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Veröffentlicht am 09.08.2017

volle Punktzahl

Die Runen der Freiheit
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Eadric ist der uneheliche Sohn eines kleinen Landadligen. Er verliert seine Mutter früh und lebt ungeliebt im Haushalt der väterlichen Burg. Schließlich stirbt der Vater nach einem Jagdunfall und der eheliche ...

Eadric ist der uneheliche Sohn eines kleinen Landadligen. Er verliert seine Mutter früh und lebt ungeliebt im Haushalt der väterlichen Burg. Schließlich stirbt der Vater nach einem Jagdunfall und der eheliche Sohn Gerald behält den verhassten Halbbruder nur ungern in seiner Gefolgschaft. Als sich die Möglichkeit ergibt, schickt er Eadric, der inzwischen ein ausgezeichneter Bogenschütze geworden ist, mit einem Geheimauftrag nach Schottland. Er soll den Rebellenführer William Wallace erschießen und so den Aufstand der Schotten niederschlagen.

Durch den Film „Braveheart“ dürfte so manchem der Aufstand der Schotten gegen die englische Herrschaft noch im Gedächtnis sein. Diesmal werden die Geschehnisse aus der Sicht eines englischen Bogenschützen geschildert, der zwar eine schottische Mutter hatte, aber eigentlich gegen die Rebellen agieren soll. Aber nachdem ein kleiner schottischer Clan ihm das Leben rettet, er sich in die Tochter des Clanführers verliebt, und dann auch noch William Wallace sich als charismatischer und sympathischer Führer entpuppt und so gar nicht dem dämonischen Feindbild entspricht, welches die Engländer verbreiten, da sitzt er zwischen allen Stühlen und gerät in schwere Gewissenskonflikte, zu welcher Seite er nun stehen soll.

Von der ersten Seite an war die Geschichte spannend und farbenprächtig erzählt. Eadric und die Schotten wachsen einem schnell ans Herz und man hofft, dass er die richtigen Entscheidungen treffen wird. Auch wenn man natürlich weiß, wie der Konflikt der Schotten gegen die Briten ausgeht, so fiebert man dennoch mit und fühlt sich auch geschichtlich durchaus angesprochen von Peinkofers Roman. Sicherlich nimmt er sich ein paar erzählerische Freiheiten. Aber ich bin auch nicht mit dem Geschichtsbuch dagesessen, um alles zu kontrollieren.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und da es mein erstes Buch von Michael Peinkofer ist werde ich mich jetzt gleich auf die Suche nach vorhergehenden Werken machen. Volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.07.2017

schöner Schreibstil

Liebe findet uns
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Heather und zwei Freundinnen wollen Europa bereisen. Nach ihrem Abschluss soll dies noch einmal eine Zeit ohne Verpflichtungen sein, in der sie ihre Jugend und ihre Freiheit genießen wollen. In dieser ...

Heather und zwei Freundinnen wollen Europa bereisen. Nach ihrem Abschluss soll dies noch einmal eine Zeit ohne Verpflichtungen sein, in der sie ihre Jugend und ihre Freiheit genießen wollen. In dieser positiven Stimmung lernt Heather Jack kennen und es funkt zwischen den beiden. Sie setzt ihre Reise mit ihm fort, schließt sich seiner Route an, die er nach einem alten Tagebuch seines Großvaters gewählt hat.

Der Leser erlebt hier die Entwicklung einer jungen Romanze. Dabei reist er mit dem Paar zu Orten voller Magie und Schönheit und dies tut sein Übriges, dass Heather und Jack sich näher kommen und man das Gefühl hat, es wäre die große Liebe. Als Jack plötzlich verschwindet, scheint alles in Frage gestellt. Heather begibt sich auf die Suche und es zur Romantik kommt nun auch die Spannung.

Mir hat der Erzählstil sehr gut gefallen. Ich kannte den Autor noch nicht, wurde aber vom Cover magisch angezogen. Positiv fand ich, dass das Buch versucht, nicht mit Rührseligkeit und Gefühlsduselei zu punkten sondern mit Dialogen und Beschreibungen von Orten und Geschehnissen. Wer rosafarbene Happyends liebt, sollte das Buch vielleicht nicht unbedingt auf seine Wunschliste setzen.

Veröffentlicht am 01.07.2017

volle Punktzahl

Solange die Hoffnung uns gehört
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In ihrem neuen Roman „Solange die Hoffnung uns gehört“ greift gleich mehrere brisante Themen auf. Zum einen ist da natürlich der Beginn des Naziregimes und die Entwicklung der deutschen Gesellschaft vor, ...

In ihrem neuen Roman „Solange die Hoffnung uns gehört“ greift gleich mehrere brisante Themen auf. Zum einen ist da natürlich der Beginn des Naziregimes und die Entwicklung der deutschen Gesellschaft vor, in und nach dem zweiten Weltkrieg. Dann geht es um die Verfolgung bestimmter Gruppen zu dieser Zeit. Hier im speziellen Juden und Transsexuelle. Und als letztes wird die Verschickung der Kinder ist weit entfernte rettende England erzählt.
Im Mittelpunkt stehen Anna und ihre kleine Tochter Ruth. Der Mutter gelingt es zwar, sich immer wieder vor den Klauen der Nazis zu verbergen aber um ihrer Tochter das Schlimmste zu ersparen, schickt sie sie ins Ausland. Auf zwei Ebenen wird dann von Anna’s Erlebnissen in Deutschland und Ruth’s Leben in England erzählt.
Wie schon vermutet anhand des Klappentextes, ist es ein hochemotionales und dramatisches Buch. Intensiv werden die Gefühle der Protagonisten erzählt. Ihr Kummer und ihre Ängste sind greifbar und nachvollziehbar. Über die damalige Zeit habe ich schon viele Romane gelesen. Dieser hier gehört sicher zu den guten, da er die tatsächlichen Ereignisse gut mit der erfundenen Geschichte verbindet und sich Zeit nimmt für die Entwicklung der Akteure. Ich habe das Buch verschlungen. Deshalb gibt es von mir auch die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 01.07.2017

