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Veröffentlicht am 27.09.2022

Lesenswerter Roman über das Leben einer interessanten Frau

Dian Fossey - Die Forscherin
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Dian Fossey – ich denke, sie ist jedem ein Begriff als eine der drei Frauen, die Louis Leakey mit der Feldforschung von Menschenaffen beauftragt hatte: Jane Goodall für die Schimpansen, Biruté Galdikas ...

Dian Fossey – ich denke, sie ist jedem ein Begriff als eine der drei Frauen, die Louis Leakey mit der Feldforschung von Menschenaffen beauftragt hatte: Jane Goodall für die Schimpansen, Biruté Galdikas für die Orang-Utan, und Dian Fossey für die Gorillas.

Dian Fossey starb 1985 unter immer noch nicht ganz geklärten Umständen, ihrem Leben wurde u. a. durch den Film „Gorillas im Nebel“ ein Denkmal gesetzt. Susanna Leonard spürt diesem Leben nach, sie erzählt nicht immer chronologisch, sondern mit Rückblenden, die auch durch Erinnerungen Dians initiert werden, es ist aber, nicht nur durch die entsprechenden Überschriften, immer klar, wo und wann man sich befindet. Kindheitserinnerungen werden zudem in Ich-Form erzählt. Sehr gut hat mir auch das Kapitel aus Sicht eines Silberrücken gefallen.

Dian hatte immer schon eine Affinität für Tiere, wollte Tierärztin werden, und auch Afrika hat sich früh als Sehnsuchtsort etabliert. Die Forscherin hatte keinen leichten Charakter, wusste immer, was ihr wichtig war und setzte alles daran es durchzusetzen, oft durch Hartnäckigkeit, aber auch mit manchmal fragwürdigen Mitteln. Susanna Leonard ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, Dian in diesem Roman lebendig werden zu lassen.

Dian verstand ihre Aufgabe nicht nur als Feldforscherin sondern auch als Beschützerin der gefährdeten Gorillas. Diese wurden immer mehr zurückgedrängt, da Viehherden in ihren Gebieten geweidet wurden, auch waren sie immer wieder Opfer von Wilderern. Neben diesen Konflikten hatte Dian auch immer wieder Probleme mit Behörden – und, vor allem im Kongo, wo sich ihre erste Forschungsstation befand, mit den politischen Gegebenheiten, wobei das noch sehr harmlos ausgedrückt ist.

Ich bin schon lange interessiert an Dian Fossey und ihrem Leben, in den letzten Jahren ist sie bei mir allerdings ein bisschen in Vergessenheit geraten, Susanna Leonards Roman hat mein Interesse neu geweckt. Er lässt sich sehr gut lesen, ist interessant und spannend, enthält zusätzlich ein Personenverzeichnis, eine Zeittafel, ein Glossar und ein Nachwort der Autorin, das leider in meinen Augen etwas knapp ausgefallen ist, hier hätte ich mir z. B. mehr über Fiktion und Fakten gewünscht, gerade auch was manche Andeutungen (z. B. in Bezug auf den Stiefvater) betreffen.

Susanne Leonards Roman wünsche ich viele Leser:innen, so wohl jene, die Dian Fossey bereits besser kennen, als auch jene, die noch sehr wenig oder gar nichts über sie wissen. Hier bekommt man einen guten Einstieg dafür, sich mit deren Leben und vor allem mit deren Passion zu beschäftigen, den Gorillas, die immer noch sehr schützenswert sind.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Chris Carter - ein Garant für spannende Thriller

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Eine grausam getötete Frauenleiche ruft die Ultra Violence Crimes Unit des LAPD auf den Plan, und dieses Mal sind auch Robert Hunter, Carlos Garcia und ihre Chefin Barbara Blake maßlos geschockt.

Auch ...

Eine grausam getötete Frauenleiche ruft die Ultra Violence Crimes Unit des LAPD auf den Plan, und dieses Mal sind auch Robert Hunter, Carlos Garcia und ihre Chefin Barbara Blake maßlos geschockt.

Auch in seinem zwölften Fall hält sich Chris Carter nicht zurück, auch hier wird nicht nur auf sehr brutale Art getötet, es gibt auch explizite Szenen. Und dennoch ist dieser Band in meinen Augen anders. Schon durch die Widmung, aber auch dadurch, dass der Fokus stark auf den Angehörigen der Getöteten liegt, man erfährt sehr deutlich, was so eine Tat mit Familie und Freunden der Opfer macht. Chris Carter hatte selbst einen großen Verlust zu verkraften, weshalb auch dieser Band länger auf sich warten ließ als üblich.

Dennoch, immerhin hat der Autor als Kriminalpsychologe gearbeitet, und weiß welche Niederungen es im menschlichen Geist geben kann, ist es ein typischer Chris Carter-Thriller und wieder ungemein spannend, ich zumindest konnte ihn kaum aus der Hand legen, die kurzen Kapitel, die oft mit mehr oder weniger großen Cliffhangern enden, tun ihr übriges dazu.

