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Veröffentlicht am 26.02.2023

Wächterin des Lichts

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Das Jugendbuch „Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts“ stammt aus der Feder von Janelle McCurdy. Dies ist der erste Band einer Fantasyreihe, welche eine fantastische Welt und eine actionreiche ...

Das Jugendbuch „Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts“ stammt aus der Feder von Janelle McCurdy. Dies ist der erste Band einer Fantasyreihe, welche eine fantastische Welt und eine actionreiche Handlung verspricht.

Klappentext:
Mia ist in Nubis, einer Stadt in völliger Dunkelheit, aufgewachsen. Wie fast alle Städte im Königreich Lunis wurde auch ihre Heimat vom sagenumwobenen König der Finsternis in ewige Nacht gestürzt. Nur mit Hilfe der Umbra, gestaltwandelnden Fabelwesen mit magischen Kräften, können die Bewohner die Finsternis unter Kontrolle halten und die Stadt schützen. Doch dann wird Nubis erneut von den Schergen des Königs angegriffen und Mias Eltern werden gefangen genommen! Mia muss ihre Ängste überwinden und lernen, ihren eigenen Umbra zu zähmen. Nur so hat sie eine Chance, den König der Finsternis zu besiegen und ihre Eltern zu retten. Sollte sie es nicht schaffen, wird sie ihre Familie für immer an die Dunkelheit verlieren …

Der Klappentext klang vielversprechend, sodass ich mich zwar mit großer Vorfreude aber ohne große Erwartungen in dieses Buch hereingestürzt habe.
Schon der erste Eindruck, welcher das Buch hinterlassen hat, war positiv. Die Gestaltung ist ansprechend und steigert das Interesse an dem Buch. Leider habe ich hier eine Karte vermisst. In dem Buch reist die Gruppe durch das Land, um ein Problem zu lösen, müssen sie in eine andere Stadt, da hätte hier eine Karte geholfen, sich besser in der Welt zu orientieren.
Dieser Reihenauftakt ist ein Jugendbuch, welches ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen wird. Dies merkt man auch am Schreibstil, dieser ist recht leicht gehalten, die Sätze sind einfach gehalten und auch die Dialoge sind einfach. Dennoch ist der Stil angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen. Die bildhaften Beschreibungen sorgen dafür, dass eine dichte Atmosphäre aufgebaut wird und quasi eine Sogwirkung entsteht. Ich konnte dieses Buch nur schwer wieder aus der Hand legen, da ich nur zu gerne wissen wollte, wie die Handlung weitergeht. Das Worldbuilding hat interessante Ansätze. Eine Welt, welche in der Dunkelheit verschwindet und wo es nur noch wenige Gebiete gibt, in dem Sonnenlicht existiert. Auch der Aspekt mit dem König der Finsternis und der vergangene Kampf mit der Königin, welche zu dieser Spaltung geführt hat, sind vielversprechend. Hier hätte ich mir jedoch ein paar Details mehr gewünscht. Hier hat es mir ein bisschen an Tiefe gefehlt. Auch wenn dies ein Jugendbuch ist, hätte man diese fiktive Welt etwas intensiver einführen können. Der Aspekt mit den Umbras ist ebenfalls vielversprechend und hat Potential. Aber auch hier haben mir ein paar Details gefehlt, ein wenig Hintergrundwissen hätte ich mir hier ebenfalls gewünscht. Etwas schade fand ich auch, dass die Magie, welche in dieser fantastischen Welt existiert, nur so am Rande erwähnt wird. Es passt zwar irgendwie zur Story, dass der Leser zusammen mit der Protagonistin erst die Magie entdecken muss und diese erst kennen lernen muss. Dennoch hätte ich mir hier ebenfalls ein paar Erklärungen gewünscht. Allgemein fehlen in diesem Buch die hilfreichen Erklärungen und Details, auch bei einem Jugendbuch kann man erwarten, dass das Buch eine gewisse Tiefe vorweisen kann. Ein Kritikpunkt meinerseits sind auch ein paar Logikfehler, welche jedoch meinem Lesevergnügen nur wenig geschadet haben.
Positiv zu erwähnen ist, dass die Story spannend und voller Action ist. Es gibt einige Wendungen, welche so nicht zu erwarten gewesen wären. Auch müssen einige Hürden genommen werden, sodass der Spannungsbogen permanent hochgehalten wird. Außerdem konnten mich die Charaktere überzeugen. Mia ist ein junges Mädchen, welches in Nubis lebt, eine Stadt in vollkommener Dunkelheit. Sie lebt recht wohlbehalten auf. Eine schicksalshafte Begegnung um Wald lässt sie ihre Beziehung zu den Umbra überdenken. Sie hat Angst vor ihnen und dennoch schlägt sie den Weg zur Zähmerin ein, damit ihre Familie zufrieden ist. Mia wächst mit ihren Aufgaben und stellt sich dabei ihren Ängsten. Dies hat mir gut gefallen, sie ist nicht immer nur das toughe junge Mädchen, dem alles gelingt. Manchmal geht auch etwas schief und nicht immer stürzt sie sich ohne Vorbehalte in neue Schwierigkeiten. Auch die Sorge um ihren kleinen Bruder finde ich rührend, die beiden sind wirklich ein herzerwärmendes Team. Etwas schade fand ich die mangelnde Tiefgründigkeit der Bösen, hier hätte ich mir ein bisschen Komplexität gewünscht. Es gibt ein paar interessante Ansätze bei Miles, doch leider verschwimmt mir dies zu sehr am Ende des Buches, der Faden geht leider ins Leere.

