieben“ kennt, wird von der Handlung wenig überrascht sein. Ich will dem Autor nicht unterstellen abgeschrieben zu haben, aber die Story ist hinlänglich bekannt. Dabei ist das Buch nicht grausam und blutig, sondern schon eher sacht und wie es das Cover verspricht. Mit viel regionalem Flair und ohne sympathischen Charakteren.

Giada habe ich zum Beispiel sehr ins Herz geschlossen, obwohl ich mich auch hier an einigen Stellen geärgert habe. So bezeichnet sie sich als liberal und politisch links, findet es aber ok, dass ihr bester Freund gern mal den Hitlergruß zeigt und über Ausländer herzieht.
Auch das Amulett mit den mysteriösen Ziffern kann nur sie entziffern, denn sie ist Expertin für Okkultes und damit eine der wenigen Menschen die wissen, dass 666 mit dem Teufel in Verbindung gebracht wird. Stellenweise also sehr weit hergeholt, aber im großen und ganzen ein Regiokrimi mit seinem eigenen Charme.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Gute Idee, leider vorhersehbar und mit unsympathischen Charakteren

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Das Buch ist, zumindest teilweise, nicht als Roman aufgebaut, sondern enthält Bogeinträge in denen die Handlung dargestellt wird. Diese Schreibweise fand ich sehr interessant, allerdings finde ich den ...

Das Buch ist, zumindest teilweise, nicht als Roman aufgebaut, sondern enthält Bogeinträge in denen die Handlung dargestellt wird. Diese Schreibweise fand ich sehr interessant, allerdings finde ich den Stil des Blogs relativ schlecht. Das dieser Blog, dessen einziger Inhalt die Mutterschaft ist, als supererfolgreich dargestellt wird passt für mich deshalb leider nicht. Mir waren diese Einträge alle zu schwülstig und selbstverliebt.

Diese Blogeinträge stammen von Stephanie, Mutter des fünfjährigen Miles. Miles Vater ist verstorben und nun ist der kleine Junge Stephanies einziger Lebensinhalt (neben ihrem Blog natürlich). Obwohl sie hunderte von Leserinnen hat, hat sie nur eine einzige Freundin, die erfolgreiche Emily. Emilys Sohn Nicky ist mit Miles befreundet und es kommt oft vor, dass Nicky nach der Schule direkt mit zu Stephanie fährt. So auch an diesem Tag, als Emily vorgibt länger arbeiten zu müssen. Doch auch abends holt sie ihren Sohn nicht ab und Stephanie macht sich große Sorgen. Sie ruft Emilys Ehemann an und erkundigt sich bei ihrer Arbeitsstelle. Die Informationen sind widersprüchlich und so wendet sich Stephanie an die Polizei.


Der Plot ist durchaus vielversprechend, wird aber nur schwach umgesetzt. Allerdings ist der Großteil des Buches vorhersehbar und die Spannung fällt schnell ab. Die Figuren waren mir alle unsympathisch, insbesondere Stephanie hat mich eher genervt. Einerseits ist sie naiv und etwas dümmlich, andererseits scheint sie sexbesessenen und gefühllos. Insbesondere das erste Drittel des Buches war dadurch recht langweilig.


Insgesamt fand ich die Idee gut, aber ein Thriller ist daraus nicht geworden. Allenfalls eine Tragödie über die verhängnisvolle Bekanntschaft von mehr oder weniger gestörten Menschen.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Nicht ganz so schlecht, wie es auf den ersten Blick aussieht

Death Cache. Tödliche Koordinaten
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Als begeisterte Geocacherin musste ich dieses Buch natürlich lesen, auch wenn mir nach einem Blick auf die Rückseite schon fast die Lust vergangen wäre:
>>Ein Thriller der Sicherheitslücken des Geocaching ...

Als begeisterte Geocacherin musste ich dieses Buch natürlich lesen, auch wenn mir nach einem Blick auf die Rückseite schon fast die Lust vergangen wäre:
>>Ein Thriller der Sicherheitslücken des Geocaching beleuchtet und sich mit den Gefahren auseinandersetzt, die GPS-Verfolgung mit sich bringt.<<

Aha. Wer hier ein GPS verfolgt ist mir nicht klar, die Gefahr ist bei diesem Thriller aber die Klassische [Achtung Spoiler]: Ein verrückter Serienmörder.
Ich habe dieses Buch also trotz der überaus schlechten „Werbung“ gelesen und bin doch positiv überrascht. Außer ein paar merkwürdigen Szenen, bei der Menschen von einer Autobahnbrücke zu einer Schilderbrücke springen...
Abgesehen davon versucht die Autorin wirklich einen spannenden Thriller zu schreiben, der sich mit dem Hobby beschäftigt. Ich habe leider nicht herausgefunden, ob sie wirklich Geocacherin ist. In der Kurzbiografie, die auch im Buch abgedruckt ist, steht davon jedenfalls nichts. Das erklärt natürlich die inhaltlichen Fehler, die in Büchern zum eigenen Hobby einfach immer nerven.

