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Veröffentlicht am 22.05.2023

Großartiger Cyberthriller

Exilium
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Kennt ihr Colin Hadler und seine Bücher schon? Wenn nicht: Ändert das! Los!
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Trieft vor Sarkasmus, bietet intelligente Dialoge mit Schmäh und behandelt ein ernstes Thema dennoch respektvoll. Was kann ...

Kennt ihr Colin Hadler und seine Bücher schon? Wenn nicht: Ändert das! Los!
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Trieft vor Sarkasmus, bietet intelligente Dialoge mit Schmäh und behandelt ein ernstes Thema dennoch respektvoll. Was kann sich das Kathi-Leseherz mehr wünschen?
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Nix. Ganz einfach.
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In einer dystopischen Zukunft. Technik und Digitalisierung sind allgegenwärtig und aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken. Lennox vertreibt sich die Zeit als Hacker, schlägt über die Stränge, seitdem er bei einem Unfall seinen rechten Arm und seine Schwester verlor. Bis seine Nachbarin Tessa sich unter mysteriösen Umständen umbringt. Sie hinterlässt ihm eine Aufgabe: Menschen verschwinden. Dabei scheint der Technik- Konzern Exilium eine tragende Rolle zu spielen.. Und nur Lennox kann die Stadt mit seinen außerordentlichen Fähigkeiten retten.
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Wie schon in Ancora spielt das Buch in unserer Welt - und dann aber doch wieder nicht. Ein fiktives Szenario in unserer Gegenwart. Gefällt mir sehr gut. Dabei nimmt die Handlung überraschende Wendungen. Jedes mal, wenn ich dachte mich auszukennen, hat Colin mich eines Besseren belehrt. Düstere Atmosphäre, skurrile Welt, aber in sich super stimmig.
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Lennox als Teenie, der ein Trauma verarbeitet, ist mit seinen Hacker-Skills ein Traum von einem Protagonisten. Wir lernen ihn kennen, als er beginnt sich aus seinem Loch heraus zu kämpfen. Tessa gibt ihm die Aufgabe, die er gebraucht hat.
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Und wieder denke ich mir: Das Buch ist zu kurz. Ich will mehr wissen, mehr in dieser Welt erleben, mehr über sie erfahren. Dennoch ist die Geschichte on Point - was wir wissen müssen, ist vorhanden. Der Rest ist der eigenen Fantasie überlassen.
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Fazit: Sehr gelungener Cyber-Teenie-Thriller, der Lust auf mehr macht. Freude auf Colins nächstes Buch!

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Omnomnom Auftakt!

Goldene Flammen
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Dummsi wie ich manchmal bin, habe ich die Netflixserie gesehen, bevor ich die Bücher gelesen habe. Zu meinem Glück weicht die Handlung in der Serie (zumindest in der ersten Staffel) nicht weitläufig vom ...

Dummsi wie ich manchmal bin, habe ich die Netflixserie gesehen, bevor ich die Bücher gelesen habe. Zu meinem Glück weicht die Handlung in der Serie (zumindest in der ersten Staffel) nicht weitläufig vom Buch ab. Schade für mich ist nur, dass ich jetzt vorgefertigte Figuren im Kopf habe.. Alina, der Dunkle, Maljen und Co…
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Lange hab ich mich nicht drüber getraut und dachte mir, ich schlage mir selbst ein Schnippchen, wenn ich die Reihe zu meinen #23für2023 packe. Hat funktioniert!
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Und ich bin voll darin versunken. Gerade Band 1 hat mich mit dem nordasiatisch-slawisch angehauchten Setting vom Hocker gehauen. Der Weltaufbau besticht durch seine Einfachheit (zumindest vorerst), das Magiesystem ist schnell zu verstehen, ebenso wie das Zusammenspiel der Grischa und der nichtmagischen Bevölkerung.
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Aaaaaach Alina… ich greife mir an den Kopf und weiß ganz genau, dass ich null komma nada anders bin. Stur, sich selbst unterschätzen, ein bisschen komisch sein, aber dann doch das Herz am rechten Fleck. Und vor allem im unglücklich verliebt sein sind Alina und ich große Klasse. Sehr sympathische Protagonistin!
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Besonders, weil der Dunkle offenbar vielseitig magisch begabt ist. Dem Bad Boy wäre ich schon wieder gnadenlos verfallen.
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Und die Story.. ein Schmackefatz! Irgendwie so simpel und dabei genial. So kommt mir auch Bardughos Schreibstil vor: Einfach, klar, aber auf den Punkt gebracht. Ohne Firlefanz, aber es kommt nie das Gefühl auf, dass etwas fehlen könnte.
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Fazit: Onomnom Auftakt, freue mich auf Band 2 und 3 und die weiteren Bücher des Grishaverse.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Großartige biografische Lektüre!

