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Veröffentlicht am 17.12.2022

Die Verstummten

Stille blutet
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Mit mysteriösen Mordfällen hat es das Wiener LKA um die junge Ermittlerin Serafina, genannt Fina, Plank zu tun. Die hat allerdings einen schweren Stand beim LKA, da sie zum einen die einzige Frau im Team ...

Mit mysteriösen Mordfällen hat es das Wiener LKA um die junge Ermittlerin Serafina, genannt Fina, Plank zu tun. Die hat allerdings einen schweren Stand beim LKA, da sie zum einen die einzige Frau im Team ist und zum anderen immer wieder mit ihrem Kollegen Oliver Homburg aneinander gerät.
Zum Plot:
Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten kündigen ihren bevorstehenden Tod mit dem Hashtag #inkürzetot an. Die Mordserie beginnt mit der 27-jährigen Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just, eine junge aufstrebende Journalistin und Moderatorin von Quick-TV. Sie verliest eine Nachricht vom Teleprompter, wobei sie ihren eigenen Tod ankündigt. Allerdings unbewusst, der Nachrichtentext war offenbar nachgearbeitet. Wenig später ist sie tot. Schnell gerät ihr Ex-Freund Tibor Glaser in Verdacht und bei jedem weiteren Mord, findet man DNA-Spuren an den verschiedenen Tatorten, die auf Glaser als Täter hinweisen. Die Schlinge zieht sich langsam aber beständig immer enger zu.

Mein Fazit:
Das gelungene Cover zeigt eine Ansicht des Wiener Stephandoms bei Nacht mit einer Spiegelung – was einen schönen künstlerischen Effekt darstellt - und ist mit dem Titel „Stille blutet“ aus einem Gedicht des verstorbenen österreichischen Lyrikers Georg Trakl versehen.
Poznanski schreibt in kurzen und nicht verschachtelten Sätzen in drei verschiedenen Erzählebenen, wobei sich bei einem Strang eine unbekannte Stimme aus dem Off mit Überschriften seiner Veröffentlichung „An die Verstummten“ von Georg Trakl meldet.
Trotzdem ist die Story für mein Empfinden nicht schlüssig. Zunächst wird alles darangesetzt, um die Morde ein und derselben Person in die Schuhe zu schieben. Man will sie sogar zum Selbstmord drängen. Zum Ende hin legt dann plötzlich eine andere Person ein umfassendes Geständnis bei der Polizei ab, wobei im Dunkeln bleibt, wer für einen Mord verantwortlich ist, der nicht gestanden wird. Und was hat es mit der unbekannten Stimme aus dem Off auf sich? Auch hierfür gibt es keine Erklärung.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Schmerz fühlen und Gerechtigkeit erfahren

Der Todeskünstler
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Der zweite Fall für FBI Special Agent Smoky Barett und ihr Team. Wie im ersten Fall geht es wieder um einen Psychopathen, der seinen Opfern die inneren Organe entnimmt, nachdem er sie getötet hat. Und ...

Der zweite Fall für FBI Special Agent Smoky Barett und ihr Team. Wie im ersten Fall geht es wieder um einen Psychopathen, der seinen Opfern die inneren Organe entnimmt, nachdem er sie getötet hat. Und wieder geht es um einen Menschen, der als Kind nicht geliebt sowie misshandelt wurde und sich als Erwachsener rächen will.
Dieses Mal kommt es noch härter. Die sechszehnjährige Sarah Langstrom wird zunächst Zeuge der Ermordung ihrer Eltern, da ist sie erst sechs Jahre alt. Danach wandert sie immer abwechselnd von Kinder-/Waisenhäusern zu Pflegeeltern, wobei der Todeskünstler die Pflegeeltern der Reihe nach beseitigt. Alle die Sarah liebt, tötet er. Nur sie lässt er am Leben – er will ein Kunstwerk mit seinen Vorstellungen aus ihr formen, ihr bisheriges Leben zerstören – sie soll leiden und verstehen warum. Sarah übergibt Smoky Barett ein Tagebuch, wo ihr ganzes bisheriges Leben dokumentiert ist.

