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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2022

Gut recherchierter historischer Roman

Die Siegel des Todes
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Elias wächst im 14. Jahrhundert als Waise im Schwarzwald auf. Der einzige Hinweis auf seine geheimnisvolle Herkunft ist ein Medaillon, das er bei sich trägt. Als er endlich den Mut findet, seine Vergangenheit ...

Elias wächst im 14. Jahrhundert als Waise im Schwarzwald auf. Der einzige Hinweis auf seine geheimnisvolle Herkunft ist ein Medaillon, das er bei sich trägt. Als er endlich den Mut findet, seine Vergangenheit zu erforschen, merkt er schnell, dass jemand auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, um ein schreckliches Geheimnis zu wahren.
Gleichzeitig geht die junge Ranghild ihren Weg, zuerst als Assistentin einer Kräuterfrau, dann als Köhlermagd und sogar als ausgebildete Ärztin in Italien. Als sie und Elias sich nach Jahrzehnten treffen, kommen sie dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur.
Ein sehr spannender historischer Roman mit vielschichtigen Hauptfiguren. An einigen Stellen hätte der Roman ein paar Kürzungen gut vertragen, aber der Autor zeigt auf jeden Fall, dass er sich gut im Mittelalter auskennt. Orontes schafft es, ein sehr detailliertes und glaubwürdiges Bild der Gesellschaftsstrukturen des 14. Jahrhunderts zu zeichnen, vor allem das Leben (und Leiden) der Armen wird gut beschrieben.
Mein Fazit: "Das Siegel des Todes" ist ein gut recherchierter, spannender Roman mit ein paar Längen, den ich aber trotzdem bedenkenlos weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Dramatischer Wirtschafts- und Politikthriller

Tage voller Zorn
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Finnland, 2027: Leo Koski, finnischer Ministerpräsident, steht vor einem Scherbenhaufen. Seine Regierung will ihm das Vertrauen entziehen, das finnische Volk rebelliert und er muss erkennen, dass er jahrelang ...

Finnland, 2027: Leo Koski, finnischer Ministerpräsident, steht vor einem Scherbenhaufen. Seine Regierung will ihm das Vertrauen entziehen, das finnische Volk rebelliert und er muss erkennen, dass er jahrelang den falschen Menschen vertraut hat. Gleichzeitig sorgt ein mysteriöser Drahtzieher im Hintergrund dafür, dass die Situation weiter eskaliert und in einer gewalttätigen Katastrophe zu enden droht. In der Oppositionsführerin des Landes findet Koski eine Verbündete und beginnt sich zu wehren.
Das Cover lässt schon ahnen, dass es hier nicht nur um trockene Wirtschafts- und Politikthemen geht. Tatsächlich hat Oskari einen dramatischen Thriller geschrieben, packend und erschreckend zugleich. Er schreibt über die Kluft zwischen Arm und Reich, über die dadurch entstehenden Ungerechtigkeiten und den Zorn und lässt uns einen Blick in eine mögliche Zukunft werfen. Dabei vermittelt er einiges an Wissen über politische Verflechtungen und unterschiedliche Wirtschaftssysteme, hat das aber sehr geschickt und interessant in die Handlung eingeflochten.
Mein Fazit: Ich habe mich über ein paar lose Enden am Schluss geärgert, manchmal war mir der Plot doch zu oberflächlich, aber im Ganzen habe ich einen guten, mitreißenden Thriller gelesen, und sogar noch etwas dabei gelernt!

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Regionalkrimi rund um Hannover

Der Tote im Zoo
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Im Zoo Hannover wurde eine Leiche gefunden, einer der Tierpfleger wurde erschlagen. Kommissarin Inga Haarmann, frisch versetzt aus dem Emsland, übernimmt den Fall. Schnell stellt sich heraus, dass die ...

Im Zoo Hannover wurde eine Leiche gefunden, einer der Tierpfleger wurde erschlagen. Kommissarin Inga Haarmann, frisch versetzt aus dem Emsland, übernimmt den Fall. Schnell stellt sich heraus, dass die Vergangenheit des Opfers eine Rolle bei seinem Tod spielt. Oder hängt doch alles mit seinem speziellen Interesse an Zwergschwein Daphne zusammen?

Als Ex-Hannoveranerin war das Buch genau richtig für mich: ich konnte im Kopf die Routen mitfahren und hatte die Schauplätze genau vor Augen!