Insgesamt hat mich Janelle McCurdy mit ihrem Reihenauftakt „Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts“ gut unterhalten. Dieses Jugendbuch bietet viel Action, eine spannende Handlung und gelungene Charaktere. Aufgrund ein paar kleinerer Schwächen möchte ich dem Buch 4 Sterne vergeben und freue mich schon auf die Weiterführung der Buchreihe.

Veröffentlicht am 07.02.2023

Als die Nacht begann

Als die Nacht begann
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Der Thriller „Als die Nacht begann“ ist aus der Feder von Alexander Hartung. Dieses Buch ist bereits der siebte Band aus der Reihe, in dem der Ermittler Jan Tommen im Zentrum steht. Jedoch kann man meiner ...

Der Thriller „Als die Nacht begann“ ist aus der Feder von Alexander Hartung. Dieses Buch ist bereits der siebte Band aus der Reihe, in dem der Ermittler Jan Tommen im Zentrum steht. Jedoch kann man meiner Meinung nach dieses Werk auch ohne Vorkenntnisse aus vorherigen Teilen lesen, ohne Probleme mit den Zusammenhängen zu haben.

Klappentext:
Als auf der Friedrichstraße in Berlin eine Studentin auf offener Straße erschossen wird, ist die Kripo in höchster Alarmbereitschaft. Das zufällig am Tatort aufgenommene Video eines Touristen stellt Jan Tommen und sein Team vor ein Rätsel. War es ein Heckenschütze, der sein Ziel willkürlich ausgewählt hat, oder gab es eine Verbindung zum Opfer? Auf der Suche nach einem Motiv tauchen Jan und seine Freunde in das Leben der jungen Frau ein, doch es findet sich keine verwertbare Spur. Dann wird am Tegeler See ein Mann auf einer Parkbank gefunden, der ebenfalls aus der Ferne getötet wurde.

