Von der ersten bis zur letzten Seite: ein packendes Erlebnis.
Seit ihrer Geburt lebt die 17-jährige Juri bereits in der untersten Ebene des gigantischen Höhlensystems. Noch nie hat sie die Sonne gesehen, lebt ständig unter großer Hungersnot und Angst vor diversen ...
Seit ihrer Geburt lebt die 17-jährige Juri bereits in der untersten Ebene des gigantischen Höhlensystems. Noch nie hat sie die Sonne gesehen, lebt ständig unter großer Hungersnot und Angst vor diversen Krankheiten. Die Wenigsten dort unten werden alt, zuvor verfallen sie an die Knochenfresserkrankheit und sterben einen grausamen Tod. Juri möchte diesem Schicksal entgehen und ist bereit, alles dafür zu geben.
Als sie eine Karte zur „Blüte“ des Kaisers erhält, in dem die Vollkommenen gesucht werden, muss sie dafür ein großes Wagnis eingehen, denn an dem Wettkampf darf sie nur als Junge teilnehmen. Doch sollte das herauskommen, wartet der sichere Tod auf sie. Kann Juri einen Weg aus der Höhle finden und endlich die Sonne sehen?
Die deutsche Schriftstellerin Kim Kestner hat bereits mit ihrer „Zeitrausch-Trilogie“ bewiesen, dass sie es herrlich versteht, den Leser um den kleinen Finger zu wickeln. Die begeisterte Jugendbuchautorin hat nun einen weiteren aufregenden Roman kreiert, der fesselt und mitreißt.
Juri ist die Heldin des Werks, die seit ihrer Geburt auf Ebene 1 des Höhlensystems lebt. Dort gibt es nur Dreck, Tod, Gewalt und Einsamkeit. Freundschaften zu schließen, kann tödlich enden. Jeder kämpft für sich alleine. Nur weil sie einen Job in der Leichenverbrennung hat, erhält sie jeden Tag genügend Reis um zu überleben. Doch das Leben ist hart. Sie weiß, dass sie nicht mehr lange Zeit hat, ehe auch sie erkranken und sterben wird.
Ihre Situation wird so realistisch und glaubwürdig beschrieben, dass der Leser sich praktisch zurücklehnen und sich ganz auf die Szenerie konzentrieren kann. Alles wirkt grausam und schrecklich, düster und tödlich. Darüber hinaus wirkt Juri wie eine Kämpferin, entschlossen dem sicheren Tod zu trotzen. Eine äußerst sympathische Erscheinung, die dem Leser nah geht und zu der es sehr leicht fällt, einen guten Bezug aufzubauen.
Darüber hinaus hat die Autorin ein paar unglaublich aufregende Ideen mit einfließen lassen, die einfach an die Seiten fesseln, denn Juri muss auf ihrem Weg zur Freiheit ein paar schwere Prüfungen ablegen. Nicht nur muss sie sich als Junge ausgeben, zusätzlich muss sie an Wettkämpfen teilnehmen, die widerlich und unmenschlich erscheinen. Doch leider kommen nur die Besten weiter, alle anderen werden die gestellten Aufgaben nicht überleben.
Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive beschrieben wird, ist es leicht, sich in die Situation einzufinden. Alles wirkt lebendig und bildlich. Durch Juris Gedanken wird das grausame Leben in der Höhle Realität. Außerdem stellt sich bereits nach wenigen Seiten ein gewisser Suchtfaktor ein, denn die Handlung ist so dramatisch und spannend, dass es schwerfällt, das Buch auch nur für eine Sekunde aus der Hand zu legen.
Von der ersten bis zur letzten Seite: ein packendes Erlebnis.
Mein persönliches Fazit:
Für mich ist „Sakura – Die Vollkommenen“ das erste Buch der Autorin, doch gewiss nicht das letzte. Schon nach wenigen Kapiteln hat mich die Erzählung ergriffen und ich habe mit Juri mitgefiebert. Sie ist ein großartiger Charakter, die mich von A bis Z überzeugt hat. Sie steht für Mut und Aufrichtigkeit und zeigt, trotz ihrer Ängste und Sorgen, dass es wichtig ist, um die kleinen und großen Dinge im Leben zu kämpfen.
Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Leseempfehlung. Nicht nur für Jugendliche ein Erlebnis, denn diese Geschichte geht einfach unter die Haut!