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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2022

Frei von der Leber weg

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Worum geht’s?
Dieses Buch ist ein grandioses Sammelsurium an Geschichten, Reden und Empfehlungen von Torsten Sträter, ein wahres Workout für die Lachmuskeln!

Meine Meinung:
Mehrmals hatte ich mir schon ...

Worum geht’s?
Dieses Buch ist ein grandioses Sammelsurium an Geschichten, Reden und Empfehlungen von Torsten Sträter, ein wahres Workout für die Lachmuskeln!

Meine Meinung:
Mehrmals hatte ich mir schon vorgenommen, Torsten Sträter nicht zur anzusehen/-hören, sondern auch eins seiner Bücher zu lesen. Und mit „Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“ habe ich das dann auch in die Tat umgesetzt. Wobei ich allen LeserInnen empfehlen würde, zuvor auf jeden Fall in ein Hörbuch oder einen der Auftritte von Torsten Sträter reinzustreamen, da gerade seine Lesestimme, die Art, wie er Sätze intoniert, schon besonders ist.

Und ich hatte diese Stimme auch während des Lesens dann die ganze Zeit im Kopf. Einige Sachen kannte ich schon von seinen Auftritten in verschiedenen Sendungen oder aus seiner eigenen Sendung STRÄTER, die meisten der – ich nenne sie mal – Kurzgeschichten waren für mich aber neu. Und ich fand es einfach nur genial. Es war lustig, teilweise auch mit einer großen Prise Ernst dabei. Das Spiel mit der deutschen Sprache oder seine Gedanken zu Floskeln oder bestimmten Worten wie „quasi“ sind einfach mega genial. Ebenso sein Wort ans Volk und die Kammanommakucken-Filmempfehlungen. Ob direkt von ihm vorgetragen oder im Buch gelesen – es ist einfach nur super unterhaltsam, kurzweilig und ein Stimmungsaufheller!

Mir hat das Buch super gefallen und es war leider viel zu schnell ausgelesen, aber es hat mich definitiv dazu motiviert, weitere Bücher von ihm zu lesen und ich kann das Buch allen empfehlen, die dem Ernst der Welt mal kurz entfliehen möchten oder auch mal eine andere, ironischere Sicht auf die Dinge haben wollen.

Fazit:
Als ich Torsten Sträters „Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“ gelesen habe, hatte ich die ganze Zeit seine Vorlesestimme im Hinterkopf, die etwas ganz Einzigartiges ist. Das Buch war, wie man Torsten Sträter von seinen Auftritten kennt, unterhaltsam, kurzweilig, er hat sich und die Gesellschaft/Sprache/Politik auf die Schippe genommen und Dinge in einem ganz anderen, außergewöhnlichen Augenwinkel dargestellt. Aber er hat auch gezeigt, dass er ernste Themen hat und eine kleine Hommage an Uwe gesetzt.

5 Sterne für dieses geniale Buch, das vom Inhalt her Torsten Sträter pur ist!

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Der herrliche Wahnsinn geht weiter

This Charming Man
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Worum geht’s?
Es gibt viele unnatürliche und magische Wesen, nur eines gibt es nicht: Vampire. Und doch tauchen plötzlich welche in Manchester auf. Was hat das zu bedeuten? Die Stranger Times geht dem ...

Worum geht’s?
Es gibt viele unnatürliche und magische Wesen, nur eines gibt es nicht: Vampire. Und doch tauchen plötzlich welche in Manchester auf. Was hat das zu bedeuten? Die Stranger Times geht dem auf den Grund.

Meine Meinung:
Endlich ist er da, der lang ersehnte zweite Teil der Stranger Times-Serie „This charming Man“ von C.K. McDonnell. Obwohl ich sonst solche – ich nenne sie mal – mystisch angehauchten Bücher gar nicht lese, hat mich C.K. McDonnell bereits mit dem ersten Teil gepackt gehabt. Die Mischung aus Fantasy, Spannung und britischem Humor ist einfach zu genial. Und erinnert mich immer wieder ein bisschen an Christopher Moore, ein anderer Autor, den ich – obwohl nicht mein übliches Genre – total gerne lese.