Ich habe bereits ein anderes Werk von dem Autor Alexander Hartung gelesen, jedoch aus der Alina- Grimm- Reihe. Dieses konnte mich nicht vollständig überzeugen, daher waren meine Erwartungen an dieses Werk nicht allzu hoch, daher wurde ich positiv überrascht.
Der Erzählstil ist recht einfach gehalten und ist ziemlich kurzweilig. Der Schreibstil ist flüssig, sodass sich das Buch zügig und angenehm lesen zu lässt. Hierbei wird der aktuelle Fall in Berlin temporeich und rasant erzählt. In „Als die Nacht begann“ wird man unmittelbar mitten in das Geschehen geworfen, sodass man sofort in der Geschichte drin ist. Spannend werden die Ermittlungen erzählt, es ergeben sich immer neue Umstände und das Ermittlungsteam erlangt hierbei neue Erkenntnisse und der Fall nimmt immer neue Entwicklungen. Der Fall entwickelt sich anders, als man zunächst vermuten würde und hinter dem Mordfall steckt mehr als auf den ersten Seiten zu erahnen ist. Teilweise sind diese Ermittlungsarbeiten beziehungsweise auch die Methoden, welche hier angewendet werden, ein wenig unrealistisch. Stellenweise sind diese recht grenzwertig und der Autor übertreibt es hier ein wenig. Gelungen fand ich, dass auch Misserfolge in die Handlung eingebaut werden, nicht jede Spur führt zum unmittelbaren Erfolg. Doch das Ermittlungsteam gibt nicht auf und findet dabei neue Ansätze, welche ein weiteres Puzzlestück in die richtige Richtung ist. Dabei werden einige Wendungen in die Handlung eingebaut, viele waren hier nicht vorhersehbar und haben dazu geführt, dass der Spannungsbogen permanent aufrechterhalten wird. Als Leser rätselt man permanent mit. Man möchte einfach wissen, was hinter all dem steckt und warum diese Mordfälle genau begangen wurden. Aber auch die Handlung an sich hat mich gut unterhalten, die Ermittlungsarbeiten werden hier gekonnt erzählt und die Story entwickelt eine Art Sogwirkung.
Gefallen haben mir hierbei auch die Darstellungen der Charaktere und insbesondere vom Ermittlungsteam. Der Protagonist ist der Ermittler Jan Tommen, welcher auch privat gerade einiges um die Ohren hat. Dennoch bleibt Tommen relativ ruhig und bedacht. Er handelt überlegt und versucht auf seine Art, diesen vielseitigen Fall zu lösen. Aber auch sein Team finde ich interessant dargestellt. Dabei scharrt Tommen diverse Spezialisten um sich, zum Beispiel auf dem Gebiet der IT oder der Rechtsmedizin. Auch wenn man die vorherigen Bücher nicht kennt, ist das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere unterhaltsam zu lesen und es macht Spaß, dies mitzuverfolgen. Das Ermittlungsteam ist vielversprechend und besticht durch seine Vielseitigkeit. Aber auch ein paar Nebencharaktere sind ansprechend dargestellt wurden, sodass das Buch lebendig wirkt.

Insgesamt hat mich der Thriller „Als die Nacht begann“ vom Autor Alexander Hartung ein unterhaltsamer und temporeicher Roman. Die Ermittlungsarbeiten sind spannend beschrieben und auch die Charaktere sind interessant und wissen zu überzeugen. Mich hat dieses Buch gefallen, insgesamt möchte ich 4 Sterne dafür vergeben.

Veröffentlicht am 27.09.2022

Die Magie von Solstasia

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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Die Autorin Roseanne A. Brown hat mit dem Fantasybuch „A Psalm of Stories and Silence – Die Magie von Solstasia“ ihren Abschlussband der Dilogie geschrieben. In diesem wird die Geschichte von Karina und ...

Die Autorin Roseanne A. Brown hat mit dem Fantasybuch „A Psalm of Stories and Silence – Die Magie von Solstasia“ ihren Abschlussband der Dilogie geschrieben. In diesem wird die Geschichte von Karina und Malik weitergeführt. Daher würde ich empfehlen, dass man den ersten Band „A Song of Wraiths and Ruin“ bereits gelesen hat, damit man dieses Werk mehr genießen kann.