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Die Journalistin Monique soll ein Interview mit dem gealterten Hollywoodstar Evelyn Hugo führen. Aus dem Interview wird nichts. Dafür soll Monique endlich die Wahrheit über Evelyns Leben enthüllen - in ...

Die Journalistin Monique soll ein Interview mit dem gealterten Hollywoodstar Evelyn Hugo führen. Aus dem Interview wird nichts. Dafür soll Monique endlich die Wahrheit über Evelyns Leben enthüllen - in Form ihrer Biografie. Und so beginnt Evelyn ihre Geschichte zu erzählen. Eine steile Karriere, viele Rückschläge, 7 Ehemänner, eine große Liebe.
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Ich liebe es, Charaktere von Beginn bis zum Ende ihres Lebens zu begleiten. Eine ganze Lebensgeschichte mitzuerleben ist für mich immer ein besonderer Reiz. Es gibt kein Ziel und keine „direkte“ Handlung, sondern einfach nur eine Erzählung, eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Die Figur trifft Entscheidungen und trägt deren Konsequenzen, steht vor Herausforderungen, lernt Menschen kennen, die sie eine Zeit lang begleiten.. daran fand ich schon immer Gefallen!
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So auch hier: Evelyn Hugos Leben ist schillernd und ergreifend, aber auch gezeichnet von Niederlagen und Hürden - schlichtweg beeindruckend. Aus bitterer Armut hat sie sich an die Spitze Hollywoods gearbeitet, opferte dabei viel und musste oft abwägen. Ihr Leben ist facettenreich und klischeehaft, turbulent und doch einzigartig. Dabei ist es vollkommen egal, dass Evelyn Hugo ein rein fiktiver Charakter ist!
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Und 7 Ehemänner sind halt auch nicht nichts. Wie kommt es dazu? Wie schafft man es, 7 Mal vor dem Traualtar zu stehen? Evelyn hat ihre Gründe.. und ihre Geheimnisse.
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Dazu gefiel mir der Bezug zur Gegenwart sehr gut. Monique als Nebendarstellerin war gelungen, ihre Gesprächen mit Evelyn bereichern ihr Leben und bringen sie auf Kurs. Die Frage ist nur: Warum soll ausgerechnet Monique Evelyns Leben zu Papier bringen?
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Fazit: Die Geschichte zweier Frauen - großartige biografische Lektüre!

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Ein magischer Nachmittag

Sternwanderer
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Mein Nymphenherz frohlockt bei diesem märchenhaften Buch. Und gleichzeitig schnurrt auch der Teil in mir, der es manchmal gerne ein bisschen grausig-blutig hat. Wie das zusammenpasst? Ziemlich gut eigentlich. ...