Obwohl ein Jahr vergangen ist, war ich dennoch schnell wieder drin im Team der Stranger Times. Ich mag sie einfach alle, Hannah, die normal und doch nicht normal ist, Grace, die als einzige Banecroft im Griff hat, Banecroft, dieser unsympathisch-sympathische Brummbär, Ox, Reggie, Stella und all die anderen. Und auch Crogs und sein Hund Zeke sind einfach einmalig – die Streitgespräche der beiden, überhaupt die ganzen Gespräche der Protagonisten, die ganzen Diskussionen, herrlich! Und zwischendrin immer wieder Artikel aus der Stranger Times – wie kommt man nur auf solche Ideen?

Dieses Mal sind wir im Nachtleben von Manchester unterwegs auf der Jagd nach Vampiren, die es eigentlich nicht gibt. Es ist unglaublich, wie der Autor auf diese Dinge kommt! Und nebenbei auch noch die ganzen modernen Dinge mit einbringt, Social Media und Hetze in den sozialen Medien. Es gibt wieder spannende Stellen, lustige Abschnitte und auch einfach nur Abschnitte, die man verschlingt, weil sie so irrsinnig sind, dass man mehr davon möchte und nicht aufhören kann. Wie schon im ersten Teil hat C.K. McDonnell auch hier voll meinen Geschmack getroffen mit seiner Mischung aus Fantasy, schwarzem Humor und seiner herrlich britischen Schreibweise. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil!

Fazit:
Mit „This charming Man“ knüpft C.K. Donnell direkt an seinen genialen Vorgänger rund um das Team der Stranger Times an. Es ist wieder spannend, mystisch, atemberaubend und herrlich schwarzhumorig britisch. Dieses Buch hat mich genauso begeistert, wie sein Vorgänger und ich kann es nur allen empfehlen, die z.B. Fans von Christoper Moore sind und sich gerne in andere Welten zu anderen Wesen entführen lassen.

5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf den 3 Teil!

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Das fulminante Ende einer spannenden Trilogie

Feindesopfer
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Worum geht’s?
Zetterberg, ein erfolgreicher finnischer Geschäftsmann, wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Die Umstände sind mysteriös und werden immer mysteriöser. Da Jessica Niemi sich von ihren ...

Worum geht’s?
Zetterberg, ein erfolgreicher finnischer Geschäftsmann, wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Die Umstände sind mysteriös und werden immer mysteriöser. Da Jessica Niemi sich von ihren Verletzungen erholt, übernimmt Jusuf die Ermittlungen. Und was er aufdeckt, macht alles noch unwirklicher und verworrener.

Meine Meinung:
Mit „Feindesopfer“ beendet Max Seeck seine Thrillertrilogie um Jessica Niemi, was ich sehr schade finde, denn ich hätte sie und die anderen zu gerne noch auf mehr Ermittlungen begleitet. Der Schreibstil war genauso lebendig und mitreißend, wie in den Vorgängern, wenn nicht sogar noch intensiver. Vor allem die Wechsel aus der Gegenwart ins Jahr 1990 und zurück haben mir gut gefallen.

Jessica wird in diesem Teil wieder mit ihrer Erzfeindin Camilla Adlerkreutz aus dem ersten Teil konfrontiert. Von ihr lesen wir diesmal allerdings recht wenig, dafür, dass es sich um den letzten Band der Trilogie handelt. Erst, als sie in die Ermittlungen einsteigt, hören wir auch von ihr etwas mehr. Dafür hat Jusuf diesmal eine tragende Rolle, indem er der Ermittlungsleiter im Fall des ermordeten Zetterberg wird und ich fand es schön, seine Entwicklung zu sehen und mehr über ihn zu lesen.

