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Veröffentlicht am 07.10.2022

Würdige Fortsetzung – auch dieser Teil hat mich wieder gefesselt und berührt

Ulla und die Wege der Liebe
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Die Handlung dieses dritten Bandes beginnt 1919 nach dem großen Krieg. Heinrich Dehmel, Ullas große Liebe, ist nach Hause zurückgekehrt. Die beiden planen eine gemeinsame Zukunft, aber Ulla zögert noch, ...

Die Handlung dieses dritten Bandes beginnt 1919 nach dem großen Krieg. Heinrich Dehmel, Ullas große Liebe, ist nach Hause zurückgekehrt. Die beiden planen eine gemeinsame Zukunft, aber Ulla zögert noch, denn sie möchte weiterhin als Künstlerin tätig sein und Bücher illustrieren und sie ist sich nicht ganz sicher, ob sie dies als Ehefrau auch weiterhin tun kann.
Vorübergehend kommen sie bei Ida und Richard Dehmel, Heinrichs Vater, im Dehmel-Haus in Blankenese unter. Mit ihrer Schwägerin Vera taucht Ulla in das Hamburger Künstlerleben ein.


Meine Meinung:
Ich habe die beiden Vorgängerbände der Reihe schon mit großem Genuss gelesen und war auch von der Fortsetzung wieder ganz begeistert.
Von Anfang an habe ich mich beim Lesen aufgrund des unverwechselbaren Erzählstils einfach nur wohlgefühlt. Ich mag die ruhige und gleichzeitig fesselnde Erzählweise mit beschreibenden Teilen und wunderbaren reflektierten Dialogen sehr. So konnte die Fortsetzung auch perfekt dort aufsetzen, wo der vorherige Teil aufgehört hatte.
Ohne wenigstens den zweiten Teil zu kennen, ist es wahrscheinlich recht sinnlos mit diesem Buch anzufangen, aber wenn man die Anfänge der Geschichte kennt, genießt man es einfach nur, wieder in die Welt der Familie Dehmel einzutauchen.

Besonders getragen wird die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte durch die starken Charaktere. Vor allem Ulla, die so reflektiert ist und mit ihrer ruhigen Art den anderen Freunden gerne einmal den Spiegel vorhält, trägt die Handlung.
Mich hat es besonders angesprochen, wie Ulla um Gleichberechtigung ringt. Auch als Ehefrau und Mutter möchte sie als Buchillustratorin arbeiten und das ist oft gar nicht so einfach durchzusetzen. Während ihre große Liebe Heinrich sie anfangs noch sehr auf Augenhöhe behandelt, verändert er sich leider nicht zum Positiven und lässt sie oft mit dem Haushalt und sonstigen Pflichten sitzen.

Bewegt haben mich auch die sehr authentischen und nachvollziehbaren Beschreibungen von Themen wie Mutterschaft und Geburt aus der Sicht von Ulla. In manchen Aspekten habe ich mich selbst durchaus wiedererkannt.

Nicht zuletzt die Tatsache, dass dieser Roman zwischen den beiden großen Kriegen spielt und viele Äußerungen der durch den ersten Weltkrieg geprägten Protagonisten in die Richtung gehen, dass es nie wieder Krieg geben darf/wird, machen ihn zu einem sehr bewegenden und wichtigen Werk. Leider erinnert viel zu viel an die aktuelle sehr beunruhigende Situation. Scheinbar lernen manche Menschen überhaupt nicht aus der Vergangenheit, daher sind solche Bücher aus meiner Sicht umso wichtiger!


Fazit:
Ich freue mich auf die weiteren Teile dieser wunderbar geschriebenen Reihe, denn auch dieses Buch war wieder unglaublich berührend und wird mich noch weiter beschäftigen.


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Veröffentlicht am 30.09.2022

Tolles Heft über Tiere unter Wasser für die kleinen Leser

"WiBuKi" Wissensbuch für Kinder: Die Unterwasserwelt
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Vom Delfin über Meeresschildkröten und Quallen bis hin zu Seepferdchen – jeweils auf zwei großen (DIN A4) Seiten werden die wichtigsten Tiere, die unter Wasser leben, vorgestellt. Wir erfahren, was sie ...