Der Prolog beginnt eigentlich so, wie viele Krimis beginnen: Polizisten finden eine Leiche. Der Tote wurde von einer perfide konstruierten Falle enthauptet, als er einen Geocache-Behälter öffnen wollte. Natürlich kennt einer der Beamten das Hobby und gibt direkt eine kleine Einführung.

Danach geht es mit dem Geocacher Michael weiter, der sein Hobby ehrgeizig verfolgt. T5-Klettercaches gehören für ihn ebenso selbstverständlich dazu, wie die Jagd nach neuen Caches um den ersten Fund (FTF) zu machen. Fast immer kommt ihm dabei aber ein Cacher namens Samael zuvor. Samael scheint immer als erster am Cache zu sein, wird dabei aber nie gesehen.

Ein Buch, dass man vielleicht besser liest, wenn man mit Geocaching nichts anfangen kann. Für alle anderen einen Blick wert, wenn die Erwartungen an realistische Darstellungen nicht zu hoch sind.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Das Leben aus Katzensicht

Ach du liebe Fischgräte
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Die Autorin beschreibt in diesem Büchlein das Zusammenleben mit ihren drei Katzen. Abwechselnd wird dabei aus der Perspektive von „Filou“, „Bonny“ und „Zazou“ berichtet.
Katzenbesitzer werden die ein ...

Die Autorin beschreibt in diesem Büchlein das Zusammenleben mit ihren drei Katzen. Abwechselnd wird dabei aus der Perspektive von „Filou“, „Bonny“ und „Zazou“ berichtet.
Katzenbesitzer werden die ein oder andere Situation kennen, in der die Vierbeiner auf unnachahmliche Katzenart ihren Willen durchsetzen.

Aufgelockert werden die Anekdoten noch durch Fotos der Katzen, die direkt aus dem Familienalbum stammen. Damit kann das Buch schnell und fast nebenbei gelesen werden, man lernt die Eigenheiten der drei Stubentiger kennen und muss an vielen Stellen schmunzeln.

Leider fehlte mir der rote Faden, einiges kam mir überflüssig und passte nicht gut hinein. Die Idee ist toll, aber nicht ganz rund ausgeführt.
Für Katzenliebhaber trotzdem empfehlenswert!

Veröffentlicht am 08.04.2017

Mittelmäßige Kost

Gefährliche Empfehlungen
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Dies ist der mittlerweile fünfte Fall für den Koch Xavier Kieffer. Der Luxemburger ist mit der Firmenchefin des renomierten Gastro-Führers „Guide Gabin“ zusammen und somit natürlich bei der Einweihung ...

Dies ist der mittlerweile fünfte Fall für den Koch Xavier Kieffer. Der Luxemburger ist mit der Firmenchefin des renomierten Gastro-Führers „Guide Gabin“ zusammen und somit natürlich bei der Einweihung des neuen Hauptgebäudes anwesend. Es kommt zu einem Zwischenfall bei dem eine alte Ausgabe des Guide verschwindet. Die Ausgabe, die kurz vor dem Krieg erschienen ist, scheint ein Geheimnis zu bergen und Kieffer möchte wissen, was der Guide verbirgt. Dabei gerät er schnell selbst zwischen die Fronten und muss sich ein Versteckspiel mit seinen Gegnern liefern.


Leider hat mich das Buch nicht überzeugt, obwohl ich die Geschichte zunächst spannend fand. Beeindruckend ist zudem, dass es tatsächlich viele historische Parallelen zum Guide Michelin gibt, der auch im zweiten Weltkrieg genutzt wurde. So erfährt man viel geschichtlichen Hintergrund zum Sterne-Führer.


Die Hetzjagd, in die Kieffer gerät ist auch nicht schlecht gemacht, allerdings sind mir hier zu viele Ungereimtheiten. Alles in allem ist die Krimigeschichte für mich (obwohl der Ansatz stimmig ist) absolut unrealistisch und konstruiert. Die Auflösung der Täter hat mich mehr als enttäuscht, obwohl man das meiste geahnt hat.


Kieffer selbst gibt sich gewohnt traditionell. Während er die Jagd grundsätzlich ablehnt, weil sie zu blutig ist, verzehrt er bei fast jeder Mahlzeit (wobei er täglich in ein anderes Restaurant geht) Stopfleber.


Für mich leider nur ein mittelmäßiger Krimi, der einige Schwachstellen hat.