Cover-Bild Das Zuhause
(19)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 22.08.2022
  • ISBN: 9783446274204
Emanuele Coccia

Das Zuhause

Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes
Andreas Thomsen (Übersetzer)

Wie das Zuhause unsere Psyche beeinflusst. »Ein aufschlussreiches Buch, das die Räume erhellt und verstehen lässt, was sie bedeuten.« la Repubblica

Drei Zimmer, Küche, Bad – ist damit erklärt, was ein Zuhause ist? Keineswegs, beweist Emanuele Coccia in seiner „Philosophie des Wohnens“. Obwohl die Philosophie von jeher eine besondere Beziehung zur Stadt hatte, ging es ihr bislang kaum um Häuser und Wohnungen. Dabei spielt das Zuhause für das menschliche Glück eine entscheidende Rolle. Die Aufteilung der Räume spiegelt und verstärkt soziale und kulturelle Ungleichheiten. Emanuele Coccia zeigt, wie Wohnzimmer, Flur und Küche die Psyche prägen. Meisterhaft verknüpft er das Leben zwischen vier Wänden mit der ökologisch drängenden Frage, wie der Mensch die Welt zu seinem Zuhause macht.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2022

Das Zuhause – vom philosophischen Standpunkt aus betrachtet

0

„Das Zuhause ist ein nicht enden wollender Tanz, in dem sich Dinge und Menschen gegenseitig kultivieren. Im Zuhause bändigen wir uns selbst, um uns an die Welt anzupassen, in der wir leben, zähmen zugleich ...

„Das Zuhause ist ein nicht enden wollender Tanz, in dem sich Dinge und Menschen gegenseitig kultivieren. Im Zuhause bändigen wir uns selbst, um uns an die Welt anzupassen, in der wir leben, zähmen zugleich aber auch die Welt und verändern sie, bis sie unserer äußeren Gestalt und unserem Bild zum Verwechseln ähnlich sieht.“

Ich hätte niemals gedacht, dass ein philosophisches Buch so spannend sein könnte! Und doch ist es so. Emanuele Coccia nimmt uns auf einen ereignisreichen Rundgang durch das Zuhause – Wohnung oder Haus – mit, das wir erst voller neuer Erkenntnisse wieder verlassen. Er wählt dabei eine äußerst ansprechende Strategie und zwar geht er von einer konkreten Erinnerung aus seinem eigenen Leben aus, um an deren Beispiel zu abstrakten Erkenntnissen überzugehen. Dadurch entsteht ein fließender Übergang, sodass man als Leser gar nicht merkt wie man geradezu durch die Seiten fliegt. Voller neuer Erkenntnisse beschließt man die Lektüre von „Das Zuhause. Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes“ und sieht die eigenen vier Wände plötzlich mit ganz anderen Augen.

Was das Sachbuch zusätzlich bemerkenswert und bedeutsam für uns macht, ist die Tatsache, dass der Autor den Bogen von unserem Zuhause zu dem Planeten, auf dem wir leben, spannt, und uns zeigt wie wir beides in ein neues Verhältnis zueinander setzen müssen, um die Erde in Zukunft zu einem lebenwerten Ort zu machen.

„In der modernen Philosophie steht die Stadt im Mittelpunkt, aber die Zukunft des Planeten kann nur im häuslichen Ambiente liegen. Wir müssen uns dringend mit dem Zuhause auseinandersetzen, denn es ist an der Zeit, diesen Planeten endlich in unser wahres Zuhause zu verwandeln, oder besser gesagt unser Zuhause in einen wahren Planeten, einen Ort also, an dem alle willkommen sind. Wir verwenden gerade große Anstrengungen darauf, unsere Städte zu globalisieren, dabei sollten wir lieber unsere Wohnungen öffnen, um sie mit der Erde in Einklang zu bringen.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 29.09.2022

Unglaublich, Philosophie kann auch interessant sein!

0

Seit Sophies Welt (Jostein Gaardner) habe ich kein so interessantes Buch über Philosophie gelesen. Die Thesen, die Coccia hier aufstellt, sind verblüffend einfach und richtig. Elternhaus und eigenes Heim ...

Seit Sophies Welt (Jostein Gaardner) habe ich kein so interessantes Buch über Philosophie gelesen. Die Thesen, die Coccia hier aufstellt, sind verblüffend einfach und richtig. Elternhaus und eigenes Heim definieren uns viel mehr als wir zuzugeben bereit waren. Eine Stadt braucht Menschen. Aber Menschen brauchen ein Heim, um wirklich zu leben. Schützengräben sind kein Zuhause. Deswegen hört das Denken auf in Zeiten des Krieges. Aber dies sind meine Gedanken, ausgelöst durch dieses faszinierende Buch. Überhaupt sind meine Gedanken oft weiter geschweift, haben Ideen von Coccia aufgegriffen und in Gedanken weitergesponnen. Zum Beispiel bei dem Kapitel über Küchen. Treffen der gesamten Familie, Verwandlung von Lebensmitteln in Nahrung und dadurch aber auch Verbindung mit dem Universum: die diversen Tiere und Pflanzen, die Zugang zu unseren Küchen und zu uns erhalten. Achtung, eigene Gedanken, ausgelöst durch Coccia: An den Küchen kann man auch klar ersehen, wann das Haus erbaut wurde. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es große, gemütliche Wohnküchen, wo der Vater nach der Arbeit sich aufs Sofa oder Diwan zum Zeitunglesen ausstreckte, die Kinder spielten in der Küche, denn Kinderzimmer gab e s so noch nicht, die Hausfrau und Mutter kochte oder handarbeitete oder führte das Haushaltsbuch. Dann kamen die 68er, die Emanzipation der Frauen. Plötzlich waren die Küchen enge Verliese, wo die Frau oder der Mann wie zur Strafe kochen musste. Es waren Ein-Personen-Zellen, es war auch die Zeit als die Mikrowellen und die Fertiggerichte auftauchten. Die Küche wurde zum Alibi.
Der Gedanke, dass alle Räume eines Hauses/Wohnung auch zu Mehrfachzwecken dienen können, gefällt mir. Auch dass Badezimmer nie zum Arbeiten oder Spielen verwendet werden, sondern nur den einen Zweck erfüllen, für den sie gebaut wurden, ist einleuchtend. Kulturhistorisch gesehen wurden die Badezimmer nachträglich, erst im Laufe des 20. Jahrhundert in die Wohnungen eingefügt. Wieviel Zimmer hat Versailles? 1800 Zimmer, kein einziges Badezimmer darunter. In dem Schloss hat es sehr “gemenschelt”.
Und so habe ich mich von diesem Buch verleiten lassen mit jedem neuen Kapitel, auf jeder Seite meine eigenen Gedanken hinzuzufügen, über das offensichtliche eines Heimes zu staunen, unsere Wohnung neu zu entdecken, einige Sachen zu verschenken, den Besuch bei IKEA hinauszuschieben, kurz, das Buch in seiner Gänze - nein, in seiner viel zu kurzen Länge - zu genießen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2022