Vom Delfin über Meeresschildkröten und Quallen bis hin zu Seepferdchen – jeweils auf zwei großen (DIN A4) Seiten werden die wichtigsten Tiere, die unter Wasser leben, vorgestellt. Wir erfahren, was sie fressen, was sie am liebsten machen, ob sie alleine leben, wie schwer und wie groß sie sind und welche Besonderheiten es gibt. Begleitet werden die Beschreibungen von vielen Zeichnungen.


Meine Meinung:
Das Heft ist sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Dank der vielen netten Zeichnungen fühlte sich auch meine Tochter, die eigentlich noch jünger als die empfohlene Altersgruppe ist, direkt angesprochen.
Wir hätten es zwar gut gefunden, wenn es nicht ein Heft wäre, sondern ein Bilderbuch mit dickeren Seiten, aber die Inhalte sind sehr gut.

Es ist schön, dass alle Kapitel gleich aufgebaut sind und man so einen guten Wiedererkennungseffekt für die einzelnen Themen hat. Alle Familienmitglieder haben noch etwas dazugelernt, z.B. aufgrund der interessanten Zusatzfakten über die einzelnen Tiere.
Besonders Fakten wie die Tatsache, dass Seepferdchen als Paar ein Leben lang zusammen leben oder Quallen immer in großen Gruppen auftreten, fanden wir sehr interessant.

Die Auswahl der Tiere hat uns auch gut gefallen. Dass auch Schildkröten und Seepferdchen dabei sind, hat uns sehr gefreut.

Die Sprache ist sehr passend und kindgerecht gewählt, gleichzeitig aber auch nicht zu vereinfachend. So kann man die Fragen/Antworten gut vorlesen. Wir werden sicherlich noch öfter in das Heft hineinschauen.


Fazit:
Eine sehr gelungene Zusammenstellung zu Tieren, die unter Wasser leben, an der meine kleine Tochter und wir sicherlich noch weiterhin unsere Freude haben werden. Wir freuen uns über weitere Hefte aus dieser Reihe. Ein sehr wichtiges Buch auch deshalb, um den Schutz der Meere und z.B. die Vermeidung von Plastikmüll allen ans Herz zu legen.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Spannend, witzig, kurzweilig – die gelungene Vorabendserie in Buchform

Spionin wider Willen
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Janna Berg möchte eigentlich nur ihre Schwester am Flughafen Köln-Bonn abholen, als ein gutaussehender Fremder ihr einen Umschlag in die Hand drückt und sie bittet, diesen in Bonn bei einer bestimmten ...

Janna Berg möchte eigentlich nur ihre Schwester am Flughafen Köln-Bonn abholen, als ein gutaussehender Fremder ihr einen Umschlag in die Hand drückt und sie bittet, diesen in Bonn bei einer bestimmten Adresse abzugeben. Als Janna, Ziehmutter von achtjährigen Zwillingen, dies auch tatsächlich tut, wird sie in einen Strudel sich überschlagender Ereignisse hineingezogen und plötzlich hilft sie als Zivilistin dem Geheimagenten Markus Neumann bei der Jagd nach Terroristen.


Meine Meinung:
Dieses Buch ist der gelungene Auftakt zu einer Reihe von spanenden Fällen für Geheimagent Markus Neumann und Zivilistin Janna Berg.
Hier zeigt die Autorin Petra Schier, die hier unter dem offenen Pseudonym Mila Roth veröffentlicht, dass sie auch leichte Unterhaltung in Form von kurzweiligen Spionagegeschichten schreiben kann. Ich habe den Auftakt zu der Serie wirklich sehr gerne gelesen, weil er sehr unterhaltsam geschrieben ist und die Seiten daher nur so dahinfliegen.
Die Erzählweise zeichnet sich durch Wortwitz und sehr gelungene Dialoge aus. Die Personen sind mit der 32jährigen Ziehmutter von Zwillingen, die ihr Geld mit Büroarbeiten verdient und die sehr beschaulich im kleinen Ort Rheinbach lebt, und dem draufgängerischen und allein arbeitenden Geheimagenten sehr vielversprechend angelegt. Ich freue mich darauf, die beiden besser kennen zu lernen und mehr über ihre Vergangenheit und ihren Hintergrund zu erfahren und zum Beispiel, was sie antreibt. Janna finde ich sehr mutig, wie sie gleich auf die überraschende Anfrage eingeht und sich dahinterklemmt, den Umschlag abzuliefern. Sie ist echt clever und wäre sicherlich eine Bereicherung für jeden Geheimdienst.