Mein Nymphenherz frohlockt bei diesem märchenhaften Buch. Und gleichzeitig schnurrt auch der Teil in mir, der es manchmal gerne ein bisschen grausig-blutig hat. Wie das zusammenpasst? Ziemlich gut eigentlich.
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Im magischen Königreich Stormhold stirbt der König, 3 seiner 7 Söhne Rittern nun um den Thron. Derjenige, der die Sternen-Edelsteinkette besitzt, hat das Vorrecht. Drei runzlige Hexen sind auf der Suche nach der ewigen Jugend und gehen dabei wortwörtlich über Leichen - denn dafür ist es nötig, das Herz eines gefallenen Sterns zu essen. Und im Dörfchen Wall beobachtet Tristan eine Sternschnuppe und beschließt seiner Angebeteten den gefallenen Stern zu bringen, um sie zu heiraten. Tristan macht sich auf ins Feenreich und sucht den Stern. Dabei trifft er auf den Stern Yvaine, die definitiv nicht damit einverstanden ist, ihn zu begleiten.
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Eine Reise in ein verzaubertes Land, drei Geschichten, die einerseits magische Märchen sind, andererseits aber auch die Märchen-typischen Grausamkeiten mitbringen. Könige, Zwerge, Hexen, Elfen, Luftpiraten, Einhörner.. jeder Fantasyliebhaber kommt auf seine Kosten.
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Tristan sprüht vor jugendlichem Eifer, hat ein offenes Herz und bewältigt jedes Abenteuer mit einem kühlen Köpfchen. Yvaine ist zwar ein Sturschädel, taut aber bald in Gegenwart des unschuldigen Tristan auf und lässt sich auf ihr Schicksal ein. Die 3 Hexen symbolisieren das ultimative Böse, während die 3 Königssöhne sich nur gegenseitig umbringen wollen.
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Die Story ist von starken Kontrasten durchwebt, lebt dadurch, liest sich locker und leicht trotz der schnell wechselnden schockierenden und zauberhaften Szenen.
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Das Buch wurde vor einigen Jahren auch verfilmt - der nächste Filmabend steht also an!
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Fazit: Ein süßes Erwachsenen-Buch für einen magischen Nachmittag.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Mega-Mix!!

Firekeeper's Daughter
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Daunis gehört überall und doch nirgendwo dazu. Vater Native, Mutter weiß, sie irgendwo dazwischen. Ihr Herz brennt für ihre Familie, ihren Tribe und Eishockey. Aber ein langsames Gift verbreitet sich, ...

Daunis gehört überall und doch nirgendwo dazu. Vater Native, Mutter weiß, sie irgendwo dazwischen. Ihr Herz brennt für ihre Familie, ihren Tribe und Eishockey. Aber ein langsames Gift verbreitet sich, Daunis’ Onkel stirbt, enge Freunde verlieren sich im Drogenkonsum, nicht nur sie selbst, sondern auch die Existenz ihres Tribes’ ist in Gefahr. Und was hat es mit dem Neuen im Eishockeyteam von Daunis’ Bruder auf sich?
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Wooooooow - kann ich nur sagen. Wie Daunis’ mit ihrer Identität gelingt auch diesem Buch der Spagat zwischen Welten - eine Mischung aus Thriller und NA, verbunden durch viel Fingerspitzengefühl.
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Der Einblick in das heutige Leben der indigenen Bevölkerung Amerikas ist unglaublich gelungen. Und nicht nur das, denn durch Daunis’ Herkunft werden mehrere Blickpunkte beleuchtet. Traditionen, Rituale, der Alltag des Tribes - was ist geblieben? Gegenüber: Wie nimmt die „Außenwelt“ die indigene Bevölkerung Amerikas heute wahr?
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Daunis, ihr Bruder Levi, ihre Tante Teddie , und die vielen weiteren Figuren sind unglaublich tiefschichtig und authentisch aufgebaut. Als wäre das Buch kein Roman, sondern aus dem echten Leben geschnitten. Einzig der neue Jamie, einer der männlichen Hauptfiguren konnte mich nicht ganz überzeugen - erschien mir zwischendurch zu undurchsichtig.
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Das „Gift“ - die Ermittlung rund um den Drogenmissbrauch, der die indigene Bevölkerung durchzieht - ist zwar nicht ganz so glaubwürdig, gibt aber der Geschichte genau den Rahmen, den sie braucht. Und bringt eine gewaltige Portion Spannung mit sich!
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Aber Achtung, eine Triggerwarnung wäre anfangs gut. Blut, Gewalt, Drogenmissbrauch, körperlicher Missbrauch, usw. - die Themen sind heftig und werden erschütternd nüchtern aufgegriffen. Ein wichtiges Stilmittel, aber dennoch sollte man wissen, was auf einen zukommt.
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Fazit: Sehr gelungene Geschichte, die unter die Haut geht und mich in eine komplett andere Welt geführt hat. Klare Leseempfehlung!

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