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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Der Roman zum Spiel

Catan
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Schon vor einigen Jahren gab es von Rebecca Gablé einen Roman zu diesem Kultspiel, das in den 1990er Jahren wohl so gut wie jeder gespielt hat. Nun also hat der Entwickler des Spiels, Klaus Teuber, seinen ...

Schon vor einigen Jahren gab es von Rebecca Gablé einen Roman zu diesem Kultspiel, das in den 1990er Jahren wohl so gut wie jeder gespielt hat. Nun also hat der Entwickler des Spiels, Klaus Teuber, seinen eigenen Roman zum Spiel geschrieben. Die Handlung beginnt im Jahr 860 sehr dramatisch. Die Flucht von Thorolf und Asla missglückt, bei einem Zweikampf kommt es zu einem tragischen Unglück. Aslas Vater verlangt Wiedergutmachung, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Thorolf muss das Land für sieben Jahre verlassen und in die Verbannung gehen. Doch bald entwickelt es sich zu einem Abenteuer, zu dem über 300 Menschen aufbrechen in ein neues Leben. Es soll nach Catan gehen, von dem Reisende berichtet haben. Schon die Vorbereitungen müssen akribisch geplant werden, Vorräte, Pflanzenschößlinge, Saatgut und Tiere müssen mit verschifft werden.
Immer wieder gibt es menschliche Dramen und Verluste hinzunehmen, aber auch schöne Momente. Bis die Insel erreicht wird, dauert es einige Zeit. Das Ende ist recht offen und bietet sicherlich Raum für eine Fortsetzung.
Insgesamt ein solider Roman, allerdings fehlten mir zwischendurch immer mal wieder die Emotionen und die Nähe zu den Personen.

Veröffentlicht am 18.11.2022

Eigenwillige Schatten

Book of Night
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Das Cover des Buches finde ich äußerst gelungen und es wirkt wie eine Einladung, das Buch zu öffnen und mit der Lektüre zu beginnen. Ich habe schon einige Bücher von Holly Black gelesen und war nun sehr ...

Das Cover des Buches finde ich äußerst gelungen und es wirkt wie eine Einladung, das Buch zu öffnen und mit der Lektüre zu beginnen. Ich habe schon einige Bücher von Holly Black gelesen und war nun sehr gespannt auf diese neue Reihe.
Ich habe eine zeitlang gebraucht, um die Funktionsweise der Welt zu verstehen, deren Idee ich aber gelungen und interessant finde. Wie mag es wohl sein, wenn man einen Schatten hat, der "unabhängig" ist oder man sich Modifizierungen kaufen kann, so dass der Schatten eine andere Gestalt eingenommen hat. Und wie mag es sein, keinen Schatten mehr zu besitzen?
Charlie Hall ist eine toughe Protagonistin, die als Barkeeperin arbeitet, davor aber erfolgreich als Diebin gearbeitet hat und noch in weiteren nicht legalen Tätigkeiten. Sie lebt mit ihrer Schwester und ihrem Freund Vince zusammen, der Tatortreiniger ist. Vorrangig erzählt aus der Sicht von Charlie, gibt es doch auch immer wieder andere Perspektiven und einen Blick in die Vergangenheit, so dass sich das Puzzle immer weiter zusammen setzt.
Die Idee fand ich sehr interessant, aber ich weiß auch nicht, irgendwie war mir der Spannungsbogen oftmals zu flach.

Veröffentlicht am 14.11.2022

Düster

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
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Das märchenhafte Cover erinnert ein wenig an einen Scherenschnitt und gefällt mir richtig gut. Bei dem Titel "Wendy und Peter" kam mir natürlich sofort die Assoziation "Peter Pan" in den Sinn und ich war ...