Der Fall selbst war so spannend wie unvorhersehbar. Durch die Abschnitte in den 1990er Jahren hatte man das Gefühl, der Lösung immer näher und näher zu kommen. Doch als die Verdächtigen dann beim Verhör sitzen, ist alles anders. Was mir am Anfang so logisch vorkam wurde komplett über den Haufen geworfen. Das hat der Autor wirklich geschickt gemacht! Wir hatten plötzlich Wendungen ohne Ende. Oben war unten und das eine hatte nichts mehr mit dem anderen zu tun. Oder doch? Es war auf jeden Fall eine Meisterleistung von Max Seeck, wie er mit seinen LeserInnen gespielt hat. Wie er die Spannung immer aufs Neue angeheizt hat, bis diese am Ende richtiggehend explodiert ist. Und ich hätte zu gerne noch weitergelesen. Hat Jessica mit den Toten ihrer Vergangenheit wirklich ihren Frieden gemacht? Wie geht es mit Rasmus weiter? Mit Jusuf und Tanja? Fast schon ein bisschen schade, dass wir es wohl nicht mehr erfahren dürfen.

Fazit:
In seinem dritten und letzten Teil um die Jessica-Niemi-Trilogie „Feindesopfer“ gibt Max Seeck wirklich nochmal alles. Dieser Band ist mein absoluter Favorit! Es war noch rasanter, noch unvorhersehbarer und noch verworrener, als die Bände davor. Wir durften Jusuf näher kennenlernen, aber auch Jessica begleiten. Es ging von der Gegenwart ins Jahr 1990 und wieder zurück. Die Spannungskurve stieg und stieg und ich muss ganz ehrlich sagen: Auf dieses Ende wäre ich nicht gekommen. Eine wahre Meisterleistung des Autors, wie er uns auf Fährten geführt und an der Nase herumgeführt hat. Ich empfand diesen Teil als noch intensiver und mitreißender, als die Teile davor und finde es unheimlich schade, dass es nun schon vorbei ist. Es gäbe noch so viel zu erfahren. Über Jessica, Jusuf, Tanja und all die anderen.

5 Sterne von mir für dieses wirklich fulminante Finale der Trilogie!

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Der absolute Psychotrip

Nur du und ich
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Worum geht’s?
Der Literaturprofessor Steven Harding und die Collegestudentin Ellie sind seit einem halben Jahr ein Paar und wollen dies gemeinsam in einem einsamen Luxusferienhaus feiern. Doch was als ...

Worum geht’s?
Der Literaturprofessor Steven Harding und die Collegestudentin Ellie sind seit einem halben Jahr ein Paar und wollen dies gemeinsam in einem einsamen Luxusferienhaus feiern. Doch was als romantisches Wochenende geplant war, endet in einem blutigen Horrortrip.

Meine Meinung:
Mit „Nur du und ich“ schreibt Laure van Rensburg ein wirklich gelungenes Thrillerdebüt. Ihre Schreibweise ist eindrucksvoll und mitreißend und für mich war das Buch wirklich ein Pageturner. Die Landschaft, die Kälte und die atmosphärische Spannung bringt sie authentisch rüber und direkt unter die Haut! Dabei erzählt die Autorin abwechselnd aus drei Erzählperspektiven.

Hauptsächlich lesen wir aus der Sicht von Steven bzw. Ellie, zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel über andere Frauen, deren Bedeutung sich den LeserInnen aber schnell erschließt. Dadurch, dass die Kapitel von Ellie in der Ich-Form geschrieben sind, identifiziert man sich eher mit ihr, als mit Steven. Doch oft täuscht der Schein.

Das Buch selbst beginnt fast schon ruhig und langweilig mit einem Pärchen, das ein romantisches Wochenende irgendwo im Nirgendwo plant. Da dachte ich noch: Aha, mal schauen, was da noch kommt. Doch schon hier baut die Autorin Spannung auf mit den Panoramafenstern zum dunklen Wald hin, spielt mit den Schatten der Bäume und den Geräuschen des Hauses und lässt Kindheitsängste zum Leben erwachen. Und wenn ihr denkt, das war es schon, dann habt ihr euch wirklich geschnitten. Bereits im mit Tag Zwei überschriebenen Kapitel kommt ein Twist, der einen einfach umhaut. Und von da an geht es Schlag auf Schlag! Teilweise war ich ein bisschen an S.J. Watson in „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“ erinnert, aber es war deutlich krasser und wurde immer psychotischer! Das Buch ist ein einziger fulminanter Showdown, es geht Schlag auf Schlag. Es ist atemberaubend, wie die Autorin die Spannung – ja, langsam explodieren lässt und die Explosion hört einfach nicht mehr auf! Wirklich genial und unerwartet und ich hoffe, dass wir bald mehr von Laure van Rensburg lesen werden – diese Autorin versteht Psychoangst.