Klappentext:
Karina hat alles verloren, nachdem ein gewaltsamer Staatsstreich sie ohne ihr Königreich und ihren Thron zurückließ. Jetzt ist sie die meistgesuchte Person in Sonande. Ihre einzige Hoffnung, das zurückzuholen, was ihr rechtmäßig zusteht, liegt in einer göttlichen Macht, verschollen in der Stadt ihrer Vorfahren. Malik findet Zuflucht im Palast Zirans und zum ersten Mal so etwas wie einen Bruder. Doch die Welt versinkt im Chaos, und nur Karina kann das Gleichgewicht wiederherstellen. Als die Magie, die das Reich Sonande zusammenhält, zu zerreißen droht, stehen sich Malik und Karina erneut gegenüber. Aber wie kann man das Vertrauen von jemandem zurückgewinnen, den man einst töten wollte?

Es ist noch nicht so lange her, dass ich den Auftaktband zu dieser Dilogie gelesen habe. Dieser hat mich damals etwas unzufrieden zurückgelassen und ich war mir unsicher, ob ich die Fortsetzung noch lesen möchte. Doch ich habe es gewagt und wurde doch positiv überrascht.
Wie ich es aus „A Song of Wraiths and Ruin“ bereits gewohnt war, empfand ich auch dieses Mal den Schreibstil als angenehm, sodass ich gut in das Buch hereingefunden habe. Der zweite Band schließt nahtlos an den ersten Teil an, ohne das umfangreiche Rückblenden in die Story eingebunden werden. Ich hatte damit kein Problem, habe ich den ersten Teil vor noch nicht allzu langer Zeit gelesen gehabt. Mir persönlich ist in diesem Fantasybuch positiv aufgefallen, dass die Spannung in diesem Buch auf vielseitige Weise erzeugt und auch hochgehalten wird. Im ersten Band habe ich dies noch bemängelt – aber hier hat sich die Autorin definitiv gesteigert. Die Charaktere haben ihre persönlichen Dämonen zu bekämpfen oder müssen wichtige Aufgaben und Hürden meistern, sodass man mit ihnen mitfiebert. Dafür fehlt mir bei diesem Buch die Atmosphäre, das gewisse Feeling. Diese ist meiner Meinung nach anderen Aspekten zum Opfer gefallen – ich habe mich in dieser Welt nicht so richtig angekommen gefühlt. Allgemein hätte ich mir gewünscht, dass mehr Wert auf den Worldbuilding gelegt wird. Es gibt nette Ansätze und der Leser erfährt auch ein paar interessante Aspekte aus der Vergangenheit und versteht dadurch ein paar Zusammenhänge. Aber dies sind nur kleine Facetten, welche erzählt werden und haben für mich kein rundes Bild ergeben. Dadurch wirkte alles ein wenig unharmonisch und unausgereift für mich. Das Worldbuilding ist meiner Meinung nach dem persönlichen Drama bzw. Schicksal zum Opfer gefallen, denn hier wurde mehr Wert auf die Charakterentwicklung gelegt.
Aber dieser Aspekt führt dazu, dass ich mich den Protagonisten näher gefühlt habe – also kann man auch etwas Positives daran finden. Im ersten Band habe ich noch bemängelt, dass mir der Bezug zu den Charakteren gefehlt hat. Auch in „A Psalm of Storms and Silence“ wird die Handlung aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass man Einblicke in die Gedanken von Karina und auch Malik erhält. Dadurch habe ich die beiden Protagonisten besser kennen gelernt und konnte manche Handlungen von ihnen besser nachvollziehen. Auf jeden Fall wirkten sie nicht mehr so unnahbar, sodass ich dann doch in dem Sog gefangen war und mitgefiebert habe. Ich wollte wissen, wie die Story ausgeht und wer am Ende – und vor allem auf welchem Weg – die Oberhand gewinnt. Doch leider gab es ein paar Fragen, welche noch unbeantwortet blieben und vollkommen konnte mich das Ende leider nicht begeistern, aber dies ist Geschmackssache.