Das märchenhafte Cover erinnert ein wenig an einen Scherenschnitt und gefällt mir richtig gut. Bei dem Titel "Wendy und Peter" kam mir natürlich sofort die Assoziation "Peter Pan" in den Sinn und ich war sehr neugierig auf die Version von Aiden Thomas, dessen Buch "Yadriel und Julian. Cemetery Boys" mir gut gefallen hatte. Dieses Buch ist ganz anders und die Erwartungen sind auch immer andere, wenn sich um Neuinterpretationen oder wie in diesem Fall um Fortschreiben von bekannten Geschichten handelt. Diese Geschichte setzt fünf Jahre später ein und Wendy trauert immer noch um ihre Brüder, die nun schon vor so langer Zeit verschwunden sind. Die Grundstimmung des Buches ist sehr düster. Wendy und Peter - der urplötzlich vor Wendys Auto gefallen ist - sind auf der Suche nach den Schatten. Dieses Buch ist auf jeden Fall kein Kinderbuch, denn stellenweise ist es wirklich heftig und vor allem sehr düster. Ich brauchte eine Weile, um mit Wendy und Peter "warm zu werden". Insgesamt gesehen hat mich dieses Buch nicht so sehr überzeugen können, wie die Cemetery Boys, auch wenn es nicht schlecht ist.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Eher für Anfänger

Casa Zarrella
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Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn die Beschreibung der verschiedenen Länderküchen, eine Fusion-Küche aus brasilianischen, italienischen, österreichischen und deutschen Gerichten klang sehr ...

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn die Beschreibung der verschiedenen Länderküchen, eine Fusion-Küche aus brasilianischen, italienischen, österreichischen und deutschen Gerichten klang sehr interessant und kulinarisch lecker. Aber leider bin ich dann enttäuscht worden, denn so außergewöhnlich fand ich die Rezepte dann leider doch nicht. Und vor allem die Tipps waren oftmals in die Kategorie "altbekannte Hausfrauentipps" einzuordnen. Sicherlich, es gibt leckere Rezepte, aber eine Kürbissuppe, gemischt mit Möhren und Kartoffeln - so etwas ist nichts Besonderes. Das Buch scheint etwas vegetarisch zu sein, dann aber doch nicht, denn zum Einen gibt es hier Fischgerichten, zum anderen gibt es den Tipp, für die Kinder doch gut Fleischbällchen oder Hühnchen dazu anzubieten. Das ist für mich leider nicht konsequent genug. Für AnfängerInnen und vielleicht auch für Fans sicherlich interessant.

Veröffentlicht am 20.09.2022

Schuldgefühle

Der Sturm
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Ich habe vor einigen Jahren "Hitze" der australischen Autorin Jane Harper gelesen und nun war ich gespannt auf dieses neue Buch. Dieses Mal spielt die Handlung auf der australischen Insel Tasmanien. Vor ...

Ich habe vor einigen Jahren "Hitze" der australischen Autorin Jane Harper gelesen und nun war ich gespannt auf dieses neue Buch. Dieses Mal spielt die Handlung auf der australischen Insel Tasmanien. Vor zwölf Jahren hat ein schlimmer Sturm Kiernans älteren Bruder und seinen Freund getötet, als sie Kiernan mit ihrem Boot zur Rettung eilen wollten. Außerdem ist ein damals 14jähriges Mädchen seitdem verschwunden. Kiernan hat die Insel nach den damaligen Ereignissen verlassen, weil er sich schuldig fühlte. Nun kehrt er zurück mit seiner Partnerin Mia und seiner Tochter Audrey. Auch Mia stammt aus dem Ort und war die Freundin des verschwundenen Mädchens. Einerseits ist es schön, zurück zu kehren, aber andererseits auch nicht, da Kiernans Vater Brian mittlerweile dement ist und die Ereignisse infolge des Sturms noch immer nicht verarbeitet sind. Und dann stirbt auch noch eine junge Frau aus Canberra und die Ereignisse vor zwölf Jahren kommen wieder hoch. Der aktuellen Ermittlungen vermischen sich mit den Ereignissen in der Vergangenheit, gibt es hier einen Zusammenhang, oder kommen sie nur deswegen wieder hoch? Ein Ort mit vielen Geheimnissen. Anfangs werden direkt viele Personen eingeführt und ich brauchte eine Zeit, um ihre Verbindungen untereinander für mich zu klären. Ein Thriller, der sich viel Zeit nimmt und ganz anders war als "Hitze". Die Spannung hat mir an manchen Stellen etwas gefehlt, dafür gab es viele Beschreibungen und auch Wiederholungen, die der Geschichte ein wenig den Schwung genommen haben. Der Sprecher Sascha Tschorn trägt diesen eher ruhigen Thriller gut vor.