Mein Fazit:
Die ersten 50 Seiten dienen lediglich der Vergangenheitsbewältigung von Smoky Barett und sind langatmig. Was ihr widerfahren ist und was sie bisher als Leid spürte, wurde schon im ersten Band ausführlich erläutert.
Danach geht die Handlung erst richtig los und es wird spannend und abscheulich brutal. Ungeklärt bleibt, warum er ausgerechnet Sarah ausgesucht hat – reiner Zufall?
Die einzelnen Kapitel werden überwiegend aus der Ich-Perspektive von Smoky Barett erzählt, wobei zwischendurch aus dem Tagebuch von Sarah berichtet wird, was die Polizei letztlich auf die richtige Fährte bringt.

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Veröffentlicht am 09.11.2022

Schuldig oder nicht schuldig

Der Polizist
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In der Kleinstadt Clanton im Bundesstaat Mississippi wird ein Deputy in seinem eigenen Haus erschossen.
Stuart (Stu) Kofer war ein angesehener Polizist, der als Army-Veteran in den Polizeidienst eintrat. ...

In der Kleinstadt Clanton im Bundesstaat Mississippi wird ein Deputy in seinem eigenen Haus erschossen.
Stuart (Stu) Kofer war ein angesehener Polizist, der als Army-Veteran in den Polizeidienst eintrat. Aber Kofer hat noch eine andere, eine dunkle Seite. Nach Feierabend spricht er dem Alkohol zu und kommt meist sinnlos betrunken nach Hause. Dort misshandelt er regelmäßig seine Freundin Josie Gamble und ihre beiden Kinder Kiera und Drew Allen, die bei ihm wohnen. Als er eines Abends seine Freundin bewusstlos schlägt und die Kinder denken sie sei tot, geschieht das Unfassbare. Drew geht in das Schlafzimmer, wo Kofer auf dem Bett liegt, um seinen Rausch auszuschlafen, nimmt sich die Dienstwaffe des Deputys und erschießt ihn.
Der Anwalt und Strafverteidiger Jack Brigance wird zum Pflichtverteidiger bestellt und versucht den Mord als Selbstschutz darzustellen. Ein aufsehenerregender Geschworenenprozess mit unvorhersehbarem Ende nimmt seinen Lauf.

Mein Fazit:
Ein sehr gutes Cover zeigt den Einband des Buches: Die Fahrt eines Wagens durch den Wald mit einer unbeleuchteten Straße aus der Vogelperspektive aufgenommen.
Bei dem Roman kommt John Grisham sein Jurastudium und seine anschließende fast zehnjährige Tätigkeit als Anwalt mit Spezialgebiet auf Strafverteidigung bei Prozessen mit Körperverletzung zugute. Er weiß also, worüber er schreibt. Sehr interessant fand ich das Procedere bei der Auswahl der 12 Geschworenen.
Spätestens mit dem Beginn der Gerichtsverhandlung knistert es in diesem Buch vor Spannung – sofern man dieses Genre mag – und man möchte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen.
Am Ende will man allerdings m.E. beim Leser den Eindruck erwecken, dass die Story mit einem Happyend schließt, wovon man aber weit entfernt ist. Viele Fragen und Antworten bleiben offen.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Opfersuche eines Mörders über Social Media

Das Profil
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Der erste Fall für Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihrem jungen Assistenten Alpay Eloğlu von der Hamburger Mordkommission. Das ungleiche Ermittlerduo muss sich erst zusammenfinden, wozu kaum Zeit ...

Der erste Fall für Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihrem jungen Assistenten Alpay Eloğlu von der Hamburger Mordkommission. Das ungleiche Ermittlerduo muss sich erst zusammenfinden, wozu kaum Zeit bleibt, was aber im Laufe der Ermittlungen gelingt.
Dieser Fall bringt die Ermittler an Ihre Grenzen, die lange Zeit nicht wissen, wo sie ansetzen sollen. Die Vorgehensweise des Mörders ist immer die Gleiche. Er sucht auf Instagram nach weiblichen Opfern mit langen blonden Haaren. Wenn da nicht der Mord an Nils Funke, einem Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes, den man auf einem Kinderspielplatz eingegraben bis zum Kehlkopf im Sandkasten gefunden hat, wäre. Das passt zwar nicht in das Schema des Mörders, aber eine Verbindung scheint zu bestehen. Fragt sich nur welche? Erst als die Mitarbeiter der Operativen Fallanalyse (OFA) in die Ermittlungen eingebunden werden, wird der Zusammenhang deutlich.
Die Suche nach einem tief traumatisierten Menschen nimmt an Fahrt auf.