Insgesamt konnte mich die Autorin Roseanne A. Brown mit ihrem Abschlussband „A Psalm of Stories and Silence“ rund um Karina und Malik positiv überraschen. Mir hat dieser Band besser gefallen als der Auftakt. Dennoch habe ich ein paar Kritikpunkte wie z.B. das Wordlbuilding. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2022

Lore

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
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Das Fantasybuch „Lore – Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben“ ist aus der Feder von Alexandra Bracken. Dieses Werk ist ein Einzelband und kann daher ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Da ...

Das Fantasybuch „Lore – Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben“ ist aus der Feder von Alexandra Bracken. Dieses Werk ist ein Einzelband und kann daher ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Da in diesem aber die griechische Mythologie eine wesentliche Rolle spielt, sind ein paar Vorkenntnisse von Vorteil, aber nicht erforderlich.

Klappentext:
Lore versucht, einfach nur normal zu sein und zu vergessen, dass sie dazu ausgebildet wurde, griechische Götter zu jagen. Doch dann steht die nächste Jagd bevor und jemand sucht ihre Hilfe, der sie und ihresgleichen eigentlich hasst: Athene. Die Göttin bietet Lore ein Bündnis gegen den neuen Ares an, der vor Jahren Lores Familie ermordet hat - und seitdem noch mächtiger geworden ist. Sieben Tage ist Ares sterblich und die Rache für ihre Familie in greifbarer Nähe für Lore. Doch reicht das Bündnis mit Athene aus, um Ares aufzuhalten, der die menschliche Welt in Schutt und Asche legen will?

Mich hat an diesem Fantasybuch vor Allem der Klappentext neugierig gemacht – eine Jagd auf griechische Götter, dies verspricht viel Spannung und Action. Daher habe ich mich voller Vorfreude in dieses Abenteuer gestürzt.
Der Schreibstil von Bracken ist recht angenehm, sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre zu erschaffen, sodass man als Leser das Gefühl hat, bei der Jagd in New York selber mit dabei zu sein. Gut gefallen hat mir persönlich auch der Wechsel der Erzählstränge, wobei hier eine Perspektive die Vergangenheit von Lore beleuchtet. Diese hat mir sehr zugesagt, hat man dadurch ihre Geschichte und auch ihre Vergangenheit besser kennen gelernt. Man hat erfahren, in welchem Umfeld sie groß geworden ist und wovon ihr Weltbild und damit auch ihre Denkweise geprägt wurde. Aber auch, welche Schicksalsschläge Lore meistern musste und wie diese auf ihre derzeitige Denkweise Einfluss genommen haben. Auch der Aspekt mit der griechischen Mythologie wurde gekonnt in die Handlung mit eingebunden. Dieses Thema ist für die Handlung und dessen Entwicklung von großer Bedeutung, daher werden auch immer mal Andeutungen gemacht oder auch Erzählungen aus der Mythologie angeschnitten oder erzählt. Ein gewisses Basiswissen in der griechischen Mythologie ist durchaus hilfreich, aber man kann das Buch auch ohne Vorwissen lesen, muss dafür aber vielleicht das ein oder andere nochmal nachlesen. Überzeugen konnte mich ebenfalls die spannende Grundidee, welche gekonnt umgesetzt wurde. Die Idee mit den Machtspielen der Götter, welche alle paar Jahre sterblich werden, sodass diese gejagt werden, damit sich die Jäger ihre Mächte aneignen können, konnte mich überzeugen. Da verwundert es nicht, dass es einige Hürden gibt, welche die Protagonisten meistern müssen. Viele Aufgaben und Stolpersteine sind nicht einfach zu meistern und nicht selten müssen sich die Charaktere erst einmal danach die Wunden lecken, aber dafür ist auf keiner Seite langweilig. Es gibt ein paar blutige Szene, welche auch anschaulich beschrieben werden, daher könnten sanfte Gemüter hier vielleicht an ihre Grenzen stoßen.
Positiv möchte ich noch die Darstellung der Protagonisten erwähnen. Lore ist eine toughe junge Frau, welche versucht, ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei möchte sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen, muss aber bald merken, dass sie damit gescheitert ist. Sie wird in einen gefährlichen Strudel eingesaugt und wird dabei komplett von ihrer Vergangenheit eingeholt. Nicht nur alte Bekannte und Freunde von damals trifft sie wieder, nein sie muss sich auch den damaligen Problemen stellen und versucht, diese zu bewältigen. Natürlich gibt es auch eine Lovestory zwischen Lore und einem anderen Protagonisten. Dennoch nimmt diese aber nicht zu viel Raum ein, sodass sich diese gut in die actionreiche Handlung einfügt. Aber auch die Darstellung der Götter hat mir persönlich zugesagt und konnte mich immer mal wieder aufs Neue überzeugen.
Ein großer Kritikpunkt war für mich der doch recht holprige Einstieg. Auf den ersten Seiten wird man mit Informationen quasi geflutet und muss diese erst einmal sortieren. Man muss hierbei sowohl die Charaktere und ihre Zugehörigkeiten auseinandernehmen, aber auch die Handlung ist zu Beginn verworren. Man muss schon sehr konzentriert lesen, um die Zusammenhänge nachvollziehen zu können. Die ersten Seiten lesen sich wirklich noch etwas schwer, man muss sich ein bisschen durchbeißen – aber ist man erst einmal in der Geschichte angekommen, dann lohnt es sich.
Leider konnte mich das Ende nicht komplett überzeugen. Es gab hier ein paar interessante Aspekte, doch leider empfand ich es persönlich als zu offen und daher nicht wirklich befriedigend. Mir persönlich war es zu abrupt und hat mich nicht komplett zufrieden stellen können.

