Düstere Stimmung in Island
Wand des SchweigensKonrád, ein pensionierter Kriminalbeamter, berichtet in dem Buch „Wand des Schweigens“, von einem Kriminalfall, der viele Jahre zurückliegt. Gleichzeitig geht es um einen aktuellen Fall. Hier geschah die ...
Konrád, ein pensionierter Kriminalbeamter, berichtet in dem Buch „Wand des Schweigens“, von einem Kriminalfall, der viele Jahre zurückliegt. Gleichzeitig geht es um einen aktuellen Fall. Hier geschah die Tat allerdings ebenfalls vor etwa 40 Jahren. Konrád möchte mehr über den Sachverhalt wissen, jedoch die ehemaligen Kollegen blocken seine Fragen ab. Also begibt er sich alleine auf Spurensuche.
Der isländische Autor Arnaldur Indriðason hat eine eigenwillige Art des Erzählens. Es dauerte eine Weile, bis ich mich daran gewöhnte. Es lohnte sich aber. Wer allerdings nichts für „Speukenkieker“ übrig hat oder nicht an ihre speziellen Fähigkeiten glaubt, der sollte vielleicht Abstand vom Lesen nehmen. Eine gute Bekannte von Konrád namens Eygló, besitzt nämlich diese Begabung und hilft Konrád bei der Spurensuche.
Ein altes Haus, eine eingemauerte Leiche und ein Kommissar, der auch nach vielen Jahren noch den Mörder seines Vaters sucht, das ist die Story. Es gibt etliche Reisen in die Vergangenheit, die Kapitel sind erfrischend kurz, und die Geschichte hat nur wenige Längen. Ist es ein typischer „Islandkrimi“? Anders, als die deutschen Bücher des Genres auf jeden Fall. Dafür sorgt auch die zuweilen recht düstere Stimmung. Sie wird unter anderem durch Gewaltausbrüche von Männern an ihren Frauen und Kindern hervorgerufen.