Sehr toller Roman mit Tiefgang, Humor und Überraschungen
„Das Leben fällt, wohin es will“ ist der erste Roman, den ich von Petra Hülsmann gelesen habe.
Marie ist jung, chaotisch und ein wenig planlos. Als ihre Schwester Christine an Krebs erkrankt, wird ihr ...
„Das Leben fällt, wohin es will“ ist der erste Roman, den ich von Petra Hülsmann gelesen habe.
Marie ist jung, chaotisch und ein wenig planlos. Als ihre Schwester Christine an Krebs erkrankt, wird ihr Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt. Sie zieht für die Zeit der Behandlung bei ihrer Schwester ein und muss sich um ihre zwei Kinder sowie um den Job auf der familieneigenen Werft kümmern.
Das Cover passt super zum Buch. Die maritimen Symbole, Blumen und Farben geben einem ein schönes Sommergefühl. Auch sind die Symbole mit der Geschichte verankert.
Marie ist eine chaotische und flippige Person. Sie liebt Partys und möchte einfach nur Spaß haben. In ihrem Leben gibt es keinen wirklich geordneten Tagesablauf. Dies ändert sich zwangsläufig als sie zu Christine zieht. Sie muss mit einmal Verantwortung übernehmen.
Sehr treffend dazu finde ich diese Aussage: „Das hat das Leben so an sich. Es fällt, wohin es will. Es stellt sich auf den Kopf, schlägt Purzelbäume und wirbelt alles durcheinander. Da kannste nix machen.“ (Zitat Seite 339)
Marie hat sich im Laufe der Zeit menschlich total verändert. Ich muss sagen, dass mir „beide“ Maries gefallen haben, die Alte und Neue. Man erfährt auch warum sie eigentlich nichts aus ihrem Leben gemacht hat.
Alle Charaktere wirken sehr authentisch vom Taxifahrer bis hin zur Barfrau. Dadurch hatte ich das Gefühl allen irgendwie schon mal begegnet zu sein.
Obwohl es in dem Buch „Das Leben fällt, wohin es will“ um ein ernstes Thema geht, finde ich, dass es nicht zu sehr im Vordergrund steht. Petra Hülsmann hat ein gutes Fingerspitzengefühl bewiesen.
Mir gefällt der Schreibstil und Humor des Buches sehr gut. Die Dialoge sind toll geschrieben und ich hätte ewig weiterlesen können. Die Seiten flogen nur so dahin. Dies lag unter anderem an den interessant gehaltenen täglichen Situationen.
Es gibt einige Passagen über die Krankheit, die sehr gefühlvoll geschrieben wurden. Sie regten sehr zum Nachdenken an und mir blieb einige Male der Mund offen stehen und ich musste manchmal ganz schön schlucken.
Fazit: Ein sehr schöner Roman indem es um Verantwortung, Hoffnung, Liebe und Familie geht. Gerne empfehle ich das Buch. Es ist durchweg ein toller Roman, den ich kaum aus der Hand legen wollte