Die Handlung ist auch sehr spannend angelegt und für diesen ersten Teil sinnvoll abgeschlossen. Gleichzeitig verspricht das Ende auch jetzt schon gute Fortsetzungen und ich möchte als Leserin gerne wissen, wie es mit den Terroristen (und ihrem Drahtzieher) weitergeht. Vor allem aber interessiert mich, wie es mit Markus und Janna weitergeht, denn man kann sich die beiden nach diesem gelungenen Auftakt sehr gut als Team vorstellen – auch oder gerade weil sie so unterschiedlich sind. Gleichzeitig liegt aber auch ein sehr vielversprechendes Knistern in der Luft, das die Autorin geschickt angedeutet hat.

Da ich selbst in Bonn studiert habe, hat mir die Wahl der Schauplätze der Geschichte auch sehr gut gefallen. Ob bestimmte Straßen und Stadtteile in Bonn, der Köln-Bonner Flughafen oder ein Außenbezirk von Rheinbach – die Beschreibungen sind alle sehr authentisch und ich habe so manchen Ort beim Lesen wiedererkannt. Das hat mir noch zusätzlich viel Spaß gemacht!

Das ganze Setting mit dem „Institut (für europäische Meinungsforschung)“ als Tarnung für den Geheimdienst finde ich sehr gelungen und ich freue mich schon darauf, die nächsten Folgen zu lesen, und wieder mit dem „Institut“ zu tun zu haben.


Fazit:
Ein rundum gelungener Auftakt zu einer kurzweiligen, unterhaltsamen und spannenden Serie rund um Geheimdienste und das sympathische Duo Janna Berg und Markus Neumann. Macht definitiv Lust auf mehr!

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Toll recherchierter und dicht erzählter historischer Roman

Das Geheimnis des Pilgers
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In diesem zweiten Teil der Trilogie geht die Geschichte um Palmiro, Conlin, Reinhild und Co. sowie die mächtige Reliquie, das Kreuz des Zachäus, im spätmittelalterlichen Koblenz weiter.
Conlin und Reinhild ...

In diesem zweiten Teil der Trilogie geht die Geschichte um Palmiro, Conlin, Reinhild und Co. sowie die mächtige Reliquie, das Kreuz des Zachäus, im spätmittelalterlichen Koblenz weiter.
Conlin und Reinhild wollen heiraten und Reinhild wird gleich sehr aktiv, etwas gegen Conlins Probleme mit fehlendem Kapital zu kümmern. Palmiro geht weiterhin seinen Geschäften als Händler für Pelze nach, wobei er sich recht unvorsichtig zeigt und daher über seinen Großvater einen Wachhauptmann, Benedikt von Heidenstein, zur Unterstützung bekommt.
Währenddessen muss Conlin sich auch darum kümmern, den Schaden, den sein Bruder Oswald angerichtet hat, zu begrenzen.


Meine Meinung:
Ich mag die Bücher von Petra Schier so gerne, weil sie nicht nur hervorragend recherchiert, sondern auch unglaublich fesselnd erzählt sind. Den ersten Teil dieser Trilogie hatte ich verschlungen und habe ein Jahr lang sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet.
Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn auch der zweite Teil lässt sich wieder hervorragend lesen.
Ich habe das Wiedersehen mit den bekannten und liebgewonnenen Personen wie z.B. Palmiro und Reinhild, aber auch Nebenfiguren wie Köchin Minta, sehr genossen und gerne gelesen, wie die Geschichte weitergeht.
Auch in diesem Teil ist die Erzählung aus den unterschiedlichen Perspektiven wieder sehr gelungen, weil man so als Leser ein sehr rundes Bild erhält und immer wissen möchte, wie es an der anderen Stelle gerade weitergeht…
Neben den bekannten Personen sind in diesem Teil auch neue interessante Charaktere wie der neue Wachhauptmann Benedikt von Heidenstein aufgetaucht, die die Geschichte zusätzlich bereichern und abwechslungsreich halten.

An der Erzählweise der Autorin gefallen mir besonders die sehr ansprechenden Dialoge, zum Beispiel die wunderbar unterhaltsamen Streitgespräche zwischen Palmiro und Benedikt oder zwischen Matthys le Smithy und Marina (Reinhilds Schwester) – jeweils nach dem Motto „Was sich liebt, das neckt sich“.