Nachvollziehbare Gedanken wunderschön formuliert

0

Ich habe mich in das Cover verliebt. Perfekt künstlerisch umgesetzt, spiegelt es den Grundgedanken des Buches dar.

Die Gedanken des Autors sind zu 100% nachvollziehbar. Ich persönlich bin noch nie in ...

Ich habe mich in das Cover verliebt. Perfekt künstlerisch umgesetzt, spiegelt es den Grundgedanken des Buches dar.

Die Gedanken des Autors sind zu 100% nachvollziehbar. Ich persönlich bin noch nie in meinem Leben umgezogen.. Bald wird es aber soweit sein. Einige Seiten haben mich zum Nachdenken angeregt. Nur weil ich mich in meinem bisherigen Zuhause geborgen gefühlt habe, muss es nicht heißen, dass ich mich in meinen neuen vier Wänden nicht genauso wohl fühlen werde.

Einer meiner Lieblingssätze aus dem Kapitel "Haustiere" besagt, dass jede Liebesbeziehung darauf abzielt, ein Leben zu befreien, das den beiden Liebenden, die es verbindet, auf unbestimmte Weise gehört. "Alles gehört allen, Ansprüche verlieren an Bedeutung. Und das gilt ganz abhängig davon, ob die betreffenden Individuen nun derselben Art angehören oder nicht."

Die Thematik wurde auf jeden Fall perfekt umgesetzt! Die Leser*innen können mit sehr interessanten Gedankengängen rechnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2022

Häppchenweise zu lesen!

0

Das Cover ist ja der absolute Wahnsinn. Immer wieder entdeckt man beim Schauen Einzelheiten und ist versucht damit wie mit einem Suchbild zu spielen. Oder darüber zu philosophieren. Wo Antennen ...

Das Cover ist ja der absolute Wahnsinn. Immer wieder entdeckt man beim Schauen Einzelheiten und ist versucht damit wie mit einem Suchbild zu spielen. Oder darüber zu philosophieren. Wo Antennen stehen und wo keine und was das bedeutet zum Beispiel.
Schon beim Lesen der Inhaltsangabe kommt man ins Grübeln oder ist das auch philosophieren?
Thema Haustiere, mal schnell reinlesen. Den Text so ganz und gar nicht erwartet und die Aussage sinngemäß, dass ein Ziel-Zuhause das sein muss, in dem wir nicht mehr wissen ob wir Menschen oder Karnickel sind, die habe ich auch nach mehrfachem lesen nicht verstanden.
Dann gibt es das Thema Weißes Pulver. Hier geht es tatsächlich um Drogen, aber eigentlich auch wieder nicht. So geht es halt zu beim Philosophieren.
Insgesamt ein sehr interessantes Buch, man braucht kein philosophisches Vorwissen tut sich aber schwer damit, mehr als ein Kapitel auf einmal zu lesen. Daher der Ratschlag, häppchenweise zu Gemüte führen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2023

über den einen Ort

0

wie viel ein Zuhause über die eigenen Persönlichkeit verrät, davon berichtet dieses Buch. Und auch davon, wie viel des eigenen Zuhauses einen selbst unterbewusst prägt.
Insgesamt fand ich das Buch toll ...

wie viel ein Zuhause über die eigenen Persönlichkeit verrät, davon berichtet dieses Buch. Und auch davon, wie viel des eigenen Zuhauses einen selbst unterbewusst prägt.
Insgesamt fand ich das Buch toll zu lesen, weil man sich über das eigene Zuhause diese Fragen bisher selten gestelllt hat. Und doch ist es etwas so Intimes und Privates. Wie der Autor auch den Bogen zum Politischen im Wohnen schlägt, fand ich klug umrissen.
So küchenpsychologisch und -philosophisch das Thema aber klingt, so komplex verarbeitet Coccia die einzelnen Stränge aber und als Leserin fiel es mir doch zunehmend schwerer, der stellenweise pihlosophisch-wissenschaftlichen Sprache zu folgen. Allerdings ist es auch gut möglich, die komplizierteren Kapitel zu überspringen, ohne einen Sinnzusammenhang zu verlieren.
Alles in allem ein super Sachbuch, um mal wieder neue Perspektiven zu gewinnen und das Alltagsleben zu überdenken.