Insgesamt konnte mich die Autorin Alexandra Bracken mit ihrem Fantasybuch „Lore – Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben“ sehr gut unterhalten. Nach einem etwas schwierigen Einstieg konnte ich das Buch dann in vollen Zügen genießen. Auf Grund ein paar Kritikpunkte möchte ich daher 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 30.06.2022

Der Uhrmacher in der Filigree Street

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist aus der Feder von Natasha Pulley. Dies ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
London, ...

Das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist aus der Feder von Natasha Pulley. Dies ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
London, Oktober 1883. Eines Abends kehrt Thaniel Steepleton, ein einfacher Angestellter im Innenministerium, in seine winzige Londoner Mietwohnung heim. Da findet er auf seinem Kopfkissen eine goldene Taschenuhr. Es ist ihm ein Rätsel, was es mit ihr auf sich hat. Sechs Monate später explodiert im Gebäude von Scotland Yard eine Bombe. Steepleton wurde gerade rechtzeitig gewarnt, weil seine Uhr ein Alarmsignal gab. Nun macht er sich auf die Suche nach dem Uhrmacher und findet Keita Mori, einen freundlichen, aber einsamen Mann aus Japan. So harmlos Mori auch scheint, eine Kette von unheimlichen Ereignissen deutet schon bald darauf hin, dass er etwas zu verbergen hat...