Doch der Roman besticht nicht nur durch gelungene Figuren und eine schlüssig erzählte und munter dahinfließende Handlung, sondern auch durch den historischen Kontext. Zum einen ist es sehr interessant zu erfahren, wie „ganz normale“ Menschen zu der Zeit lebten und ihr Alltag aussah. Und das ist der Autorin wirklich für die Menschen aus den unterschiedlichen Schichten sehr gut gelungen.
Zum anderen hat sie das Thema gleichgeschlechtliche Liebe im Spätmittelalter sehr intensiv behandelt, was diesen Roman sicherlich von anderen unterscheidet. Man merkt bei diesem Thema, wie viel spezielle Recherche dahintersteckt, und man kann sich gut vorstellen, wie es entsprechenden „Randgruppen“ zu der entsprechenden Zeit ergangen ist.


Fazit:
Alles in allem wieder ein sehr gelungener Roman der Autorin, den ich sehr gerne gelesen habe. Da jedoch viele Fragen offen bleiben, warte ich – wieder – sehnsüchtig auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Toll erzähltes Portrait einer beeindruckenden Künstlerin

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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Als Meret Oppenheim in den 1930er Jahren nach Paris kommt, um sich als Künstlerin einen Namen zu machen, verkehrt sie im Café de Flore mit vielen großen Künstlern wie Dalí, Picasso oder Man Ray. Sie lässt ...

Als Meret Oppenheim in den 1930er Jahren nach Paris kommt, um sich als Künstlerin einen Namen zu machen, verkehrt sie im Café de Flore mit vielen großen Künstlern wie Dalí, Picasso oder Man Ray. Sie lässt sich auf eine stürmische Affäre mit Max Ernst ein, dabei will sie doch eigentlich selbstständige Künstlerin und nicht die Muse der Surrealisten sein….?
Wie kann ihr der Durchbruch gelingen und sie sich ihre Freiheit bewahren?


Meine Meinung:
Die Biographie ist unglaublich flüssig geschrieben und liest sich von Beginn an einfach gut. Meret Oppenheim, über die ich vorher noch nicht viel wusste, war mir gleich sympathisch und ich habe es genossen, mehr über die starke Persönlichkeit und die außergewöhnliche Künstlerin zu erfahren.
Ihr Satz „Die Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie nehmen.“ beschreibt ihre Einstellung ziemlich gut und er wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Ich fand es sehr konsequent, wie sie ihren eigenen Weg gegangen ist. Gerade am Anfang hat sie nach sehr negativem Feedback ihres Vaters die weitere Unterstützung ihrer Eltern abgelehnt und sich mit sehr wenig Geld und einem Nebenjob für eine Schneiderei durchgeschlagen, bis sie später einige Werke verkauft sowie auch ganz besonderen Schmuck und Kleidungsstücke entwirft.

Sehr gelungen finde ich auch den (kurzen) Ausschnitt der Zeit, den wir mit Meret erleben. Er ist zum einen ganz wichtig und entscheidend für ihre Entwicklung als Künstlerin und Persönlichkeit, zum anderen ist die Zeit (die Schilderung beginnt 1933 und erstreckt sich über ein paar Jahre in den 1930er Jahren) natürlich auch historisch extrem brisant. Auch in Paris bekommt man mit, wie sich die Schatten der Naziherrschaft in Deutschland immer weiter ausbreiten und welcher Bedrohung Merets Familie (ihr Vater war Halbjude) in Deutschland an der Grenze zur Schweiz ausgesetzt ist.

Da ich auch in anderen Biographien schon einiges über den Künstlerzirkel in Paris und besonders den Treffpunkt Café de Flore gelesen hatte, fand ich die Beschreibungen der Gruppe und ihrer Zusammenkünfte in dem Lokal ganz besonders interessant. Man bekommt so einen ganz besonderen Einblick in die Künstlerszene zu der Zeit in Paris.

Insgesamt macht das Buch anhand des Vorbilds Meret Oppenheim ganz viel Mut, den eigenen Weg zu gehen und sich von Hindernissen nicht abschrecken zu lassen.


Fazit:
Diese Biographie ist wirklich gut zu lesen und ich habe mich gefreut, mehr über diese starke Frau zu erfahren!


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