Die Auflösung ist nachvollziehbar, eine gewisse Ahnung in diese Richtung hatte ich schon, dennoch hatte ich das ganze Ausmaß nicht geahnt. Gegen Ende wird es dann noch einmal richtig spannend.

Auch der zwölfte Band der Reihe ist ein typischer Chris Carter, brutal und spannend, ein echter Pageturner. Wer die Vorgängerbände mochte, kann hier wieder zugreifen, ansonsten sollte man nicht allzu zart besaitet sein, wenn man einen Chris Carter liest.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Der Elfte und der Kriegsdoctor

Doctor Who - Der elfte Doctor
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Dem elften Doctor wird der Prozess gemacht, er kann sich aber nicht erinnern und ist sich daher gar keiner Schuld bewusst, bis er auf die Schildmaid und Abslom Daak trifft, die er beide aus früheren Regerationen ...

Dem elften Doctor wird der Prozess gemacht, er kann sich aber nicht erinnern und ist sich daher gar keiner Schuld bewusst, bis er auf die Schildmaid und Abslom Daak trifft, die er beide aus früheren Regerationen kennt.

Man kann es schon auf dem Cover sehen – der Kriegsdoctor hat Einfluss auf diese Geschichte. Der Elfte erkennt zunächst die Schildmaid nicht – gut, sie ist ziemlich alt geworden – aber das könnte sich im Laufe der Geschichte ändern. Mit dem Doctor unterwegs ist immer noch Alice Obiefune, die auch hier wieder eine gute Unterstützung ist. Das beste (in meinen Augen) jedoch kommt am Ende, da tritt einer der Lieblingscharaktere der Reihe/Serie in Erscheinung und wird im nächsten Band, zusammen mit Absalom, Alice und dem Doctor, die Situation hoffentlich klären können.

Was ich an dieser Reihe auch immer sehr mag, ist die Covergalerie, die es natürlich auch hier gibt, man kann hier sehen, wie unterschiedlich man den Doctor, seine Begleiter:innen und seine Abenteuer zeichnerisch interpretieren kann.

Der vierte Comicband des elften Doctors erzählt eine spannende Geschichte, und die noch nicht einmal zu Ende. Mir hat sie wieder sehr gut gefallen, auch, weil der Kriegsdoctor eine Rolle spielt. Ich bin gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Gelungener zweiter Band

Das Geheimnis des Pilgers
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Koblenz, 1379: Reinhild und Conlins Hochzeit steht kurz bevor, doch vorher hat Conlin noch einiges zu erledigen, vor allem um seinen Bruder Oswald muss er sich kümmern.

Palmiro hat andere Probleme, sein ...

Koblenz, 1379: Reinhild und Conlins Hochzeit steht kurz bevor, doch vorher hat Conlin noch einiges zu erledigen, vor allem um seinen Bruder Oswald muss er sich kümmern.

Palmiro hat andere Probleme, sein Großvater macht sich Sorgen um die Sicherheit seines Geschäfts und hat ihm einen Wachmann besorgt, Benedikt von Heidenstein. Palmiro kann ihn zunächst gar nicht einschätzen, denn er kann dessen Seelenlicht nicht sehen, und außerdem benimmt sich Benedikt sehr anmaßend, was ständig zu Streitereien führt.

Benedikt von Heidenstein hat tatsächlich ein Geheimnis, dieses wird dem:der Leser:in schon zu Beginn offenbart, Palmiro aber erst sehr viel später. Man darf gespannt sein, inwieweit sich dies noch in den nächsten Band auswirken wird.

Der zweite Band der Reihe ist in großen Teilen Liebesgeschichte, hier gibt es zwei Paare, die zueinanderfinden müssen, Reinhild und Conlin, denn Reinhild hat ihrem Verlobten die Ehe aus eher sachlichen Gründen angetragen, und beide haben mit privaten Probleme bzw. Geheimnissen zu kämpfen. Das andere Paar werde ich hier noch nicht enthüllen, aber auch hier gibt es Probleme und Geheimnisse.

Petra Schiers Erzählstil ist insgesamt angenehm zu lesen. Sehr gut gefällt mir, wenn ein Perspektivewechsel eine Szene fortführt, und man so erleben kann, was der jeweils andere denkt und fühlt. Überhaupt werden Emotionen und Gedanken groß geschrieben. So sind auch die Liebesszenen recht explizit, aber auch emotional geschrieben und auf keinen Fall unangenehm zu lesen.

