Nicht ganz so packend wie der erste Band
Die Fabrikantinnen – Schwesternzeiten"Schwesternzeiten" heißt der zweite Band der Saga "Die Fabrikantinnen" von Sarah Lindberg aus dem Rütten & Loening Verlag.
1954: Emmi Wagner führt nach dem Tod ihres Mannes die Zuckerfabrik und möchte ...
"Schwesternzeiten" heißt der zweite Band der Saga "Die Fabrikantinnen" von Sarah Lindberg aus dem Rütten & Loening Verlag.
1954: Emmi Wagner führt nach dem Tod ihres Mannes die Zuckerfabrik und möchte ihre Töchter Greta und Lisa in die Firmengeschäfte einführen. Lisa hat Interesse, aber Greta hat einen unnahbaren Charakter und ausgeprägten Freigeist und möchte sich nicht einbringen. Als sich Lisa verliebt und heiraten will, wird Greta neidisch und die Schwestern drohen immer mehr zu entfremden. Offenbar neidet sie Lisa auch, dass ihre Schwestern sich verliebt hat und heiraten will. Die Folge eines schweren Unglücks fordert von den ungleichen Schwestern an einem Strang zu ziehen und die Fabrik zu leiten. Und dann wird auch noch ein lange gehütetes Familiengeheimnis gelüftet, das die Familienbande noch einmal belastet.
Der Roman startet mit einem Schicksalsschlag, der die Familie Wagner tief trifft. Die ungleichen Schwestern Lisa und Greta sind zu jungen Damen herangewachsen und während sich Lisa vorstellen kann, die Geschicke der Zuckerfabrik mit zu lenken, ist Greta ein Freigeist und möchte sich nicht festlegen. Als Lisa heiraten will, trifft ihr Bräutigam nicht auf das Wohlwollen ihrer Mutter und Schwester, doch sie setzt ihren Wunsch durch und übernimmt mit ihrem Mann die Führung der Zuckerfabrik.
Seit ihrer Kindheit sind Greta und Lisa eng miteinander verbunden, doch als sie erwachsen werden, wendet sich das Blatt. Greta zweifelt an der Loyalität ihres Schwagers und möchte die Heirat verhindern. Aber Lisa ist sich sicher und heiratet. Die Höhen und Tiefen der Geschichte sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung und bringen ein lange gehütetes Geheimnis ans Licht.
Wie schon im ersten Band gibt es auch hier den Kapiteln vorangestellte, passende Zitate, was ich persönlich sehr schätze. Sarah Lindberg hat ihre Charaktere facettenreich und lebendig ausgestaltet und auch ihr jeweiliges Verhalten wurde glaubwürdig beschrieben, so konnte ich ihrem zwischenmenschlichen Handeln gut folgen.
Emmi ist weiterhin eine starke Frauenfigur, ich habe an ihr bewundert, dass sie beide Töchter gleichermaßen liebt und sie zu anständigen Frauen erzieht. Außerdem ergreift sie auch für ihre Angestellten Partei und nutzt niemanden aus. Als Emmi einen Unfall erleidet, braucht sie viel Kraft, um wieder Lebensmut zu entwickeln. Viel mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Doch das schweißt auch die Familie wieder enger zusammen.
Insgesamt hat mich dieser Band nicht ganz so gepackt, wie der erste, dennoch gibt es in der Handlung einige Szenen, die für abwechslungsreiche und überraschende Unterhaltung sorgen und so empfehle ich auch diesen Band.
Eine solide Weiterführung der Reihe, die sich um Familie Wagner und ihre Zuckerfabrik rankt.