Der Klappentext zu diesem Buch hat mich neugierig gemacht. Es spielt in London im 19. Jahrhundert, beinhaltet fantastische Elemente und verspricht einen japanischen Einschlag. Dies hat mein Interesse geweckt. Ich habe zwar ein ganz anderes Werk bekommen, als ich erwartet hätte. Aber dennoch wurde ich nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Pulley ist angenehm und gemächlich wird eine Atmosphäre aufgebaut, die einen in den Bann ziehen kann, wenn man dem Buch Zeit lässt. Es ist eher ein gemütlicher Fantasyroman. Wer hier eine Actionszene aneinander gereiht an eine vorherige erwartet, der sucht in diesem Werk vergebens. Die Autorin bedient sich dem Mittel des Perspektivewechsels, um weitere Spannung zu erzeugen und um einen vielseitiger Einblick in die Handlung zu geben. In diesem Roman wird aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten erzählt, welche zunächst unabhängig verlaufen. Und im Verlauf des Buches laufen diese Handlungen zueinander und ergeben damit ein Gesamtbild. Es gibt aber auch die ein oder andere Wendung, welche ich so nicht vorhergesehen hätte. Dadurch wird zusätzlich Spannung erzeugt, will man nur zu gerne wissen, wie die Handlung weitergeht. Auch schafft es die Autorin ein tolles Setting aufleben zu lassen. Mir hat der Mix aus London und Japan sehr gut gefallen und die kleinen Rückblenden von Mori waren für mich etwas besonders in diesem Buch. Auch so manche Details konnten mich begeistern, z.B. die mechanischen Uhren von Mori oder auch der mechanische Oktopus mit dem Zufallslaufwerk. Dies waren so Kleinigkeiten, die das Buch zu etwas Besonderem gemacht haben.
Dennoch empfand ich den Einstieg als etwas zäh. Auf den ersten Seiten passiert zunächst inhaltlich nicht so viel. Man lernt einen der Protagonisten besser kennen und bekommt einen Eindruck von seinem eintönigen Leben. Dann explodiert eine Bombe und so langsam kommt Spannung in die Handlung auf. Doch trotzdem muss man als Leser noch ein bisschen Geduld aufbringen, bis man so richtig in die Story eintauchen und in dieser fallen lassen kann. Aber hat man dem Buch die Zeit gegeben, sich zu entwickeln, dann lernt man die lebendigen Charaktere besser kennen. Mir hat die Darstellung der Protagonisten und auch dessen Entwicklung gut gefallen. Sie haben ihre Ecken und Kanten, man lernt sie wirklich Seite für Seite besser kennen und dabei entwickeln diese quasi ein Eigenleben. Grace ist eine moderne Frau für ihre Zeit. Sie ist eine Wissenschaftlerin, welche zum Äther forscht und von einem eigenen Labor träumt. Thaniel hat auch ein besonderes Talent, er kann Töne sehen. Doch um sein Lebensunterhalt zu verdienen, reicht sein musikalisches Talent nicht, sodass er im Ministerium einen einfachen Posten innehat. Er hat manchmal schon eine recht spezielle Art, sein Umfeld wahrzunehmen. Doch er kämpft für die Menschen, welche ihm am Herzen liegen. Auch Mori hat eine besondere Gabe, welches man immer besser kennen lernt. Die Art, wie sich ihre Leben miteinander verknüpfen, hat mir gut gefallen. Manchmal liegt der Fokus der Handlung doch eher auf dem Zwischenmenschlichen, sodass die Story ein bisschen in den Hintergrund gerät. Manche Gedankengänge hätte ich mir intensiver ausgeführt gewünscht. Zum Beispiel das Thema der Frauenbewegung an der Universität oder auch der Widerstand in der einfachen Bevölkerung. Solche wichtigen und interessanten Themen wurden nur kurz angerissen. Aber wegen dem wunderbaren Setting und den lebendigen Charakteren, welche mir über den Verlauf des Buches ans Herz gewachsen sind, kann ich darüber gerne hinwegsehen.

Insgesamt hat mir das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ von der Autorin Natasha Pulley gut gefallen. Es konnte mich unterhalten, auch wenn es anders war, als ich aufgrund des Klappentextes vermutet hätte. Die Charaktere konnten mich überzeugen und auch die Handlung an sich war interessant. Auf Grund ein paar kleinerer Kritikpunkte möchte ich 4 Sterne vergeben.