Wer mich kennt, weiß, dass Liebesgeschichten nicht so meins sind. Aber, es kommt auch darauf an, wie sie verpackt sind, ob sie authentisch wirken und dass sie nicht der einzige Zweck des Romans sind. Hier finde ich sie passend, sie wirken nicht aufgesetzt, sondern sind in die Geschichte (inklusive die mehrere Bände überspannende) integriert. Reinhild z. B. hatte in ihrem verstorbenen Mann einen guten Gefährten, aber eben nur das, denn dieser liebte Palmiro, jetzt noch einmal zu heiraten und sich auf einen Mann einzulassen, ist für sie etwas besonderes. Eingearbeitet ist das in einen gut recherchierten historischen Hintergrund, wie man es bei der Autorin gewohnt ist.

Apropos gleichgeschlechtliche Liebe, die spielt, schon wegen dem Protagonisten Palmiro in der Trilogie eine gewichtige Rolle – und Petra Schier hat auch dazu viel recherchiert, denn im 14. Jahrhundert war sie eine schwere Sünde, die sogar mit dem Tod bestraft werden konnte. Und dennoch haben die Männer und Frauen sich nicht davon abhalten lassen, die zu lieben, die sie liebten. Diese Thematik gehört einfach dazu, wenn man über diese Zeit umfänglich schreiben möchte.

Band 2 der Trilogie stellt die Liebe in den Mittelpunkt, vergisst aber dabei nicht die gesamte Geschichte weiterzuerzählen. Wege, die in den nächsten Band führen, machen neugierig, ich bin sehr gespannt darauf. Sehr gerne empfehle ich auch diesen Band weiter.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Unterhaltsam und spannend

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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Der Dieb Kinsch Na Schannack hat durch seine Ausbildung Schulden bei der Nehmergilde gemacht, diese abzutragen ist mehr als schwierig sondern nahezu unmöglich. So greift er zu, als er durch den Auftrag, ...

Der Dieb Kinsch Na Schannack hat durch seine Ausbildung Schulden bei der Nehmergilde gemacht, diese abzutragen ist mehr als schwierig sondern nahezu unmöglich. So greift er zu, als er durch den Auftrag, die Kriegerin Galva im Auge zu behalten, die Möglichkeit erhält, seine Schulden zu verringern. Galva hat er erst kurz vorher kennengelernt, das müsste es ihm leichter machen. Er kann ja nicht ahnen, was dadurch alles auf ihn zukommen würde.

Der Klappentext klang gut, ich musste einfach zugreifen – und, das vorab, ich wurde nicht enttäuscht. Kinsch erzählt seine Geschichte selbst, und zwar mit großer Klappe, voller Witz und manchmal auch derben Zoten, ganz schnell mochte ich diesen jungen Mann, der als Galater eine schwarze Zunge hat, so erklärt sich schnell der Titel des Romans.

Auf seinem Weg trifft er allerhand Charaktere, manche begleiten ihn und Galva auch eine Weile, nicht alle trennen sich freiwillig, es gibt den einen oder anderen Tod. Nicht jeder davon ist – zu mindest zu diesem Zeitpunkt – erwartbar gewesen. Mir haben die Charaktere alle auf ihre Weise gut gefallen, Galva hat in den Koboldkriegen gedient, die noch nicht allzu lange vorbei sind, und sie trägt ein Geheimnis in sich, das man gemeinsam mit Kinsch recht früh entdeckt. Auch ihre Schwertmeisterin Yorbez trifft auf die Gruppe. Malk stammt aus Kinschs Dorf, war ebenfalls in den Koboldkriegen, und hält zunächst so gar nichts von ihm, anders als die Hexe Norrigal, die auch ein Geheimnis birgt. Und dann sind da noch die Tiere, wie z. B. Kater Karl.

Nicht nur mit interessanten Charakteren und einigen Geheimnissen gekommt es Kinsch zu tun, da sind auch eine Menge Abenteuer, so fährt man eine Zeit lang auf einem Walfängerschiff mit und trifft nicht nur auf einen Wal, sondern auf einen noch viel gefährlicheren Wasserbewohner. Und auch Kämpfe wird es geben, nicht nur, aber auch mit Kobolden, die nach den Kriegen nicht einfach verschwunden sind. Mir gefällt auch das Magiesystem sehr gut, auch Kinsch hat ein bisschen davon auf Lager.Nach und nach reist man auch durch einen großen Teil der von Christopher Buehlman phantasievoll erschaffenen Welt, die Karte am Ende des Buches hilft dabei, den Weg der Gruppe nachzuvollziehen.

Das Ende ist, nachdem es noch einmal richtig spannend wurde, einigermaßen abgeschlossen. Ich finde es gut, dass die Geschichte erst einmal zu einem gewissen Ende kommt, aber durchaus genug Möglichkeiten für den nächsten Band liefert.

Der erste Band um den schwarzzüngigen Dieb Kinsch Na Schannack hat mir sehr gut gefallen, ich wurde gut unterhalten, hatte eine spannende Lektüre, lernte interessante Charaktere und eine gut gebaute Welt kennen und freue mich auf den nächsten Band. Wer gute Fantasy mag, sollte zugreifen.

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