Fazit:
„Nur du und ich“ ist das Thrillerdebüt von Laure van Rensburg und ich muss sagen, das Buch ist eine einzige Explosion. Es beginnt mit Tag Eins und ich dachte noch, aha, mal schauen, bissle ruhig. Und dann kam Tag Zwei. Und alles flog in die Luft. Und es hörte gar nicht mehr auf, war atemberaubend, erschreckend, psychotisch, unvorhersehbar, voller Wendungen und einfach nur genial. Für mich war dieses Buch wirklich ein Pageturner!

5 Sterne und bitte schnell mehr von Laure van Rensburg!

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Unerwartet mit einem alptraumhaften Ende

SCHNEE
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Worum geht’s?
Im isländischen Hochland wird die Leiche einer Frau gefunden. Fast unbekleidet und mit einem Messer neben sich. Aber sie ist unverletzt. Doch sie bleibt nicht die einzige Leiche. Sind diese ...

Worum geht’s?
Im isländischen Hochland wird die Leiche einer Frau gefunden. Fast unbekleidet und mit einem Messer neben sich. Aber sie ist unverletzt. Doch sie bleibt nicht die einzige Leiche. Sind diese Menschen eines natürlichen Todes gestorben oder steckt mehr hinter den rätselhaften Todesfällen?

Meine Meinung:
Mit „Schnee“ schreibt Yrsa Sigurdardóttir einen Thriller, der ein wahres Meisterwerk ist. Aus drei Erzählperspektiven nimmt sie uns mit in das kalte und verschneite isländische Hochland und schreibt auf eine Art, die direkt unter die Haut geht.

Zum einen erzählt sie aus Sicht der Wandergruppe und wir befinden uns eine Woche vor der Gegenwart. Eine normale Gruppe aus zwei Pärchen und einem Studenten, die sich gemeinsam ins Hochland aufmachen, um den Zähler einer Messstation auszulesen. Und dann auf unerklärliche Phänomene stoßen. Zum anderen lesen wir die Sicht von Hjörvar auf der Station etwas außerhalb, der einerseits auf erschreckende Dinge aus seiner Vergangenheit stößt und andererseits auch in der Gegenwart seltsame Ereignisse erlebt. Und zuletzt haben wir noch Jóhanna und Geiri, die Teil des Suchtrupps sind, der sich auf die Suche nach den Vermissten macht. Und natürlich Kisi den Kater und den verschwundenen gelben Papagei.

Mit diesen Charakteren nimmt Yrsa uns mit durch das Buch. Dabei ist das Kalte und Dunkle der Landschaft greifbar. Die Geräusche und Schatten – ich habe mich fast nicht zu Blinzeln getraut! Und hinter alledem drei Schicksale, die doch einen gemeinsamen Auslöser zu haben scheinen. Es war unheimlich und gruselig von Anfang an. Je mehr wir erfahren haben, desto unwirklicher und beängstigender wurde alles und am Ende war die Spannung kaum noch auszuhalten! Und dann das Ende, das letzte Kapitel. Ich weiß nicht, ob dadurch alles besser oder schlimmer wurde. Es hat erklärt und doch nicht alles erklärt und es blieben genau die Fragen offen, die einem während dem Lesen Gänsehaut gemacht haben. Ein wahrlich großartiger Thriller, der direkt unter die Haut geht!

Fazit:
Bei dem Thriller „Schnee“ von Yrsa Sigurdardóttir bekommt man Gänsehaut, aber nicht vor Kälte, sondern vor Spannung! Die Autorin bringt die Geister der Vergangenheit in die Zukunft, spielt mit unseren Nerven und hält einen bis zum Ende atemlos am Lesen. Die fühlbare Kälte und Dunkelheit des isländischen Hochlands tun ihr Ding dazu. Es ist düster, teilweise mystisch und das Ende ist – ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll. Einerseits ein in sich schlüssiges Ende, andererseits ein Ende, das tausend neue Fragen aufwirft. Platz für Alpträume lässt. Ein Ende, das das Grauen weiterhin lebendig hält.

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, wenn ihr es düster mögt.

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