Aber auch sonst ist es ein Buch, das hält, was es verspricht: Ein Krimi, in der Region Hannover plaziert, mit viel Lokalkolorit. Nordisch sachlich geschrieben, aber dann doch wieder zum Grinsen, wenn Ingas Kollege Sahin ständig von seiner türkischen Großfamilie eingespannt wird, oder mit einem Blick durch die rosarote Brille, wenn Inga mit Forensik-Stefan turtelt… Witzig, spannend, durchzogen von dem Geruch nach Trüffeln und mit einem unerwarteten Ende. Ein Buch, das genau richtig ist zum Abschalten, Schmunzeln und um im Kopf durch Hannover zu reisen.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Magie, Hexen, Anderssein

All Our Hidden Gifts - Die Kraft der Talente (All Our Hidden Gifts 2)
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Nachdem Maeve, Fiona, Roe und Lily im ersten Band ihre magischen Fähigkeiten entdeckt und gegen die Organisation „Die Kinder Bridgets“ gekämpft haben, hatten sie einen ruhigen Sommer voller Freundschaft ...

Nachdem Maeve, Fiona, Roe und Lily im ersten Band ihre magischen Fähigkeiten entdeckt und gegen die Organisation „Die Kinder Bridgets“ gekämpft haben, hatten sie einen ruhigen Sommer voller Freundschaft und Gemeinsamkeit. Doch zum Schulanfang stellt sich heraus, dass die Kinder Bridgets die Kontrolle über die Schule übernommen haben und planen, die Magie des Ortes zu stehlen, und zwar mit allen Mitteln.
Ich kann gar nicht genau sagen, warum dieses Buch mich nicht restlos begeistert hat, denn eigentlich sind alle Bedingungen dafür erfüllt: gut geschrieben, sehr spannend, in sich schlüssig… Ich glaube, es ist mir einfach zu überladen mit den unterschiedlichsten Themen, die alle gerade für Jugendliche eine große Bedeutung haben.
Zum einen Freundschaften, die erste Liebe und das erste Mal, das große Thema „Was mache ich nach dem Schulabschluß mit meinem Leben“. Dann das Anderssein, sei es durch Herkunft, Aussehen oder die sexuelle Orientierung, diese verkörpert durch den sich schminkenden, Schmuck und Röcke tragenden Roe, der nicht binär ist, dh. er will sich nicht auf eine Geschlechterrolle festlegen. Und natürlich der esoterische Part, Magie, Wicca, Tarot – alles wichtig und spannend, aber für ein Jugendbuch mit ca. 400 Seiten für mich einfach zu viel auf einmal. Kaum wurde ein Thema angesprochen, wurde es schon vom nächsten abgelöst, ohne wirklich aufgearbeitet zu werden.
Also, zusammenfassend: eine magische, gut erzählte Geschichte, aber leider überfrachtet mit zu vielen Konfliktthemen, von daher nur eine eingeschränkte Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Psychologisch interessanter Kriminalroman

Ein einsamer Ort
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Dix Steele, ehemals Kampfpilot im 2. Weltkrieg, treibt jetzt arbeitslos und ohne festes Ziel durchs Leben. Als er seinen alten Freund und Pilotenkollegen Brub wiedertrifft, der als Polizist einen Serienmörder ...

Dix Steele, ehemals Kampfpilot im 2. Weltkrieg, treibt jetzt arbeitslos und ohne festes Ziel durchs Leben. Als er seinen alten Freund und Pilotenkollegen Brub wiedertrifft, der als Polizist einen Serienmörder sucht, kommt nach und nach ein dunkles Geheimnis ans Licht…
Es ist schwierig, etwas über dieses Buch zu schreiben ohne zu spoilern, also vorweg nur so viel: es ist gut geschrieben, es entsteht durchaus Spannung, es hat mich auch bis zu einem gewissen Punkt fasziniert, aber atemlose Spannung oder Nervenkitzel kommen eher nicht auf. Im Nachwort ist zu lesen, dass berühmte Autoren wie Patricia Highsmith oder Thomas Harris von diesem Buch beeinflusst wurden, unter diesem Aspekt wird „Ein einsamer Ort“ zu einer interessanten Lektüre, aber für mich ist es keins der Bücher, die man auch Jahre später noch im Gedächtnis hat.

ACHTUNG SPOILER!

Die Geschichte aus der Sicht des Mörders zu lesen, Steeles langsamen Niedergang und das allmähliche Aufkeimen eines Verdachts in seinem Freund Brub zu erleben, macht die Faszination dieses Buchs aus. Trotzdem blieben die Personen für mich eher flach, eindimensional, voller Klischees.

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