hervorragend

Der Bauernkrieger
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Jeremiah Pearsons Trilogie, die mit „Der Täuferin“ gut begonnen hat und mit „Die Ketzer“ einen fulminanten Mittelteil hatte, geht nun in die dritte und letzte Runde mit „Der Bauernkrieger“. Sicherlich ...

Jeremiah Pearsons Trilogie, die mit „Der Täuferin“ gut begonnen hat und mit „Die Ketzer“ einen fulminanten Mittelteil hatte, geht nun in die dritte und letzte Runde mit „Der Bauernkrieger“. Sicherlich wird man auch als Quereinsteiger gut unterhalten, aber ich empfehle dringend, alle drei Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn die Entwicklung der Hauptcharaktere und der ganzen Geschehnisse kann nur dann ihre volle Wirkung und Glaubwürdigkeit erreichen.

Wie im ersten Band muss Lud in den Krieg ziehen. Und hier kann Pearson mal wieder seine große erzählerische Kraft beweisen, denn seine Stärke sind, meiner Meinung nach, die Beschreibungen der grausamen, blutigen aber vor allem menschlich tragischen Ereignisse der Kriegswirren. Er findet eine ganz eigene Sprache, um die Härte des Krieges, die Einsamkeit und die Ängste der Männer zu beschreiben. Um zu erzählen, wie Lud den Schwur gegenüber seinem Herrn als bindend erachtet und sich doch nach Kristina sehnt. Wie er tötet, weil er an Frieden und Freiheit glaubt.

Nebenbei ist die Geschichte sehr gut recherchiert. Die Bauernkriege sind zwar nichts wirklich Neues für mich gewesen aber selten habe ich so intensiv über ihre Beweggründe, ihre Auswirkungen und ihren Ablauf gelesen. Da mir die Protagonisten aus den Vorgängerbänden ans Herz gewachsen sind, habe ich sehr mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten.

Alle drei Bände bestechen durch eine wunders
chöne Covergestaltung, eine ausdrucksstarke Sprache und einen interessanten Plot. In seiner Gesamtheit gesehen eine hervorragende Trilogie, die trotz kleiner Längen von mir die volle Punktzahl bekommt, da sie mir ein nachhaltiges tiefes Leseerlebnis beschert hat.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Leseempfehlung

Das Herz des Verräters
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Die Menge an Fantasyreihen im Bereich Jugendbuch hat in den letzten Jahren – befeuert durch Erfolge wie die „Tribute von Panem“ - eine unüberschaubare Zahl angenommen. Und dementsprechend gibt es Vieles, ...

Die Menge an Fantasyreihen im Bereich Jugendbuch hat in den letzten Jahren – befeuert durch Erfolge wie die „Tribute von Panem“ - eine unüberschaubare Zahl angenommen. Und dementsprechend gibt es Vieles, was ich angelesen habe und gar nicht empfehlen kann. Ich kenne die erste Reihe von Mary E. Pearson leider noch nicht. Aber nach dem Buch „Der Kuss der Lüge“ war ich sehr angetan und habe mich gefreut, als endlich der zweite Band angekündigt wurde. Und was soll ich sagen? Ich wurde rund rum zufrieden gestellt.
„Das Herz des Verräters“ führt die Handlung ohne Unterbrechung fort und schlägt dabei tatsächlich einen neuen Ton an, da Lia und Rafe im feindlichen Palast festgehalten werden und vor allem Lia gezwungen ist, fremde Seiten an sich zu entdecken, ihren Kampf jetzt auch mit Verstellung und Lügen fortzusetzen, da erst einmal das Überleben das Wichtigste ist. Und erst an zweiter Stelle die Flucht, die schwierig und nur mit Hilfe ihrer Freunde zu schaffen sein wird. Es ist ein Spiel gegen die Zeit, ein Machtkampf gegen den Komizar. Mehr will ich gar nicht verraten. Es macht einfach Spaß diesen zweiten Teil selber zu entdecken.

Der Schreibstil ist all-age-tauglich und oftmals bleiben einem Beschreibungen – vor allem der Gedanken und Gefühle – im Gedächtnis, weil sie schön formuliert und durchaus von einer angenehmen Wahrhaftigkeit sind, die ich in Jugendromanen meistens vermisse. Auch ist die Liebesgeschichte, bzw. die Dreiecks-Geschichte, nur ein Nebenschauplatz und entwickelt sich langsam und nicht so holterdipolter, wie in anderen Romanen dieses Genres. Also alles Fallen, die die Autorin souverän umschifft und so, obwohl sie natürlich die Lesewünsche ihrer Fans bedient, dennoch eine erfrischende und spannende Story erzählt, die dank eines fiesen Cliffhangers nach der Fortsetzung schreit, die im Oktober rauskommen soll.

Eine unbedingte Leseempfehlung von mir.