Mein Fazit:
Hier ist der Debütroman eines Autors entstanden, der aus dem Genre als Theater- und Drehbuchautor (schrieb u.a. für die Soaps GZSZ und Rote Rosen) kommt.
Die Jury des Rowohlt Verlages hat den dort eingereichten Wettbewerbsplot unter dem Namen „Der Schlüsseldienst“ von H. Borck als Roman unter dem Namen „Das Profil“ veröffentlicht.
Sehr einprägsam beschreibt Borck den Umgang mit Instagram, wie gefährlich es sein kann, sich im Netz zu präsentieren und seine Persönlichkeit offenzulegen.
Der Autor bedient sich einer leichten Schreibweise ohne verschachtelte Sätze. Die Charaktere werden so beschrieben, dass man sich darunter etwas vorstellen kann. Immer wieder wird zwischendurch die Kindheit und das spätere Leben des Täters dem Leser verdeutlicht und wie es zu den Handlungen kommen konnte.
Der Roman liest sich von Anfang bis Ende überwiegend flüssig.
Im März 2023 soll der nächste Roman von Hubertus Borck unter dem Titel „Die Klinik“ mit den beiden Ermittlern Erdmann und Eloğlu erscheinen und ich bin schon gespannt darauf.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Wenn aus Freunden Feinde werden

Die Verlorenen
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Der erste Fall für Jonah Colley, Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Metropolitan Police in London.
Vor zehn Jahren verschwindet sein vierjähriger Sohn Theo auf dem Spielplatz, als Jonah kurz ...

Der erste Fall für Jonah Colley, Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Metropolitan Police in London.
Vor zehn Jahren verschwindet sein vierjähriger Sohn Theo auf dem Spielplatz, als Jonah kurz eingeschlafen ist. Seine Frau Chrissie macht ihm große Vorwürfe. Dann erfährt er auch noch, dass sein bester Freund Gavin McKinney - ebenfalls Polizist - mit seiner Frau geschlafen hat. Die Ehe zerbricht und Jonah bricht den Kontakt zu Gavin ab. Jonah zieht aus und mietet sich in einer eher schäbigen Wohnung ein.
Zehn Jahre später ruft Gavin plötzlich Jonah an und bittet ihn um Hilfe. Er bestellt ihn zu einer üblen Gegend am Slaughter Quay.
Trotz der Vergangenheit nach zehn Jahren begibt sich Colley auf den Weg zu der beschriebenen Lagerhalle. Dort findet er drei Personen in Plastikfolie eingepackt und eine Frau lebt noch, die anderen beiden sind tot. Außerdem liegt ein weiterer Mann tot mit dem Körper auf dem Bauch auf einer Plane. Nach Colleys Meinung handelt es sich um McKinney. Colley wird von hinten niedergeschlagen und schwer verletzt.
Bei den Befragungen im Krankenhaus glauben ihm die Polizisten DI Fletcher und DS Bennet seine Aussagen nicht.

Mein Fazit:
Nach der eindrucksvollen David Hunter-Reihe hat Simon Beckett mit Jonah Colley eine neue Figur zum Leben erweckt. Unrealistisch erscheint die Ermittlungsarbeit, die Colley trotz schwerer Verletzungen, die er bei Auseinandersetzungen erleidet und ihn an das Laufen mit zwei Krücken zwingt, nicht davon abhält. Trotz allem ist dieser erste Band spannend und zeigt viele Facetten, wenn es auch im Mittelteil einen kleinen Durchhänger gibt, der durch die nachfolgenden Ereignisse aber wieder schnell vergessen ist. Ich bin schon auf eine Fortsetzung gespannt.
Das Cover ist einfach, aber überzeugend gewählt - es stellt die düstere Innenansicht eines Lagerhauses an einem Kai dar, dem Slaughter Quay, wie sich beim Lesen herausstellt.

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